Donnerstag, 9. Juli 2020

Corona: Prof. Maria Rita Gismondo rückt einige Dinge zurecht…

Prof. Maria Rita Gismondo (Virologin) BITTE GUT ZUHÖREN! {13:40}

Fricktal wehrt sich
Am 09.07.2020 veröffentlicht 
04.07.2020, Deutscher Bundestag / Berlin
Die Propaganda-Bilder aus Italien haben Milliarden von Menschen in Angst und Panik versetzt. Sie machten den Putsch gegen unser bisheriges Leben erst möglich. Am Rande des C*r*na-Symposiums der AfD-Bundestagsfraktion spreche ich mit Italiens wichtigster Virologin - Prof. Maria Rita Gismondo, 66 - aus Mailand. Sie hat den "ersten C*r*na-Fall" südlich der Alpen festgestellt ... und auch, dass der neue Typ bereits 2019 unbemerkt kursierte. Die krassesten Infos - etwa, dass "die Leichen-Lastwagen" in Bergamo in Wirklichkeit leer gewesen seien - wiederholt sie vor der Kamera nicht. Eine weise Entscheidung - aber wir werden noch von ihr hören!
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Das neuartige Corona-Virus: Um was geht es hier?

Corona und Afrika und Amerika, von Bodo Schiffmann, Auszüge {11:21}

CrumanHorses - pferd-mensch-film
Am 08.07.2020 veröffentlicht 
Text und Links auf YouTube
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Schön: "Our Wold In Data" zeigt Corona-Infizierte und Tote im Länder-Vergleich. {6:12}

Lehrer MaPhy
Am 09.07.2020 veröffentlicht 
Text und Links auf YouTube
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siehe auch:
Das medial verbreitetete Narrativ und die Abweichler… (Post, 08.07.2020)
- Verschwörungstheorien – Worüber man besser schweigt… (Post, 08.07.2020)

Die Schriftstellerin, die Sprache, die verletzten Gefühle der geschützten Minderheit, der Shitstorm und die Medien


  • Die „Harry Potter“-Autorin veröffentlichte eine Reihe transfeindlicher Tweets.
  • Neben zahlreichen Aktivistinnen und Aktivisten ergreift auch „Harry Potter“-Schauspieler Daniel Radcliffe das Wort 
Update vom Donnerstag, 09.07.2020, 10.40 Uhr: Gemeinsam mit weiteren 151 Intellektuellen hat J.K. Rowling einen offenen Brief geschrieben. In dem Schreiben solidarisieren sich die Unterzeichner*innen auf der einen Seite mit den weltweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt, kritisieren auf der anderen aber eine intolerante Kultur, die der offenen Debatte schaden würde.
J.K. Rowling fordert freien Austausch von Informationen  
„Der freie Austausch von Informationen und Ideen, der Lebensnerv einer liberalen Gesellschaft, wird jeden Tag weiter verengt“, schreiben J.K. Rowling und ihre Kolleg*innen, zu denen unter anderem der deutsche Autor Daniel Kehlmann, der amerikanische Linguistik-Professor Noam Chomsky und die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood gehören. Veröffentlicht wurde der Brief durch das „Harper‘s Magazine“.
Die internationale Riege von Intellektuellen um Rowling kritisiert außerdem die feindliche Kultur, die ihnen entgegengebracht werden würde. Es gebe „im Geiste eine panische Schadenskontrolle“, die einen freien Austausch von Ideen verhindern oder zumindest beeinträchtigen würde. Auch Beispiele werden in dem Brief aufgeführt: „Redakteure werden entlassen, weil sie umstrittene Texte veröffentlicht haben. Bücher werden wegen angeblicher Inauthentizität zurückgezogen. Journalisten dürfen nicht über bestimmte Themen schreiben. Gegen Professoren wird ermittelt, weil sie im Unterricht literarische Werke zitiert haben.“
J.K. Rowling und die anderen sehen sich als Verteidigerinnen der freien Rede
Die Idee des Briefes stammt laut Informationen der New York Times von Thomas Chatterton Williams. Der amerikanische Autor sagte gegenüber der US-Zeitung, der Brief sei „eine Verteidigung“ der freien Rede, „ohne Angst vor Strafe oder Vergeltung haben zu müssen“.
Die Kritik blieb nicht aus und entzündete sich vor allem an der prominentesten Unterzeichnerin, J.K. Rowling. Sie stand aufgrund ihrer Tweets, die von der Transgender-Community als feindlich eingestuft wurden, ohnehin in der Kritik. Emily VanDerWerff, Autorin für das US-Nachrichtenportal „Vox“, veröffentlichte auf Twitter ein Statement, in dem sie angab, sich als trans Frau durch den Brief an ihrem Arbeitsplatz unwohl zu fühlen, weil auch Teile ihrer Kollegen und „prominente Anti-Trans-Stimmen" zu den Unterzeichnern gehören würden.
[Valerie Eiseler, J.K. Rowling beklagt sich in offenem Brief über „intolerantes Klima“, fr.de, 09.07.2020]


