Mittwoch, 10. Oktober 2018

Die Propaganda-Fabrik

27.000 Menschen arbeiten im Auftrag des Pentagons daran, die öffentliche Meinung im Sinne der US-Eliten zu manipulieren.

Wenn jemand glaubt, dass die Mainstream-Medien unabhängig über militärische Konflikte der USA – wie aktuell etwa in Syrien – berichten, dann sollten Sie ihm diesen Beitrag zu lesen geben. Tatsächlich beschäftigte das Pentagon schon 2009 sage und schreibe 27.000 Mitarbeiter, die ausschließlich für das mediale Aufpolieren der US-Kriege zuständig waren. Und nein, das ist keine Verschwörungstheorie, die Tatsachen sind belegt, geraten jedoch erstaunlich schnell in Vergessenheit.


Die New York Times hat schon 2008 darüber berichtet und auch der Spiegel brachte damals dazu einen Artikel, in dem man lesen konnte:

„Mit einer gigantischen PR-Truppe hat die Bush-Regierung die Öffentlichkeit in den USA seit Jahren hinters Licht geführt. Ein Enthüllungsbericht der ,New York Times‘ zeigt jetzt, wie gezielt und perfide das System der Desinformation funktioniert.”

Weiter berichtete der Spiegel:

„Wenn US-Zuschauer die Nachrichten aus dem Irak auf TV-Kanälen wie CNN, Fox News, NBC oder ABC schauen, sollten sie ihren Ohren lieber nicht trauen. Wie ein Bericht der ,New York Times‘ enthüllt, unterhält das US-Verteidigungsministerium bis zum heutigen Tag eine Truppe von TV-Militärexperten, um seine Sicht der Dinge auf den Irak und den Krieg gegen den Terror zu verbreiten.“

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Meldungen, die wir in Deutschland zu diesen Themen bekamen, über Nachrichtenagenturen wie Reuters zu uns kamen. Und Reuters berichtet über das, was sogenannte Experten in den US-Nachrichten erzählen.
Man sollte also auch den deutschen Nachrichten zu diesen Themen besser nicht trauen, nur sagt der Spiegel dies natürlich nicht. Er kann ja schlecht sagen „Glaubt mir kein Wort mehr!“
Weiter hieß es in dem Artikel:

„Besonders praktisch: Die Regierung musste ihre PR-Experten nicht einmal selbst bezahlen, denn das übernahmen die Sender und Zeitungen, die sie engagierten. Je mehr exklusive Informationen die Experten aus dem Pentagon präsentieren konnten, desto öfter konnten sie mit einem Auftritt auf der Mattscheibe rechnen. Und je mehr 'Hits' – also Auftritte – sie bekamen, desto mehr verdienten sie. Was sie allerdings den TV-Stationen als 'exklusiv' zutrugen oder in ihre Analysen einfließen ließen, war sorgsam gefiltert im Sinne der Bush-Regierung. Woher sie die Informationen erhalten hatten, sollten die Experten natürlich nicht offenlegen – so die Ansage des Pentagons.“

Frage: Wie oft haben sie im Spiegel oder anderen Nachrichten inklusive der Tagesschau die Formulierung gehört, dass eine Nachricht „von nicht genannten Quellen“ in einem Ministerium oder gar bei den Geheimdiensten kam? Wenn sie den letzten Satz im vorherigen Absatz noch einmal lesen, dann dürfte klar werden, wie man eine solche Formulierung zu verstehen hat. Wenn eine Nachricht mit einem solchen Satz eingeleitet wird, kann man fast sicher davon ausgehen, dass es sich um bewusste Desinformation handelt, die gezielt von den entsprechenden Stellen verbreitet wird. Und die Medien machen dieses Spiel gerne mit – schon damals hatten die TV-Sender kein Interesse, diese Dinge einzugestehen oder aufzudecken, wie man am Ende des Artikels lesen kann:

„Die TV-Stationen zeigten sich dagegen wenig erbaut über die Enthüllungen der ,New York Times‘ und verweigerten größtenteils eine Stellungnahme. Kein Wunder, denn die meisten wussten nichts von etwaigen Verbindungen ihrer Experten – und, so legen die Recherchen der Zeitung nahe, interessierten sich auch nicht weiter dafür.“

Anfang 2009 wurde auch der Umfang dieser „PR-Armee“ bekannt. Unter der Überschrift „27'000 PR-Berater polieren Image der USA“ berichtete der Schweizer Tagesanzeiger darüber und begann seinen Artikel wie folgt:

„Ein Chefredakteur beklagt den immensen Einfluss des amerikanischen Verteidigungsministeriums auf seine Journalisten. Jetzt ist ihm der Kragen geplatzt: Er enthüllt schier unglaubliche Fakten über die PR-Arbeit des Pentagons.“

Offensichtlich tobte damals zu diesem Thema ein Machtkampf zwischen der Nachrichtenagentur AP und dem Pentagon, denn der Tagesanzeiger schrieb weiter:

