Mittwoch, 9. Januar 2019

Britische Seltsamkeiten im postfaktischen Zeitalter:
Die Skripals und ihr Dach

Britische Seltsamkeiten: Das Militär baut wie um einen havarierten Reaktor ein Gerüst, um über vier Monate die Dächer von Haus und Garage auszutauschen, die Kontamination soll an der Türklinke geschehen sein

Blickt man dieser Tage nach Großbritannien, wirkt nicht nur das Getue um den Brexit reichlich seltsam und unüberlegt. Es ist fast schon ein bisschen lästig, das immer wieder zu dokumentieren, aber es scheint notwendig zu sein, weil andere Medien nur das vorgegebene Narrativ wiederholen und, aus welchen Gründen auch immer, eine kritische Berichterstattung eingestellt haben.

Da finanziert eben jene Regierung, die den Brexit umsetzen will, der sich angeblich auch durch russische Beeinflussung beim Referendum knapp durchsetzen konnte, die Integrity Inititiative, die für antirussische Stimmung sorgen soll. Und dann gibt es immer weiter, seltsame Informationseskapaden der britischen Regierung und mancher Medien, wenn es darum geht, die Russen für den seltsamerweise nichttödlichen Nervengiftanschlag mit Nowitschok auf die Skripals just dann verantwortlich zu machen, als die Tochter ihren Vater besuchte.

mehr:
- Warum wird ausgerechnet das Dach von Skripals Haus abgebaut und erneuert? (Florian Rötzer, Telepolis, 09.01.2019)
siehe auch:
Britische Medienaufsicht droht RT Sanktionen wegen einseitiger Berichterstattung an (Post, 25.12.2018)
Das Skripal-Labyrinth (Post, 20.10.2018)
Womit hat Ex-Doppelagent Skripal sein Geld verdient? (Florian Rötzer, Telepolis, 01.10.2018)
Mit aller Macht: Wladimir Putin zum Vierten (August Pradetto, Blätter für deutsche und internationale Politik 4/2018)
- Nervengift als Designerdroge? (Gunnar Jeschke, Freitag-Community, 15.07.2018)
- Skripal-Fall: OPCW kritisiert den Direktor (05.05.2018)
Seltsame Medienkorrekturen im Skripal-Fall (Florian Rötzer, Telepolis, 03.05.2018)
- Genauer Wortlaut des CSJ-Artikels und Links [Korrektur] (Lasse Reden, Telepolis-Kommentar, 03.05.2018)
Es ist ein Fehler aufgetreten (Jürgen Beineke, Freitag-Community, 28.04.2018)
Fall Skripal – Sanktionen, Lügen, Eskalation und 64 offene Fragen (Jens Berger, NachDenkSeiten, 04.04.2018)
- „Nervengifte wirken sofort. Warum nicht bei den Skripals?“ (Welt, 31.03.2018)
Jenseits der Propaganda im Fall Skripal (Gunnar Jeschke, Freitag-Community, 17.03.2018)
Der Fall Skripal: Lügen ohne Ende (Post, 18.01.2018)

