Dienstag, 13. Oktober 2020

Das altbekannte Spiel – »Stoff liefern«: Ablenkung und Nebelkerzen

Wer ist eigentlich Michael Wendler? Wer den Schlagersänger und RTL-Dschungelcamp-Promi bislang nicht kannte, ist heute „schlauer“. Von BILD bis zum Neuen Deutschland war man sich am Freitag redaktionell einig, dass ein schräges Video dieses „Prominenten“ so relevant sei, dass es zur Top-Meldung hochgejazzt wurde. Klar, es ging um „Coronaleugner“, „Schwurbler“, „Aluhüte“ und den ebenfalls jeglicher Relevanz unverdächtigen, mit Wendler befreundeten Koch Atilla Hildmann, den der SPIEGEL jüngst auf einem Waldspaziergang begleitete und daraus eine zweiseitige Story machte – frei von jedem Anflug von Erkenntnisgewinn für den Leser. Früher wurden derart skurrile Existenzen belächelt, heute stehen sie im medialen Rampenlicht. Und das sicher nicht ohne Grund, kann man an ihnen doch ganz hervorragend ein Exempel statuieren und differenziertere Prominente abschrecken, sich öffentlich kritisch zu äußern. Von Jens Berger.
„Es ist und bleibt die Aufgabe von Reportern, Stoff für die Debatten der Zeit zu liefern.”
So beschrieb einst Christian Krug, seines Zeichens Chefredakteur des Sterns, sein Idealbild des Journalismus. Vielleicht sollte man Herrn Krug und seine Kollegen einmal fragen, welche herausragende Relevanz ein Video eines Schlagersängers für die gesellschaftliche Debatte hat, dass der Stern binnen drei Tagen ganze siebzehn Artikel zum „Wendler-Eklat“ veröffentlicht hat. Im Video erklärt der Sänger seinen Abschied aus einer RTL-Show, weil er die Maßnahmen der Bundesregierung auf die „angebliche Corona-Pandemie“ kritisiert. Nun ja, viele Menschen kritisieren die Maßnahmen und haben dafür auch gute Gründe, die sie häufig differenziert und gut formuliert äußern. Warum ausgerechnet so ein Bohei um das intellektuell ungelenke Statement eines Schlagersängers gemacht wird, der ohnehin nicht eben in Verdacht steht, etwas Substantielles zu gesellschaftspolitischen Fragen beitragen zu können, ist eigentlich unerklärlich.

Wahrscheinlich war Wendlers Verbindung zum ebenfalls nicht gerade als großen Intellektuellen bekannten Koch Atilla Hildmann hier ausschlaggebend. Der bekam schließlich nicht nur eine Doppelseite im SPIEGEL, sondern kommt im Onlinearchiv des SPIEGEL immerhin auf stolze 175 Treffer. Ihr gemeinsamer Bekannter, der Musiker Xavier Naidoo, kommt sogar auf 538 Treffer und gilt dem SPIEGEL in den letzten Monaten zusammen mit dem Koch Hildmann immer wieder als zitierfähiger „Corona-Kritiker“. Das ist erstaunlich, haben deren Statements, vornehm ausgedrückt, doch eher eine überschaubare inhaltliche Qualität.

Geht es hier nur um eine bedauerliche Verschiebung der Relevanzkriterien? Keinesfalls. Die Medien geben den Takt an und die willfährige Leserschaft tanzt dazu. An diesem Wochenende war der „Wendler-Eklat“ – wie leider nicht anders zu erwarten – dann auch das bestimmende Thema in den sogenannten Sozialen Netzwerken und die Schlagrichtung war deutlich. So haben die Medien es geschafft, dass ausgerechnet Personen wie Hildmann, Naidoo und nun Wendler zu den „Gesichtern“ der Kritik an den Corona-Maßnahmen wurden und vor allem sich selbst als linksliberal begreifende Bürger reflexhaft mit der „Schwurbler-Keule“ schwingen, wenn sie auf kritische – auch differenzierte – Positionen stoßen.

mein Kommentar:
überschaubare inhaltliche Qualität? Mal ein bißchen langsam bitte! Die Leute haben anderes zu tun, als sich täglich bei Telepolis, Rubikon oder multipolar über die neusten »Zahlen« und ihre Einordnung zu informieren.
Außerdem kann sie der Mainstream besser runtermachen. Lieschen Müller aus Niederknackersbach ist da eine eher undankbare Figur. Und an Wodarg und Konsorten wird zu leicht sichtbar, wie wenig kompetent die Faktenchecker sind.

mehr:
siehe auch:
- ZAPP Studie: Vertrauen in Medien ist gesunken (Annette Leiterer, NDR/ZAPP, 17.12.2014)
Anmerkung:
Ab Min. 1:00 des in dem ZAPP-Artkel eingebetteten Videos erfährt man den Titel der Bröckers-Lesung: »Wir sind die Guten«, und dann kommen noch einige Zuhörer (»Bildungsbürgertum«) zu Wort…
x
x

Trump: Die negativsten Corona-Tests aller Zeiten – und die Fachleute wundern sich

