This conflict about Kosovo became a test of NATO’s role in post-Cold War Europe. NATO itself was at risk of irrelevance or simply falling apart following a defeat.
Wesley K. Clark1998: Der seit einem Jahrzehnt schwelende politische Konflikt zwischen Albanern und Serben im Kosovo eskaliert
Als im Januar 1998 im Kosovo der bewaffnete Widerstand der albanischen UÇK gegen die mehrjährige politische Unterdrückung durch Belgrad massive und überharte serbische Reaktionen provoziert, eskaliert die Situation. Mehr als eine Viertelmillion Flüchtlinge und mehrere hundert Tote sollte der Konflikt bis Herbst 1998 mit sich ziehen. Das Ausbrechen des Bürgerkriegs markierte den Höhepunkt eines langen politischen Kampfes, dessen Wurzeln zumindest bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichen und sowohl kultureller als auch sozioökonomischer Natur sind.[1]
Als die westliche Öffentlichkeit auf den Konflikt aufmerksam wurde, waren indes zahlreiche Chancen zur Befriedung bereits verspielt und die Fronten verhärtet. Die politische Vertretung der Kosovo-Albaner hatte unter dem Eindruck massiver Repressionen durch Serbien - Aufhebung der Autonomie 1989, Entlassungen aus dem Staatsdienst, Schließung albanischer Schulen - zu Beginn der 1990er Jahre die Unabhängigkeit des Kosovo erklärt und eine Schattenverwaltung aufgebaut.
Der Bruch war vollzogen: Serbien stimmte selbst unter internationalem Druck nur der Wiedereinführung der Autonomie zu, während die albanische Seite die Eigenstaatlichkeit forderte. Diese sollte sie über mehrere Stationen - gescheiterte OSZE-Vermittlung, NATO-Luftangriffe, einseitige Erklärung der Unabhängigkeit 2008 - schließlich erhalten. Eine echte Unabhängigkeit bedeutet die kosovarische Eigenstaatlichkeit jedoch nicht, da die Region nach wie vor nicht nur militärisch von der NATO, politisch von der EU und wirtschaftlich von internationalen Krediten abhängig ist. Der Konflikt selbst ist bis heute weder politisch noch wirtschaftlich gelöst.
mehr:
- "Testfall für die Rolle der NATO in Europa nach dem Ende des Kalten Kriegs" (Kurt Gritsch, Telepolis, 17.03.2019)
siehe auch:
- Kosovo 1999: Der Krieg wurde durch Propaganda möglich gemacht (Post, 14.03.2019)
Die Geschichte einer Befehlsverweigerung während des Kosovokrieges…
"Sir, ich werde für Sie nicht den dritten Weltkrieg anfangen", raunzt General Mike Jackson, Kommandeur der britischen Kfor-Truppen. Am 12. Juni 1999 rücken Tausende Nato-Soldaten in den Kosovo ein. Doch am Flughafen Pristina müssen sie verblüfft feststellen: Die Russen sind schon da. 200 Fallschirmjäger haben in den Morgenstunden das Gelände besetzt. Sie verwehren nun den Nato-Einheiten den Zutritt. US-General Wesley Clark ist düpiert - die russische Einheit ist unbemerkt aus Bosnien vorgerückt, dreieinhalb Stunden Vorsprung genügen, um den strategisch wichtigen Flughafen vor der Nato unter russische Kontrolle zu bringen - ein verwegenes Manöver.
Clark setzt auf Konfrontation. Jacksons Männer sollen die Landebahnen mit ihren Panzerfahrzeugen blockieren. Den Russen soll kein weiterer Coup gelingen, Clark will die kleine Einheit vom Nachschub aus der Luft abschneiden. Doch Jackson widersetzt sich: "Das werde ich nicht tun." Eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Russen will er unbedingt vermeiden.
[Russischer Einmarsch 1999 – Showdown in Pristina, Benjamin Bidder, SPON, 17.02.2008]Zu finden in:
- Die US-imperiale Strategie, der »Zwang« Kriege führen zu müssen und die Manipulation der öffentlichen Meinung (Post, 16.12.2018)
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