Freitag, 16. Dezember 2005

Greenpeace für die Ohren

HÖRBUCH - Rufus Beck liest:

Wie war das eigentlich damals, als einige Atomgegner die verrückte Idee hatten, mit einem alten Fischkutter mitten ins US-Bombentestgebiet nach Alaska zu fahren? Wie schaffte es David McTaggart, trotz heftigster Abdrängmanöver französischer Kriegsschiffe mit seiner Segelyacht „Vega“ wochenlang vor Moruroa auszuharren? Machen Sie es sich auf dem Sofa gemütlich und hören Sie zu: Rufus Beck liest „Abenteuer Greenpeace“. Das Buch von Burghard Bartes schildert spannend und detailreich, wie aus einem kleinen Haufen Umweltschützer eine internationale Organisation wurde. Die prägnante Stimme des Schauspielers und mehrfach ausgezeichneten Vorlesers Beck garantiert reines Hörvergnügen.
Zum 25. Geburtstag von Greenpeace Deutschland gibt’s den historischen Stoff kostenlos im Internet - zum Anhören oder Herunterladen auf der Seite:

http://www.greenpeace.de/ueber_uns/25_jahre_greenpeace_deutschland/

Mittwoch, 9. November 2005

Entsetzlich: Der gute Ruf von BILD wird kaputtgemacht!!!

Im Oktober 2005 ließ die "Bild"-Zeitung diesen zweiteiligen Werbespot der taz per einstweiliger Verfügung sperren. Zwei Jahre später gab das Hamburger Oberverwaltungsgericht der Bild-Zeitung damit recht.Wieder zwei Jahre später, am 1. Oktober 2009, setzte die taz vorm Bundesgerichtshof durch, ihn doch zeigen zu können.
Die Filmemacher 
Gedreht wurde der Werbespot von Jens Junker und Philip Haucke. Die beiden hatten mit dem Spot den "First Steps Commercial Award 2006" gewonnen. In der Begründung hieß es, es gelinge ihnen "auf überzeugende Art und Weise, den Kampf 'David gegen Goliath' zu visualisieren und den journalistischen Anspruch der taz klar von einem 'beschränkten Horizont' abzugrenzen."

Freitag, 14. Oktober 2005

Gemeinschaftsbank wächst kräftig

Um über 30 Millionen Euro stieg die Bilanzsumme der GLS-Gemeinschaftsbank in Bochum seit Jahresbeginn. Sie beläuft sich nun auf 528 Millionen Euro. Der Zuwachs von 6,2 Prozent liegt deutlich über den Vergleichswerten der Vorjahre. Die Zahl der Kunden stieg seit Jahresbeginn um knapp 2000 auf 44.000, die Zahl der Genossenschaftsmitglieder um rund 800 auf fast 14.000. Dadurch wuchsen die Geschäftsguthaben von 12,7 auf 13,9 Millionen Euro. Aus diesen Gründen konnte die Bank in der gleichen Zeit rund 15,2 Millionen Euro mehr Kredite vergeben. Auch in einem anderen Bereich läuft es bei der GLS-Gemeinschaftsbank anders als bei anderen Banken: In den ersten acht Monaten stellte die Bank sechs zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Sie beschäftigt inzwischen 166 Arbeitskräfte - und zog gerade in ein neues Domizil. Es handelt sich um ein altes Verwaltungsgebäude von Thyssen-Krupp, das die Bank modernisieren ließ - als Symbol für den Wandel der Zeit.
Aus Publik-Forum 19/2005

Donnerstag, 13. Oktober 2005

Vorfahrt für Sonne, Wind und Biomasse

Schweden und Spanien setzen voll auf erneuerbare Energien. Die schwedische Regierung will ihr Land innerhalb von 15 Jahren unabhängig von Öl, Gas und Kohle machen. Bis 2020 soll Schweden komplett aus der Stromerzeugung durch fossile Rohstoffe aussteigen. Dazu will die Regierung in den kommenden Jahren Erneuerbare-Energie-Kraftwerke bauen, die zehn Prozent mehr Strom erzeugen als sämtliche mit Öl, Kohle und Gas betriebenen Kraftwerke des Landes. Umfangreiche Investitionen in den Wärmebereich sollen folgen. In Spanien hat die Regierung beschlossen, den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen am gesamten Energieverbrauch innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln. Bis 2010 soll dieser Anteil an der Stromerzeugung von derzeit 19,8 Prozent auf 30,3 Prozent steigen. In den kommenden 15 Jahren wollen die Spanier 23,6 Milliarden Euro in die erneuerbaren Energiequellen investieren. Den größten Teil davon soll die Industrie finanzieren.
Aus Publik-Forum 19/2005

