Samstag, 16. Juni 2018

Heute vor 36 Jahren – 16. Juni 1982: Ein müder Haufen blamiert Deutschland

Fünf Jahre nach dem Debakel gegen Algerien im Juni 1982 findet Toni Schumacher klare Worte. Seine Kollegen nennt er "nasse Lappen, die zum Training krochen" und "reichlich Whisky" in sich reingossen. Genau so spielte das DFB-Team auch!

Am Morgen nach dem äußerst überraschend verlaufenden 16. Juni 1982 war die Frau von Paul Breitner außer sich. Die 1:2-Niederlage gegen Algerien hatte an ihren Nerven gezerrt. Mit einem Misserfolg in der ersten Partie hatte aber nun auch wahrlich niemand rechnen können. Bundestrainer Jupp Derwall hatte vor dem Spiel gegen den WM-Neuling sogar erklärt: "Wenn uns gegen Algerien etwas passieren sollte, dann müsste da schon ein großes Loch im Rasen sein, groß wie ein Krater."

Und nun stand Hilde Breitner zu Hause in München am Telefon und bettelte ihren Mann an, doch bitteschön nicht schon in der Vorrunde zu scheitern - denn dann müsse er ja schon bald wieder zum Trainingsstart des FC Bayern antreten. Voller Sorge sagte sie: "Paul, dann wird’s nichts mit unserem gemeinsamen Urlaub in den USA." Auf eine irritierende Weise ähnelten die Gedanken von Hilde Breitner denen der deutschen Nationalmannschaft. Denn anders als von der Legende Adi Preißler einmal so schön formuliert, galt bei dieser WM 1982 in Spanien nicht: "Entscheidend ist auf dem Platz!"

Bereits das Vorspiel zum Turnier hätte Warnung genug sein müssen. Am idyllischen Schluchsee hatte die Nationalelf ihr Vorbereitungslager aufgeschlagen - in einem 500-Betten-Hotel. Inmitten von neugierigen Fußball-Touristen ließen sich die DFB-Kicker von der allgemeinen Urlaubslaune um sie herum anstecken. Bis heute erzählt man sich die Geschichte von den Nationalspielern Hrubesch, Kaltz und Reinders, die sich so manche Nacht nach ein paar kühlen Getränken 100 Spiegeleier vom Hotelkoch aufs Zimmer bringen ließen. Nachdem sie aufgrund der vorgerückten Stunde nur noch ein bis zwei Stück pro Person verspeisen konnten, gingen knapp 90 Eier unangerührt zurück. Man genoss das Leben eben in vollen Zügen.

mehr:
- WM-Zeitreise – 16. Juni 1982: Ein müder Haufen blamiert Deutschland (Ben Redelings, n-tv, 16.06.2018)

WM 1982 Vorrunde Deutschland Algerien 1:2 {3:14}

portoaffe2
Am 13.11.2016 veröffentlicht
WM 1982 Vorrunde

Fussball WM - Skandale [1] Nichtangriffspakt von Gijón 1982 {2:18}

SportHistory2010
Am 27.06.2014 veröffentlicht
Zum Skandal der Vorrunde wurde das abschließende Gruppenspiel zwischen Deutschland und Österreich, das auch als Nichtangriffspakt von Gijón bekannt wurde. Beiden Mannschaften genügte ein knapper Sieg Deutschlands, um in die Zwischenrunde zu kommen. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der elften Minute stellten beide Mannschaften alle ernsthaften Angriffsbemühungen ein. Der Einzug beider Mannschaften in die Zwischenrunde hatte einen faden Beigeschmack, da durch diese Absprache die überraschend stark aufspielende Mannschaft aus Algerien aus dem Turnier hinausgeworfen wurde. Nach diesem Spiel wurden die Regeln bei Welt- und Europameisterschaften so geändert, dass die beiden letzten Spiele einer Gruppe zur gleichen Zeit angepfiffen werden.

Deutschland_vs_Italien_Finale_Fussball_WM_1982_ {9:27}

lolVincilol
Am 27.05.2012 veröffentlicht
Hammer Finale

Nochmal G20 in Hamburg: Vorgehen der Polizei rechtswidrig

Knapp ein Jahr nach dem G-20-Gipfel in Hamburg bahnt sich ein Skandal um die von der Polizei aufgelöste »Welcome to hell«-Demonstration am 6. Juli an. Die Auflösungsverfügung der Einsatzleitung war möglicherweise rechtswidrig – weil sich verdeckte Ermittler (VE) vermummt unter die Demoteilnehmer gemischt hatten. Das geht aus einem von dem Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko (Die Linke) in Auftrag gegebenen Gutachten der »Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages« hervor.
Die Demo am Vortag des Gipfels war von der Polizei nach wenigen Metern auf der Hafenstraße brutal zerschlagen worden. Begründung war die Vermummung eines Teils des »schwarzen Blocks«. Mitte Mai 2018 kam heraus, dass sich mindestens vier sächsische VE vermummt unter die Teilnehmer gemischt hatten. Hunko kommentierte dies am Freitag gegenüber jW: »Vermummte Polizisten haben die Auflösung einer Demonstration begünstigt oder sogar herbeigeführt. Das muss Konsequenzen haben.«
mehr:
- Vermummte Provokateure: Polizeieinsatz beim G-20-Gipfel: Auflösung der »Welcome to Hell«-Demo laut Gutachten rechtswidrig (Kristian Stemmler, junge Welt, 16.06.2018)

G20 Hamburg "Welcome to Hell" Black Block Schwarzer Block Demo {4:16}

Am 06.07.2017 veröffentlicht 
Strassen TV Interview
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siehe auch:
Vermummte Provokateure: Polizeieinsatz beim G-20-Gipfel: Auflösung der »Welcome to Hell«-Demo laut Gutachten rechtswidrig (Kristian Stemmler, junge Welt, 08.11.2017)
- G20-Aufarbeitung: Lügen und geschwärzte Akten (Post, 08.11.2017)
- G20-Aufarbeitung: Ermittlungstempo je nachdem… (Post, 13.10.2017)
- „Die Polizei Hamburg hat die Gewaltorgie losgetreten“ (Post, 07.10.2017)
- Nachlese zum G20-Gipfel – Wrestling vs. schonungslose Analyse (Post, 18.08.2017)
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mein Kommentar:
Nach allem, was ich bisher recherchiert habe (s.o.), kann ich den Verdacht nicht von der Hand weisen, daß das ganze Schwarzer-Block-G20-Gipfel-Entsetzen Ergebnis einer Inszenierung war…
Punkt!