„Tom Curley, Chef der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, kann dazu nicht mehr länger schweigen. Am Wochenende referierte er an der Universität von Kansas vor Journalisten über den Druck des US-Verteidigungsministeriums auf seine Berichterstatter in Kriegsgebieten wie Irak oder Afghanistan. Sein Fazit: ,Es wird langsam unerträglich.‘ Hohe Generäle hätten gedroht, dass man die AP und ihn ruinieren werde, wenn die Reporter weiterhin auf ihren journalistischen Prinzipien beharren würden. Seit 2003 wurden bereits elf Journalisten der AP im Irak für mehr als 24 Stunden verhaftet.“

Das Pentagon, man muss sich dies auf der Zunge zergehen lassen, machte also Druck auf AP, weil dort Journalisten ihre Arbeit machten und wahrheitsgemäß berichten wollten. Und dazu schreckte es auch nicht davor zurück, zur Abschreckung schon mal Journalisten zu verhaften.
mehr:
- Die Propaganda-Fabrik (Thomas Röper, Rubikon, 10.10.2018 – als PDF bei free21.org)
siehe auch:
Behind TV Analysts, Pentagon’s Hidden Hand (David Barstow, NYTimes, 20.04.2008 – Google-Übersetzer)
- Gekaufte Meinung – Pentagon beschäftigt PR-Armee für US-TV (SPON, 20.04.2008)
27 000 PR-Berater polieren Image der USA (Post, 25.06.2014)
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Tagesdosis 10.10.2018 – Beseelt von dem Wunsch, ein guter Mensch zu sein…

Eigentlich wollte ich hier und heute über Gender schreiben. Darüber, dass mir die Omnipräsenz etwaiger Themen wie Transgender, „schwangere Personen“ (die Bezeichnung „werdende Mutter“ gilt nämlich als diskriminierend), Toiletten für Intersexuelle etc. langsam auf den Zeiger geht. Doch dann hab ich es mir anders überlegt. Ich sah heute in der Therme ein schwules Paar mit einem behinderten, scheinbar unter Spastik leidenden Kind. Die beiden Männer trugen den Kleinen auf ihren Händen durch das warme Solebad, damit er im warmen Wasser schweben und den Klängen unter Wasser lauschen konnte. Einer der Männer lächelte mir dabei freundlich zu, denn auch ich trug meine Tochter durch das dunkle Wasser, ihre Ohren unter Wasser, damit sie die Klänge von Vivaldi hören konnte. Es war berührend, den beiden muskelbepackten Männern mit ihren Tätowierungen zuzusehen, wie sie sich darüber freuten, dem Jungen zu helfen, seine verkrampften Glieder zu entspannen… In diesem Moment war ich sehr stolz auf unsere Zivilisation, die es ermöglicht, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht blöd angeguckt oder schlimmer noch, angefeindet werden und behinderte Menschen Fürsorge und Respekt erfahren. So wie ich auch darüber glücklich bin, dass jede andere Minderheit im Hinblick auf ihre Sexualität, Religion oder unorthodoxe Lebensmodelle selbstbestimmt und unbehelligt leben darf. Bei aller sicher auch berechtigten Kritik zum Genderhype, würden meine Zeilen- hätte ich mich für dieses Thema entschieden- mit hoher Wahrscheinlichkeit Vorurteile schärfen, Wut erzeugen und einen weiteren Tropfen im Fass der Spaltung bedeuten. Und überhaupt: Gendermainstream ist nicht das Problem der Stunde.

Spaltung ist das Problem der Stunde.

Wir wissen, die Dinge stehen nicht gerade zum Besten, es sieht sogar richtig mies aus: Unsere Welt erlebt in diesem Moment grausamste Kriege, apokalyptische Umweltzerstörung, schreiend ungerechte und dramatisch wachsende Ungleichheit… Verelendung der menschlichen Seele durch ein seelenloses System.

Wie konnte es nur so weit kommen? In meinem Leben habe ich noch nie einen Menschen kennengelernt, von dem ich ohne Zweifel behaupten konnte: Das ist ein richtig schlechter, ein böser Mensch! Ich habe schwierige Menschen kennengelernt, misstrauische, einfältige, naive und vorurteilbehaftete, ich habe vermeintlich oberflächliche, eingebildete, ungebildete, angeberische und aggressive Menschen kennengelernt und Menschen, die von sich behaupten, die einzige absolute Wahrheit zu kennen, während sie alle anderen als blöde abstempeln. Man begegnet den zuletzt genannten Menschen immer wieder in den Kommentarspalten bei YouTube, Facebook und Co. Die Leute, denen wir auf der Straße begegnen, so unterschiedlich und eigentümlich sie auch sein mögen, sind keine bösen Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass alle von ihnen menschliches Mitgefühl und eine Art moralischen Kompass besitzen. Ich bin mir außerdem sicher, dass alle Menschen in Frieden leben möchten, ohne vergiftete Meere, ohne Ausbeutung, ohne Angst vor Armut und Verwahrlosung. Aber obwohl kein Mensch Krieg und Umweltzerstörung, Leid und Elend wollen kann, sehen wir uns immer stärker davon umgeben.