Mittwoch, 12. Oktober 2005

Golfkriegssyndrom offiziell anerkannt

Die britische Regierung hat erstmals offiziell den Begriff »Golfkriegssyndrom« zur Beschreibung von Krankheiten bei Soldaten anerkannt. Ärzte hatten den Begriff in der Vergangenheit ausgiebig gebraucht. Die Regierung streite den Begriff nicht mehr ab. Dies teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums im Rahmen eines Prozesses mit. Dort wird über die Klage eines ehemaligen Soldaten verhandelt, der an Asthma, Angstzuständen und Gedächtnisverlusten leidet. Ein unabhängiger Bericht hatte der britischen Regierung Ende des vergangenen Jahres nahegelegt, den Zusammenhang zwischen dem Golfkrieg und den Krankheiten anzuerkennen. Etwa 6000 der 54 000 britischen Soldaten, die im Golfkrieg von 1991 im Einsatz waren, um irakische Truppen aus Kuwait zu vertreiben, leiden an Krankheiten, darunter Krebs, chronische Müdigkeit und Hautausschlag. Wird der Zusammenhang zwischen der Krankheit und dem Golfkrieg anerkannt, dann können Soldaten auf eine höhere Entschädigung klagen.
Aus Publik-Forum 19/2005

Dienstag, 11. Oktober 2005

Kinder bleiben Armutsrisiko Nr. 1

Einen weiteren und deutlichen Anstieg der relativen Armut in Niedersachsen weist der aktuelle Bericht über Armut und Reichtum aus, den das Landesamt für Statistik kürzlich veröffentlicht hat. Demnach ist zwar das Pro-Kopf-Einkommen im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent (20 Euro) auf 1.145 Euro angestiegen; die Armutsquote erreichte dennoch mit 14,5 Prozent ein Plus von 0,8 Prozent. Damit gelten jetzt 1,14 Millionen Menschen in Niedersachsen als arm. Ebenfalls gestiegen ist andererseits die Reichtumsquote, die jetzt bei 5,6 Prozent liegt. Insgesamt befindet sich das Land auf Bundesniveau. Niedersachsens „soziale Mitte“, die weder arm noch reich ist, liegt damit nunmehr um 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert bei jetzt 79,9 Prozent der Bevölkerung.

Die Erhebung des Landesamtes, die auf den Zahlen des Mikrozensus beruht, bestätigen auch, daß die Armut mit der Zahl der im Haushalt lebenden Personen steigt. Während ein verheiratetes Paar nur zu 7,4 Prozent zu den Armen gehört, erreichen Haushalte mit fünf und mehr Personen eine Quote von einem Drittel (33,2 Prozent). Auch wenn der Mikrozensus nur Angaben über die Zahl der in einem Haushalt lebenden Personen und nicht über die Zahl der dort lebenden Kinder macht, halten die Statistiker Kinder weiterhin für das Armutsrisiko Nr. 1. In einer Korrespondenz-Erhebung in Baden Württemberg wird im übrigen festgestellt, daß allein erziehende Väter finanziell deutlich besser gestellt sind als allein erziehende Mütter, die in der Statistik am schlechtesten dastehen. Interessanterweise geht es aber auch den nicht ehelichen Lehensgemeinschaften mit Kindern besser als den Ehepaaren mit Kindern. Die höchste Wohlstandsposition nehmen allerdings alle Lebensformen ein, in denen es keine Kinder gibt, sowie die alleinstehend lebenden Männer.
Aus: Niedersächsisches Ärzteblatt 9/2005

Mittwoch, 21. September 2005

Industrieförderung Ost: In den Sand gesetzt

In den vergangenen 15 Jahren flossen 31 Milliarden Euro an Fördermitteln in den Aufbau Ost. Wahrend die Regionen Dresden und oberes Elbtal/Osterzgebirge das Geld erfolgreich für ihren wirtschaftlichen Aufschwung genutzt haben, versandeten in Brandenburg Milliarden Euro Fördermittel in gescheiterten Großprojekten. Am meisten Geld bekommen haben Magdeburg mit 2,6 und Halle/Saale mit 2,3 Milliarden Euro. Auch diese Regionen haben es nicht geschafft, den Geldregen in Wachstumsstärke und zukunftsträchtige Industrien zu lenken. In Thüringen und Sachsen dagegen ist inzwischen die ostdeutsche Industrie zur Lokomotive für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung geworden und hat stellenweise westdeutsches Niveau erreicht.
aus Forum 2/2005

Immer weniger Krankenkassen

Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen nimmt durch Fusionen immer weiter ab. Ende 2004 existierten noch 267 Kassen, zwanzig weniger als zwölf Monate zuvor, so das Bundesgesundheitsministerium. Vor allem bei den Betriebskrankenkassen gab es Zusammenschlüsse. Der Konzentrationsprozess hält schon seit Jahren an.
1991, also kurz nach der Wiedervereinigung, gab es in Deutschland fast viermal so viele Krankenkassen wie heute. Das Gesundheitsministerium setzt darauf, daß die Zusammenschlüsse Doppelstrukturen abbauen und zu leistungsfähigeren Kassen und niedrigeren Verwaltungskosten führen.


















