Weil in deutschen Kliniken Personal fehlt,
sind Ärzte und Pfleger oft völlig überfordert. Laut einer Studie der
Hans-Böckler-Stiftung verschärft sich die Situation zusehends. Vor allem
Gespräche und Betreuung von Patienten bleiben auf der Strecke.
Im Sommer 2013 ging es nicht mehr. Karin Heise*,
eine junge Assistenzärztin der Inneren Medizin beschließt , ihren Job zu
kündigen. "Es war die Hölle", sagt sie rückblickend über den
Arbeitsalltag in einem 400-Betten-Krankenhaus in Brandenburg.
Weil Fachärzte fehlten, war sie schon nach
kürzester Zeit allein verantwortlich für 30 Patienten mit Krebsleiden,
Leberzirrhose und allen Arten von organischen Beschwerden. Zu diesem
Zeitpunkt hatte sie noch kaum Berufserfahrung, ihr Studienabschluss lag
gerade ein halbes Jahr zurück. Und die Arbeitsbelastung so hoch, dass
sie sie kaum bewältigen konnte: Patienten aufnehmen, untersuchen,
Diagnosen und ein Behandlungskonzept erstellen, mit Angehörigen reden
und hinterher alles dokumentieren. "Und zwischendrin passieren Notfälle,
ein Patient wird bewusstlos oder hat große Schmerzen. Oft weiß man
nicht, was man als erstes tun soll."
mehr in:
- Fehler bleiben nicht aus (Tagesschau, 28.08.2014)
siehe auch
- Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung (»Arbeitsreport Krankenhaus, August 2014, PDF)