mehr:
- Tagesdosis 10.10.2018 – Beseelt von dem Wunsch, ein guter Mensch zu sein (Kommentar von Julia Szarvasy, KenFM, 10.10.2018)
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Selbstbesoffenheit des Mediensystems

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Frank Überall ist bekannt für seine Voreingenommenheit – nun offenbart er sie einmal mehr in einem aktuellen Interview. Dass diese Personalie an der Spitze einer großen deutschen Journalisten-Vertretung steht, wirft ein Licht auf die ganze Branche: Überall ist ein Symptom der tiefen Krise des deutschen Mediensystems.
mehr:
- Der Journalisten-Funktionär: Symptom der Systemkrise (Tobias Riegel, NachDenkSeiten, 10.10.2018)
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Kaum belastendes Material gegen vermeintliche Skripal-Attentäter

Sind die Verdächtigen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Identität entlarvt? Sind sie damit als schuldig anzusehen?

Nach etwas mehr als einem Monat seit der Bekanntmachung der mutmaßlichen Skripal-Attentäter durch den Chef der britischen Anti-Terror-Polizei Neil Basu sei ihre wahre Identität aufgedeckt, jubelt Bellingcat. Damit wären nicht nur die Beteuerungen von Alexander Petrow und Ruslan Boschirow widerlegt, sie seien einfache Touristen gewesen und würden tatsächlich so heißen. Ebenso wäre Wladimin Putins Glaubwürdigkeit angekratzt, da er versicherte, beide würden nicht dem Militär angehören.

Bereits am 26. September behauptete Bellingcat, bei Ruslan Boschirow handele es sich um den hochdekorierten GRU-Oberst Anatoli Tschepiga. Die Identifizierung erfolgte anhand eines mehr als 15 Jahre zurückliegenden Fotos. Der frühere britische Botschafter und gegenwärtige Aktivist für Menschenrechte Craig Murray kritisierte nicht nur die Recherchemethoden von Bellingcat, sondern konstatiert auch signifikante Differenzen beim Gesichtsvergleich. Zweifel werden durch die Tatsache bekräftigt, dass sich der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson veranlasst sah, einen Tweet mit Dankesgrüßen an die vermeintlichen Wahrheitsfinder schon nach 20 Minuten zu löschen.

Nun wurde vorgestern die Identität des zweiten Verdächtigen Alexander Petrow enthüllt, wie Bellingcat versichert. Bei ihm soll es sich um den Militärarzt des GRU Alexander Mischkin handeln. Zwar ist auch diesmal der einzige Beleg ein altes Foto. Jedoch beruft sich Bellingcat jetzt auf die Ergebnisse einer Gesichtserkennung des Professors für Visual Computing an der Unversität Bradford, Hassan Ugail. Dieser hat einige Tage zuvor eine ähnliche Stellungnahme zu den Fotos von Boschirow und Tschepiga abgegeben, er bot sich damit als Experte an. Dennoch sind bereits für den Laien Unterschiede bei Mischkin erkennbar, etwa hinsichtlich der Form der Nase sowie der größeren Abstände der Augen und zwischen Nase und Mund.

mehr:
- Kaum belastendes Material gegen vermeintliche Skripal-Attentäter (Bernd Murawski, Telepolis, 10.10.2018)

siehe auch:
- Der Fall Skripal: Lügen ohne Ende (Post, 07.10.2018)
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Wikipedia – Lexikon der Lügen

Stellen wir die Deutungshoheit der Wikipedia infrage!


Ältere hatten ihren Brockhaus, Jüngere konsultieren für alle Informationen automatisch Wikipedia. So verschieden diese Lexika sind, gemeinsam ist ihnen ein ehrfürchtig bestaunter Ruf absoluter Sachlichkeit und Neutralität. Im Schatten dieses lupenreinen Images gedeihen Manipulation und Desinformation umso besser. Es gibt mittlerweile unzählige Belege dafür, dass Wikipedia einseitig informiert, diffamiert und hetzt, z.B. gegen Kriegsgegner, gegen alternative Medizin und Wissenschaft. Wir sollten das Online-Lexikon vor diesem Hintergrund nur noch mit Vorsicht genießen. Langfristig hilft aber nur eines: Wir müssen selbst handeln und ein besseres Lexikon auf die Beine stellen.


Status quo


Von der Idee her ist die Wikipedia der bisher größte und großartigste Versuch, das gesamte Wissen der Menschheit an einer Stelle zu sammeln, in allen Sprachen und für alle Menschen auf dem Planeten gleichermaßen zugänglich, sowohl für die Eingabe ihres Wissens als auch für die Abfrage. Von der Idee her!