Aus Forum 2/2005

Montag, 19. September 2005

Deutsches Gesundheitswesen im Vergleich

Deutschland habe ein umfassendes, preiswertes und damit sehr effizientes Gesundheitswesen, sagt der Kieler Gesundheitsforscher, Prof. Dr. med. Fritz Beske. Die Ergebnisse seiner 479 Seiten starken Studie überraschen.

http://www.deutsches-aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=48166

Freitag, 16. September 2005

Zur Brust genommen

Gleichberechtigung made in USA

Daß die US-amerikanische Justiz zur Prüderie neigt, ist bekannt - so mußte auch schon einmal eine künstlerisch etwas freizügig gestaltete Justitia-Statue ihre Blöße bedecken. Um so weniger verwundert es, wenn das Zeigen realer Brüste im Land der Freien ein juristisches Nachspiel haben kann.

Außer natürlich man ist ein Mann. So hatte der 23-jährige Jerome Mason kaum an strafrechtliche Konsequenzen gedacht, als er sich mit nacktem Oberkörper präsentierte. Kurz darauf wurde er von der Polizei in Cincinnati wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen. Der Grund: Trotz seiner eher maskulinen Statur und Größe soll er Brüste besitzen, die offenbar geeignet sind, durch ihren Anblick Anstand, Sitte und Ordnung zu verletzen.


http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4510052_TYP6_THE4551806_NAV_REF1_BAB,00.html

Was würde Obelix wohl dazu sagen?

Wahlkampf in letzter Minute…

til mette, stern 36/2005
»Wenn Gerhard Schröder morgen auf dem Wasser wandeln würde, würde man ihm vorwerfen, daß er nicht schwimmen kann.«
Sigmar Gabriel

Donnerstag, 15. September 2005

Die Konstruktion der Welt

»Für einen Zauberer, sagte er, sei die Welt des alltäglichen Lebens nicht wirklich oder so, wie wir dies annehmen. Für einen Zauberer sei die Wirklichkeit oder die Welt, die wir alle kennen, nur eine Beschreibung.
Um diese Prämisse zu begründen, gab Don Juan sich alle Mühe, mich davon zu überzeugen, daß das, was in meinen Augen die wirklich vorhandene Welt war, nur eine Beschreibung der Welt sei; eine Beschreibung, die mir seit dem Augenblick meiner Geburt eingehämmert worden sei.
Jeder, der mit einem Kind in Kontakt komme, erklärte er, sei ein Lehrer, der unaufhörlich die Welt erkläre, bis zu dem Augenblick, wo das Kind die Welt so wahrnehmen könne, wie sie ihm erklärt wird. Nach Don Juan haben wir keine Erinnerung an diesen folgenschweren Augenblick, einfach weil wir keinen Bezugsrahmen hatten, in dem wir ihn mit etwas anderem hätten vergleichen können. Doch von diesem Augenblick an ist das Kind ein Mitglied. Es kennt die Beschreibung der Welt; und es erreicht, glaube ich, die volle Mitgliedschaft, wenn es in der Lage ist, alle seine Wahrnehmungen so zu deuten, daß sie mit dieser Beschreibung übereinstimmen und sie dadurch bestätigen.
Für Don Juan besteht die Wirklichkeit unseres alltäglichen Lebens daher aus einem endlosen Fluß von Wahrnehmungsinterpretationen, welche wir, die Individuen, denen eine bestimmte Mitgliedschaft gemeinsam ist, gemeinsam anzustellen gelernt haben.
Die Vorstellung, daß die Wahrnehmungsinterpretationen, welche die Welt konstituieren, im Fluß begriffen sind, stimmt mit der Tatsache überein, daß sie ununterbrochen stattfinden und selten, wenn überhaupt, in Frage gestellt werden. Tatsächlich wird die Realität der Welt, wie wir sie kennen, als so feststehend angesehen, daß die Grundprämisse der Zauberei, nämlich daß unsere Realität nur eine von vielen möglichen Beschreibungen ist, kaum eine Chance hat, als ernsthafte These akzeptiert zu werden.«
aus Castaneda, Reise nach Ixtlan

Mittwoch, 14. September 2005

Interview: Der amerikanische Traum ist ausgeträumt


05. August 2004 · Europa hat Amerika in vielerlei Hinsicht längst übertroffen - nur hat es das noch gar nicht gemerkt. Ein Gespräch mit Jeremy Rifkin über sein neues Buch „Der Europäische Traum”.


In Ihrem neuen Buch sagen Sie Europa eine vielversprechende Zukunft voraus, während Sie Amerika im Niedergang sehen. Was paßt Ihnen am amerikanischen Traum nicht mehr? Warum soll nun ein europäischer Traum an der Reihe sein?

Bis in die späten sechziger Jahre kamen sich Mythos und Realität des amerikanische Traums ziemlich nah. Kein Land war sozial durchlässiger als Amerika. Das hat sich radikal verändert. In bezug auf Einkommensgleichheit rangieren wir jetzt an vierundzwanzigster Stelle unter den Industriestaaten. Vor dreißig Jahren hätte noch jeder Amerikaner gesagt, er glaube an den amerikanischen Traum. Heute sagt ein Drittel von ihnen, sie hätten den Glauben daran verloren. Das ist erschreckend, denn der Traum war unser sozialer Kitt, der das Land zusammenhielt, und dieser Traum ist dabei zu verblassen. Zudem stellen viele seinen Kern, den materiellen, individuellen Erfolg, in Frage.