Mit einem differenzierten Beitrag versuchte die Harry-Potter-Autorin dem Vorwurf zu begegnen, sie achte Transgender-Menschen nicht. Der Text trug ihr neue Schmähungen ein – und sie ist nicht die Einzige, die derzeit mit dem moralischen Reinheitsfuror zu kämpfen hat.  
Was haben «Black Lives Matter» und Transgender-Streitigkeiten gemeinsam? Was verbindet die Neubesichtigung von Satire mit dem Sturz alter Denkmäler? Unmut macht sich in Grossbritannien an vielen Schauplätzen breit.

J. K. Rowling liess sich nicht zum ersten Mal, und wieder mutig, auf eine Diskussion über Transgender-Menschen ein und trat erneut eine Hasslawine los. In einem langen Blog-Eintrag, dem eine ausführliche Beschäftigung mit dem Thema vorausgegangen sei, erklärte die Harry-Potter-Autorin, was vordem nur in Twitter-Kriegen angerissen worden war.

Rowling betont ihre grosse Sympathie für Transmenschen, und es wird klar, dass sie weiss, wie exponiert und verletzlich diese sind. Wäre sie dreissig Jahre später geboren worden, schreibt die Autorin, hätte sie sich in ihrer eigenen Jugend eine Transition vorstellen können – «die Verlockung, dem Frausein entfliehen zu können, war riesig». Trotz allem aber seien auch die Gegebenheiten des biologischen Geschlechts nicht zu leugnen. Sie finde alle Behauptungen, dass biologische Frauen keine gemeinsamen Erfahrungen hätten, «frauenfeindlich und regressiv».

Türen auf für alle?

Auslöser der Debatte war ein Gesetzesvorschlag des schottischen Parlaments, der es Transmenschen erlauben würde, auch ohne medizinischen Nachweis ihre geschlechtliche Identität rechtsgültig zu wählen. Darin sah Rowling einen Risikofaktor: Wenn man die Türen von Toiletten- und Umkleideräumen für jeden Mann öffnen würde, der sich als Frau fühle, «dann öffnet man die Tür für alle Männer, die hereinkommen wollen». Ihre Vorbehalte führte die Schriftstellerin auf Erinnerungen an häusliche Gewalt in ihrer ersten Ehe zurück, ein Umstand, den sie zum ersten Mal erwähnte.

Eingehend schreibt sie auch über bereits erfahrene und noch erwartete erbitterte Reaktionen auf ihre Äusserungen. Obwohl diese explizit eine Aufforderung zur Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen enthalten, liessen die Beschimpfungen nicht auf sich warten. Sie manifestierten sich in gewohnt schriller Intoleranz zuerst auf Twitter, gingen dann aber darüber hinaus.

Harry-Potter-Fans drohten, Rowlings Bücher zu entsorgen, sogar zu verbrennen, Fanklubs sagten sich von ihr los und riefen zum Boykott auf – was für eine bittere Ironie. Eine Schule in West Sussex, die einen Gebäudeflügel nach der Autorin benennen wollte, verzichtete nach dem Erscheinen des Blog-Eintrags mit der Begründung, der Standpunkt der Autorin entspreche nicht ihrem «Ethos der Inklusivität». Stars der Harry-Potter-Filme wie Emma Watson und Daniel Radcliffe kritisierten J. K. Rowling scharf, ebenso Eddie Redmayne, der in einer anderen Rowling-Verfilmung («Phantastische Tierwesen») spielte. Ältere Darsteller aus den Harry-Potter-Filmen wie Emma Thompson, Maggie Smith und Gary Oldman schwiegen dazu.

