Worauf genau die Geheimdienste ihre Einschätzung stützen, bleibt für die Öffentlichkeit unklar. "Mit einer Vielzahl von Quellen" habe man gearbeitet, heißt es nur in der redigierten Version – der einzigen, die öffentlich gemacht wurde.
Dafür war die Schlussfolgerung des Berichtes umso eindeutiger. So eindeutig, dass sie im amerikanischen Fernsehen immer wieder wörtlich zitiert wurde: "Russlands Präsident Putin hat 2016 eine Kampagne zur Einflussnahme auf die US-Wahlen befohlen", hieß es darin. "Ihr Ziel war es, das Vertrauen der Öffentlichkeit in den demokratischen Prozess zu schwächen, Hillary Clinton zu verleumden und ihre Chancen auf die Präsidentschaft zu verringern. Außerdem sind wir der Meinung, dass die russische Regierung Donald Trump klar bevorzugt hat."
Trump selber hatte kurz zuvor von den Chefs von FBI, CIA und NSA sowie vom Nationalen Geheimdienstdirektor der USA den nicht-redigierten Bericht präsentiert bekommen. Danach ließ er erklären, das Treffen sei konstruktiv gewesen.
Auf den sehr konkreten Vorwurf der Geheimdienste, es habe eine konzertierte russische Aktion zur Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen gegeben, ging er aber nicht ein. Er sagte nur, Russland, China und andere Staaten, Gruppen und Einzelpersonen würden andauernd versuchen, in die Cyber-Infrastruktur von Regierungsinstitutionen, Firmen und Organisationen einzubrechen. Er werde ein Team beauftragen, ihm binnen 90 Tagen nach seinem Amtsantritt einen Plan vorzulegen, um gegen Cyberattacken vorzugehen und sie zu beenden.
Mike Pence, Trumps designierter Vizepräsident, sagte dazu: "Wir werden gleich am Anfang unserer Amtszeit aggressive Schritte machen um Cyberangriffe zu bekämpfen und die Amerikaner vor dieser Art von Eingriff zu schützen."
mehr:
- US-Geheimdienste zum Wahl-Hack: "Putin befahl eine Kampagne" (Rolf Büllmann, ARD-Studio Washington, Tagesschau, 15.03.2019)
Mein Kommentar:
Der Text ist solch ein schwachsinnig-faktenfreies Geschwurbel, daß man sich
Also:
Obelix – [Bildquelle: gez-boykott.de] |
(»Wir haben dannunddann dasunddas soundso festgestellt«),
»dafür sind ihre Schlußfolgerungen umso eindeutiger.
So eindeutig, daß sie im amerikanischen Fernsehen ständig zitiert werden.«
Die Logik, die der Tagesschau-Artikel transportiert, lautet:
Je weniger Fakten Du vorlegen kannst, desto eindeutiger müssen Deine Beschuldigungen sein!
Und angesichts dessen, was der ehemalige AP-Chef Tom Curley in seinem Vortrag sagte (s.u.), halte ich es angesichts der zunehmend offenen Mafia-Methoden der Amerikaner nicht für ausgeschlossen, daß hier in Deutschland Journalisten bedroht werden!
Boris Johnson aims to get Skripal facts straight after mixed messages {3:13}
RT UK
Am 23.02.2018 veröffentlicht
Am 23.02.2018 veröffentlicht
RT's Hanisha Sethi as Boris Johnson aims to get Skripal facts straight after mixed messages.
Sowas wurde früher Propaganda genannt! Blöder geht’s nimmer!
Jetzt darf sich Tagesschau-Chef Kai Gniffke auch noch empören:
Man muss uns schon eine Menge Verbohrtheit unterstellen […] Wirklich Leute, dafür gibt es Korrespondenten vor Ort, die die Bilder (zum Glück unvoreingenommen) einordnen können.
[zitiert in Angeblich einsamer Putin im Bild: “Tagesschau”-Chef Gniffke kanzelt Kritiker ab, meedia, 18.04.2014]
mein Kommentar:
Lieber Herr Gniffke,
Lieber Herr Gniffke,
ich muß leider gestehen:
Ich unterstelle Ihnen nicht nur eine sondern jede Menge Verbohrtheit!
Aber wahrscheinlich ist Ihnen das – bei dem Geld, was Sie verdienen – ziemlich egal sein.