WUNDER VON WASHINGTON: Trumps negative Corona-Tests erstaunt Experten {3:45}

WELT Nachrichtensender  
Am 13.10.2020 veröffentlicht 
Text und Links bei YouTube
x
siehe auch:
- Corona-Zahlen: Kritik am RKI (Berlin direkt vom 10.10.2020)

mein Kommentar:
Die gleichen Stiefel fährt die ARD. 
Taktik…
Nennt man »Verwirrung«…
x

Rektorin einer Berliner Grundschule schlägt Alarm: Die Bedingungen nach den Corona-Schliessungen seien «absolut furchtbar»

Die Pädagogin erkennt ihre Schüler kaum wieder. Schon unter den Kleinsten gebe es zunehmend Gewalt. Die Eltern würden zu Aggressionen beitragen – und die unterschiedlichen Herkunftsmilieus die Konflikte zusätzlich anheizen.

Wegen der Infektionsgefahr in Schulen schlagen zwei Bundestagsabgeordnete vor, die Weihnachtsferien zu verlängern. Um die Zahl der Corona-Infektionen zu senken, könne man die Ferien um zwei oder drei Wochen ausdehnen, sagte der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploss. Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger sprach sich für eine Verlängerung von vier Wochen aus, denn das Wohl der Schüler und Lehrer müsse im Vordergrund stehen. Der Vorstoss der beiden Unionspolitiker wurde von mehreren Bildungsministerien in den Bundesländern kritisiert, da verlängerte Ferien womöglich nicht viel zur Eindämmung der Pandemie beitragen würden. Die Situation an den Schulen ist ohnehin angespannt – auch weil wegen des Lockdowns im Frühjahr lange kein Unterricht stattfand. Die NZZ konnte mit einer Berliner Schulleiterin über die angespannte Lage reden. Sie war nur anonym bereit, sich frei zu äussern. Ihre Identität ist der Redaktion bekannt.
mehr:
siehe auch:
x
x

Im Corona-Windschatten: E-Rezept kommt ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Die Einführung des E-Rezepts ist für 2022 geplant, allerdings ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Auf Seiten der Telematik-Infrastruktur kann mitgelesen werden.

Obwohl der Deutsche Apotheker Verband (DAV) sich für eine durchgehende Verschlüsselung bei elektronischen Rezepten ausgesprochen hat, wird diese anscheinend nicht kommen. Andere Gesellschafter hätten sich laut eines Berichts gegen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgeprochen. Dadurch werden die Rezeptinformationen auf den Servern der Telematik-Infrastruktur zu lesen seien.

"Die technische Basis für eine Auswertung jeglicher Art bestehen – im Rahmen der Spezifikation der Gematik – bereits jetzt", heißt es beim Medical Tribune. So könne etwa das Verordnungsverhalten der Ärzte ausgewertet werden, wird Sören Friedrich von der Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände zitiert. Offen bleibt dabei, welche Formen und Zwecke der Auswertung gemeint sind.
mehr:
- E-Rezept kommt ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Eva-Maria Weiß, heise-Online, 13.10.2020)
siehe auch:
Bitte Ruhe bewahren, Hirn einschalten und dann werten (Hartmut Semken, Kommentar, 13.10.2020  16:05h)
Ich bin dagegen, den Five Eyes nachzugeben: (mm72, Kommentar, 13.10.2020  11:06h)

x
Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder (DSK) lehnt die von der Bundesregierung in Betracht gezogene Nutzung von einheitlichen, verwaltungsübergreifenden Personenkennzeichen zur direkten Identifizierung von Bürgerinnen und Bürgern ab. Bei den zum Anschluss von Arztpraxen an die Telematik Infrastruktur des Gesundheitswesens (TI) verwendeten Konnektoren, sieht die DSK eine datenschutzrechtliche Mitverantwortung von Arztpraxen und der Gesellschaft für Telematikanwendungen (gematik).

Wichtigstes Thema der DSK-Zwischenkonferenz am 12.09.2019 in Mainz war die von der Bundesregierung geplante Modernisierung der Registerlandschaft in Deutschland und der in diesem Zusammenhang diskutierten Einführung von verwaltungsübergreifenden Personenkennzeichen bzw. Identifikatoren. […]

Da es die gesetzliche Aufgabe der gematik ist, den operativen und sicheren Betrieb der TI zu gewährleisten und sie in diesem Rahmen die Mittel für die Datenverarbeitung in der TI wesentlich bestimmt, kam die DSK zu der Auffassung, dass der gematik neben den Betreibern der Arztpraxen eine datenschutzrechtliche Mitverantwortung für die Konnektoren zufällt. Um diese Verantwortungsteilung künftig rechtssicher zu regeln, empfiehlt die DSK dem Gesetzgeber, hier eine normenklare gesetzliche Regelung zu schaffen. 

