Sonntag, 17. März 2019

Der Saftladen Deutschland ist eine Zumutung!

Das ist ein Beitrag von Willy Wimmer – mit interessanten Anmerkungen zu gravierenden Veränderungen. Seine Bewertung der Bonner Republik fällt aus meiner Sicht etwas zu positiv aus. Aber diese Differenz ist unerheblich gemessen an Wimmers notwendiger Kritik der neuen Entwicklung. Wir sind auf eine schiefe Bahn geraten. Albrecht Müller

Es folgt der Zwischenruf des früheren CDU-Abgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium:


Der Zustand, in dem sich Deutschland befindet, ist eine Zumutung für diejenigen, die noch die Bonner Republik erlebt haben. Bei allen Problemen, die es damals gab, konnte man ebenso auf eine freie und ausgewogene Presselandschaft wie auf eine tragfähige rechtstaatliche Ordnung zähle. Das zeigte sich bei der „Spiegel-Affäre“ sogar in den jungen Jahren der Bundesrepublik . Es wurde um den besten Weg für das Deutschland der Bonner Republik gerungen. Selbst in ökonomischer Hinsicht bewies man Rückgrat gegenüber dem amerikanischen Verbündeten beim Erdgas-Röhrengeschäft mit der ansonsten verfeindeten Sowjetunion. Für die heutige junge Generation kann man das alles nicht mehr sagen. Sie haben keine eigene Erinnerung an die Bonner Republik und von Konrad Adenauer über Willy Brandt und Helmut Schmidt bis Helmut Kohl sind diese Persönlichkeiten so fern wie Karl der Große. Das macht den Unterschied in und für Deutschland aus und es spricht vieles dafür, daß wir und damit Deutschland daran zerbrechen werden.

Was macht den Unterschied denn aus? In der Übersetzung der Luther-Bibel aus dem Jahre 1912 wird die Antwort auf die zuvor gestellte Frage mit absoluter Klarheit gegeben. Demokratischer als Martin Luther kann man es nicht ausdrücken, wie er es in Jeremiah 29:7 formuliert: 

„Suchet der Stadt Bestes, dahin ich Euch habe lassen wegführen……denn wenn es ihr wohl geht, so geht`s auch euch wohl.“ 
Besser kann man es nicht ausdrücken, wenn es darum geht, die Bonner Republik im Gegensatz zu dem, was uns heute aufs Gemüt geht, zu beschreiben. Man kann die gesamte Entwicklung seit 1949 als Referenzgrundlage für diese Aussage nehmen. Von den Fragen der Grundorientierung des westlichen Deutschland über die Sozialgesetzgebung und die Notstandsgesetze und die Ostverträge, von der Nachrüstung ganz zu schweigen, es wurde debattiert und gerungen. Den Menschen wurde sehr bewußt, daß es ihre Republik war, um die es ging. Der Bürger wurde als Souverän angesprochen und sah sich auch so. Es wurde um das Beste gerungen und das Ergebnis war eine aufgeschlossene, demokratische Gesellschaft mit allen Ecken und Kanten.
mehr:
- Siebzig Jahre NATO: Deutschland ist auf die „schiefe Bahn“ geraten. (Willy Wimmer, NachDenkSeiten, 17.03.2019)
Für diese „schöne, neue Welt“ der Nicht-Regierungs- und Lobbyorganisationen, die unseren ehemaligen demokratischen Staat heute dominieren, brauchen wir natürlich keinen Staatsapparat, der mit Leistungsstärke für die Zukunft das tradierte Wissen unseres Volkes und Landes im Auge hat. Weg damit, wie wir seit dem Umzug von Bonn nach Berlin gesehen haben. Dafür gibt es Milliardenausgaben für angelsächsisch dominierte Beratungsunternehmen, die an Deutschland gewiß das Interesse wie an einer „Melke-Kuh“ haben. „Deutschland kann mehr“, aber nicht mit dieser Regierung und überhaupt: das ist nicht mehr gewollt.
siehe auch:
- Anzunehmen, dass Parteien und Medien unterwandert sind, ist keine Verschwörungstheorie. Es ist Tatsache. (Albecht Müller, NachDenkSeiten, 22.03.2018)
Für eine Kultur der Integrität (Post, 07.09.2014)
Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus (Post, 21.04.2014)

Die Anstalt - Das Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen 2014/2015 {6:15}

BSVIPress
Am 09.12.2014 veröffentlicht 
Ausschnitt aus "Die Anstalt" vom 09.12.2014
Max Uthoff und Claus von Wagner zeigen sehr anschaulich die perfiden Methoden der "Wirtschaftsweisen" mit ihren Jahresprognosen, die eigentlich nur noch als gesellschaftlicher Betrug bezeichnet werden können. Sie sind die "Sternsinger des Kapitals", die uns - frei nach Erich Kästner - auch noch den Kakao zu trinken geben, durch den sie uns vorher gezogen haben.