Alle, die diesen Text hier lesen werden, wissen inzwischen, dass es in der Praxis anders aussieht und dass einige Themenbereiche massiv von Vorurteilen belastet und für eine sachliche und neutrale Information nicht tauglich sind.

(Wer das noch nicht weiß und daran zweifelt, braucht sich nur ein paar von den genannten Seiten auf Wikipedia anzuschauen oder zu versuchen, auf diesen selbst etwas zu ändern.)

Markus Fiedler und Dirk Pohlmann haben mit ihren akribischen Recherchen, den beiden Filmen und einer Reihe Beiträge in Gruppe42 sehr genau nachgewiesen, wie die Seilschaften in Wikipedia funktionieren.

Wenn man sich dann anschaut, wer alles in Wikipedia diffamierend dargestellt wird, dann ergibt sich eine interessante und auch überraschende Mischung von Themen:

  • Personen, die für eine Verständigung mit Russland eintreten: Beispiel Gabriele Krone-Schmalz
  • Personen, die die Kriegs-Propaganda einiger Staaten hinterfragen: Beispiel Daniele Ganser
  • Personen, die für alternative medizinische Methoden eintreten: Beispiel Harald Walach
  • Personen, die das gängige Wissenschaftskonzept erweitern möchten: Beispiel Rupert Sheldrake
  • Personen, die auf Manipulationen in den Medien hinweisen: Beispiel Rainer Mausfeld
  • und die entsprechenden Themenseiten, die sich mit Alternativmedizin, aktuellen Kriegen im Nahen Osten, Menschenrechtsverletzungen seitens der USA oder Israels, Parapsychologie, Impfungen, Theorien zu den WTC-Attentaten, Agrarchemie, und anderem beschäftigen.
Da fragt man sich doch: Was hat das alles miteinander zu tun?? Homöopathie und 9-11, Impfungen und Putin, Wissenschaftskritik und Syrienkrieg?

Gerade weil es nachgewiesenermaßen eine feste Personengruppe ist, die hier agiert, kann es sich nicht um ein zufälliges Sammelsurium von Themen handeln. Was aber ist der rote Faden? Für wen sind all diese Themen riskant und die genannten Personen Gegner, obwohl sie vordergründig so wenig gemeinsam zu haben scheinen?

mehr:
- Das Lexikon der Lügen (Jörg Wichmann, Rubikon, 10.10.2018)

siehe auch:
Tagesdosis 19.6.2018 – Die Schauprozesse der Wikipedia Junta (Kommentar Dirk Pohlmann, KenFM, 19.06.2018)
Dirk Pohlmann vs. Wikipedia (Post, 19.06.2018)
Die Affäre Phillipp Cross (Post, 05.06.2018)
Die dunkle Seite der Wikipedia (Post, 18.07.2017)

siehe ferner:
Propaganda machen immer nur die anderen (12.09.2015)
Geleaktes CIA-Dokument belegt Kriegspropaganda (Post, 23.06.2015)
Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014) mit langer Link-Liste!
„Wirtschaftswissenschaft“ als Arbeitgeberpropaganda (30.11.2014)
Social Media und die Vertrauenskrise des Journalismus (13.11.2014)
"Die Menschen sind Teil eines Systems, das von Denkmaschinen gesteuert wird" (06.11.2014)
Die EU, Steuer-Oasen und schlechte Prognosen (06.11.2014)
Aushöhlung der Demokratie – Eine neue Studie zeigt: Wirtschaftslobbyisten gehören zu den zentralen Akteuren bei der Ausgestaltung des Freihandelsabkommens TTIP (Post, 10.07.2014)
Wie gehen wir mit gemachter Realität um? (Post, 15.06.2014)
Realität ist, was wir glauben wollen oder Hirnströme von Friseurpuppen (Post, 29.08.2013)

Wir geben ihnen Macht 1 (Post, 14.03.2013)



Clint Eastwood – The Mule

Gerade erst hat er „The 15:17 to Paris“ abgeschlossen, doch Clint Eastwood ist in Gedanken schon bei seinem nächsten Film: Bei „The Mule“ will er nicht nur Regie und Produktion übernehmen, sondern auch die Hauptrolle eines greisen Drogenschmugglers.

Seit 2012 hat Clint Eastwood nicht mehr vor der Kamera gestanden, doch wie The Tracking Board berichtet, bereitet er nun sein Schauspielcomeback vor. Der 87-jährige Altstar will in „The Mule“ als Regisseur und Produzent die wahre Geschichte des 90-jährigen Drogenkuriers Leo Sharp verfilmen und dabei auch die Hauptrolle persönlich übernehmen.

