Dienstag, 8. September 2009

Schmerztoleranz – Sollen Patienten bei der Spritze fluchen?

Eine britische Studie hat gezeigt, dass Probanden Schmerzen länger und besser aushalten, wenn sie deftig fluchen. Die Versuchsteilnehmer mussten eine Hand in Eiswasser halten. Wer dabei fluchte, hielt das Bad länger aus und empfand es als weniger schlimm als die stillen Dulder. Interessanterweise war der Effekt bei Frauen deutlich stärker ausgeprägt als bei den männlichen Probanden. Ob Sie Ihre Patienten zukünftig wirklich auffordern sollen, laut zu schimpfen, wenn Sie ihnen mit der Spritze zu Leibe rücken, hängt von Ihrer persönlichen Fluchtoleranz ab.
Neuroreport doi: 1o.1o97/WNR.obo13e32832e64b1
aus Fortschritte in der Medizin, Nr. 30-22

Risikofaktoren – Wer zur Arbeit radelt, lebt gesünder

Für die CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development In Young Adults) wurden die Daten von über 2300 Pendlern ausgewertet. Die Probanden gaben an, wie lang ihr Weg zur Arbeit war und ob sie diesen zu Fuß, per Rad, Auto oder öffentlichem Verkehrsmittel zurücklegten. Sowohl Frauen als auch Männer, die den Weg zur Arbeit zu Fuß oder per Rad zurücklegten, fielen durch eine körperlich bessere Verfassung auf. Bei den Männern machte sich dies auch durch niedrigere Raten an Übergewicht, Bluthochdruck und Hypertriglyzeridämie bemerkbar. Ein strammer Fußmarsch über 6o Minuten pro Tag ist für die meisten Erwachsenen ausreichend, um körperlich fit zu bleiben und Übergewicht zu vermeiden. Arch Intern Med 2009; 169: 1216-23
aus MMW Fortschritte in der Medizin Nr. 30-33

Beginnende Arthrose – Übergewicht beschleunigt Knorpelzerstörung

Woran liegt es, wenn eine Arthrose besonders schnell voranschreitet? Das haben Ärzte der Boston University bei 336 Patienten mit hohem Risiko für bzw. mit Frühstadium einer Kniegelenksarthrose untersucht. Als wichtigste Risikofaktoren für eine schnelle Progression erwiesen sich ein bereits bestehender Knorpelschaden, ein hoher BMI und ein Meniskusriss. Da Übergewicht ein etablierter Risikofaktor für Arthrose ist, verwundert es nicht, so die Studienautoren, dass Übergewicht auch eine schnelle Knorpelzerstörung fördert. Eine Gewichtsreduktion sei daher wahrscheinlich der wichtigste Faktor, um die Krankheitsprogression aufzuhalten. Roemer FW et al. Radiology, August 200g
aus MMW Fortschritte in der Medizin Nr. 33-33