Der Disput kann auch als Ausdruck eines Generationenkonflikts gelesen werden. Im Kampf um Wertverschiebungen ändern sich Terminologien in hohem Tempo. Menschen, die gestern und vorgestern noch als offen und liberal galten, können sich heute unversehens mit der Beschuldigung konfrontiert sehen, das Gegenteil zu verkörpern.
Kein Sinn für Satire  
Zensur gab es auch anderswo. Dabei wurden nicht nur bisher innig geliebte Bücher auf die Kippe geschmissen, sondern weiteres, plötzlich unliebsam gewordenes Kulturgut beseitigt. Dieses Mal kam der Anstoss von der «Black Lives Matter»-Bewegung. Der Klassiker «Vom Winde verweht» und andere Filme und Serien (darunter «Little Britain») werden von Fernsehsendern auf rassistische Inhalte überprüft, mit kritischen Kommentaren versehen oder aus dem Programm genommen. Eine Diskussion und Neubewertung von Kulturgütern aus der Vergangenheit kann geboten sein, wie im Fall von «Vom Winde verweht»; Zensur aber ist nicht sinnvoll.

Eine ebenso lächerliche Verlagerung des triftigen Rassismus-Anliegens auf einen Nebenschauplatz erlebte die Comedy-Serie «Fawlty Towers» (1975/79). Der BBC-Anbieter UKTV entfernte eine der berühmtesten Folgen aus seinem Box-Set. Nach Zuschauerprotesten versprach der Sender, die Episode «The Germans» mit einem kritischen Kommentar und Warnungen vor rassistischen Verunglimpfungen wieder aufzunehmen.

Der Sender legte nicht dar, warum genau er die schon seit Jahren als politisch unkorrekt umstrittene Folge entfernte. Denn in Wirklichkeit wird gerade in ihr die Fremdenfeindlichkeit – sie trifft die Deutschen, Schwarze und in Massen auch einen unglücklichen Kellner aus Barcelona – mit komödiantischen Mitteln verhöhnt. Der «Fawlty Towers»-Schöpfer John Cleese erklärte es noch einmal für alle: «Wenn man einer Figur Unsinn in den Mund legt, über die man sich lustig machen will, heisst das nicht, dass man ihre Meinungen verbreiten will, sondern, dass man sich darüber lustig macht.»

Als den Hotelbesitzer Basil Fawlty spielt John Cleese ein Monstrum der Überheblichkeit, einen Menschenfeind im permanenten verbalen Overdrive – und eine der ganz grossen Schöpfungen britischer Comedy. Andere Figuren der Serie werden mit ebenso komischer Meisterschaft und Radikalität in ihrer Grausamkeit oder Dummheit entlarvt, was selbst nicht ohne Grausamkeit ist, aber weder dumm noch rassistisch – im Gegenteil.

[Marion Löhndorf, Zetern ist leichter als hinhören – der neue Shitstorm gegen J. K. Rowling ist da der traurige Beweis, NZZ, 16.06.2020]     


Nicht alle Frauen menstruieren, zum Beispiel trans Frauen. Andererseits sind nicht alle Menschen, die menstruieren, Frauen. Dazu gehören nicht-binären Personen und vor allem trans Männer, was beispielsweise im Zusammenhang mit Gesundheitsfragen von Belang sein kann. […]

Die Gruppe der „menstruierenden Menschen“ kann also nicht mit "Frauen" gleichgesetzt werden. Dass Rowling für all das kein Verständnis aufbringt und inklusive Formulierungen lächerlich macht, empfinden viele aus der queeren Community als ignorant, inter- und transfeindlich.

Deshalb wird die 54-Jährige nun von Twitter User*innen, Organisationen und Aktivist*innen kritisiert. So schrieb der britische TV-Journalist Scott Brian: „Bitte sprich mit queeren Personen. Bitte.“

Rowling begibt sich mit ihrer Sichtweise in die gedankliche Nähe der sogenannten „TERFs“ (Trans-Exclusionary Radical Feminism“), also Menschen, die trans Frauen aus ihrem Verständnis von Frauen ausschließen. Die meisten TERFs bezeichnen sich selbst nicht als solche, sondern beispielsweise als „genderkritische Feminist*innen“. Es handelt es sich also um eine Zuschreibung von außen.