Der Weltkriegsveteran Leo Sharp war ein weltberühmter Experte für Gartenbau, doch im neuen Jahrtausend begann er nebenher für das mexikanische Sinaloa-Kartell Drogen über die Grenze zu schmuggeln, bis er 2011 von den den Fahndern DEA mit einer Ladung Kokain im Wert von drei Millionen Dollar ertappt wurde. Vor Gericht erreichte Sharps Anwalt ein recht mildes Urteil von drei Jahren Haft, indem er die Demenz seines Mandanten als mildernden Umstand anführte…
mehr:
- Keine Lust auf Ruhestand: Clint Eastwood will in "The Mule" einen 90-jährigen Drogenkurier spielen (Andreas Staben, Filmstarts, 31.01.2018)

siehe auch:
- Clint Eastwood arbeitet als Drogenkurier im Trailer zu The Mule (Arthur A., Filmfutter, 05.10.2018)
- Clint Eastwood’s ‘The Mule’ Gets December Release Date (Variety, 27.09.2018)
- Clint Eastwoods 'The Mule': Start vor Weihnachten (VIP.de, 28.09.2018)

THE MULE Official Trailer (2018) Clint Eastwood, Bradley Cooper Movie HD {2:39}

Rapid Trailer
Am 04.10.2018 veröffentlicht 
THE MULE Official Trailer (2018) Clint Eastwood, Bradley Cooper Movie HD
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Das war es also mit RWE

Ein 120 Jahre altes Unternehmen, das dereinst ganze Regionen mit Energie und Arbeitsplätzen versorgte, begibt sich auf den Weg in die moralische und voraussichtlich auch in die wirtschaftliche Insolvenz

Der Fall RWE(s) [bitte Wortspiel beachten!] steht exemplarisch für unsere heutige Zeit, in der politische Entscheidungen nicht mehr im Hinterzimmer, und vor allen Dingen nicht mehr von sogenannten Ruhrbaronen, sondern auf der Straße und von Menschen aus der Mitte der Gesellschaft durchgesetzt werden.

Klimawandel, Umweltschutz und Ressourcenschonung sind längst keine Nischenthemen mehr, und die Zeiten, in denen man Umweltschützer daran erkannte, dass sie ihren Nicaragua-Kaffee im Eine-Welt-Laden kauften und ihre verfilzten Haare mit ökologischem Trockenschampoo säuberten, gehören der Vergangenheit an. Während sich immer mehr Privatpersonen um ein nachhaltiges Leben bemühen und während jeder einzelne Großkonzern in diesem Land (Siemens, Thyssen-Krupp, VW, Lufthansa, DB über Nachhaltigkeit sinniert, hält RWE es für eine gute Idee, einen Wald zu roden, um dort Braunkohle abzubauen und anschließend im unternehmenseigenen Kraftwerk zu verfeuern. Eine konzerngewordene Mottenkiste, aus der Zeit gefallen, unverständlich und unnötig.

Auch der Tod eines Journalisten, der über die Geschehnisse im Forst berichtete, hielt den Konzern nicht davon ab, mit aller Macht seine Interessen durchzusetzen und die Räumung mithilfe prügelnder Sicherheitsleute voranzutreiben. Selbst die Polizeigewerkschaft BDK bezeichnet die Räumung im Hambacher Forst als "krasse politische Fehlentscheidung", einzelne Beamte fragen sich, wie sie den Einsatz im Forst ihren dreijährigen Kindern erklären sollen.

Und dann das: Das OVG Münster hat die Rodung gestoppt. Voraussichtlich bis zum Jahr 2020.

mehr:
- Das war es also mit RWE (Stephan Anpalagan, Telepolis, 10.10.2018)
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Ablenkung »Kampf gegen Rechts«

Vier Thesen zu Faschismus, Flüchtlingskrise und offener Gesellschaft

Ein breites Bündnis von Organisationen und Prominenten hat für den 13. Oktober zu einer Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz aufgerufen, Motto: "Solidarität statt Ausgrenzung - Für eine offene und freie Gesellschaft". In einer gemeinsamen Erklärung dazu wenden sich die Unterzeichner, darunter die Organisationen Attac, Campact, Amnesty International, sowie die Linkspartei-Vorsitzende Katja Kipping, der Satiriker Jan Böhmermann, der Soziologe Harald Welzer und der ARD-Journalist Georg Restle gegen Rassismus, Menschenverachtung und Sozialabbau. Sie erklären: "Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden."

Zu dieser Aussage, die im Aufruf nicht näher erläutert wird, stellen sich Fragen: Wie soll "nicht zugelassen" werden, was längst geschieht – dass die Ärmsten der Gesellschaft gezwungen sind, mit einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen immer härter um schlecht bezahlte Jobs und billige Wohnungen zu konkurrieren? Wie konkret sollen sich, hier und heute, nicht in ferner Zukunft, offene Grenzen mit einem funktionierenden Sozialstaat vertragen? Und wer ist schuld an der massiven Zuspitzung dieses Konfliktes in den vergangenen Jahren? Tragen dafür tatsächlich nur Hetzer mit rechtsradikalen Parolen die Verantwortung? Dazu im Folgenden vier Thesen:

mehr:
- Warum der "Kampf gegen rechts" die Gesellschaft weiter spaltet (Paul Schreyer, Telepolis, 10.10.2018)
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Desinformation über Desinformationskampagnen