Skripal: BBC weist auf verblüffende Ungereimtheiten hin {3:12}

RT Deutsch
Am 30.05.2018 veröffentlicht 
Vermutlich ungewollt hat eine BBC Dokumentation auf weitere Ungereimtheiten im Fall Skripal hingewiesen. Für die Dokumentation hatte der Sender Zugang zu den Ärzten, die die Skripals behandelt haben. Nach Aussagen der Mediziner gab es während der ersten beiden Tage den Verdacht, die Skripals litten an einer Fentanyl Vergiftung. Dementsprechend seien sie auch behandelt worden. Zudem gab es im Krankenhaus keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen, wie sie bei einem chemischen Kampfstoff zwingend notwendig gewesen wären. Dennoch haben nicht nur die Skripals überlebt, auch das Personal wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Ein sehr abwegiges Szenario.
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mein Kommentar:
Nach mehrmonatiger Beschäftigung mit dem Skripal-Fall kann ich Folgendes sagen:
1. Die Aufgeregtheiten in diesem Fall, verbunden mit unbedachten Äußerungen und vorschnellem Handeln, liegen vor allem bei den westlichen Politikern, insbesondere bei den britischen.
2. Die Aussagen in den Artikeln der alternativen Medien hören sich für mich sehr viel logischer, klarer und in sich stimmiger an als in den Artikeln der Mainstream-Medien
3. Auch die Glaubwürdigkeit der OPCW ist nach dem Fall beschädigt [s.o. den Telepolis-Artikel vom 05.05.2018]
4. Je genauer man hinsieht, desto mehr Vorgänge (z.B. nachträgliche Manipulationen von Artikeln oder sogar deren Verschwinden) entdeckt man, von denen man nie geglaubt hätte, daß sie im sogenannten »Freien Westen« geschehen würden.
5. Ergo: Nichts ist sicher! (außer der West-Propaganda in den Maintream-Medien)
6. Einen hab’ ich noch, einen hab’ ich noch:
Wer also über Deutschlands Verhältnis zu Russland nachdenkt, sollte Europas Verhältnis zu Russland nicht aus dem Blick verlieren. Und dieses Verhältnis wird von einer latenten Aggression Russlands geprägt, die in Deutschland gerne ausgeblendet oder relativiert wird. Vor allem die Destabilisierung demokratischer Institutionen, die Manipulation der Öffentlichkeit durch ein Bombardement von Lügen treffen den Lebensnerv westlicher Demokratien: die Konsensfindung auf der Basis eines fairen und sachlichen Streits. Gibt es diesen Konsens nicht mehr, dann gibt es auch keinen gesellschaftlichen Frieden, sondern Unruhe, Hass, Demagogie.
[aus: Stefan Kornelius, Russlands Politik passt nicht zu Europa , Süddeutsche Zeitung, 07.05.2018, Hervorhebung von mir]
😂

Was am Nowitschok-Narrativ nicht passt:

1. Nowitschok ist eine Gruppe von ACE-Hemmern. Die wirken sehr schnell und verursachen irreversible Veränderungen im Nervensystem (einfach ausgedrückt: Sie »verstopfen« die Synapsen dauerhaft.)
Wie kann es sein, daß sowohl die Skripals wie auch Dawn Sturgess und ihr Lebensgefährte 
(Andreas Neuhaus, Zwei Briten kamen offenbar durch Parfümfläschchen mit Nowitschok in Berührung, Handelsblatt, 16.07.2018)
erst nach mehreren Stunden ins Koma fielen?

2. Wie kann es sein, daß drei der vier vergifteten Personen nicht starben?

3. Anfänglich gingen die behandelnden Ärzte von einer Fentanyl-Vergiftung aus, und das Krankenhaus-Personal trug keine spezielle Schutzkleidung:
Wie kann es sein, daß niemand vom Krankenhauspersonal erkrankte?

4. Gifte wirken bei jedem Menschen (u.a. aufgrund von unterschiedlichem Gewicht, Stoffwechsel-Situation und Alter) unterschiedlich schnell.
Wie kann es sein, daß die Skripals nach mehreren Stunden gleichzeitig ins Koma fielen?

5. Die nachlässige und irreführende Verwendung von Sprache:
Nowitschok ist kein Gift, Nowitschok ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Giften

6. Wie kann es sein  daß die Vergiftungs-Symptome der Skripals eher zu einer Fentanyl- denn zu einer Nowitschok-Vergiftung passten?

7. Wie kann es sein, daß offizielle britische Stellen im Nachhinein Zeitungs-Meldungen, die von einer Fentanyl-Vergiftung berichten, manipulieren oder verschwinden lassen?

8. Geschichtsfrage: Wie kann es sein, daß seit Anfang des 20. Jahrhunderts alles, was östlich der Linie Tallinn - Mariupol liegt, aus westlicher Sicht anscheinend von Morlocks bewohnt wird? [=> Die Zeitmaschine, Inhalt, Wikipedia]

Was ärgerlich und besorgniserregend ist:
1. Die unbeirrbare Sturheit westlicher Politiker und Medien, hinter jedem umgefallenen Sack Kartoffeln den bösen Putin zu vermuten
2. Die reflexionsfreie Aufgeregtheitsbereitschaft von Politikern, Medien und Medienkonsumenten
3. Die zur Gewohnheit gewordene Geld-getriggerte Infiltration und Korruption von Medien und Politik durch die transatlantischen Netzwerke.
zuletzt bearbeitet am 12.01.2019