Freitag, 25. Oktober 2019

«Ärzte tragen nur fünf Prozent zur Weltgesundheit bei»

Eine verbesserte Gesundheit der Menschheit hänge nicht von der Medizin ab, sondern von der Politik. 

«Die Medizin, welche Ärztinnen und Ärzte betreiben, trägt in Wahrheit nur ungefähr fünf Prozent zur Weltgesundheit bei», sagt Professor Detlev Ganten. Der Pharmakologe war von 2004 bis 2008 Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin in Berlin. Seit 2009 ist er Präsident des World Health Summit.

Für die restlichen 95 Prozent der Weltgesundheit seien die Politik und die Zivilgesellschaft gefragt: «Es geht darum, für Frieden zu sorgen, für sauberes Wasser, eine ausreichende und gesunde Ernährung, Rauchverbote und vieles mehr.» Wichtig sei auch die gesundheitliche Versorgung der weltweit fast hundert Millionen Flüchtlinge, insbesondere der Traumatisierten.

Auch bei den Gefahren multiresistenter Keime oder bei der Schlüsselrolle, welche Frauen für die Gesundheit in vielen Ländern einnehmen können, komme die Medizin ohne die Politik nicht weit.

Ein Problem der Mediziner bestehe darin, dass man «mit Prävention keine wissenschaftliche Karriere machen» könne.

mehr:
- «Ärzte tragen nur fünf Prozent zur Weltgesundheit bei» (Urs P. Gasche, Info-Sperber, 25.10.2019)
siehe auch:
Das liebe Geld und die medizinischen Diagnosen (Post, 17.08.2019)
Die Durchschlagskraft der Guten (Post, 22.03.2019)
USA: Zahl der Drogentoten auf Rekordhoch (Post, 29.11.2018)
Die moderne Medizin beschädigt unsere Seelen (Post, 28.08.2018)
- AIDS - Erbe der Kolonialzeit (Post, 27.11.2016)

Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird

Sagen Medien, was ist? Eindeutig: nein. Der Bruch mit der Wirklichkeit ist im Journalismus längst eine bestimmende Konstante. Immer wieder ist zu beobachten, wie Medien Wirklichkeit ignorieren, verdrehen, frisieren oder gar gleich erfinden. In seinem neuen Buch „Sabotierte Wirklichkeit“ zeigt Marcus B. Klöckner anhand vieler Beispiele auf, wie es aussieht, wenn Medien Scheinwirklichkeiten erzeugen, und verdeutlicht, wie in einem System „freier Medien“ eine spezielle Form von Zensur entsteht. Mit weitreichenden Konsequenzen für unsere Demokratie und uns alle. Ein Auszug.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die »Langzeitstudie Medienvertrauen« der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. »Von 36 auf 43 Prozent gestiegen«[105], so heißt es in der Studie, »ist auch die Wahrnehmung, dass die Medien die gesellschaftlichen Zustände ganz anders darstellen, als es die Bürger in ihrem eigenen Umfeld wahrnehmen.«[106] Ferner stimmten 25 Prozent der Bürger der Aussage zu: »Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren.«[107]

Es wäre interessant zu erfahren, wie die Befragten, die die hier angeführten Angaben gemacht haben, über Zensur in Deutschland denken. Wenn Medien »gesellschaftliche Zustände« ganz anders darstellen, als es die Bürger in ihrem eigenen Umfeld wahrnehmen, dann können wir ein ziemlich lautes Alarmsignal hören, das uns auf zensierte Diskurse, auf Zensur aufmerksam macht. Bourdieu jedenfalls spricht davon, dass sowohl der Diskurs als auch das gesamte Feld als »Instrument der Zensur«[108] dienen.

Der Soziologe betont, wie wichtig es ist, »die sozialen Bedingungen der Konstituierung des Feldes, in dem dieser Diskurs produziert«[109] wird, zu analysieren, »denn dort liegt das eigentliche Prinzip dessen, was hier gesagt oder nicht gesagt werden«[110] kann. Für uns bedeutet das: Je mehr wir in seiner Gesamtheit erfassen, wie das journalistische Feld zusammengesetzt ist, umso deutlicher wird die Zensur, die aus ihm hervorgeht, und schließlich, endlich, auch greifbarer. Wir verstehen, dass das, was einen gesellschaftspolitischen kritischen Journalismus ausmacht, also zum richtigen Zeitpunkt bei den richtigen Akteuren kritisch nachzuhaken, unbequeme Fragen zu stellen, sich nicht mit einfachen und gefälligen Antworten zufrieden geben, bei diesem Feld sehr oft (natürlich nicht immer!) nur noch in einer völlig verkümmerten Form stattfinden kann (hier wären dringend umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich, die im Sinne Bourdieus das journalistische Feld erfassen, analysieren und im Hinblick auf die Zensur genauer beleuchten).