Wir leben wieder in einer Zeit, in der man, wenn man nicht parteiisch ist, kaum mehr einer Seite wirklich vertrauen kann, Medien eingeschlossen. Das ist erkennbar in der seit 2014 gepflogenen Kampagne des Westens, gegen eine angebliche übermächtige Desinformationskampagne Moskaus ankämpfen zu müssen. Dort wiederum versucht man ebenfalls, sich gegen angebliche politisch-mediale Desinformationskampagnen aus den Nato-Ländern zur Wehr zu setzen und ebenso wie der Westen mit Auslandsmedien eigene Botschaften und Interpretationen zu verbreiten.

Seltsam mag das schon deswegen erscheinen, weil im Westen von vielen Politikern und Medien spätestens seit Ende 2013 die Maidanbewegung kritiklos gefeiert und die Janukowitsch-Regierung ebenso undifferenziert verteufelt wurde. Dass die angeblich proeuropäische Bewegung durchsetzt von rechtsextremen und nationalistischen Kräften und von wirtschaftlichen Interessen von Oligarchen geprägt war, wurde nicht zur Kenntnis genommen, aber man half mit Berichten, Bildern und Besuchen nach, den auch gewaltsamen Widerstand zu propagieren, auch wenn man wusste, dass die Ukraine ein zerrissenes Land war (und ist).

Man muss sich nur einmal vorstellen, wie man reagieren würde, wenn ein bewaffneter Mob mit teilweise faschistoider Ideologie in einem europäischen Land eine Regierung stürzen würde, die gerade noch eingewilligt hat, eine Übergangsregierung zu bilden und Neuwahlen einzuleiten. Die europäischen Minister, die einen friedlichen Übergang ausgehandelt hatten, wurden düpiert, weil die Radikalen sich auf die Unterstützung der USA verlassen konnten, die auf einen Regime Change aus war.

In Hamburg hat man während der G7 sehen können, wie die Polizei vorging, als es zu Randale kam. In Kiew gingen die Aufständischen über längere Zeit mit großer Gewalt gegen Polizisten vor, zündeten sie an, hatten sich mit Schusswaffen bewaffnet und öffentliche Räume sowie Gebäude okkupiert. Hätte man irgendwo in Europa solche "befreite Zonen" akzeptiert oder wäre man auch dort, sie etwa die Occupy-Bewegung, mit Polizeigewalt dagegen vorgegangen. Als dann Menschen in der Ostukraine die gleichen Strategien realisierten, wurden sie nicht als Freiheitskämpfer verherrlicht, sondern als Terroristen bezeichnet und mit Krieg überzogen - mit Rückendeckung des Westens.

In letzter Zeit wurden neue Kampagnen wegen angeblicher Giftgasangriffe seitens der syrischen Regierung oder wegen des Anschlags mit Nowitschok auf den ehemaligen russischen Agenten Skripal von den westlichen Regierungen gestartet. Noch bevor irgendwelche Beweise über angeblich alternativlose Verdächtigungen hinaus präsentiert wurden, war der Schuldige ausgemacht und wurde Syrien bombardiert, während man russische Botschaftsangehörige des Landes verwies.

mehr:
- Desinformation über Desinformationskampagnen (Florian Rötzer, Telepolis, 10.10.2018, Beachte die Kommentare!)

