Sonntag, 13. April 2003

Das privilegierte Geschlecht

Frauen, heißt es ständig, werden benachteiligt. Stimmt das wirklich, fragten sich unabhängig voneinander ein israelischer und ein deutscher Forscher. Ihre Antwort: nein! Wie es zugeht im Patriarchat, erfuhr der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann, 35, im Herbst 1998, als er mit seinem Manuskript zum Stand des Geschlechterkriegs bei hiesigen Buchherstellern vorsprach. 80 Verlage lehnten das Opus als „zu brisant“ oder „zu polarisierend“ ab. Schließlich ermannte sich ein Berliner Szeneverlag. Rezensionen? Fehlanzeige.

Was hatte der Mann aus dem Taunus da bloß verzapft? Ein Frauen verachtendes Machwerk? Eine sexistische Ketzerei? Eine absurde, durch nichts zu belegende Theorie? Ganz im Gegenteil. Hoffmanns Buch ist faktensatt (554 Belegquellen), es hat nur einen Makel: Sein Gegenstand ist die Benachteiligung von Männern. Emsig hat der Autor Belege zusammengetragen, um nachzuweisen, dass in unserer Gesellschaft „bestimmte aggressive Vorurteile“ gegen Männer gepflegt und Frauen dadurch privilegiert würden.

In diesen Tagen erhält der deutsche Maskulinist renommierten Flankenschutz: Martin van Creveld, „Israels führender Historiker“ („Sunday Telegraph“), hat eine Art Weltgeschichte der weiblichen Bevorzugung verfasst – mit der Conclusio, dass nichts unsinniger sei als die Meinung, Adam habe Eva stets unterdrückt. Das weibliche Geschlecht habe vielmehr auf Grund seiner Fruchtbarkeit schon allen frühen Gesellschaften als wertvoller und schützenswerter gegolten. Creveld: „Das weibliche ist das erste Geschlecht; er existiert, um ihr zu dienen, nicht andersherum“ (siehe Interview S. 126).

Das las man bisher anders – jedermann hat die Litaneien über weibliche Benachteiligung im Ohr -, aber die Belege, die beide Autoren für ihre These anführen, sind Legion.

mehr:
- ZEITGEIST – Das privilegierte Geschlecht (Michael Klonovsky, Focus, 07.04.2003)

staatliche Lügenpresse interviewt Arne Hoffmann (und macht ihn "so gut wie möglich" lächerlich) {6:03}

Nico Morger
Am 11.06.2016 veröffentlicht 
http://genderama.blogspot.com/
Genderama ist das Blog des linken Flügels der antisexistischen Männerbewegung (Maskulismus). Es wird von Arne Hoffmann betrieben. Arne Hoffmann ist Mitglied von MANNdat und unterstützt die Initiativen Gleichmaß e.V. sowie das Forum Soziale Inklusion.
"Auf die Revolutionäre von heute werden keine Scharfschützen mehr angesetzt, Attentate zielen heute auf den Ruf eines Gegners." (Mathangi "Maya" Arulpragasam)
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3sat schreibt beim Video
Mehr Männlichkeit wagen!
Die boomende maskulistische Bewegung sind radikale Vertreter der selbsternannten Maskulisten. Was regt sie auf? Warum fordern sie wieder mehr Männlichkeit?
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meine Anmerkung:
Man sehe sich das Video ein zweites Mal an und stelle sich dabei vor, dieser 3sat-Beitrag würde die Geschlechter einfach vertauschen: 
Wie käme der Film dann rüber?