mehr:
- Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird (Marcus Klöckner, NachDenkSeiten, 25.10.2019)

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Eine komplexe und kritische Beschäftigung mit dem Thema Weltanschauung stellt Martin Heideggers Vortrag Die Zeit des Weltbildes von 1938 dar. Heidegger hatte sich noch 1933/34 entschieden für die Nationalsozialisten engagiert, während ab 1936 – u. a. anhand der Beschäftigung mit Nietzsche und dem Nihilismus – seine Haltung distanzierter wurde. Heideggers Kritik am Nationalsozialismus ist keine politische Kritik, sondern eine Kritik, die die gesamte abendländische Metaphysik trifft.
Für Heidegger stellt das Weltbild ein Mittel der technisch-wissenschaftlichen Zurichtung der Welt in der Neuzeit dar, auf welche die abendländische Metaphysik letztlich hinausliefe. Damit wird für Heidegger die Vor-stellung von der Welt gerade zum Symptom der Vergegenständlichung des Seins ausschließlich als bloß Seiendes (siehe auch Ontologische Differenz) und damit zur Abkehr von einer wie auch immer gedachten Besinnung:
„Daß die Welt zum Bild wird, ist ein und derselbe Vorgang mit dem, daß der Mensch innerhalb des Seienden zum Subjectum wird.“ [und] „Sobald die Welt zum Bilde wird, begreift sich die Stellung des Menschen als Weltanschauung […]. Dies bedeutet: Das Seiende gilt erst als seiend, sofern es und soweit es in dieses Leben ein- und zurückbezogen, d. h. er-lebt und Er-lebnis wird.“[16]
Somit macht sich der Mensch zum absoluten Maß und zur Richtschnur alles Seienden:
„Weil diese Stellung sich als Weltanschauung sichert, gliedert und ausspricht, wird das neuzeitliche Verhältnis zum Seienden in seiner entscheidenden Entfaltung zur Auseinandersetzung von Weltanschauungen […]. Für diesen Kampf der Weltanschauungen setzt der Mensch die uneingeschränkte Gewalt der Berechnung, der Planung und der Züchtung aller Dinge ins Spiel.“[16]
[Weltanschauung, Kritik, Wikipedia, abgerufen am 27.10.2019]
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siehe auch:
Pressefreiheit, Whistleblowing und Julian Assange – Podiumsdiskussion bei den Buchkomplizen (Post, 21.10.2019)
Wichtige Medien wie die Süddeutsche Zeitung haben ihren Standort in Richtung Manipulation verschoben (Post, 24.09.2019)
Die Süddeutsche übt Bumerang-Werfen… (Post, 16.09.2019)
Gleiwitz 2.0 – transatlantischer Kleber übt schon mal öffentlich für den Ernstfall (Post, 07.04.2019)
Nachtrag zur Unglaubwürdigkeit der Tagesschau und zur erkennbaren Gleichrichtung vieler Medien. Wer steuert Medien und Politik? (Post, 05.10.2018)
Der Presserat ist Teil des Systems (Post, 05.06.2018)
Putin 3 – Die Gleichschaltung der westlichen Medien (Post, 26.02.2016)
Beispiel Kosovo-Krieg: Anteil der Medien an der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung der NATO-Angriffe (Post, 03.03.2015)
Forschungsarbeit: Meinungsmanipulationsstrategien in Frieden und Krieg (Jens Wernicke, Institut für Medienverantwortung, Juli 2009?)

ZAPP: Vertrauen in Medien ist gesunken {13:46 – Start bei 1:41}

Newskritik Archiv
Am 22.12.2014 veröffentlicht 
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Kein Wunder sinkt das Vertrauen der Leute in die Medien. Es wird überall manipuliert, unkontrolliert abkopiert, Nachrichten von Agenturen abgekauft, usw.
Inzwischen weiss ein jeder, dass man den Massenmedien nicht bei Allem glauben sollte. Daran sind die Massenmedien vielfach selber Schuld.

Der Enthüllungsthriller

Am 17. September ist Edward Snowdens Autobiographie „Permanent Record“ erschienen. Conrad Knittel fasst die Kernaussagen zusammen. Teil 1/3.

