Mittwoch, 7. Februar 2018

Ein Blick in die amerikanische Seele

- Oscar-Favorit in der Kritik: Die Frau hat eine Idee (Verena Lueken, FAZ, 24.01.2018)
- USA: Was bedeutet dieser Irrsinn, Martin Amis? (Interview von Peter Kümmel, ZON, 04.08.2016)
- „Die USA sind das freieste und beste Land der Welt“ (03.08.2016)

Der Mann der Liberty Valance erschoss - Beste Szene!! Konfrontation im Gasthaus!! {8:10}

Am 15.10.2017 veröffentlicht
hgwiechie  
Beste Szene aus dem Western "Der Mann der Liberty Valance erschoss". Mit John Wayne, James Stewart, Lee Marvin, Lee van Cleef, Woody Strode, Edmond O´Brien, Andy Devine, Vera Miles, John Qualen

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Doniphon tötete Valance, seine Tat wird von den Bürgern aber fälschlich Stoddard zugerechnet. Stoddard klärt diesen Irrtum nicht auf und lässt somit zu, dass seine Karriere, und damit die „neue Welt“, auf einer Lüge gründet. Am Ende weigert sich der Chefredakteur der lokalen Zeitung, die ihm von Stoddard enthüllte Wahrheit zu publizieren. Er spricht einen der berühmtesten Dialogsätze der Filmgeschichte: “When the legend becomes fact, print the legend!” (Wenn die Legende zur Wahrheit wird, druck die Legende!)
In der deutschen Synchronfassung ist der Satz nicht in dieser Form zu hören, sondern es heißt dort: „Unsere Legenden wollen wir bewahren. Sie sind für uns wahr geworden.“ Außerdem wurde an verschiedenen Stellen gekürzt, um die Handlung zu straffen. So fehlte in deutschen Fernsehausstrahlungen üblicherweise eine Szene, in der einige der älteren Bewohner im Rahmen eines Schulunterrichts erklären, was Demokratie ist. Es wurden zwei verschiedene Rekonstruktionen erstellt, eine für das ZDF und eine später für die DVD. In beiden haben (notwendigerweise) die Schauspieler andere Synchronstimmen als in der Kinofassung. [Der Mann, der Liberty Valance erschoß, Bemerkungen, Wikipedia, abgerufen am 07.02.2018]
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„The Man who Shot Liberty Valance ist einer der schönsten Western von Ford — und einer der schönsten überhaupt. Zunächst einmal ist er ein solide gearbeitetes Kinostück, in dem Tom Doniphon im Sinne höherer Gerechtigkeit den ungeschriebenen Ehrenkodex des Western durchbricht und seinen Gegner aus dem Hinterhalt erschießt. […] Interessanter ist jedoch, wie hier die Legenden und Mythen des Western in Frage gestellt werden, die Ford so oft besungen hat.“– Dieter KruscheJürgen Labenski, 2001[1]
„Dies ist sicherlich ein filmischer Höhepunkt über den Mythos des Wilden Westens. John Ford, Großmeister des Western, inszenierte eines der interessantesten Spätwerke des Genres.“– Prisma Online„Ein stimmungsvolles Zeugnis für die Erkenntnis, daß jede Epoche auf den Lügen der vorhergehenden basiert.“– Thomas Jeier, 1987[2]
„Seinen vielleicht ‘ehrlichsten’ Western, der den amerikanischen Hang zur Legendenbildung aufs vortrefflichste zu dekuvrieren vermochte, schuf Ford 1961 mit „Der Mann, der Liberty Valance erschoß“. (...) Der Film endet in der bitteren Erkenntnis, daß die Legende in Amerika Vorrang vor der Wahrheit hat, und die Presse kein Interesse besitzt, an zu Denkmalen ihrer selbst entrückten ‘Heroen’ zu rütteln.“– Kay Weniger, 2001[3]
[Der Mann, der Liberty Valance erschoß, KritikenWikipedia, abgerufen am 07.02.2018]
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- Kommentar: Trumps Welt - Einblicke in die amerikanische Seele (Rudolf Bögel, Merkur, 17.01.2017)
- Kommentar: Die amerikanische Seele (Gero Schließ, Deutsche Welle, 05.04.2016)
- T.C. Boyle: Psychogramm der amerikanischen Seele (Philipp Albers, Deutschlandradio Kultur, 03.02.2015)

