Mittwoch, 20. Mai 2009

Schmerzforschung – Wer das Risiko liebt, reagiert besser auf Placebo

Ob eine Placebobehandlung Wirkung zeigt, ist möglicherweise auch eine Frage der Persönlichkeit. Einer kanadischen Studie zufolge bestehen bei risikofreudigen Menschen besonders gute Erfolgschancen. Die Forscher hatten 22 Probanden die analgetische Wirkungen von zwei Placebosalben, von der sie eine als Verum ausgegeben hatten, vergleichen lassen. Die Forscher vermuten, dass größere Risikobereitschaft mit einer erhöhten Dopaminsensitivität einhergeht, die wiederum eine verstärkte Placebowirkung beinhaltet.
Journal of Neuroscience 2009;29:4882-87
aus MMW-Fortschr. Med. Nr. 17

Schlafstörungen – Erhöhte Suizidgefahr

Schlafstörungen können auf ein erhöhtes Suizidrisiko hinweisen. Zu diesem Ergebnis kam eine große bevölkerungsbezogene Befragung in den USA. Wenn andere Risikofaktoren für Suizidalität abgezogen wurden, hatten Personen mit Schlafproblemen jeweils ein etwa doppelt so hohes Risikofür suizidale Gedanken und Suizidversuche. Die Autoren empfehlen, Schlafprobleme beim Abschätzen des Suizidrisikos regelhaft mit einzubeziehen.
Wojnor M. et al. International Congress of the World Psychiatric Association, Florenz, April 2009
aus MMW-Fortschr. Med. Nr. 17

Menopause – Akupunktur bei Hitzewallungen nicht wirksam

Für Frauen in der Menopause ist die Akupunktur anscheinend keine wirksame alternative Behandlungsoption bei Hitzewallungen. Die Auswertung von sechs randomisierten klinischen Studien ergab in fünf Studien keine Wirksamkeit dieser Methode gegenüber den Kontrollgruppen. Lediglich eine kleine Studie zeigte positive Effekte der Akupunktur auf Häufigkeit und Frequenz der Hitzewallungen.
Lee et al. Climateric 2009;12(1):16-25
aus MMW-Fortschr. Med. Nr. 17