Samstag, 30. September 2017

Die Propaganda-Matrix: Wie der CFR den geostrategischen Informationsfluss kontrolliert

Ob Russland, Syrien oder Donald Trump: Um die geopolitische Berichterstattung westlicher Medien zu verstehen, muss man die Schlüsselrolle des amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR)kennen.

In der folgenden Studie wird erstmals dargestellt, wie der CFR einen in sich weitgehend geschlossenen, transatlantischen Informationskreislauf schuf, in dem nahezu alle relevanten Quellen und Bezugspunkte von Mitgliedern des Councils und seiner Partnerorganisationen kontrolliert werden.

Auf diese Weise entstand eine historisch einzigartige Informationsmatrix, die klassischer Regierungs- propaganda autoritärer Staaten deutlich überlegen ist, indes durch den Erfolg unabhängiger Medien zu- nehmend an Wirksamkeit verliert. […]

Der Ursprung des Council on Foreign Relations liegt im sogenannten »Trauma von 1920«: Nach dem Ersten Weltkrieg hätten die USA erstmals die globale Führungsrolle übernehmen können – doch der Senat entschied sich gegen den Beitritt zum Völkerbund und die kriegsmüde Bevölkerung wählte mit Warren Harding einen Präsidenten, der eine »Rückkehr zur Normalität« versprach und sich zuerst um die Angelegenheiten und Probleme Amerikas und der Amerikaner kümmern wollte.

Um ein solches Debakel künftig zu vermeiden und »Amerika für seine weltweiten Pflichten zu erwecken«, gründeten international orientierte Bankiers, Unternehmer und Politiker im Folgejahr in der Finanz- und Handelsmetropole New York den parteiübergreifenden CFR. Durch die Mitarbeit führender Akademiker und Publizisten, darunter Archibald Coolidge (The United States as a World Power, 1908) und Walter Lippmann (Public Opinion, 1922), sollten Ideen für eine »aktive« Außenpolitik entwickelt und in der Öffentlichkeit beliebt gemacht werden.

Der Durchbruch gelang dem Council während des Zweiten Weltkriegs, als CFR-Experten im Rahmen der War and Peace Studies die amerikanische Kriegsstrategie sowie die Grundsätze der Nachkriegsord- nung formulierten – inklusive der Satzungen von UNO, Weltbank und Weltwährungsfonds. Dabei folgten sie der Vorgabe von CFR-Gründungsdirektor Isaiah Bowman, wonach die USA künftig die »globale Sicherheit garantieren« müssten, dabei jedoch »konventionelle Formen des Imperialismus« zu vermei- den hätten, weswegen der Ausübung amerikanischer Macht ein »internationaler Charakter« zu verleihen sei (Shoup & Minter 1977, S. 169ff).

Auf diese Weise entstand – nur 170 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung – ein globales American Empire, dessen Schlüsselpositionen seitdem nahezu durchgehend von den inzwischen knapp 5000 Vertretern des CFR besetzt wurden (siehe folgende Abbildung sowie Auflistung nach Administration). Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeichnete den Council deshalb einst als die „einflussreichste privateInstitution Amerikas und der westlichen Welt“ und als ein „Politbüro für den Kapitalismus“.
mehr:
- Die Propaganda-Matrix: Wie der CFR den geostrategischen Informationsfluss kontrolliert (Studie von Swiss Propaganda Research, September 2017 – PDF)
aus der o.g. Studie (Rechtsklick)


Erwin Pelzig über Goldman Sachs, Trilaterale Kommission, Weltbank, Atlantik-Brücke, CFR, EZB {9:21}

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Am 14.11.2012 veröffentlicht 
Pelzig über Goldman Sachs, Trilaterale Kommission, Weltbank, Atlantik-Brücke, Council of Foreign Relations, EZB
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