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Easy Rider hatte eine zwiespältige Wirkung. Viele Zuschauer konnten sich damit identifizieren, noch mehr waren und sind jedoch irritiert oder reagierten gar aggressiv. Einerseits hielt der Film der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vor, der ihr nicht gefallen konnte: Die USA sind kein Land der unendlichen Möglichkeiten, Toleranz und der freien Gesellschaft. Auch abseits der Großstädte ist das Land nicht mehr das unberührte Paradies, für das es die Hippies damals hielten. Je weiter man in den USA nach Süden kommt, desto mehr bekommt man den Hass jener zu spüren, die zwar ständig von Freiheit reden, aber aggressiv auf alle reagieren, die sie sich nehmen. Nach Meinung vieler Zuschauer ist Easy Rider trotz der unversöhnlich erscheinenden Gesellschaftskritik letztendlich ein Road-Movie, das den Glauben an Freiheit und Abenteuer aufrechterhält.
[Easy Rider, WirkungWikipedia, abgerufen am 07.02.2018]
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Easy Rider (1) deutsch / Restaurant-Szene {4:06}

Am 20.12.2008 veröffentlicht
AmadeusTV  
Easy Rider war der Kultfilm der Ende der 60er Jahre maßgeblich zur Entstehung der heutigen Weltweiten Bikerscene und dem Mythos um "Harley Davidson" beigetragen hat. Anders als die romantischen Fahrszenen zeigen diese Ausschnitte sehr dramatisch die Intoleranz der Gesellschaft gegenüber den neuen Subkulturen .

Easy Rider - Don't Bogart Me/ If 6 was 9 {2:23}   Text (SongTexte.com)   Interpretation (engl. Wikipedia)

Am 02.08.2014 veröffentlicht
Diablo GAGA  

Easy Rider (3) deutsch / Das Ende {3:26}

Am 07.01.2009 veröffentlicht
AmadeusTV  
Easy Rider war der Kultfilm der Ende der 60er Jahre maßgeblich zur Entstehung der heutigen Weltweiten Bikerscene und dem Mythos um "Harley Davidson" beigetragen hat. Anders als die romantischen Fahrszenen zeigen diese Ausschnitte sehr dramatisch die Intoleranz der Gesellschaft gegenüber den neuen Subkulturen.

- "Die amerikanische Seele" – Die Amerikaner im Alltagsleben… (Andreas Fein, AndreasFeinMarketing, Januar 2015, PDF)

Nighthawks, Edward Hopper [Quelle: engl. Wikipedia]

- Edward Hopper – Bilder der amerikanischen Seele (ARD-alpha, 14.05.2017)
- Kultur: Amerikanische Seele (Ronald Berg, Tagesspiegel, 07.08.2004)