Aber warum schauen dann europäische Unternehmer so neidisch aufs amerikanische Modell?

Sie machen da einen Fehler. Die Europäische Union ist das erste transnationale Bündnis in der Geschichte, mit einem größeren Bruttoinlandsprodukt als Amerika. Um das wahre Ausmaß des Wandels zu begreifen, müssen wir die deutsche Wirtschaft mit der kalifornischen vergleichen, die britische mit der des Bundesstaats New York, die französische mit der texanischen. In jedem angeführten Fall sind die europäischen Staaten den amerikanischen überlegen. Wenn Sie die Sache so betrachten, erkennen Sie das ungeheure Potential dessen, was in Europa geschieht.

Europa sieht aber weniger eine blühende als eine unbezahlbare Zukunft und versucht sich in seiner Not eben auch an Amerika oder zumindest an dessen funktionierenden Teilen zu orientieren.

Falsch, falsch, alles falsch. Amerikaner prahlen gern, Europäer verzweifeln gern. Wenn Sie sich aber an die Wirklichkeit halten, müssen Sie feststellen, daß Europa Amerika in so bedeutsamen Bereichen wie Lebensqualität, Erziehung und Gesundheitsfürsorge schon übertroffen hat. Die Europäer müssen sich fragen: Nach welchen Werten wollen wir unser Leben führen? Wenn es nur, ungeachtet aller Risiken für die Lebensqualität, um höheres Gehalt und uneingeschränktes Wirtschaftswachstum gehen soll, kann Amerika Vorbild sein, aber nur streckenweise. Aber wir in Amerika glauben aufgrund unserer protestantischen Geschichte, daß jeder für sein Leben selbst verantwortlich ist. Wir halten uns für das auserwählte Volk. Wer unsere religiöse Inbrunst nicht versteht, kann uns nicht verstehen. Daraus beziehen wir unseren Optimismus: Was soll schon passieren, wenn wir Gott an unserer Seite haben? Ich frage mich, ob säkulare Europäer genug Hoffnung und Optimismus aufbringen, um ihren eigenen Traum, der allmählich Gestalt annimmt, zu verwirklichen.

Nun müssen Sie den Europäern erst einmal erzählen, was sie zu träumen haben.

In Europa kommen heute all die richtigen Elemente für einen radikal neuen Traum zusammen, einen Traum, der für die gesamte Welt viel attraktiver ist als der unzeitgemäße amerikanische Traum. Die Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Werten sind fundamental. So definieren Europäer Freiheit und Sicherheit völlig anders als Amerikaner, die Freiheit mit Autonomie, mit individueller Unabhängigkeit und Mobilität assoziieren und dies mit Geld zu erreichen versuchen. Für Europäer ist Freiheit nicht Autonomie, sondern Einbettung, menschlicher Beziehungsreichtum. Das ist mit der europäischen Bevölkerungsdichte, aber auch mit paternalistischen und kommunalistischen Traditionen zu erklären, Traditionen, die wir in Amerika nicht haben. Unser Traum stützt sich auf uneingeschränktes Wirtschaftswachstum, materiellen Reichtum und individuellen Fortschritt, der europäische Traum aber auf Lebensqualität, nachhaltige Entwicklung und eine nährende Gemeinschaft.

Wissen die Europäer das schon?

Nein, sie kennen zwar alle den amerikanischen Traum, haben aber keine Ahnung, wie ihr eigener aussieht. Ich habe jedoch auf meinen Reisen durch Europa eine junge Generation kennengelernt, die einen keimenden Traum hat. Er zielt ab auf Inklusivität oder dem Versprechen, niemanden zurückzulassen; auf Lebensqualität, denn Leben ist mehr als die Gehaltsabrechnung; auf kulturelle Vielfalt, nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte und Zusammenarbeit der Völker, um global den Frieden zu sichern.

Einmal angenommen, das sei nicht nur die Projektion eines Europa wohlgesinnten Amerikaners: Wie wäre dieser Traum zu bezahlen? Für die europäische Lebensqualität fehlen doch heute schon die finanziellen Mittel.

Europa muß sich um zwei Entwicklungen Sorgen machen. Um 2020 könnten massive demographische Probleme einsetzen, weil Europäer nicht genügend Kinder zeugen. Die Geburtenrate muß darum steigen, was nicht unmöglich ist, wie Frankreich bereits ansatzweise demonstriert, und die Tore Europas müssen für einen enormen Einwandererstrom geöffnet werden. Deutschland muß als Wirtschaftslokomotive dabei die Leitung übernehmen. Es hat bewiesen, daß es die ökonomische Macht, die es hat, auch zu teilen bereit ist, und darf jetzt nicht nur Lippenbekenntnisse ablegen, sondern muß für die Einwanderung Mechanismen entwickeln. Damit keine Festung Europa entsteht, damit Kulturen nicht getrennt nebeneinander herleben und derart ein Land ins Desaster stürzen, müssen Einwanderer sozial, kulturell und politisch miteinbezogen werden. Das amerikanische Modell kann da nicht allein maßgeblich sein. Europa muß erkennen, daß es Amerika überrundet hat, weil es in der Lage war, die Marktwirtschaft, diese ungeheure Kraft unternehmerischer Kreativität und Innovation, mit Verantwortung für das soziale Wohlergehen der Gemeinschaft zu durchsetzen.

