Schon länger bekannt ist, dass Kinder, die von Geburt an in einem bäuerlichen Umfeld aufgewachsen sind, seltener unter Asthma und Allergien leiden. In der GABRIEL-Studie waren dazu die Daten von 10 000 Bauernkindem aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen ausgewertet worden. Neueste Ergebnisse der Studie, für die auch Hausstaub aus den Kinderzimmern analysiert wurde, deuten daraufhin, dass der Asthma-Schutz vor allem auf der erhöhten Exposition mit Bakterien und Pilzen beruht. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Bauernkinder offenbar einer größeren Vielfalt von Mikroorganismen ausgesetzt sind. Je vielfältiger der Mikrozoo im Hausstaub war, desto geringer war das Asthma-Risiko. Wahrscheinlich ist eine Kombination bestimmter Bazillen und Staphylokokken sowie Schimmelpilze der Gattung Eurotium entscheidend für die Schutzwirkung. Auf welche Weise diese Keime das Asthma-Risiko senken, ist noch unklar. Die Forscher haben zwei Hypothesen: Die Umweltkeime regen das angeborene Immunsystem an und verhindern so eine die Entwicklung von Asthma begünstigende Immunlage. Oder die Auseinandersetzung mit vielfältigen Umweltmikroorganismen verhindert die übermäßige Besiedelung der unteren Atemwege mit asthmaauslösenden Keimen.
Ege MJ al. (2011) N Engl J Med 364; 8: 701-709
aus Der Hausarzt 8/2011
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