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Noam Chomsky weist darauf hin, dass bereits 1630 John Winthrop in seiner Predigt Model of Christian Charity die den Evangelien entlehnte Formulierung „Stadt auf dem Hügel“ verwandte, als er die Zukunft einer neuen, „von Gott bestimmten“ Nation entwarf. Winthrop war Gouverneurder Massachusetts Bay Colony, die 1629 in ihrem Siegel einen Indianer zeigt, der die englischen Puritaner bat, ihm zu Hilfe „herüberzukommen“, d. h. seine Seele durch die Bekehrung zum Christentum zu retten.[1] Über die Doktrin der Manifest Destiny („offensichtliche Bestimmung“) des 19. Jahrhunderts hat sich das Sendungsbewusstsein für ChristentumDemokratie und Menschenrechte nach amerikanischer Prägung entwickelt, das der Rechtfertigung eines skrupellosen Imperialismus dient. 
1898 rief Senator Henry Cabot Lodge senior dazu auf, den kubanischen Unabhängigkeitskampf zu unterstützen,[2] denn die Kubaner bäten Amerika mit den Worten des Großen Siegels darum: „Komm herüber und hilf uns!“[3]
In einer Studie entwickelte Hans Morgenthau 1964 die These, die USA hätten eine „transzendente Bestimmung“, weltweit für Frieden und Freiheit zu sorgen, da „der Schauplatz, auf dem die Vereinigten Staaten ihre Bestimmung verteidigen und fördern müss, global geworden ist.“ Er räumte zwar ein, dass die historischen Fakten im Widerspruch zu diesen Idealen standen, doch dürfe man sich dadurch nicht täuschen lassen, sondern solle sich hüten, „den Missbrauch der Wirklichkeit mit der Wirklichkeit selbst zu verwechseln“. Die Wirklichkeit sei vielmehr die unvollendete Mission, die sich offenbare „in der Evidenz der Geschichte, wie unsere Geschichte sie widerspiegelt“.[4]
Roger Cohen schreibt 2009, dass „Amerika aus einer Idee geboren wurde und deshalb den Auftrag habe, diese Idee zu verbreiten“. Die inspirierende Vorstellung von der Geburt des Landes als Stadt auf dem Hügel sei tief in der amerikanischen Seele verwurzelt und äußere sich in „dem unverwechselbaren Geist des amerikanischen Individualismus und Unternehmungsgeistes“.[5]Dick Cheney, der in seiner Zeit als Vizepräsident der USA den Irak-Krieg mit herbeiführte und Folter als Verhörmethode rechtfertigte[6], veröffentlichte 2015 gemeinsam mit seiner Tochter Liz ein Buch, in dem sie aus der einzigartigen Rolle, die die USA im Zweiten Weltkriegspielten, eine Pflicht zur Verteidigung der Freiheit in aller Welt ableiteten und dass Amerika „die machtvollste, gute und ehrenwerte Nation in der Geschichte der Menschheit, die Ausnahme-Nation“ sei.[7] […]
Im 21. Jahrhundert bezeichnet amerikanischer Exzeptionalismus die politische Kernideologie der USA.[8][9] Er drückt sich, wie Stephen Kinzer schreibt, auch darin aus, dass die USA die einzigen in der Geschichte der Neuzeit sind, die überzeugt sind, dass sie Gottes Werk verrichten, indem sie ihr politisches und wirtschaftliches System anderen bringen.[10] Wegen ihrer Einzigartigkeit seien die USA an völkerrechtlicheVereinbarungen grundsätzlich nur insoweit gebunden, wie ihnen dies nützt.[11] Auch ließen sich ihre Taten grundsätzlich nicht nach den moralischen Normen bewerten, nach denen die USA die Taten anderer Nationen bewerten. Denn es könne grundsätzliche keine „moralische Äquivalenz“ zwischen den USA und anderen Staaten in der Bewertung ihrer Taten geben, da sich Verbrechen von ‚wesenhaft Guten‘ nicht mit Maßstäben bewerten ließen, die man an Verbrechen von ‚wesenhaft Schlechten‘ anlegt. Folglich mögen die USA zwar gelegentlich ‚Fehler‘ machen, können jedoch aus grundsätzlichen Gründen keine Kriegsverbrechen begehen – weder in Vietnam, noch im Irak oder in Syrien. Und aus ebenso grundsätzlichen Gründen können sie auch keine Zivilisten ermorden, sondern Zivilisten sterben einfach als ‚kollaterale‘ Folge bester Intentionen. Da die USA wesenhaft gut seien, entzögen sich ihre Taten auch grundsätzlich einer Bewertung nach völkerrechtlichen Normen.[12] 
[Amerikanischer Exzeptionalismus, Politische Doktrin, Wikpedia, abgerufen am 08.02.2018]
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