Die US-Regierung hat nach Erscheinen seiner Autobiographie gegen Edward Snowden geklagt. Der Aufwand, mit dem die ertappten Welt-Ausschnüffler einen scheinbar ja schon besiegten Feind zum Schweigen bringen wollen, lässt aufhorchen. Der Inhalt des Buchs ist also wichtig — und gefährlich genug, um der Weltmacht Sorge zu bereiten. Wer kann, sollte das Buch daher lesen. Wem die Zeit fehlt, für den ist das Wichtigste hier zusammengefasst.

Mein Weg zu Snowden

Ich möchte mit einer Entschuldigung bei Edward Snowden beginnen, auch wenn ich nicht glaube, dass er dies je lesen wird:

„Es tut mir leid, wie wenig Deine Geschichte, sowohl Deine persönliche als auch die Enthüllungen, mich 2013 gekümmert haben.

Ich war 25 Jahre alt, also wirklich schon erwachsen. Ich hatte eine ziemlich schlimme Zeit hinter mir, aber ich betrachtete mich als aufgeklärten Intellektuellen, ich hatte Orwells 1984 gelesen, ich hatte seit Jahren schon Philosophie studiert — es hätte mich mehr kümmern sollen.

Deine Enthüllungen überraschten mich nicht, denn ich war in einem Klima sozialisiert worden, in dem ein starker Zynismus bezüglich des gesamten globalen politischen und Wirtschaftslebens herrschte und eben auch eine Art Resignation. Natürlich waren Politiker korrupt — das wusste ich spätestens seit der Spendenaffäre um Kohl und dem Mangel an Entsetzen, den diese in Politik und Öffentlichkeit auslöste. Natürlich versagte der Westen moralisch am laufenden Band — das wusste ich spätestens seit dem Irakkrieg. Aber was sollte man tun, außer sich eben im Privaten und Abstrakten verkriechen.

Immerhin schaute ich mir 2016 „Snowden“, den Film von Oliver Stone, an und las Deinen Wikipedia-Artikel. Für die Dokumentation „Citizinfour“ reichte mein Interesse schon nicht mehr.

Jetzt ist Deine Autobiographie erschienen. Die US-Regierung verklagte Dich daraufhin — darüber berichteten die deutschen Nachrichten. Das machte mich neugierig. Danke für dieses Buch!“


Permanent Record

Snowdens Buch ist richtig gut geschrieben (1). Es gelingt ihm eine überzeugende Kombination aus privater Autobiographie und der Darstellung seiner intellektuellen Entwicklung vom Irakkriegs-Befürworter zum Whistleblower. Außerdem erklärt Snowden für das Verständnis wichtige technische Konzepte — Tor, Encryption, PRISM und andere Überwachungsprojekte der NSA — anschaulich und pointiert.

Nach einem äußerst lesenswerten Vorwort, das Snowdens Entwicklung zusammenfasst, berichtet er in drei Teilen über sein Leben vor der Geheimdienst-Tätigkeit, über seine Kariere bei CIA und NSA, während der ihm zunehmend die Ausmaße der technischen Möglichkeiten zur Massenüberwachung klarer wurden, und über seinen Beschluss und die Durchführung der Veröffentlichung der illegalen Machenschaften seiner Arbeitgeber. Vor allem der letzte Teil liest sich spannender und erschreckender als die meisten Thriller.

Zwischendurch plaudert Snowden aber auch einfach aus dem Nähkästchen. So erfahren wir, dass das Hauptquartier der CIA nicht in Langley sei, wie in Hollywood-Filmen dargestellt, sondern in McLean, Virginia; dass die „Farm“ zwar die — ebenfalls dank Hollywood — bekannteste Trainingseinrichtung der CIA sei, die wichtigste und „geheimnisvollste“ sei aber „The Hill“, das Herz des Kommunikationsnetzwerkes der CIA und außerhalb der „Nuke range“ von der Hauptstadt Washington, D.C; dass die CIA ihr eigenes internes Internet habe, samt einer Art internem Facebook, Wikipedia und Google; dass — was ja auch ein offenes Geheimnis sei — die diplomatischen Vertretungen beziehungsweise die Botschaften in anderen Ländern mittlerweile hauptsächlich der Spionage dienten oder dass al-Qaida enge Beziehungen zu den Saudis (gehabt) habe, was die US-Regierung aber gerne vertuscht hätte.

mehr:
- Der Enthüllungsthriller (Conrad Knittel, Rubikon, 25.10.2019)
siehe auch:
Pressefreiheit, Whistleblowing und Julian Assange – Podiumsdiskussion bei den Buchkomplizen (Post, 21.10.2019)
Pressefreiheit: Geschwärzte Titelseiten, Staatsgeheimnisse und seltsame Todesfälle (Post, 21.10.2019)
- Edward Snowden beim Deutschlandfunk (Post, 23.09.2019)
Atombombe und Demokratie – Sprache und Deutungssysteme (Post, 11.08.2015)
»Snowden hat sein Leben riskiert« (Post, 28.10.2014)

ARD "Jagd auf #Snowden - Wie der Staatsfeind die USA blamierte" - 12.1.2015 {45:12}

Rumfunk.Revival
Am 12.01.2015 veröffentlicht 
"Jagd auf Snowden" erzählt die wahre Geschichte der Flucht Edward Snowdens. Es ist eine David-gegen-Goliath-Geschichte, an deren Ende sich Snowden ins Moskauer Exil rettet und die Supermacht USA blamiert ist. Die USA hatten ein Flugzeug illegal zur Landung gezwungen und alle diplomatischen Register gezogen. Und das FBI war nicht davor zurückgeschreckt, Snowdens Vater für seine Zwecke einzuspannen.
Erstmals berichtet Snowden selbst über seine Flucht. John Goetz, der das Thema für den Rechercheverbund von NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung recherchierte, und Poul-Erik Heilbuth von Danmarks Radio erzählen den Thriller der Flucht von Edward Snowden in minutiöser Rekonstruktion und in exklusiven Interviews. Erstmals berichtet Edward Snowden selbst in einem exklusiven Interview über die Umstände seiner Flucht, und erstmals offenbaren auch Snowdens Fluchthelfer Julian Assange und Sarah Harrison Details der monatelangen Odyssee. Deutlich wird, welche schwerwiegenden Fehler der US-Regierung Snowden die Flucht aus Hong Kong ermöglichten, und wie geschickt seine Fluchthelfer agierten. Sarah Harrison von Wikileaks schildert, wie sie gemeinsam mit Snowden die Flucht plante und umsetzte – und wie das Unterfangen beinahe schief ging. Julian Assange erzählt vor der Kamera, wie er im Hintergrund die Strippen in der ecuadorianischen Botschaft in London zog. Präsident Putin wollte Snowden eigentlich nach der Landung in Sheremetjewo nicht ins Land lassen, aber die US-Regierung machte auch diesmal wieder folgenschwere Fehler: Sie zwang über ihre Verbündeten die Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales auf den Boden in der Annahme, Snowden sei an Bord. Als sich herausstellte, dass dies nicht der Fall war, stand die USA in erbitterter Kritik in Lateinamerika und auch bei vielen anderen Verbündeten. So geriet Moskau in Zugzwang, Snowden Asyl zu gewähren.
Geheimer Gefangenentransporter war schon auf dem Weg nach Europa. Die Dokumentation enthüllt Details, mit welchen Mitteln die USA Snowden jagten. Wie ein geheimer Gefangenentransporter schon auf dem Weg nach Europa war. Edward Snowdens Vater erzählt von seinen Begegnungen mit dem FBI. Michael Hayden, der ehemalige NSA-Chef und Vorgesetzte von Snowden, schildert die Wut der Amerikaner angesichts des in ihren Augen riesigen Verrats: "Wir wollten ihn bestrafen, ein Exempel statuieren." Ein packender Doku-Thriller über Edward Snowden und seine Helfer, die es schafften, die Weltmacht USA zu blamieren.  

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Die Meinung der Arbeiter über Studenten der 68er-Bewegung {0:43}

Gegen-Sozialismus.jimdo.com 
Veröffentlicht am 21.08.2012
Zitat aus obigem Video:
»Irgendwie wollten die Arbeiter nicht das richtige Klassenbewußtsein entwickeln. Vielleicht wollten sie lieber einen Opel Kadett…Dutschke & Co. hofften auf ein Proletariat, das es nicht gab.«
Die Wahrheit über den Vietnamkrieg (Doku) Daniel Ellsberg und die Pentagon Papiere {1:31:15 – Start bei 1:21:44 – Leonard Weinglass: »In diese Jury sollten Sie keine Männer mittleren Alters berufen.«}

vatomato1
Am 12.12.2011 veröffentlicht 
Die Wahrheit über den Vietnamkrieg (Doku) Daniel Ellsberg und die Pentagon Papiere GERMAN Dokumentation Deutsch
Im Jahr 1971 befinden sich die USA im Würgegriff des Vietnamkrieges. Daniel Ellsberg, einer der national führenden Kriegsplaner, spielt der New York Times Dokumente zu, die auf 7.000 streng geheimen Seiten die Wahrheit über diesen schmutzigen Krieg enthalten. Ellsberg riskiert, lebenslänglich ins Gefängnis zu kommen. Doch sein Ziel ist es, einen mörderischen, auf Lügen basierenden Krieg zu beenden, den er selbst mitgeplant hat. Der Dokumentarfilm erzählt eine Geschichte, die seinerzeit die Welt in Atem hielt und über Wochen hinweg die Top-Story in den Abendnachrichten war.
Was treibt einen engagierten Kämpfer des Kalten Krieges dazu, seine Familie, Karriere, Freunde und sogar lebenslange Haft zu riskieren und dafür zu kämpfen, einen Krieg - den Krieg der Amerikaner in Vietnam - zu beenden, den er zuvor selbst mit vorbereitet hat?
Der Ökonom und Pentagon-Mitarbeiter Daniel Ellsberg war ein brillanter Mann, der mit seinem Gewissen über die eigene Rolle in einem Krieg rang, den er als einen hoffnungslosen Stillstand beziehungsweise als Verbrechen betrachtete, und der um jeden Preis gestoppt werden musste. Seine Weitergabe streng geheimer Dokumente an die New York Times setzte eine außergewöhnliche Serie von Ereignissen in Gang.
Ellsberg tauchte zunächst unter, um einer landesweiten Hetzjagd durch das FBI zu entgehen. Als er schließlich wieder auftauchte, wird er von den einen als Held gefeiert, von anderen als Verräter beschuldigt. Durchgehend präsent in Talkshows und Pressekonferenzen, enthüllte er den Amerikanern wichtige Wahrheiten über den Vietnam-Krieg. Von Außenminister Henry Kissinger wurde er als "der gefährlichste Mann in Amerika" bezeichnet. Präsident Nixon selbst nannte Daniel Ellsberg gar "den Hurensohn, der statt als Dieb gebrandmarkt zu werden, als Nationalheld gefeiert wird". Doch letztendlich führte die Affäre zum Ende des Vietnamkrieges.
In einer Zeit, in der die Nationale Sicherheit und das Recht der Bürger auf Informationen in einem konstanten Spannungsverhältnis standen, stellte "der gefährlichste Mann in Amerika" Fragen über Zivilcourage und das eigene Gewissen und darüber, was es bedeutet, Risiken einzugehen und die Wahrheit auszusprechen.
Der Dokumentarfilm lässt Daniel Ellsberg seine Geschichte mittels Interviews und fesselnden Archivmaterials selbst erzählen. Weitere Interviewpartner sind Ellsbergs Frau und Sohn, "Mitverschwörer" Tony Russo, der Historiker und Aktivist Howard Zinn, die Journalisten Hedrick Smith und Max Frankel, die Juristen Lenny Weinglass und James Goodale sowie die Watergate-Beteiligten Egil "Bud" Krogh und John Dean. Und schließlich kommt Präsident Nixon selbst zu Wort, in selten gesehenen Interviews und durch seine eigenen geheimen Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus.

»Als wir begannen, die Geschworenen auszuwählen, brachten wir ihm einen Psychiater als Experten mit. Er sagte uns, daß wir zwei junge Männer verteidigen würden, kluge Männer, die viel erreicht hätten; Männer mit einer Zukunft, die bereit wären, all das nicht für sich selbst oder ihre Karriere zu opfern, sondern für ein Prinzip. Und der Psychiater riet uns: ›In diese Jury sollten Sie keine Männer mittleren Alters berufen, denn das könnten Männer sein, die vielleicht im Laufe ihres Lebens Prinzipien für ihre Karriere, für ihre Familie geopfert haben.‹ Sie hätten nur Geringschätzung, womöglich nur Verachtung übrig für zwei Männer, die um ihrer Prinzipien willen all das aufs Spiel gesetzt haben.« [Leonard Weinglass, Verteidiger von Anthony Russo, in obigem Video ab 1:21:44]

Kent State Massacre{6:46}

Ohureo
Hochgeladen am 14.10.2006
In 1970, in response to Nixon's widening of the Vietnam War into Cambodia, students throughout the US protested. Nixon sent the National Guard to restore order to the Kent State campus. The resulting consequences changed the course of the war.

Kent State Shootings - Ohio - Neil Young (1970)   Text   Analyse
  
bels59
Am 12.01.2011 veröffentlicht 
Social Studies 30-1 AP Assignment.
Video about the Kent State Shootings in Kent, Ohio. University students were protesting against the American invasion of Cambodia.
When National Guards could not get the students to stop protesting, some of them panicked and shot randomly into the protesting crowd. 4 people died, and 9 others were injured - one suffering permanent paralysis.

Bob Dylan – My Back Pages   Text   Übersetzung   Interpretation