Mittwoch, 25. April 2007

Abgekupfert…

Endlich habe ich es gefunden: Das Video zu »Nur ein Wort« der Gruppe »Wir sind Helden« ist eine Hommage an Bob Dylans Video zu »Subterranean Homesick Blues«. (Der Wikipedia-Artikel zu Robert Allen Zimmerman ist lesenswert!)


Wir Sind Helden - Nur Ein Wort von Th3-Warlords





Und noch ein Link, nämlich zu einem Lied von Bob Dylan, der etwas nachdenklich stimmen sollte. Hier das Video
Für den Anstoß, nach der Parallele zu suchen, Dank an OH; Dank an einen anderen OH, der mich überhaupt auf die Gruppe aufmerksam gemacht hat (man wird schließlich älter)



Und dann die Antwort auf alles Problematisieren: (Ich muß zugeben, daß ich einige Zeit brauchte, um den Mut zu finden, sowas Kitschiges hier reinzustellen, aber: ich hab es immer gemocht!)

Dank dafür an Konfusius und sein Video, das die Anregung gab, wenn auch um siebeneinhalb Ecken.

zuletzt aktualisiert am 01.09.2014


Frankfurt/Oder: »Tag der politischen Lüge«

Zum »Tag der politischen Lüge« haben Autoren zusammen mit der evangelischen Jugend in Frankfurt/Oder eine Lesung mit Texten der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowska initiiert. Damit soll der Opfer gedacht werden, die »das Streben nach Herrschaft über den Profit jeden Tag mit dem Leben bezahlen«, sagte dazu Diakon Reinhard Schülzke, Sprecher der Evangelischen Jugend. Wenn Denkende mundtot gemacht würden, müßten andere ihre Stimmen erheben, heißt es in einem Aufruf des Frankfurter Friedensnetzes und der Evangelischen Jugned. Der internationale »Tag der politischen Lüge« wurde erstmals am 20. März 2006 begangen, dem dritten Jahrestag des US-Einmarsches im Irak.

Kontakt: Berlin, Tel. 030/9191-161

aus Publik-Forum Nr. 6/2007

Bei der ersten Veranstaltung wurde auch ein Text meines geliebten Eliot Weinberger (seltsam, den gibt’s bei Wikipedia noch gar nicht) vorgetragen aus seinem Buch »Was ich hörte vom Irak«. (Hier ein weiterer Ausschnitt)

Link zu einem Artikel in »Lettre 58«
Link zur Rezension seines Buches »Kaskaden«

Schuldbekenntnis in Bamberg

Mea culpa: Ludwig Schick, der Erzbischof von Bamberg, feiert das 1000-jährige Bistumsjubiläum mit einer historischen Selbstkritik der Kirche


Ein ungewöhnliches Zeichen setzt das Erzbistum Bamberg: ein historisches Schuldbekenntnis, verbunden mit einer Vergebungsbitte. Erzbischof Ludwig Schick benannte in einem im Fernsehen übertragenen Gottesdienst zum 1000-Jahr-Jubiläum der Diözese das Versagen der Kirche von Bamberg in der Geschichte. Dazu zählten Hexenverbrennungen, Antisemitismus, Kreuzzüge, die Beteiligung von Kirchenoberen am ausbeuterischen Feudalsystem, mangelnder Respekt gegenüber Frauen, die Mitschuld an der Kirchenspaltung sowie oberkirchliche Leisetreterei im Dritten Reich. Der Gottesdienst fand fast auf den Tag genau sieben Jahre nach dem historischen Mea culpa und der Vergebungsbitte Papst Johannes Pauls II. im Heiligen Jahr 2000 statt. Bei dem detailreichen Schuldbekenntnis geht das Erzbistum Bamberg weit über das Bekenntnis des Papstes hinaus. Es gehe nicht darum, die persönliche Schuld von Menschen der Vergangenheit festzustellen, erklärte Schick: »Wir dürfen nicht verurteilen. « Vielmehr müßten die Christen Versagen in der Geschichte betrachten, um den Vorsatz zu fassen, es besser zu machen. »Wir haben die Verantwortung für die Geschichte, jetzt und morgen«, erklärte der Erzbischof. – Neben den äußerst konservativ profilierten Bischöfen Mixa (Eichstätt) und Müller (Regensburg) gilt der gebürtige Hesse Schick als ein Kandidat für den bald frei werdenden Erzbischofsstuhl München-Freising.

Kontakt: Tel. 0951/5020, Fax 502225, E-Mail: erzbischofschick@erzbistum-bamberg.de

aus Publik-Forum 6/2007

Protest mit Millionen Brottüten


Genweizenversuch in Sachsen Anhalt stößt auf Widerstand

Umweltschützer und Biobauern laufen Sturm: Sie wollen einen Freilandversuch mit gentechnisch verändertem Weizen in Sachsen Anhalt mit juristischen Mitteln stoppen. Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) gehört zu ihnen. Bis Ende März werde die Begründung der beim Verwaltungsgericht Köln eingereichten Klage erarbeitet, sagt sie. Kläger ist der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg.

Unterstützt wird das juristische Vorgehen von vielen: Von der AbL, dem Verein Bioland, dem Deutschen Bauernbund, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) und dem Ökologischen Ärztebund. Die Klage richtet sich gegen eine Genehmigung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Bonn.

Die Bundesbehörde hatte dem Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (JPK) in Gatersleben bei Quedlinburg einen entsprechenden Freilandversuch gestattet. Der genmanipulierte Winterweizen wurde im November auf 150 Quadratmetern ausgesät.

Nach Angaben der Berliner Rechtsanwältin Katrin Brockmann sollen mit der Klage mögliche Gefahren für die menschliche Gesundheit sowie für Nutztiere und Umwelt überprüft werden. Auch ein Eilantrag zu der Klage werde erwogen, sagt sie. Es bestehe die Gefahr, daß sich der genveränderte Weizen bis zur Genbank des IPK ausbreiten könne, in der »Hunderttausende« Getreidesamen lagerten. Die mögliche Verunreinigung der Genbank würde einen unersetzbaren Verlust bedeuten.

Der klagende Brandenburger Verein bezieht nach Angaben seines Vorsitzenden Herbert Lohner das meiste Saatgut für seinen Anbau von der Genbank des IPK. Eine Verwendung von gentechnisch verunreinigten Sorten würde deshalb zum wirtschaftlichen GAU des Vereins führen, der sich dem Erhalt der Vielfalt von traditionellen Kulturpflanzen verschrieben hat, sagt Lohner.

Die ausgesäte Variante enthalte Gene, die die Eiweißbestandteile der Pflanze ändern und damit die Futterqualität verbessern sollen. Die Inhaltsstoffe könnten über Nutztiere auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Gegen den Versuch des Institutes in Gatersleben sind bis Oktober 2006 über 30 000 Einwendungen von Privatleuten, Verbänden, bäuerlichen Betrieben und Bäckereien an das Bundesamt gesandt worden.

»Unser täglich Brot« gentechnisch zu verseuchen bedroht die Existenz von Bäckern und Bauern. Seit dem 5. März läuft darum eine bundesweite Protestaktion, bei der Bäcker 1,3 Millionen Brottüten mit der Aufschrift »Ährensache – ohne Gentechnik!« an ihre Kunden verteilen.

aus Publik-Forum Nr. 6/2007

So läuft das!

Betrug für den Atomstrom?

Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW wirft der Internationalen Energie Agentur vor, die Atomindustrie durch »zweifelhafte statistische Tricks« bedeutender zu machen, als sie wirklich sei. Der Hintergrund: Nach der Energie Agentur wurden im Jahr 2004 weltweit 2808 Terawattstunden Strom in Wasserkraftwerken erzeugt und 2738 Terawattstunden Strom in Atomkraftwerken. Dennoch schreibt die Agentur der Wasserkraft nur einen globalen Anteil an der Primärenergie von 2,2 Prozent, der Atomkraft aber einen Anteil von 6,5 Prozent zu. Der Grund liegt darin, daß bei der Kernenergie Verluste bei der Umwandlung von Uran in Strom mitgerechnet werden, während dies bei der Wasserkraft nicht geschieht. Für die Experten der IPPNW ist dies unhaltbar: »Wenn eine Technologie in der Realität weniger Energie liefert als eine andere, dann sollte sich dies auch beim offiziellen Energieträgervergleich so widerspiegeln.« Nimmt man diese Schlußfolgerung ernst, so ergibt sich für die Atomkraft ein Anteil von 2,1 Prozent an der weltweiten Energieversorgung. Daraus folgert die Ärzteorganisation, daß »die Atomkraft für die Energieversorgung der Welt bedeutungslos ist und daß man selbst mit einer Verdoppelung der Zahl der Atomkraftwerke die Energieprobleme der Menschheit nicht lösen kann«.

aus Publik-Forum Nr. 6/2007

Man kann zwar nicht die Probleme lösen, aber man kann dran verdienen. Wenn’s schiefgeht, zahlt die Allgemeinheit.

Macht Kinderarmut krank?

Von Armut betroffene Bevölkerungsgruppen – Kinder zwischen 0 und 15 Jahren, Familien mit alleinerziehende Müttern oder mit mehr als drei Kindern, Arbeits- oder Wohnungslose, ausländische Mitbürger u.a. – haben ein signifikant erhöhtes Erkrankungs- und Sterberisiko.

Die Sozialhilfequote liegt bei Minderjährigen doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung (ca. 3,5 % zu 6,6 %)

In ärmeren Schichten ist bereits die Zahl der Früh- und Mangelgeburten signifikant erhöht. Obwohl über 30 % dieser Kinder später Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten oder Intelligenzminderung aufweisen, erhalten sie häufig eine unzureichende oder gar keine Frühförderung.

Die Kinder- und Jugendgesundheitsstudien (KIGGS und Shell Jugendstudie, beide 2006) verzeichnen eine erhöhte Anzahl von Essstörungen [furchtbar, diese neue Rechtschreibung], Adipositas und Mangel an körperlicher Aktivität bei armen Kindern.

Ca. 700.000 minderjährige Kinder in Deutschland arbeiten. Zunehmend geschieht das unfreiwillig, um die finanzielle Basis der Familie zu unterstützen.

Kinder aus sozial unterprivilegierten Bereichen sind häufiger an Unfällen (einschl. tödlichem Ausgang) beteiligt.

Die Kindersterblichkeit ist nach einer internationalen Studie in armen Bevölkerungsgruppen doppelt so hoch wie in wohlhabenden und am höchsten dort, wo beide Eltern arbeitslos sind!

Die Quote gravierender Gewaltanwendung liegt bei Familien mit Sozialhilfe bei 24 %, bei anderen Familien bei 14,6 %.

Kinder aus armen Familien haben einen schlechteren Gesundheitszustand. Somatische Beschwerden (Kopf-, Rücken-, Magenschmerzen, Nervosität) sind genauso kennzeichnend wie eine beeinträchtigte psychische Gesundheit (Aggressivität, Unruhe oder Antriebsarmut u.v.m.)

Die bisherige „Komm“-Struktur der (mittelschicht-orientierten) medizinischen Versorgung ist für sozial benachteiligte Menschen eine „Zugangsbarriere“. Notwendig sind „niederschwellig angelegte medizinische Versorgungsangebote ,vor Ort’“.

Auszüge aus einem Artikel "Macht Armut krank?" von Prof. Gerhard Trabert – veröffentlicht in „Forum Sozialarbeit + Gesundheit 1/2007 Seite 11-16. Die veröffentlichten Zahlen dort sind leider nicht mehr ganz aktuell.
Zitiert im bvvp-magazin 2/2007
zu einem Artikel bei wdr.de

Autos: Kaum zu glauben

Sieben auf einen Streich, weil Gaspedal klemmt

So etwas kennt man eigentlich nur von Mr. Bean. Der Meister der skurillen Eskalation hätte nicht besser einstudieren können, was einem 74 Jahre alten Wiesbadener am vergangenen Montag passierte. Der ältere Herr wollte an der Aukammallee einparken. Anscheinend hatte sich das Gaspedal seines Automatik-Autos verklemmt, jedenfalls prallte sein Opel ungebremmst mit dem Heck auf einen geparkten BMW. Der Fahrer legte den Schalthebel auf Vorwärtsbetrieb um. Obwohl er nach eigenen Angaben die Bremse gedrückt hielt, schoss das Auto nach vorn, rammte einen ebenfalls abgestellten Opel Astra und einen davor stehenden Mercedes - ein technischer defekt, wie die Polizei vermutet. Doch damit nicht genug: Als der ältere Herr das Lenkrad Richtung Fahrbahn gedreht hatte, schnellte sein Opel quer über die Straße und schob einen Citroen gegen einen Baum. Der knickte um und fiel auf ein weiteres Auto, aus dem gerade eine Frau aussteigen wollte. Die Tür ihres Wagens schlug gegen einen nebenstehenden Renault. Der Opel des Mannes war inzwischen weitergefahren und prallte zu guter Letzt noch gegen einen Alfa Romeo, wo er stehenblieb. Verletzt wurde bei der Massenkarambolage niemand. Anders als im Slapstik hat sie aber Folgen: Der Schaden beträgt 31 000 Euro. (thub)


Straßenbahn kollidiert mit Leichenwagen

Beim Zusammenstoß eines Leichenwagens mit einer Straßenbahn ist gestern Vormittag in der Innenstadt ein Sarg auf die Straße gefallen und stark beschädigt worden – der Leichnam darin blieb jedoch unversehrt. Wie die Polizei weiter berichtete, war der Wagen auf der Bethmannstraße in Richtung Kornmarkt gefahren, als er den Weg der Straßenbahn kreuzte. Die Bahn erfasste das Auto am Heck und schleuderte es herum. Dabei öffnete sich die Heckklappe und der Sarg rutschte auf die Straße. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Schaden von rund 30 000 Euro. (wich)

beides aus FAZ Rhein Main vom 20.4.07

Und noch was kaum zu Glaubendes: Der Loremo (Pressekommentare zu finden im Menü »Information«)

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