Die Anstalt - 18.11.2014 - Himmlisches Schauspiel {9:21}

Tom Schlessinger
Am 24.11.2014 veröffentlicht 
Die Anstalt | Himmlisches Schauspiel - Merkel und Seehofer begehren Eintritt ins Himmelreich [12]
18.11.2014 | 9:21 min. | ARD / Das Erste
Die Polit-Satire mit Max Uthoff und Claus von Wagner - sowie diesmal mit Jürgen Becker, Marc-Uwe Kling und Nessi Tausendschön.

Volker Pispers - Das politische Elend in Deutschland {8:31}

Deepskies
Am 27.06.2008 veröffentlicht 
Volker Pispers in den Mitternachtsspitzen vom 21.06.2008.
http://www.wdr.de/tv/mitternachtsspit...
http://www.volker-pispers.de/
http://barakas-netzgefluester.de
Eine echte, zukunftsfähige Alternative zum politischen Elend, zur reaktionären Perspektivlosigkeit der gegenwärtigen Politik: Das "Bedingungslose Grundeinkommen" oder auch "Bürgergeld" nach Althaus:
http://www.freiheitstattvollbeschaeft...
http://www.zeitgerecht.de/
http://www.solidarisches-buergergeld.de
http://www.d-althaus.de/politik/buerg...
Und ein Buchtipp:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN...
"Das bedingungslose Grundeinkommen aus soziologischer Sicht" (von Monika Berger-Lenz)
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Gelbwesten: Wichtiger als das was ist, ist, wie darüber berichtet wird!

Acte 18 und der "Marsch des Jahrhunderts" für das Klima: Die Bösen und die Guten
Die Luft bei den Gilets jaunes ist nicht raus. Außer Atem waren die Amerikaner gestern auf den Champs-Elysées. "It's wild", wurde einer von ihnen in einer Reportage zitiert.

Auf der Prachtstraße war Krieg ("c’était la guerre"), weswegen er gleich dahin sei, sagt ein Franzose mit einer Gelbweste, den Le Monde-Reporter später dort treffen, wo sich die Bösen mit den Guten vermischen: die Demonstranten für ein besseres Weltklima und die Verfechter einer anderen politischen und sozialen Ordnung Frankreichs.

Die Fröhlichen

450.000 sind gestern am 16. März zum großen Protesttag zusammengekommen. Es waren aber nicht nur die Gelben Westen allein, sondern auch die Klimaschützer, die am Samstag mit dem Marche du siècle (wörtlich "Jahrhundertmarsch") fortsetzten, was sich am Freitag weltweit in Bewegung gesetzt hatte (Schulstreiks: Die Jugend will Taten sehen). Konvergenz war gestern ein Schlagwort, das von größeren Teilen der Gelbwesten und vor allem von ihren verbliebenen Unterstützern in den Medien hochgehalten wurde.

mehr:
- Frankreich: Wen repräsentieren die Gelbwesten? (Thomas Pany, Telepolis, 17.03.2019)
siehe auch:
"Gelbwesten"-Prosteste in Paris – Wohnhaus geht in Flammen auf (dpa, ZDF, 16.03.2019)
Aufräumarbeiten nach dem G20-Gipfel: Was würde geschehen, wenn… (Post, 23.07.2017)
weitere ZDF-Schlagzeilen auf der gleichen Seite:
- Randale in Paris - "Gelbwesten"-Protest artet in Gewalt aus
- Wieder Ausschreitungen in Paris – Gewalt bei "Gelbwesten"-Protesten
- Paris: Festnahmen nach Protesten

ANTISEMITISMUS: Philosoph Finkielkraut von Gelbwesten massiv bedrängt {1:07}

WELT
Am 19.02.2019 veröffentlicht 
Die antisemitischen Ausfälle gegen den Philosophen Alain Finkielkraut am Rande einer "Gelbwesten"-Kundgebung in Paris haben für viel Empörung gesorgt. In einem Interview sagte der 69-Jährige nach dem Vorfall, er sei besorgt um alle Juden Frankreichs.
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team

Mein Kommentar:
Ein Haus brennt – Welche Gelbwesten sollten an Bildern eines brennenden Hauses Interesse haben?
Antisemitismus? 
zufällig in eine Gelbwesten-Demonstration geraten? 
Welche große französische Zeitung hat Finkielkraut ob seiner Provokation kritisiert? Hat da keine den Mut?
besorgt um alle Juden in Frankreich?
geht’s auch ’ne Nummer kleiner?
Wenn sich zehn Gelbwesten – wenn’s denn welche waren – bescheuert verhalten (ich sage nicht bösartig!), haben dann 200.000 Gelbwesten ein »Antisemitismus-Problem«?
Man dachte [bei Springer] zu oft in Verschwörungsbegriffen und hielt die Proteste für zentral gesteuert. Schnell wurde bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten davon ausgegangen, dass die Gewalt einzig und allein von den Demonstranten ausging.
[Ohnesorg, Springer und die linke Einäugigkeit, WELT, 31.05.2009]