Der größte Teil der Zuschauer dürfte Ihnen die Bilder des einsamen Putin auch noch einige Zeit abnehmen… (aber nur noch einige Zeit!). Was Sie damit kaputtmachen, dürfte Ihnen ebenfalls ziemlich egal sein. Genauso wie das, was Gabriele Krone Schmalz 2014 im Gespräch mit Frank Elstner sagte:
»Das macht mir insofern Sorge: Wenn Menschen nicht mehr glauben, was in den Medien informiert wird, wenn Menschen auch Politikern nicht mehr glauben, dann fliegt uns unser wunderschönes System Demokratie früher oder später um die Ohren.«
siehe auch:
- Faktenfreie Qualitäts-Hetze im ARD-Faktenfinder (Post, 06.02.2019)
- Russlandfeindliches Tagesschau-Geschwurbel zum Fremdschämen: "Putin befahl eine Kampagne" (Post, 05.12.2018)
- Die Propaganda-Fabrik (Jens Bernert, Blauer Bote, 10.10.2018)
- KenFM im Gespräch mit: Michael Meyen ("Breaking News: Die Welt im Ausnahmezustand") (Post, 03.05.2014)
- Faktenfreie Qualitäts-Hetze im ARD-Faktenfinder (Post, 06.02.2019)
- Russlandfeindliches Tagesschau-Geschwurbel zum Fremdschämen: "Putin befahl eine Kampagne" (Post, 05.12.2018)
- Die Propaganda-Fabrik (Jens Bernert, Blauer Bote, 10.10.2018)
- KenFM im Gespräch mit: Michael Meyen ("Breaking News: Die Welt im Ausnahmezustand") (Post, 03.05.2014)
Sich nicht dran zu erinnern, dass laut Recherchen der US-Weltagentur AP das Pentagon über 27'000 PR-Berater polieren Image der USA, die ausschließlich für die Öffentlichkeitsarbeit (PR, Werbung, Rekrutierung) zuständig sind? Nur dazu da, das Image der USA aufzupolieren? Dass diese ungeheure PR-Maschinerie des US-Militärs die amerikanischen Steuerzahler jährlich 4,7 Milliarden Dollar kostet? Und dass an dieser und anderen staatlichen Maschinerien des Westens (Achtung: Bundespresseamt Berlin!) Heerscharen von Journalisten hängen, unter anderem auch die der ARD? Leute, deren berufliche Realität sich prinzipiell nicht von dem unterscheidet, was sie über die „russischen Trolle“ zusammenfantasieren?
[Faktenfinder betreibt faktenfreie antirussische Hetze, Jens Wernicke, Rubikon, 26.04.2017 – Hervorhebung von mir]
Zuletzt wurde enthüllt, dass das Pentagon ein Medienunternehmen mit der Herstellung von Propagandavideos beauftragte, welche man Terroristen zuschrieb, um der westlichen Bevölkerung den Irakkrieg schmackhaft zu machen. Für die Produktion der Fake-Videos wurden zwischen Mai 2007 und Dezember 2011 insgesamt 540 Millionen Dollar ausgegeben.
[Pentagon ist Propaganda-Champ der USA, Bürgender, Gegenfrage, 16.10.2016 – Hervorhebung von mir]
Die Bush-Administration hat das US-Militär in eine globale Propaganda-Maschine verwandelt. Tom Curley, Chef der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, kann dazu nicht mehr länger schweigen. Am Wochenende referierte er an der Universität von Kansas vor Journalisten über den Druck des US-Verteidigungsministeriums auf seine Berichterstatter in Kriegsgebieten wie Irak oder Afghanistan. Sein Fazit: «Es wird langsam unerträglich.» Hohe Generäle hätten gedroht, dass man die AP und ihn ruinieren werde, wenn die Reporter weiterhin auf ihren journalistischen Prinzipien beharren würden. Seit 2003 wurden bereits elf Journalisten der AP im Irak für mehr als 24 Stunden verhaftet. […]
Eine für den Informationskrieg zuständige Dienststelle namens «Joint Hometown News Service» befindet sich nach AP-Informationen auf einem früheren Luftwaffen-Stützpunkt in San Antonio, Texas. Dort würden Wort- oder Bildberichte produziert, die man unter falscher Quellenangabe den Medien zuspielt.
Für 2009 sei die Herausgabe von 5400 Pressemitteilungen, 3000 Fernsehspots und 1600 Rundfunkinterviews geplant – doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren. Dieser Service ist nur ein kleiner Ausschnitt des ständig wachsenden Pentagon-Medienimperiums. Schon jetzt ist es grösser als die allermeisten Pressekonzerne der USA.
AP-Chef Tom Curley plädiert für neue klare Regeln im investigativen Journalismus. «Denn wir sind die einzige Kraft, welche die Regierung zu überprüfen vermag.»
[27'000 PR-Berater polieren Image der USA, Marc Brupbacher, Tagesanzeiger.ch/Newsnet, 12.02.2009 – Hervorhebungen von mir]
Besonders praktisch: Die Regierung musste ihre PR-Experten nicht einmal selbst bezahlen, denn das übernahmen die Sender und Zeitungen, die sie engagierten. Je mehr exklusive Informationen die Experten aus dem Pentagon präsentieren konnten, desto öfter konnten sie mit einem Auftritt auf der Mattscheibe rechnen. Und je mehr "Hits" - also Auftritte - sie bekamen, desto mehr verdienten sie. Was sie allerdings den TV-Stationen als "exklusiv" zutrugen oder in ihre Analysen einfließen ließen, war sorgsam gefiltert im Sinne der Bush-Regierung. Woher sie die Informationen erhalten hatten, sollten die Experten natürlich nicht offenlegen - so die Ansage des Pentagons.
[Gekaufte Meinung Pentagon beschäftigt PR-Armee für US-TV, tdo, SPON, 20.04.2008]
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