Montag, 25. Dezember 2017

Leise rieselt der Propagandaschnee: Wir haben mal wieder Grund zur Sorge!

Das Lahmlegen oder Abhören von Datenkabeln im Meer könnte fatale wirtschaftliche Konsequenzen haben. Angeblich interessieren sich die Russen über Gebühr für die sensiblen Infrastrukturkomponenten. 

Die Nato ist nach einem Medienbericht alarmiert über zunehmende Aktivitäten russischer U-Boote in der Nähe wichtiger Datenkabel im Nordatlantik. Die Operationen hätten ein Ausmaß erreicht, wie es der Westen seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr erlebt habe, schilderte die Washington Post am Samstag unter Berufung auf hochrangige Militärvertreter in Brüssel. 

Demnach stellen die Kabel den Internetverkehr und andere Kommunikationsverbindungen nach Europa und Nordamerika sicher. Über diese Kanäle würden auch täglich Handelsgeschäfte im Umfang von Billionen Dollar abgewickelt. Wenn es gelänge, diese Verbindungen zu kappen, hätte das immense Folgen für die globale Wirtschaft. Würden die Kabel angezapft, könnten sie Moskau wertvolle Einblicke in den internationalen Internetverkehr geben.
mehr:
- Russische U-Boote haben Datenkabel im Nordatlantik im Visier (heise-News, 23.12.2017, man beachte auch die Kommentare!)

siehe auch:
- GCHQ taps fibre-optic cables for secret access to world's communications (Ewen MacAskill, Julian Borger, Nick Hopkins, Nick Davies, James Ball, Guardian, 21.06.2013, gefunden über den Kommentar von dickbrettbohrer vom 24.12.2017)

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Das Government Communications Headquarters (GCHQ, deutsch Regierungskommunikationszentrale) ist eine britische Regierungsbehörde (Nachrichtendienst und Sicherheitsdienst), die sich mit Kryptographie, Verfahren zur Datenübertragung und der Fernmeldeaufklärung befasst.
Die anderen Nachrichtendienste Großbritanniens MI5 (Inlandsnachrichtendienst) und MI6 (Auslandsnachrichtendienst) benutzen vorwiegend nichttechnische Methoden (HUMINT) zur Nachrichtengewinnung. Eine sehr enge Kooperation von Polizei, GCHQ, MI5, MI6 sowie den Streitkräften ist anzunehmen. Allerdings hat lediglich die Polizei (eingeschränkt auch die British Army) eine Exekutivfunktion im Inneren. Zudem ist die Polizei an die Entscheidungen der Justiz gebunden, was zum Beispiel Haftbefehle und längere Inhaftierungen betrifft.
Laut dem ehemaligen Außenminister David Miliband ist GCHQ „eine der wichtigsten Organisationen zur Verteidigung britischer Interessen“.[1] Ein ähnliches Zitat des ehemaligen Regierungschefs Tony Blair war lange Zeit auf der Startseite der Internetpräsenz des GCHQ zu lesen. [Government Communications Headquarters, Wikipedia, abgerufen am 04.01.2018]
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siehe desweiteren:
- USA und Russland – Russische U-Boote nehmen Datenkabel im Nordatlantik ins Visier (Süddeutsche Zeitung, 23.12.2017)
- Mittelmeer und Atlantik: Russische U-Boote nahe Datenkabeln machen Nato nervös (SPON, 23.12.2017)
- Moskau: Geheimes Manöver simuliert Militär-Aktionen Russlands gegen NATO und Deutschland (Sergei Ilnitsky, RTLNext, 20.12.2017, Zitat:)
Und genau das tat [Putin] im September, als die Soldaten im Manöver probten, das Baltikum zurück zu erobern, und Polen von der Nachschubversorgung abzuschneiden. Das berichtet die 'Bild-Zeitung' unter Berufung auf zwei Geheimdienstexperten. Offiziell deklariert war das Manöver als Anti-Terror-Übung, laut der Experten handelte es sich um die Probe für einen "vollständigen, konventionellen Krieg gegen die Nato in Europa".