Kosovo-Krieg: "Testfall für die Rolle der NATO in Europa nach dem Ende des Kalten Kriegs"

Vor 20 Jahren, am 24. März 1999, begann der Kosovo-Krieg: Von Ursachen, Hintergründen und Folgen eines bis heute kaum aufgearbeiteten Ereignisses - Teil 1
This conflict about Kosovo became a test of NATO’s role in post-Cold War Europe. NATO itself was at risk of irrelevance or simply falling apart following a defeat.
Wesley K. Clark
1998: Der seit einem Jahrzehnt schwelende politische Konflikt zwischen Albanern und Serben im Kosovo eskaliert
Als im Januar 1998 im Kosovo der bewaffnete Widerstand der albanischen UÇK gegen die mehrjährige politische Unterdrückung durch Belgrad massive und überharte serbische Reaktionen provoziert, eskaliert die Situation. Mehr als eine Viertelmillion Flüchtlinge und mehrere hundert Tote sollte der Konflikt bis Herbst 1998 mit sich ziehen. Das Ausbrechen des Bürgerkriegs markierte den Höhepunkt eines langen politischen Kampfes, dessen Wurzeln zumindest bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichen und sowohl kultureller als auch sozioökonomischer Natur sind.[1]

Als die westliche Öffentlichkeit auf den Konflikt aufmerksam wurde, waren indes zahlreiche Chancen zur Befriedung bereits verspielt und die Fronten verhärtet. Die politische Vertretung der Kosovo-Albaner hatte unter dem Eindruck massiver Repressionen durch Serbien - Aufhebung der Autonomie 1989, Entlassungen aus dem Staatsdienst, Schließung albanischer Schulen - zu Beginn der 1990er Jahre die Unabhängigkeit des Kosovo erklärt und eine Schattenverwaltung aufgebaut.

Der Bruch war vollzogen: Serbien stimmte selbst unter internationalem Druck nur der Wiedereinführung der Autonomie zu, während die albanische Seite die Eigenstaatlichkeit forderte. Diese sollte sie über mehrere Stationen - gescheiterte OSZE-Vermittlung, NATO-Luftangriffe, einseitige Erklärung der Unabhängigkeit 2008 - schließlich erhalten. Eine echte Unabhängigkeit bedeutet die kosovarische Eigenstaatlichkeit jedoch nicht, da die Region nach wie vor nicht nur militärisch von der NATO, politisch von der EU und wirtschaftlich von internationalen Krediten abhängig ist. Der Konflikt selbst ist bis heute weder politisch noch wirtschaftlich gelöst.

mehr:
- "Testfall für die Rolle der NATO in Europa nach dem Ende des Kalten Kriegs" (Kurt Gritsch, Telepolis, 17.03.2019)
siehe auch:
- Kosovo 1999: Der Krieg wurde durch Propaganda möglich gemacht (Post, 14.03.2019)

Die Geschichte einer Befehlsverweigerung während des Kosovokrieges…
"Sir, ich werde für Sie nicht den dritten Weltkrieg anfangen", raunzt General Mike Jackson, Kommandeur der britischen Kfor-Truppen. Am 12. Juni 1999 rücken Tausende Nato-Soldaten in den Kosovo ein. Doch am Flughafen Pristina müssen sie verblüfft feststellen: Die Russen sind schon da. 200 Fallschirmjäger haben in den Morgenstunden das Gelände besetzt. Sie verwehren nun den Nato-Einheiten den Zutritt. US-General Wesley Clark ist düpiert - die russische Einheit ist unbemerkt aus Bosnien vorgerückt, dreieinhalb Stunden Vorsprung genügen, um den strategisch wichtigen Flughafen vor der Nato unter russische Kontrolle zu bringen - ein verwegenes Manöver.
Clark setzt auf Konfrontation. Jacksons Männer sollen die Landebahnen mit ihren Panzerfahrzeugen blockieren. Den Russen soll kein weiterer Coup gelingen, Clark will die kleine Einheit vom Nachschub aus der Luft abschneiden. Doch Jackson widersetzt sich: "Das werde ich nicht tun." Eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Russen will er unbedingt vermeiden.
[Russischer Einmarsch 1999 – Showdown in Pristina, Benjamin Bidder, SPON, 17.02.2008]
Zu finden in:
- Die US-imperiale Strategie, der »Zwang« Kriege führen zu müssen und die Manipulation der öffentlichen Meinung (Post, 16.12.2018)