[DSK positioniert sich zu Personenkennzeichen und Verantwortlichkeit in der Telematik Infrastruktur, bfdi.bund.de, 13.09.2019 – Hervorhebungen von mir]

Maaßen zum Breitscheidplatz-Anschlag: Alle haben Schuld, nur der Verfassungsschutz nicht

Die Vernehmung des früheren BfV-Präsidenten im Untersuchungsausschuss des Bundestags zeigt immerhin, dass die Causa Amri ganz oben angesiedelt war

Die Frage sei nicht mehr, ob der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) Parlament und Öffentlichkeit belogen habe, sondern: Warum. Das sagte die Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag, Martina Renner, im Rahmen der Fraktionsstatements vor Beginn der Sitzung des Untersuchungsausschusses gegenüber der Presse.

Nach dem Anschlag vom 19. Dezember 2016 hatte Hans-Georg Maaßen mehrfach erklärt, Anis Amri, in offizieller Lesart der Attentäter, sei ein "reiner Polizeifall" gewesen, der Verfassungsschutz sei höchstens am Rande mit ihm befasst gewesen. Diese Darstellung pflegen BfV-Verantwortliche im Grundsatz bis heute. Im Ausschuss dagegen herrscht weitgehende Einigkeit, dass die These vom reinen Polizeifall "komplett widerlegt" (Fritz Felgentreu, SPD) sei.

Damit war die Front gezogen, entlang der Maaßen vernommen werden sollte. Das Grundproblem ist allerdings: Der Ausschuss kann inzwischen zwar darlegen, wie der Anschlagskomplex Breitscheidplatz und seine Hintergründe nicht waren. Aber wie es sich tatsächlich abgespielt hat, das bleibt im Dunklen. Und zwar nicht zuletzt auch dadurch, dass den Abgeordneten verweigert wird, Führungsbeamte von V-Leuten in der Szene zu vernehmen.

Das lässt den Geheimen Spielraum. Und Maaßen nutzte ihn in geradezu schamloser Weise. Dazu gehörten zunächst sogar Aussagen aus seiner politischen Agenda. Er verknüpfte islamistisch motivierten Terrorismus mit der Flüchtlingsbewegung und erklärte vor allem muslimische Männer zu einem Sicherheitsrisiko.

Mit Flucht, offenen Grenzen und dem Recht auf Schutz und Asyl hatte der Anschlag vom Breitscheidplatz in Berlin nichts zu tun. Die Tätergruppierung bestand nach allem, was man inzwischen weiß, mutmaßlich aus einem "deutschen" Teil in und um die Berliner Fussilet-Moschee sowie einem "ausländischen, tunesischen" Teil professioneller reisender Dschihadisten. Hinzu kommt ein bislang unbekannter dritter Teil von Personal des Sicherheitsapparates.

Maaßen, in Desinformationspolitik geübt, operierte im Ausschuss nach dem Motto "Haltet den Dieb!" und verteilte umfangreich Schuldzuweisungen an andere Stellen. In einer Mischung aus Wahrem und Unwahrem proklamierte er in rhetorischer Weise: Wie habe es sein können, dass sich Amri in Italien nach seiner Haftentlassung frei bewegen konnte; dass er dann nicht aus Deutschland nach Italien zurückgeschoben wurde; dass er nicht in Abschiebehaft kam; dass keine räumliche Aufenthaltsbeschränkung für ihn verhängt wurde; dass man hinnahm, dass sich Tunesien mit der Ausstellung der Papiere Zeit ließ; dass nicht der Botschafter des Landes einbestellt wurde; dass Amri nicht verboten wurde, ein Smartphone zu benutzen; dass Amri nicht in Haft genommen wurde; dass er am 19. Dezember 2016 noch in Deutschland gewesen sei. Das mache ihn fassungslos.
mehr:
siehe auch:
- xxx (Post, )
x
x

Sucharit Bhakdi: "Corona-Impfstoff ist zum Scheitern verurteilt!"

Sucharit Bhakdi: "Corona-Impfstoff ist zum Scheitern verurteilt!" {4:46}

FPÖ TV  
Am 13.10.2020 veröffentlicht 
Der deutsche Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Sucharit Bhakdi bringt es auf den Punkt: 99,9% der Menschen werden an Corona nicht sterben. Trotzdem spricht die schwarz-grüne Regierung immer wieder von einem Corona-Impfstoff. Doch ist ein Impfstoff gegen dieses Virus überhaupt notwendig? Wie gefährlich kann ein derartiger Impfstoff sein? Und kann dieser überhaupt wirksam sein?
Diese und spannende weitere Fragen klärt Prof. Bhakdi in diesem Video!
x
Sensation! Prof. Sucharit Bhakdi im MDR! {1:59}
Andreas Patzwahl  
Am 12.10.2020 veröffentlicht 
ENDLICH❗️Sensation im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk❗️
Prof. Sucharit #Bhakdi erklärt dem MDR Journalisten, „daß der Lockdown Quatsch ist. Die Regierung muß aufhören zu testen. Die Epidemie ist zuende.“
👉🏼 https://www.mdr.de/nachrichten/audio/... (4:59min)
x
mein Kommentar:
Die nächste Stufe der Verwirrung. Heute so, morgen wieder so

x