Autor Linus Giese hat es im Queerspiegel so erklärt: „Trans Männer sind für TERFs ‚biologische Frauen‘, die Opfer von Geschlechterstereotypen und Frauenfeindlichkeit werden: Um dem erdrückenden Patriarchat zu entkommen, werden sie körperliche Männer.“ Dahinter stehe ein Denken, das trans Menschen sprachlich unsichtbar mache, ihre Identität anzweifle oder ihnen obendrein ihre Existenz abspreche.

Die Autorin fühlt sich als "Feminazi" diffamiert

Auch Rowling bezeichnet sich selbst nicht als TERF. Das stellte sie auf Twitter klar: „‘Feminazi‘, ‚TERF‘, ‚Bitch‘, ‚Hexe‘. Zeiten ändern sich. Frauenhass ist ewig.“ Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Autorin durch transfeindliche Äußerungen auffällt.

Bereits vor zwei Jahren likte sie den Tweet eines bekannten transfeindlichen Aktivisten, der trans Frauen als „Männer in Kleidern“ diffamierte. Ihre Vertreter*innen nannten das später einen „ungeschickten middle-aged Moment“.

Im Dezember 2019 solidarisierte Rowling sich außerdem in den sozialen Netzwerken mit Maya Forstater. Diese hatte zuvor trans Frauen mehrfach ihre Geschlechtsidentität abgesprochen.

[Inga Hofmann, Transfeindliche Tweets von J.K. Rowling – Bestsellerautorin zieht Wut von queeren Harry Potter-Fans auf sich, Tagesspiegel, 10.03.2020]

siehe auch: 
Ein Kleinod deutscher Fernsehkultur: Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (Post, 09.07.2018)
Ein „sexistisches Gedicht“? (Post, 08.09.2017)
Vegan modifiziertes Glockenspiel (Post, 19.02.2017)
Gleichstellungsbeauftragte und bayerische Tradition (Post, 25.05.2015)
- Realsatire: Nennen Sie mich Prosecco Hornscheidt (Post, 26.12.2014)
Vor wenigen Tagen habe ich nun von einem 17jährigen Schüler gehört, der auf seiner Schule Probleme bekommen hat. Dieser Junge, der übrigens ausgezeichnet integriert ist – er ist Klassensprecher, Sanitäts-Helfer und auch in der Energiespar-Kommission der Schule –, hat sich bei einem Kameraden eine Softgun ausgeliehen. Da seine Mutter keine Waffe zuhause haben will, hat er das Gewehr in einer großen Tasche in die Schule mitgenommen und dort im Sanitätsraum in seinem Spind verstaut. Er hatte vor, wenn seine Mutter mal tagsüber nicht da ist, die Softgun mit nachhause zu nehmen und da auszuprobieren. Ein anderer Sanitäter durchsuchte nun auf der Suche nach einem bestimmten Gegenstand auch den Spind dieses Mitschülers, es fiel ihm die große Tasche auf, und jetzt haben wir den Salat: Mehrere Lehrerinnen haben jetzt Angst davor, diesen Schüler zu unterrichten. Dazu kommt, daß sich die Eltern des Jungen vor einigen Jahren haben scheiden lassen, weswegen er die Schulpsychologin aufsuchte. Nun haben sich Direktor und Klassenlehrer an die Psychologin gewendet, damit diese eine Einschätzung abgibt, wie wahrscheinlich ein Amoklauf dieses Jungen ist. Einige Eltern von Mitschülern haben davon Kenntnis erhalten und fordern seinen Schulverweis.
[Gewalt durch Männer, Gewalt durch Frauen: Im Inneren des Walfischs, Post, 11.05.2009]
Gender 4: Wie falsch ist die gerechte Sprache? - Punkt.PRERADOVIC mit Doro Wilke {15:53}

Punkt.PRERADOVIC
Am 19.06.2020 veröffentlicht 
Gendersprache vs Grammatik. An Unis, in Kommunen, bei ARD und ZDF, die Gendersprache breitet sich momentan rasant aus. Aber viele der neuen, gerechten Wörter sind schlicht falsch. Zumindest nach der geltenden Grammatik. Das sagt Doro Wilke vom Verein Deutsche Sprache. Außerdem führe Gendersprache nicht zu Gleichbehandlung, sondern diskriminiere andere Minderheiten.
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Dirty Harry {0:09}

MrsCalahan
Am 10.07.2007 veröffentlicht 
Meinungen sind wie Arschlöcher


Affäre Assange – UC Global: Wie die US-Administration Assanges Flucht aus der Botschaft vereitelte