Und Amerika soll der Welt gar nichts mehr zu bieten haben?

Ich will keinesfalls den Eindruck hervorrufen, Europa sei unser neues Utopia. Europa hat Riesenprobleme, es gibt Diskriminierung, Machtgerangel unter den einzelnen Ländern, Verärgerung über die Bürokratie in Brüssel, aber der europäische Traum hat Zukunft. In einer globalisierten Welt kann kein Traum mehr Gültigkeit haben, der nur auf individuelle Lebensverbesserung abzielt. Wenn die ganze Welt an den amerikanischen Traum glaubte, würde sie sich selbst zerstören.

Das Gespräch führte und übersetzte Jordan Mejias. Jeremy Rifkins neues Buch "Der Europäische Traum" erscheint am 12. August im Frankfurter Campus Verlag.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.08.2004, Nr. 180 / Seite 33

Rechtschreibreform oder Fünf Schritte zur Abschaffung der Rechtschreibung

http://www.raytec.de/rechtschreibreform/humor.htm

Suizid à la Carte

Beim jährlichen Treffen der australischen Gesellschaft für Gerichtsmedizin (AAFS) berichtete der Präsident Dr. Don Haper Mills seinem erstaunten Publikum von den rechtlichen Komplikationen eines bizarren Todefalles.

Ein Pathologe untersuchte die Leiche von Mr. Ronald Opus und kam zu dem Schluß, daß er an einer Schußwunde im Kopf gestorben sei. Der Verstorbene war vom Dach eines 10-stöckigen Hauses gesprungen, um Selbstmord zu begehen.
Er hinterließ einen Abschiedsbrief, der seine Mutlosigkeit deutlich macht. Als er am neunten Stock vorbeifiel, wurde sein Leben durch eine Pistolenkugel, die aus einem Fenster kam, abrupt beendet. Weder der Schütze noch der Fallende waren sich des Sicherheitsnetzes bewußt, das unterhalb des achten Stockwerks angebracht worden war, um Bauarbeiter zu sichern. Es verhinderte, daß Ronald Opus seinen Selbstmord wie geplant ausführen konnte.

»Normalerweise«, fährt Dr. Mills fort, »gilt eine Person, die Suizid begehen will und damit letztlich erfolgreich ist, sogar wenn das gewählte Mittel versagt, immer noch als Selbstmörder. Mr. Opus wurde auf seinem Weg in den sicheren Tod erschossen, aber sein Selbstmordversuch wäre wahrscheinlich am Sicherheitsnetz gescheitert. So kam der Gerichtsmediziner zu dem Schluß, daß es sich hier um einen Mordfall handelt.«
Den Raum im neunten Stock, aus dem der Schuß abgefeuert wurde, bewohnte ein älteres Ehepaar. Sie hatten gerade einen heftigen Streit, und er bedrohte sie mit der Pistole. Der Mann war so aufgebracht, daß er seine Frau komplett verfehlte, die Kugel aus dem Fenster flog und Mr. Opus traf.
Wenn jemand beabsichtigt, Person A umzubringen, stattdessen aber Person B tötet, so ist er des Mordes an Person B schuldig. Als der Mann und die Frau mit der Mordanklage konfrontiert wurden, waren beide uneinsichtig, denn sie waren überzeugt, daß die Pistole nicht geladen sei. Der Mann sagte aus, es sei eine alte Angewohnheit von ihm, seine Frau mit der ungeladenen Pistole zu bedrohen. Er habe nicht die Absicht gehabt, sie umzubringen. Sollte die Pistole also zufällig geladen gewesen sein, müßte man den Tod des Ronald Opus deshalb als Unfall betrachten.
Weitere Untersuchungen brachten einen Zeugen ans Licht, der gesehen hatte, wie der Sohn des Ehepaares ungefähr 6 Wochen vor dem tödlichen Unfall die Pistole geladen hatte. Es kam heraus, daß die Mutter ihrem Sohn die finanzielle Unterstützung gestrichen hatte und der Sohn, der die Angewohnheit seines Vaters kannte, die Mutter mit der Pistole zu bedrohen, die Pistole in der Erwartung geladen hatte, sein Vater würde die Mutter erschießen.
Jetzt sah der Fall so aus, der der Sohn in einen Mordfall gegen Ronald Opus verstrickt war.

Aber der Clou der Geschichte kommt erst jetzt. Im Laufe der Untersuchungen kam ans Licht, daß der Sohn Ronald Opus war. Über den Verlust der finanziellen Unterstützung und den vergeblichen Versuch, seine Mutter umzubringen, war er immer deprimierter geworden. Das brachte ihn dann dazu, vom Dach des zehnten Stocks zu springen - nur um im neunten Stock von einer Pistolenkugel, die aus dem Fenster flog, getötet zu werden. In Wirklichkeit hatte also der Sohn sich selbst umgebracht, so daß der Fall als Suizid geschlossen wurde.

