Im Fall Skripal sei eine Unterstellung russischer Schuld durch den Spiegel "nicht ersichtlich". Für den Medienwissenschaftler Prof. Michael Haller ist der Presserat "Teil des Systems"
Im März hatte ich beim Presserat, der von den führenden Verbänden der deutschen Journalisten und Zeitschriftenverleger gemeinsam betrieben wird und der die Einhaltung des Pressekodex überwachen soll, Beschwerde eingelegt. Es ging um den Fall Skripal und die Schlagzeile auf dem Cover der Spiegel-Ausgabe vom 17. März, wo es hieß: "Todesgrüße aus Moskau - Der Giftanschlag und der neue Kalte Krieg".
Ich hatte in meiner Beschwerde argumentiert, dass mit dieser Titelseite unterstellt werde, eine Schuld russischer Täter für den Mordanschlag sei erwiesen, was zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aber nicht der Fall war. Die Beweise fehlen bekanntlich bis heute. Mehr als einen Monat nach dem Verbrechen konnte die britische Regierung noch nicht einmal konkrete Tatverdächtige benennen. Die Schlagzeile war daher aus meiner Sicht (laut Auskunft des Presserats war ich in dieser Sache der einzige Beschwerdeführer) ein Verstoß gegen Ziffer 13 des Pressekodex ("Unschuldsvermutung") wo es heißt:
mehr:Die Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren muss frei von Vorurteilen erfolgen. Der Grundsatz der Unschuldsvermutung gilt auch für die Presse.Pressekodex
- "Todesgrüße aus Moskau": Presserat weist Beschwerde wegen Spiegel-Cover vorerst ab (Paul Schreyer, Telepolis, 05.06.2018)
siehe auch:
- Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014) mit langer Link-Liste!
Gabriele Krone-Schmalz: Die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Medien {28:05}
weltnetzTV
Am 16.02.2018 veröffentlicht
In der deutschen Medienlandschaft ist das Wort „Russlandversteher“ zum Schimpfwort geworden. Ganz wie in den Zeiten des Kalten Krieges, wird die Bedrohung aus dem Osten propagiert und die Welt in „böses Russland“ und „guter Westen“ aufgeteilt.
Gabriele Krone-Schmalz (ehem. Moskau-Korrespondentin und Moderatorin der ARD) tritt seit Jahren für gute Beziehungen zu unserem Nachbarn Russland ein. In ihrem Vortrag auf der IALANA Medientagung referiert sie über die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Rolle, die die Medien dabei spielen.
Vom 26.-28.01.2018 fand die IALANA Medientagung in Kassel statt. 350 interessierte BesucherInnen nahmen Teil und folgten aufmerksam dem dichten und hochinteressanten Programmteilen mit vielen äußerst informativen Referaten kompetenter Gäste. Es ging um das Thema „Krieg und Frieden in den Medien“ und die Frage: Kann man ein Leitbild „Friedensjournalismus“, der Wahrheit verpflichtete und deeskalierende Berichterstattung etablieren? Anlass für die Tagung war nicht zuletzt auch die unumstößliche Tatsache, dass das Vertrauen in die Berichterstattung der deutschen Medien zweifelsohne nachgelassen hat.
Auf der Tagung sprachen bzw. diskutierten u.a. Daniela Dahn (Journalistin und Autorin), Max Uthoff (Kabarettist u.a. Die Anstalt und Jurist), Dr. Sabine Schiffer (Institut für Medienverantwortung), Prof. Dr. Günther Rager (TU Dortmund), Maren Müller (Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtliche Medien e.V.), Markus Fiedler (Lehrer, Autor u.a. von „Die dunkle Seite der Wikipedia“), Prof. Dr. Ulrich Teusch (Autor), Dr. Kurt Gritsch (Institut für Zeitgeschichte Innsbruck), Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz (ehem. ARD), Albrecht Müller (Herausgeber der NachDenkSeiten), Dr. Uwe Krüger (Universität Leipzig), Ekkehard Sieker (u.a. Team Die Anstalt), Prof. Dr. Jörg Becker (Politikwissenschaftler), Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer (ehem. ARD und NDR; Programmbeschwerden), Jens Berger (Redakteur NachDenkSeiten), Pascal Luig (Chefredakteur WeltnetzTV), Jens Wernicke (RUBIKON)) Dr. Ute Finkh-Krämer ((EX-MdB), Reiner Braun (Co-Präsident IPB) und Tilman Wörtz (Peace Counts). Einen musikalischen Höhepunkt setzte zum Abschluss des zweiten Tagungstages Konstantin Wecker mit einem Konzert für die TeilnehmerInnen.
Weltnetz.tv hat an der Medientagung teilgenommen und die einzelnen Beiträge aufgenommen.
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mehr Vorträge von der IALANA-Medientaagung:
- 26. - 28. Januar 2018 in Kassel: IALANA-Medientagung "Krieg und Frieden in den Medien" (Post, 01.02.2018)
ZAPP: Vertrauen in Medien ist gesunken {13:46}
Newskritik Archiv
Am 22.12.2014 veröffentlicht
Like http://www.facebook.com/newskritik - Das stärkt uns.
Kein Wunder sinkt das Vertrauen der Leute in die Medien. Es wird überall manipuliert, unkontrolliert abkopiert, Nachrichten von Agenturen abgekauft, usw.
Inzwischen weiss ein jeder, dass man den Massenmedien nicht bei Allem glauben sollte.
Daran sind die Massenmedien vielfach selber Schuld.
Am 22.12.2014 veröffentlicht
Like http://www.facebook.com/newskritik - Das stärkt uns.
Kein Wunder sinkt das Vertrauen der Leute in die Medien. Es wird überall manipuliert, unkontrolliert abkopiert, Nachrichten von Agenturen abgekauft, usw.
Inzwischen weiss ein jeder, dass man den Massenmedien nicht bei Allem glauben sollte.
Daran sind die Massenmedien vielfach selber Schuld.
Der Deutsche Presserat und seine Geschichte {3:22}
mediencollegHRO
Am 13.12.2016 veröffentlicht
Animierter Erklärfilm zum Thema "Geschichte des Presserates in Deutschland"
Eine Arbeit von Sarah Müller aus dem Ausbildungsgang Cross Media Redaktion 2015
Gabriele Krone Schmalz über NATO in Zivil in der Ukraine, Russland und Medienpropaganda1 {13:24}
Andreas Koepnick
Am 13.09.2014 veröffentlicht
Am 13.09.2014 veröffentlicht
»Das macht mir insofern Sorge: Wenn Menschen nicht mehr glauben, was in den Medien informiert wird, wenn Menschen auch Politikern nicht mehr glauben, dann fliegt uns unser wunderschönes System Demokratie früher oder später um die Ohren.« (Video ab 8:00)
»Es wäre ein Leichtes gewesen – Mitte-Ende vergangenen Jahres –, als es um das EU-Assoziierungsabkommen ging, ich sag’ mal platt, Brüssel, Kiew und Moskau an einen Tisch zu setzen, und das haben ja auch einige gewollt, aber einige eben nicht. Und deshalb sind wir heute da, wo wir eben sind. Das wäre mit Sicherheit vermeidbar gewesen.« (Video ab 11:00)
»Es ist nicht sehr intelligent, dieses Land dazu zu bringen, sich zwischen West und Ost entscheiden zu müssen. Dafür sind die wirtschaftlichen Bindungen zu Rußland viel zu massiv.« (Video 11:40)
»Ich versuche einfach das, was ich weiß und das, was ich recherchiere […], die Dinge zu verbreiten, so gut es geht und versuche […] auch mal Journalismus dazu zu nutzen, zu deeskalieren, ein bißchen gelassener den Blick und vor allen Dingen nicht einseitig den Blick. Es gibt Interessen auf der einen, und es gibt Interessen auf der anderen Seite. Und manche Dinge sind so simpel. Dieses Genfer Abkommen zum Beispiel. Warum gehen nicht Herr Obama und Herr Putin zusammen in die Ukraine und sagen: ›So, und die werden entwaffnet, Kiew drumherum und die werden entwaffnet in der Ostukraine. Das wär’ doch mal ein Zeichen…« (Video 12:20)Zapp über Presserat {7:45}
ood3Phuo
Am 17.11.2006 veröffentlicht
Er soll die Pressefreiheit verteidigen und darauf achten, dass die journalistischen Spielregeln eingehalten werden. Doch nicht immer hat man in den letzten 50 Jahren den Eindruck gehabt, dass der Deutsche Presserat dies getan hat. Er gilt vielfach als "zahnloser Tiger", zum Beispiel wenn es um die rauen Sitten im Boulevardbereich geht. Als die Schauspielerin Sibel Kekilli Opfer einer "Bild"-Kampagne wurde, brauchte der Presserat zehn Monate, um das Boulevard-Blatt zu rügen. Und bis die Zeitung die Rüge abdruckte, verging über ein Jahr. Zapp mit einer kritischen Würdigung zum 50. Geburtstag des Deutschen Presserats.
siehe auch:
- Die nicht demokratisch gewählten „Volksvertreter“ im NDR-Rundfunkrat: Fiese Finten der ARD (Volker Bräutigam, Neue Rheinische Zeitung, 18.01.2015)
- Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014) mit langer Link-Liste!
- Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014) mit langer Link-Liste!
- Ukraine 15 – Die – zumindest teilweise – Vernichtung eines gepanzerten russischen Phantom-Konvois (Post, 15.08.2014)
- Ukraine – Krieg der Stellvertreter wird heisser (Le Monde diplomatique, 19.06.2014)
- Richter gegen Chefredakteur 5:0 (Post, 15.05.2014)
- Ukraine – Krieg der Stellvertreter wird heisser (Le Monde diplomatique, 19.06.2014)
- Richter gegen Chefredakteur 5:0 (Post, 15.05.2014)
- Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus (Post, 21.04.2014)
- Tendenzöse Attributierung in deutschen Printmedien: Putin vs. Obama – eine linguistische Analyse (Mirjam Zwingli, Bachelor-Arbeit, Oktober 2012 – vor der Ukraine-Krise!!)
- Tendenzöse Attributierung in deutschen Printmedien: Putin vs. Obama – eine linguistische Analyse (Mirjam Zwingli, Bachelor-Arbeit, Oktober 2012 – vor der Ukraine-Krise!!)
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