Zeugenaussage im Gerichtsverfahren in Spanien: So habe die US-Administration Assanges Flucht aus der Botschaft vereitelt. (3. Teil)
«Es gibt drei Zielscheiben von höchster Priorität, die jederzeit kontrolliert werden müssen», schrieb David Morales, CEO der UC Global, am 12. Dezember seinen Angestellten. Das war zwei Tage nachdem Morales ausgewählten Mitarbeitern eine Powerpoint-Präsentation zeigte, wie sie den «amerikanischen Freunden» einen direkten Streaming-Zugriff auf die ecuadorianische Botschaft gewähren konnten. Die ecuadorianische Botschaft sollte nichts davon erfahren (siehe 2. Teil: «Die Damentoilette wird verwanzt»).

EXKLUSIV: So brachte die CIA in London Assange unter Kontrolle (3. Teil)
Red. Julian Assange hat in Madrid gegen die spanische Sicherheitsfirma UC Global Strafanzeige erstattet. UC Global habe Räume der ecuadorianischen Botschaft in London verwanzt und der CIA Zugang verschafft. Unterdessen führt die spanische Justiz ein Untersuchungsverfahren. In einer dreiteiligen Folge informiert Infosperber aus dem Inhalt der Strafanzeige sowie über notariell beglaubigte Aussagen von geschützten Zeugen. Über die Stellungnahme von UC GLobal berichtet Infosperber, sobald diese zugänglich wird. Ein Anwalt von UC Global bestritt gegenüber NDR, dass UC Global innerhalb der Botschaft Audioaufnahmen machte und mit der CIA zusammenarbeitete. Für natürliche und juristische Personen gilt bis zu einem rechtskräftigen Urteil die Unschuldsvermutung.
Gemeint mit den Zielscheiben waren «Fix», ein deutscher Cyber-Sicherheitsexperte, und «Muller», ein deutscher Informatiker namens Andy Müller-Maguhn, der eng mit Assange befreundet war. Weiter machte Morales in dem Mail auch auf Ola Bini, einen schwedischen Softwareentwickler, und Felicity Ruby, eine Kollegin von Bini bei der Firma «ThoughtWorks» aufmerksam. Morales nannte die Firma «ein Team von Hackern». Auch sie galt es auszuspionieren. Als Müller-Maguhn Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London besuchte, fotografierten UC Global-Mitarbeiter den Inhalt seines Rucksacks sowie auch alle seine elektronischen Geräte. Das geht aus der Klageschrift hervor, welche Assanges Anwalt letzten Sommer einreichte und zu einer laufenden Untersuchung der spanischen Justiz führte (siehe 1. Teil: «US-Geheimdienste spähten Assange aus»).

Auch sollte ein besonderes Augenmerk auf alle russischen Bürger gelegt werden, die Assange besuchten. Gemäss den Gerichtsdokumenten ist dies ein Indiz dafür, dass Morales in Übereinstimmung mit der zum damaligen Zeitpunkt vorherrschenden Meinung der US-Geheimdienste gehandelt habe, die ihren Blick stets auf Russland gerichtet hatten. Zumindest ein Teil der US-Geheimdienste war wohl der Meinung, dass Russland Einfluss nahm auf die US-Politik und auch Assange ein russischer Agent gewesen sei. Besondere Beachtung schenkte UC Global auch dem «The Intercept»-Journalisten Glenn Greenwald, der Assange ebenfalls besucht hatte. Von ihm fotografierten sie den Reisepass.

mehr:
- «Von der Vergiftung bis zur Entführung ist alles möglich» (Rafael Lutz, Info-Sperber, 09.07.2020)
siehe auch:

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Im September 2019 wurde bekannt, dass das während seines Aufenthaltes mit der Sicherheit in der Botschaft betraute Unternehmen für den US-Geheimdienst CIA spionierte, in der Botschaft heimlich Überwachungsgeräte installierte und der CIA Echtzeit-Zugriff darauf verschaffte.[117]
[Julian Assange, Seit Verhaftung im April 2019, Wikipedia, abgerufen am 26.11.2019]
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Doppelagenten, CIA und Wikileaks. Das ist schon mal ein explosiver Cocktail. Die spanische Security-Firma – ausgerechnet mit dem Namen Undercover Global S.L. – wurde von Ecuador angeheuert, um ihre Botschaft in London zu bewachen, zumindest für die Zeit des Aufenthalts des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Doch wie die Zeitung "El Pais" berichtet, wird gegen die Security-Firma und deren Inhaber, David Morales, derzeit ermittelt.