Saubere Arbeit, Ronnie!
Osho Times 9/98
Zur Geschichte hinter der Geschichte: 1994's Most Bizarre Suicide (bei Snopes)

Die Geschichte mit dem Hammer


Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er »Guten Tag« sagen kann, schreit ihn unser Mann an: »Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!«
aus Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein

Psychotherapie: Die Sicherheit des Bekannten…


»Der Patient behautet zu Beginn der Therapie meistens, daß er sich ändern möchte, aber in Wahrheit will er so bleiben, wie er ist, und der Therapeut soll nur etwas unternehmen, damit er sich besser fühlt. Er will einfach ein erfolgreicherer Neurotiker werden und bekommen, was er sich wünscht, ohne das Risiko des Neuen auf sich nehmen zu müssen. Die Sicherheit des bekannten Elends ist ihm lieber als die ungewohnte Blöße der Ungewißheit.«
aus Sheldon B. Kopp, Triffst Du Buddha unterwegs…

Dienstag, 13. September 2005

Der gelbe Teufel

Vor ungefähr zweihundert Jahren ging einmal ein Herr, der nicht weit von hier allein in einem großen Haus wohnte, auf den Markt und sah dort einen Teufel in einem Käfig. Es war ein Teufel mit Schwanz, gelbem Fell und zwei langen, scharfen Fangzähnen. Er war ungefähr so groß wie ein kräftiger Hund. Der Teufel hockte ruhig in seinem Käfig aus starkem Bambusrohr und nagte an einem Knochen. Neben dem Käfig stand ein Marktverkäufer, und der Herr fragte ihn, ob der Teufel zu kaufen sei.
„Aber ja”, sagte der Händler, „sonst wäre ich ja nicht hier. Das ist ein vortrefflicher Teufel. Er ist stark und fleißig und kann alles, was Ihr von ihm verlangt. Er versteht zu zimmern, er ist ein guter Gärtner, er kann kochen, flicken, Holz hacken, vorlesen, und was er nicht kann, das kann er lernen. Und ich verlange nicht viel dafür. Wenn Ihr mir 5o ooo Yen gebt, gehört er Euch.“
Der Herr handelte nicht und zahlte bar, denn er wollte den Teufel sofort mit nach Hause nehmen.
„Einen Augenblick”, sagte der Händler. „Weil Ihr nicht mit mir gefeilscht habt, will ich Euch etwas sagen. Schaut, er ist natürlich ein Teufel, und Teufel sind schlecht, das ist ja bekannt.“
„Und du hast gesagt, er sei ein vortrefflicher Teufel”, sagte der Herr empört.
„Jaja”, sagte der Händler, „und das stimmt auch. Er ist ein vortrefflicher Teufel, aber er ist schlecht. Er wird ewig ein Teufel bleiben. Ihr könnt an ihm viel Freude haben, aber nur unter einer Bedingung: Ihr müßt ihn die ganze Zeit beschäftigen, jeden Tag müßt Ihr ihm sein Tagewerk aufgeben: Von dann bis dann mußt du Holz hacken, dann mußt du zu kochen anfangen, nach dem Essen kannst du dich eine halbe Stunde ausruhen, aber du mußt dich wirklich hinlegen und entspannen, und danach kannst du den Garten umgraben, und so weiter. Wenn er frei hat, wenn er nicht weiß, was er tun soll, dann ist er gefährlich.“
„Wenn's nicht mehr ist”, sagte der Herr und nahm den Teufel mit. Und alles verlief nach Wunsch. Jeden Morgen rief der Herr den Teufel zu sich; der Teufel kniete gehorsam nieder, der Herr gab ihm sein Tagewerk auf, und der Teufel machte sich an die Arbeit und schuftete den ganzen Tag. Wenn er nicht arbeitete, ruhte oder spielte er, aber stets befolgte er die Befehle.
Dann, einige Monate später, traf der Herr in der Stadt einen alten Freund, und über der Freude des unverhofften Wiedersehens mit seinem früheren Gefährten vergaß er alles andere. Er nahm den Freund mit in ein Wirthaus, beide tranken Sake, einen kleinen Steinkrug nach dem anderen, dann aßen sie ein gutes Mahl und tranken noch mehr, und schließlich landeten sie im Weidenviertel, Die Frauen hielten die beiden Freunde beschäftigt, und spät am nächsten Morgen wachte der Herr in einer fremden Kammer auf. Zuerst wußte er nicht, wo er war, aber allmählich dämmerte ihm alles, und sein Teufel fiel ihm wieder ein. Sein Freund war gegangen. Er bezahlte die Frauen, die auf einmal ganz anders aussahen, als er sie vom vergangenen Abend in Erinnerung hatte, und eilte nach Hause. Als er an seinem Garten ankam, roch er Feuer und sah Rauch aus der Küche aufsteigen. Er stürmte ins Haus und sah den Teufel auf dem Holzfußboden der Küche sitzen. Er hatte ein offenes Feuer entfacht und röstete das Nachbarskind an einem Spieß.