Wie viel Facebook seinen Dienstleistern bezahlt, behalten der Internet-Konzern und seine Faktenchecker für sich. Dem Vernehmen nach geht dpa aber davon aus, dass drei Mitarbeiter in Vollzeit mit Faktenchecks beschäftigt sein werden. Die Agentur werde ihrem Sprecher zufolge „genauso unabhängig“ über Facebook schreiben wie bisher. Immerhin beschäftige dpa auch Medienredakteure, die – „unabhängig und kritisch“ – über Verlage und Rundfunkanstalten berichteten, die zugleich Kunden seien.
In Deutschland hatte das gemeinnützige Recherchebüro Correctiv vor bald zwei Jahren mit dem Faktencheck für Facebook begonnen. Die Bedingung von Correctiv war: freie Hand bei der Themenwahl. So läuft es jetzt auch zwischen Facebook und dpa, sagt Agentursprecher Petersen. „Wir haben sozusagen Zugriff auf eine, ich nenne das mal: Datenpool bei Facebook, in dem verdächtige Informationen landen. Das schauen wir uns an und können dann eben selbst entscheiden, welche Factchecks wir machen.“
Quelle: - 
Kampf gegen Desinformation: dpa arbeitet für Facebook – und will trotzdem kritisch berichten (Daniel Bouhs, Deutschlandfunk, 19.03.2019)
siehe auch:
Desinformation: Der Spiegel lügt nicht! Er führt nur (???) gezielt in die Irre! (Post, 23.05.2019)
Geheimdienste und Leitmedien: unbekannte Fakten plus eindeutige Schlussfolgerungen ergeben unvoreingenommenes, faktenfreies Geschwurbel (Post, 15.03.2019)
Untersuchungsbericht zu Facebook: Massive Rechtsverstöße (Tobias Armbrüster im Gespräch mit Mirjam Kid, Deutschlandfunk, 19.02.2019)
Hamburger Gericht entscheidet im Wikipedia-Gerangel: »Politbüro« gegen Dirk Pohlman u.a. (Post, 21.02.2019)
Faktenfreie Qualitäts-Hetze im ARD-Faktenfinder (Post, 06.02.2019)
Die Briten völlig von der Rolle: Integrity Initiative taucht ab (Post, 24.01.2019)
Der Fall Skripal: Lügen ohne Ende (Post, 07.10.2018)
Die »zuverlässigen Quellen« des Mainstreams (Post, 12.05.2018)
Recherchenetzwerk Correctiv: Vom Bock zum Gärtner (Post, 18.01.2017)
- Die dunkle Seite der Wikipedia (Post, 18.07.2016)
Beispiel Kosovo-Krieg: Anteil der Medien an der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung der NATO-Angriffe (Post, 03.03.2015)
Frieden muss gestiftet werden (Post, 24.11.2014)
Forschungsarbeit: Meinungsmanipulationsstrategien in Frieden und Krieg (Jens Wernicke, Institut für Medienverantwortung, Juli 2009?)
Medien: intellektuelle Korrumpierbarkeit in Konfliktzeiten (Post, 31.12.2002)


zwei Beispiele offiziell »verfärbter« Narrative
vorher noch ein Artikel der WELT:
- Hinz und Kunz schwafeln heutzutage vom „Narrativ“ (Matthias Heine, WELT, 13.11.2016)

1. Liana Fix (damals Russland-Expertin der DGAP [Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]) in einem Interview mit dem Deutsch-Türkischen Journal;


Sahen Friedensmissionen der Vereinten Nationen (UN) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in der Ukraine wie in Georgien zu, wie die Konfliktparteien die Vereinbarungen umgingen und sich die Gewalt über Jahre aufschaukelte?
In der Ukraine gab es keinen inneren Konflikt. Er wurde erst jetzt während dieser aktuellen Krise geschürt. In Georgien war lange eine Mission der OSZE vor Ort, der Ausbruch des Krieges in 2008 kam trotz aller Spannungen überraschend.
[Das Assozierungsabkommen mit der EU war Auslöser des Konfliktes (Deutsch-Türkisches Journal, 04.07.2014, Hervorhebungen von mir]
mehr dazu: 
Die Ukraine und die russische Sprache, Versuch eines zeitlichen Überblicks (Post, 08.02.2019)
Liana Fix und die Giftgas-Inszenierung: Nach dem Putin-Bashing ist vor dem Putin-Bashing (Post, 15.03.2018)
Die Ukraine-Krise für den Durchschnitts-Bürger: Unsere offiziellen Russland-Versteher konnten sie angeblich nicht kommen sehen! (Post, 04.07.2014)
Ukraine 7 – Der Sprachen- bzw. der ethnische Konflikt als Teil des Ukraine-Konfliktes (Post, 03.05.2014)