Laut Dokumenten, die "El Pais" vorliegen, hat nämlich Undercover Global in der Zeit nicht nur die Botschaft beschützt, sondern vor allem Julian Assange ausspioniert. Und zwar nicht für Ecuador, sondern für einen weiteren, geheimen Auftraggeber: den US-amerikanischen Geheimdienst CIA. Der Inhaber Morales hat angeblich Audio- und Videoaufnahmen dem CIA übergeben, in denen Assange sich mit seinen Anwälten und Mitarbeitern trifft. Gegen Morales läuft deswegen eine Untersuchung seitens des spanischen Nationalen Gerichtshofs.

[Spanische Firma spionierte Assange in London für die USA aus, Wiener Zeitu
ng, 27.09.2019]
siehe dazu auch:

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Die Veröffentlichung der Dokumente durch die New York Times wurde von der Regierung verboten. Der anschließende Rechtsstreit ging bis vor das oberste Gericht der USA und führte zu einem Grundsatzurteil, in dem die Veröffentlichung erlaubt und die Pressefreiheit gestärkt wurde. Ellsberg wurde dennoch wegen Spionage angeklagt, ihm drohten 115 Jahre Haft. Der Prozess platzte, als ein von der Nixon-Regierung veranlasster Einbruch von Geheimdienstmitarbeitern in die Praxis von Ellsbergs Psychiater und seine illegale Überwachung bekannt wurden.
[Daniel Ellsberg, Wikipedia, abgerufen am 12.11.2019 – Hervorhebung von mir]

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- Ärzte: »Assange könnte sterben« (Post, 25.11.2019)
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Corona: Antikörper und Herdenimmunität


Groß angelegte Studie in Spanien zeigt, dass gebildete Antikörper auch wieder verschwinden können und dass bei geringer Prävalenz das Konzept der Herdenimmunität nicht erreichbar sein dürfte
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Schon einige Studien haben erkennen lassen, das nicht alle Covid-19-Infizierten Antikörper ausbilden. Vor allem bei Menschen mit milden oder asymptomatisch Infektionen scheint es nicht zur Bildung von Antikörpern zu kommen - oder sie verschwinden schnell wieder. Bei einer deutschen Studie zeigte sich bei 110 Menschen mit keinen oder milden Symptomen, dass 30 Prozent drei Wochen nach Beginn der Infektion keine oder fast keine Antikörper gebildet haben.
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Nun wurde eine neue, von der spanischen Regierung in Auftrag gegebene Studie in der Zeitschrift Lancet veröffentlicht, die in Spanien landesweit untersuchte, welcher Prozentsatz der Spanier Covid-19-Antikörper gebildet hat. Dazu wurden 35.883 Haushalte zufällig und repräsentativ ausgewählt, Alten- und Pflegeheime wurden allerdings nicht berücksichtigt. 61.075 Menschen, 70 Prozent der Kontaktierten) beantworteten zwischen 27. April und 11. Mai einen Fragebogen zur Geschichte von Symptomen, die mit Covid-19 übereinstimmen, und Risikofaktoren. Sie erhielten einen IgG-Antikörper-Schnelltest und spendeten einen Tropfen Blut für einen IgG-Immunoassays.
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Nur bei 5 Prozent der Getesteten in Spanien, eines der am stärksten betroffenen Länder, fanden sich Antikörper – und beim Immunoassay waren es nur noch 4,6 Prozent. Das heißt, bei 14 Prozent, bei denen in der ersten Runde der Antikörpertest positiv ausfiel, waren Wochen später beim zweiten Test keine Antikörper mehr nachzuweisen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern waren nicht zu erkennen. 3,1 Prozent der Kinder unter 10 Jahren hatten im ersten Test Antikörper ausgebildet, also etwas weniger als der Durchschnitt. Geografisch unterschieden sich die Ergebnisse stark. Während in Madrid 10 Prozent positiv getestet wurden, waren es an den Küsten nur 3 Prozent. Menschen, die im medizinischen Bereich arbeiten, hatten mit einem Prozentsatz von um die 10 Prozent mehr Antikörper ausgebildet als der Rest der Bevölkerung.

mehr:
siehe auch: