Freitag, 20. Mai 2011

Unser Katastrophengedächtnis

• "Wir Geologen sind es gewohnt, in sehr langen Zeiträumen zu denken, aber die Menschen haben im Allgemeinen ein katastrophales Katastrophengedächtnis. Was nur alle hundert Jahre auftritt, existiert in unserer Wahrnehmung einfach nicht", sagte der Erdbebenexperte Rainer Kind kürzlich in der Zeit. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es im Jahr 2015 mindestens 25 Megacitys in hochgefährdeten Erdbebenregionen geben wird. Dann werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen in Tokyo 36 Millionen Mcnschen leben, in Mexico-City über 20 Millionen, in Dhaka und Los Angeles je fast 18 und in Istanbul immerhin 14 Millionen. Sie alle leben mit der Gewissheit drohender Katastrophen – und der großen Hoffnung, dass sie nicht eintreten.
aus der Osho-Times 5/2011

Grüner Strom und grünes Geld

• Die Atom-Katastrophe in Japan hat zu einem regelrechten Boom von Ökostrom geführt. "Seit die ersten Bilder aus Fukushima eintrafen, haben sich die Vertragsabschlüsse im Internet bei uns verachtfacht", sagte Martin Schaefer, der Sprecher von Greenpeace Enerqv im Stern. "Ich denke, dass die Verbraucher merken, dass sie mit ökologischem Konsum etwas verändern können. Und je mehr Kunden wechseln, desto eher denken auch die großen Konzerne um, so Schaefer. Tarsächlich haben die großen Energieriesen wie RWE und Vattenfall längst eine Vielzahl schön klingender Ökotarife im Programm, während sie gleichzeitig noch Geschäfte mit Atomstrom und wenig klimafreundlichen Kraftwerken machen. Dann doch lieber zu Greenpeace Energy oder Lichtblick, die konsequent den Ausbau erneuerbarer Energie fördern! Und noch eine gute Nachricht: Auch der Anteil alternativer Banken, die ihre Bankgeschäfte an ökologischen und sozialen Kriterien ausrichten, wächst. Allein zwischen 2008 und 2009 konnten sie laut Stiftung Warentest rund 30.000 neue Kunden gewinnen. Einen guten Überblick gibt der Ratgeber der Stiftung Warentest "Grüne Geldanlagen". Es gibt also noch Hoffnungsschimmer am Katastrophenhimmel! Oder wie der Dichter Hölderlin schrieb. "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!"
aus der OSHO-Times 5/2011

Bakterien und Pilze schützen vor Asthma

Schon länger bekannt ist, dass Kinder, die von Geburt an in einem bäuerlichen Umfeld aufgewachsen sind, seltener unter Asthma und Allergien leiden. In der GABRIEL-Studie waren dazu die Daten von 10 000 Bauernkindem aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen ausgewertet worden. Neueste Ergebnisse der Studie, für die auch Hausstaub aus den Kinderzimmern analysiert wurde, deuten daraufhin, dass der Asthma-Schutz vor allem auf der erhöhten Exposition mit Bakterien und Pilzen beruht. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Bauernkinder offenbar einer größeren Vielfalt von Mikroorganismen ausgesetzt sind. Je vielfältiger der Mikrozoo im Hausstaub war, desto geringer war das Asthma-Risiko. Wahrscheinlich ist eine Kombination bestimmter Bazillen und Staphylokokken sowie Schimmelpilze der Gattung Eurotium entscheidend für die Schutzwirkung. Auf welche Weise diese Keime das Asthma-Risiko senken, ist noch unklar. Die Forscher haben zwei Hypothesen: Die Umweltkeime regen das angeborene Immunsystem an und verhindern so eine die Entwicklung von Asthma begünstigende Immunlage. Oder die Auseinandersetzung mit vielfältigen Umweltmikroorganismen verhindert die übermäßige Besiedelung der unteren Atemwege mit asthmaauslösenden Keimen.
Ege MJ al. (2011) N Engl J Med 364; 8: 701-709
aus Der Hausarzt 8/2011

Du mit deinem Jugoslawien

Im Gespräch: Peter Handke 
Du mit deinem Jugoslawien
26.11.2010, 18:08
Interview: Thomas Steinfeld

"Die Frage nach der Schuld teilt die Welt": Der Schriftsteller Peter Handke spricht über die Unmöglichkeit von Heimkehr - und erklärt, warum er 1996 zu Besuch bei Kriegsverbrecher Radovan Karadzic war. 
Peter Handke in Salzburg
"Immer noch Sturm" heißen Peter Handkes Erinnerungen an seine Kindheit in Kärnten. Der österreichische Schriftsteller war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als publik geworden war, dass er im Dezember 1996 Kriegsverbrecher Radovan Karadzic getroffen hatte. (© dpa)
mehr bei der Süddeutschen Zeitung Bild vergrößern