Wichtiger Bestandteil der Militärübung sind sogenannte Schockkampagnen gegen westliche Nato-Länder, darunter Deutschland. Mögliche Ziele sind Marinestützpunkte an Nord- und Ostsee. Außerdem fanden weitere Übungen auf der annektierten Krim statt und in der Nähe Bulgariens und Rumäniens, die ebenfalls zur Nato gehören.
mein Kommentar:
Jeder Journalist, der den Ausdruck »Experten der Bild-Zeitung« verwendet, sollte verprügelt werden!

- Aufrüstung der Streitkräfte – Besorgnis über Russland (Marco Seliger, FAZ, 15.12.2017)
- Atlantik: Nato ist besorgt über russische U-Boote (ZON, 13.12.2017)
- Westliche Dauerpropaganda: Russland ist das Böse! (Post, 08.10.2017)
- Angst als Propaganda-Instrument: Böse ist ein Manöver, wenn die anderen üben! (Post, 13.08.2017)
- Ein neues U-Boot und mangelnde Medien-Selbstreflexion (Post, 10.07.2016)
- Royal Navy stöbert bei Schottland nach russischem U-Boot (24.11.2015)
- Eine Expertin erzählt, was passieren würde, wenn russische U-Boote Internetkabel durchtrennen (Brian McManus, Vice, 28.10.2015)
- Russische U-Boote erkunden Internetkabel (FAZ, 26.10.2015)
- Globale Kommunkation: USA in Sorge um Unterseekabel – russische U-Boote angeblich in der Nähe (Laura Sandgathe, RP Online, 26.10.2015)
- Keine Propaganda: Noch ein U-Boot! Oh Gott! (Post, 11.12.2014)
- Überwachung – Glasfaserkabel und Spionage-U-Boote: Wie die NSA die Nervenzentren der Internet-Kommunikation anzapft (26.06.2013)

mein Kommentar:
Wann immer sich ein NATO-Generalsekretär oder ein US-General, die Washington Post oder eines unserer sogenannten Leitmedien über das, was Russland oder Putin tun, »besorgt« äußert oder »befürchtet« oder davon berichtet, es »gebe Anhaltspunkte für«, hake ich dies einfach ab. Da wird etwas gesagt, was entweder die eigene Karriere befördert oder die Finanzierung irgend einer Interessengruppe sichert. Fertig! Das muß man nicht ernst nehmen!
Wenn man einmal für die Dauerpropaganda, mit der wir ständig berieselt werden, ein Gefühl bekommen hat, kann man über deren Plumpheit nur den Kopf schütteln.
“Government is the Entertainment division of the military-industrial complex.” [Frank Zappa]
Über Internationale Seilschaften (oder Netzwerke) wird regelmäßig in der Anstalt berichtet:

Die Anstalt: Deutsche Presse und US Think-Tanks {6:30}

Veröffentlicht am 30.07.2014
Deutscher Freigeist  
Die Folge wurde aus der ZDF Videothek entfernt. Jedoch war das Netz schneller. Dies ist keine unbedingte Werbung für die Sendung, auch wenn man hier zur Abwechslung das tut, was man gemeinhin als Journalismus versteht.

Erwin Pelzig - Goldman Sachs, TK, Atlantik Brücke, CFR & Club of Thirty {8:13}

Veröffentlicht am 14.10.2010
peacefulwarrior2012     
Erwin Pelzig über die verbindungen zwischen Goldman Sachs, Politik und verschiedenen einflussreichen Organisationen wie der Trilateralen Kommision, der Atlantik Brücke, des Council on Foreign Relations und der Group of Thirty.
Mehr informationen über die verbindungen zwischen Goldman Sachs und der Politik in der Doku Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt:
http://www.youtube.com/watch?v=IT_wRP...