aus Janwillem van de Wetering, Der leere Spiegel

Liebe…

Der Soziologe John Alan Lee [Colors of Love, 1976] führt in seiner Studie über die Liebe sechs Haupttypen der romantischen Liebe auf:
1. Eros: Dieses Form von Liebe basiert auf körperlicher Anziehungskraft. Meist ist diese so schnell wieder vorüber, wie sie begonnen hat. Eine feste, dauerhafte Beziehung ist hier in den seltensten Fällen zu erwarten.
2. Ludus: (lat. Spiel) beschreibt die spielerische Liebe, mit Täuschungsmanövern, Eifersüchteleien etc. In der Regel zeigen die Partner kein großes Verantwortungsbewußtsein gegenübereinander.
3. Storge: bedeutet Wärme und Zuneigung. Eine Liebe die sich langsam, ohne Verrücktheiten aufeinander zubewegt. Storge entspringt der Freundschaft. Es ist die beständige Form der Liebe.
4. Mania: ist die stürmische Art der Liebe. Der manisch Liebende wird von starken Antrieben bestimmt - das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung seitens der geliebten Person ist unstillbar.
5. Pragma: eine eher pragmatische, unterkühlte Form der Liebe. Der pragmatisch Liebende sucht sich seinen Partner nach einer gedanklichen "Checkliste" aus, der die von ihm gewünschten Eigenschaften aufweist.
6. Agape: bezieht sich auf das christliche Konzept der Liebe, als nichts fordernd, geduldig, freundlich und allumfassend. Interessant ist, daß Lee eingesteht, er selbst habe nicht ein einziges Beispiel uneingeschränkter Agape finden können, so daß man wohl annehmen darf, daß diese Form der Liebe eher ein Ideal bleiben wird.

Lee ist überzeugt, daß die zufriedenstellendsten Beziehungen jene sind, in denen die Liebenden mit den gleichen Erwartungen an die Liebe heran gehen und unter Liebe das Gleiche verstehen.
mehr unter
http://www.soc.psy.ruhr-uni-bochum.de/publikationen_und_berichte/Projekt%20Enge%20Beziehungen.pdf
http://www.merian.fr.bw.schule.de/mueller/SchuelerII/Facharbt/Liebe/liebe2.htm
http://www.psychologie.unizh.ch/klipsa/team/boothe/lehre/ws03/documents/LiebeWerlenReferatVorlEntwicklpsychWS030412.pdf
http://www.psychologie.unizh.ch/klipsa/team/boothe/lehre/ws03/documents/ProtokollVorlEntwckpsychWS0304LIEBE120104Gemperle.pdf
http://www.psychologie.unizh.ch/klipsa/team/boothe/lehre/ws03/documents/ProtokollVorlEntwcklpsychWS0304LIEBE120104Arboleda.pdf
… und noch mehr unter
http://www.psychologie.unizh.ch/klipsa/team/boothe/lehre/ws03/PsaGrundlagenMaterialiena.shtmlzu wenig Sex?

Auf immer und ewig…

Eisenhowers Warnung

[…] Präsident Dwight D. Eisenhower brachte 1960 in seiner Abschiedsrede diese Gefahr auf den Punkt:
„Die Verbindung eines riesigen Militärestablishments mit einer gewaltigen Rüstungsindustrie ist eine neue Erscheinung in der Geschichte Amerikas. Der Einfluß - ökonomisch, politisch, sogar geistig - ist spürbar in jeder Stadt, jedem Bundesstaat, jedem Regierungsbüro. Vor allem unsere Regierungsgremien müssen wir vor der bewußten oder unbewußten Übernahme unberechtigter Machtbefugnisse durch den Militär-Industrie-Komplex schützen. Denn das Potential für ein unheilvolles Anwachsen von Macht am falschen Ort besteht und stabilisiert sich. Nur eine wache und informierte Öffentlichkeit kann dafür sorgen, daß diese mächtige industrielle und militärische Verteidigungsmaschinerie an unsere friedlichen Methoden und Ziele gebunden bleibt, damit Sicherheit und Freiheit gemeinsam gedeihen können." (Vexler 1970, 235)
aus einem Vorabdruck von H.J. Krysmanski, Hirten und Wölfe, Wie die Geld- und Machteliten der USA sich die Welt aufteilen

President Eisenhower's Farewell Speech Warning Of Military and Corporation Take Over [14:04]

Hochgeladen am 07.12.2011
President Eisenhower's Warning

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Popularität erlangte der Begriff durch den US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, der in seiner Abschiedsrede vom 17. Januar 1961 ausdrücklich vor den Verflechtungen und Einflüssen des militärisch-industriellen Komplexes in den USA warnte.[3] Eisenhower, der selbst einst Generalstabschef der Armee war, sah wie Mills den militärisch-industriellen Komplex als eine Gefahr für die demokratischen Institutionen und die Demokratie an. Durch die Einwirkung dieses Komplexes auf Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft könne die politische Führung veranlasst werden, Konflikte eher militärisch als politisch lösen zu wollen und damit als verlängerter Arm der Lobby der Rüstungsindustrie agieren:

Ausschnitt aus Eisenhowers Notizen zu seiner Abschiedsrede: "military-industrial complex"

“In the councils of government, we must guard against the acquisition of unwarranted influence, whether sought or unsought, by the military-industrial complex. The potential for the disastrous rise of misplaced power exists and will persist. We must never let the weight of this combination endanger our liberties or democratic processes. We should take nothing for granted. Only an alert and knowledgeable citizenry can compel the proper meshing of the huge industrial and military machinery of defense with our peaceful methods and goals, so that security and liberty may prosper together.”
„Wir in den Institutionen der Regierung müssen uns vor unbefugtem Einfluss -- beabsichtigt oder unbeabsichtigt -- durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potenzial für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“[4] [Militärisch-industrieller Komplex, Prägung des Begriffs, Wikipedia]
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Bob Dylan - Masters of War - lyrics [5:56]   Übersetzung   Interpretation (Words in the Bucket, 27.02.2015)   “Masters of War”; the meaning of the music and the lyrics (Tony Attwood, 18.08.2014, sehr empfohlen)
Veröffentlicht am 04.11.2013
via YouTube Capture

zu dem Lied siehe auch:
Heute vor 20 Jahren – Bob Dylans versteckte Botschaft bei der Grammy-Verleihung (20.02.2011, aktualisiert am 12.12.2015 – Masters of WarBlowin’ in the Wind

Ersatzfamilie in der Kids-Küche

Organisationen wie die „Berliner Tafel” bieten warme Mahlzeiten für Kinder aus armen Familien oder schwierigen Verhältnissen. Der Bedarf ist erschreckend hoch.

Mittagszeit im Jugendzentrum „Arche” in Hellersdorf, der tristen Plattenbausiedlung im Osten Berlins. Schulranzen und Jacken fliegen mit Karacho in die Ecke, an der kleinen Essensausgabe drängeln sich die Kids um einen Teller deftigen Eintopf. Noch schnell ein Gebet, dann wird gegessen, gequatscht und herumgealbert. Mehr als 170 Kinder holen sich hier täglich eine kostenlose warme Mahlzeit ab. Für viele ist es das erste Essen an diesem Tag für einige wird es das einzige bleiben. „Hier in Hellersdorf bekommt nur jedes dritte Kind ab und zu in der Woche eine warme Mahlzeit”, weiß Pastor Bernd Siggelkow, der die „Kids-Küche” vor drei Jahren gründete. Seitdem hat sich die Zahl der kleinen Besucher verachtfacht. Die Arche ist für sie Ersatzküche und vielleicht auch ein wenig Ersatzfamilie, weil zu Hause niemand Zeit, Geld oder Lust zum Kochen hat. „Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Alkoholismus: Die familiären Hintergründe der Kinder sind zum Teil dramatisch”, sagt Siggelkow.
In Berlin versorgen derzeit vier Einrichtungen gezielt Kinder und Jugendliche mit Essen, in anderen Städten gibt es ähnliche. Viele von ihnen organisieren die Mahlzeiten über Vereine wie die Berliner Tafel. Deren 200 ehrenamtliche Helfer sammeln bei Supermärkten, Bäckereien oder Restaurants überzählige Lebensmittel ein und geben sie an Bedürftige weiter. Die Berliner Tafel bietet nicht nur Mahlzeiten für täglich 15.000 Menschen, sondern verteilt zusätzlich für 20 Cent Frühstückspakete mit Käsebrötchen, Apfel und Safttüte an 14 Grundschulen. „Die Essensversorgung bei Kindern hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert”, sagt Tafel-Vorsitzende Sabine Werth. „Ein Viertel unserer Essen geht an Kinder.”
Solche Zahlen zeigen das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland. Laut Kinderschutzbund leben mehr als eine Million Kinder von Sozialhilfe. Bei den unter Siebenjährigen hat sich die Zahl der Sozialhilfeempfänger in den letzten Jahren verdreifacht. „Tauchen Probleme wie Arbeitslosigkeit auf, dann verlieren manche Eltern ihre Kinder aus dem Blick”, so Gabriele Wichert, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes. „Immer öfter fällt das gemeinsame Essen aus, und damit eine wichtige Gelegenheit zum Reden.” Deshalb sollten Suppenküchen die Kinder nicht einfach nur schnell abfüttern, sondern ein Ort sein, an dem sich die kleinen Besucher wohlfühlen, Ansprechpartner finden und spielen können.
aus Greenpeace Magazin 6/2004

Freitag, 12. August 2005

TaiJi

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Ost-Krankenkassen erhielten 24 Milliarden Euro

Die Wiedervereinigung im Jahr 1991 und der Transfer der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) Westdeutschlands in die fünf neuen Bundesländer hat die GKV bis zum Jahr 2003 mit insgesamt 24 Milliarden Euro belastet. Dies hat das Fritz Beske Institut für Gesundheits-System-Forschung in Kiel errechnet.
aus A+S aktuell, 19/2003