Donnerstag, 2. Februar 2012

Heute vor 78 Jahren: 1.2.1933 – Reichspräsident von Hindenburg löst den Reichstag auf

Etablierung des Nationalsozialismus

Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847-1934) hatte Adolf Hitler am 30. Januar zum Reichskanzler berufen. Zu diesem Zeitpunkt glaubten viele deutsche Konservative noch, dass sie die Nationalsozialisten in einer Koalitionsregierung »zähmen« könnten. Doch bereits zwei Tage später zeigte sich, wie entschlossen die NSDAP daranging, das geplante diktatorische System zu etablieren: Auf Verlangen Hitlers löste der Reichspräsident am 1. Februar 1933 den Reichstag auf, der in der seinerzeitigen Zusammensetzung die Regierung noch hätte kontrollieren können.
Reichpräsident Paul von Hindenburg mit Hitler und Göring während einer
Gedenkveranstaltung August 1
Für den 5. März wurden Neuwahlen anberaumt. Hitlers Partei setzte in ihrem Wahlkampf auf ungezügelten, staatlich sanktionierten Terror gegen die Opposition. Politische Gegner, vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten, wurden eingeschüchtert und drangsaliert Trotz propagandistischer Großangriffe auf die Bürger erhielt die NSDAP nur 43,9% der Stimmen – eine herbe Enttäuschung für die neuen Machthaber. Eine parlamentarische Regierungsmehrheit kam nur mithilfe der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot zusammen. Wenige Monate später wurden alle Parteien außer der NSDAP verboten.

Reichstagswahlan 5.März 1933
NSDAP 43,9%
SPD 18,3%
KPD 12,3%
Zentrum 11,3%
Kampffront SchwarzWeiß-Rot 8,0%
Brockhaus – Abenteuer Geschichte