Die bei uns – und in Russland – gängige Vorstellung, die Ukrainer seien im Grunde Teil eines größeren russischen Volkes oder hätten doch zumindest bis ins 20. Jahrhundert die gleiche Geschichte, ist falsch und muss grundsätzlich korrigiert werden. Zwar haben die drei ostslawischen Völker (Russen, Ukrainer und Belarussen) ihren gemeinsamen Ursprung in den Fürstentümern der Kiewer Rus, aber die Ukrainer gehörten vom 13. bis zum 17. Jahrhundert zu Polen-Litauen – jenem europäischen Großreich, das sich vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee erstreckte. Sie hatten damit Anteil an vielen gesamteuropäischen Entwicklungen des Mittelalters und der frühen Neuzeit, wie der Stadt- und Rechtskultur oder des Barock. Erst seit der Mitte des 17. Jahrhunderts begann Schritt für Schritt die Einbeziehung der von Ukrainern bewohnten Territorien in den Moskauer russischen Staat. Ausgerechnet Josef Stalin, der den Ukrainern mit größtem Misstrauen gegenüberstand, vereinigte erstmals seit dem Mittelalter wieder alle von Ukrainern bewohnten Territorien in einem Staat: der Sowjetukraine. Aber die Spannweite ist außerordentlich: Galizien im Westen hatte vor 1939 niemals zu einem russischen Staat gehört, die heutige Problemregion Donbas im Osten der Ukraine war umgekehrt niemals Teil eines westlich geprägten Staats gewesen. Ist es verwunderlich, dass die Ukraine durch viele, oft historisch bedingte Spannungen, durch Konflikte und Risse charakterisiert ist? Russland und die Russen werden im Westen und im Osten ganz unterschiedlich wahrgenommen: Während sie in der westlichen Ukraine als Bedrohung, als das „ganz Andere“ gelten, sehen die Bewohner des Donbas in ihnen die nach Sprache und politischer Mentalität nächsten Verwandten.
Als die Ukraine 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion als unabhängiger Staat die Weltbühne betrat, wurde das vielfach in Russland, aber auch im Westen von ungläubigem Staunen begleitet: Würde dieser Staat sich auf Dauer konsolidieren können? Würde Russland den „Verlust“ der Ukraine hinnehmen? Waren die Fliehkräfte innerhalb des Landes nicht viel zu groß? Demgegenüber bleibt festzustellen: Die Ukraine ist in den zurückliegenden knapp 25 Jahren zusammengewachsen. Auch und gerade die jetzige Krise stärkt das Zusammengehörigkeitsbewusstsein, die Ukraine wird ukrainischer werden. Die nationale Identität und zugleich das zivilgesellschaftliche Selbstbewusstsein nehmen zu. Die Gesellschaft hat sich zweimal 2004 und 2014 gegen die Versuche, eine autoritäre Präsidialherrschaft zu errichten, erfolgreich zur Wehr gesetzt. Die Vision von der europäischen Ukraine, von einer zukünftigen Mitgliedschaft in der EU beflügelt insbesondere die jüngere Generation. Es gibt keine Alternative zur europäischen Vision, denn die Anlehnung an Russland bedeutet den Weg zurück in die Vergangenheit, umso mehr als Russland nicht integriert werden will und stattdessen integrieren will, d.h. sich selbst als die Mitte eines zukünftigen euroasiatischen Integrationsraumes sieht. Ist es nicht denkbar, dass angesichts der in manchen Ländern Westeuropas wachsenden Frustration mit der EU die Europabegeisterung der Ukrainer ein höchst willkommener Stimulus sein könnte? […]
Aber im Donbas lehnen 70% der Bevölkerung die neue Regierung in Kiew, die Sieger des Euro-Majdan, ab. Umfragen zeigen außerdem, dass zwei Drittel der Menschen dort positiv zu Putin stehen. Beinahe 40% der Bevölkerung sind ethnische Russen. Dennoch sieht auch hier die Mehrheit der Menschen den Donbas nicht als Teil Russlands; vor der jetzigen akuten Krise gab es keine nennenswerte irredentistische Bewegung im Donbas. Nur 20% bis 30% der Bevölkerung befürworten gegenwärtig bei Umfragen den Anschluss ihrer Gebiete an Russland.
[Gerhard Simon, Die Ukraine. Ein gespaltenes Land?Sicherheit und Frieden, Nomos, 3/2014 – PDF – Herorhebungen von mir]



2. ARD- und ZDF-Nachrichtensendungen zum G20-Gipfel in Brisbane im November 2014:


Der Tenor der Öffentlich-Rechtlichen in ihrer Berichterstattung über den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem G20 Gipfel in Australien war eindeutig: “Putin isoliert”, “Putin einsam und verlassen”.
Als angeblicher Beweis wurde immer wieder eine Videosequenz gezeigt, in der Putin anscheinend alleine an einem 7er Tisch sitzt. Der ARD-Korrespondent in Brisbane, Philipp Abresch, textete dazu munter: “Beim Barbecue am Mittag, wie symbolisch, Putin, einsam und verlassen.”
Das Problem: Putin war nicht alleine, wie das Foto suggeriert. Mit Putin am Tisch saß die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff und im weiteren Verlauf noch fünf weitere Staatsoberhäupter. Aber in allen Beiträgen der ARD und des ZDF zum Thema wurden die Videos so geschnitten, dass Rousseff nicht zu sehen war, und Putin als „isoliert“ dargestellt werden konnte.
Die Propagandaschau hat sich die Mühe gemacht, die entsprechenden Videosegmente zusammen zu stellen:
http://vimeo.com/111979727
Im Fall der Tagesthemen-Sequenz wurde das Originalmaterial von REUTERS


ARD und ZDF-Propaganda: Der isolierte Putin from Doku Mentor on Vimeo.

wie von der Propagandaschau nachgewiesen, sogar in der zeitlichen Abfolge geändert. Der Schnitt erfolgt genau in dem Moment, in dem der Kellner zur Seite tritt und Rousseff sichtbar werden würde. Danach wird eine Szene eingefügt in der sich Putin an den Tisch setzt und den Stuhl heran zieht. Auch in der Tagesschau wurde die Sequenz so geschnitten, dass die brasilianische Präsidentin nicht zu sehen ist.
[Quelle:
"Putin isoliert"– ARD und ZDF der Medienmanipulation überführt, RT deutsch, 18.11.2014]
mehr dazu: 
Tagesschau sachlich und objektiv: »Putin, einsam und verlassen« (Post, 19.11.2014) 
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aktualisiert am 14.05.2019