Donnerstag, 21. Juli 2011

Wettkampf im Schneckenweitspucken

Jedes Jahr findet Mitte Juli im französischen Fischerort Moguériec in der Bretagne ein ganz besonderer Wettbewerb statt. Profis und Amateure kämpfen um den Titel als bester Strandschneckenweitspucker.

Die Schnecken: Am Morgen des Wettbewerbs sammeln Helfer am Strand die Schnecken, die in den folgenden Stunden durch die Luft gespuckt werden. Nach dem Wettbewerb werden die Tiere wieder unversehrt in den Sand gelegt – und erholen sich dort erst einmal von ihren Flügen.
Die Regeln: Jeder Teilnehmer steckt sich eine Schnecke in den Mund, nimmt Anlauf und spuckt sie aus. Je weiter sie fliegt, desto besser. Rekordhalter ist der Einheimische Alain Jourden, der locker über 10 m kommt. Die beste Frau schafft es etwa halb so weit.

Schneckenweitspucken - MyVideo

Kuriose Wettbewerbe:

Seit fast 20 Jahren gibt es in Finnland eine Weltmeisterschaft im Gummistiefelweitwurf. Der Rekord liegt bei über 65 m.

In Gloucester (England) gibt es seit 200 Jahren alljährlich einen Wettbewerb im Käserollen. Die Teilnehmer werfen einen Käse einen Abhang hinunter und rennen hinterher. Gewonnen hat, wer als Erster mit seinem Käse den Fuß des Hügels erreicht hat.

Da ich es nicht geschafft habe, das Video einzubinden, hier der Link.
Man achte auf den Spruch am Bildunterrand. Für den Fall, daß es inzwischen ein anderer sein sollte: »Natürlich muss man die Männer nehmen, wie sie sind. Aber man darf sie nicht so sein lassen.«

Fragwürdige Verordnungen: Frauen, Demente und Alkoholabhängige

Bedenkliche Trends hat der neue Barmer GEK-Arzneimittelreport aufgedeckt. Demnach erhalten knapp 14 Prozent der alkoholabhängigen Menschen in Deutschland starke Schlafmittel mit hohem zusätzlichen Suchtpotenzial verordnet. Jeder dritte Demenzkranke bekommt danach regelmäßig starke Beruhigungsmittel trotz erhöhtem Sterblichkeitsrisiko.

Und fast die Hälfte der 20 absatzstärksten Antibabypillen des Jahres 2010 enthalten neuartige Hormone mit einem doppelt so hohen Thromboembolierisiko wie bewährte ältere Präparate.

Der Autor der Studie, Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, sieht die Entwicklung mit Sorge: "Sowohl bei neuen, patentfähigen Antibabypillen, bei Neuroleptika für demenzkranke Menschen als auch bei Benzodiazepinen für alkholkranke Menschen gibt es seit Jahren Mare Gegenanzeigen und Warnhinweise. Trotzdem wirdweiter in kritischer Größenordnung verschrieben."

Demenzkranke erhalten beispielsweise sechsmal häufiger Neuroleptika als Patienten ohne Demenz. Gleichzeitig ist seit Jahren bekannt, daß Demenzkranke nach Einnahme von Neuroleptika eine 1,6- bis 1,7-fach erhöhte Sterblichkeitsrate gegenüber der Placebogruppe aufweisen. Gesundheitsexperte Glaeske: "Hier erhält eine Patientengruppe mit erhöhtem Sterblichkeitsrisiko Medikamente, deren Wirksamkeit teilweise nicht belegt ist."
Quelle: BARMER-GEK
aus der niedergelassene Arzt 7/2011

Gesundheitsfürsorge – Armutsbevölkerung

Die Ergebnisse einer akutellen Auswertung zeigen, daß nicht mehr nur obdachlose Personen die Gesundheitsfürsorge in Anspruchm sondern zunehmend auch eine "Armutsbevölkerung" mit festem Wohnsitz. Die Patienten komen nicht mehr überwiegend wegen Hauterkrankungen (2010: zehn Prozent) oder Verletzungen (2010: sieben Prozent), sondern auch mit chronischen Leiden, wie psychischen Erkrankungen (2010: 14 Prozent) oder Herz-Kreislauf-Krankheiten (2010: 17 Prozent) zur Gesundheitsfürsorge.
Quelle Ärztekammer Niedersachsen
aus: der niedergelassene Arzt 7/2011

Deutsche Patienten – Weltrekord bei Arztbesuchen

Deutsche Patienten sind Weltmeister bei der Anzahl von Arztbesuchen pro Jahr: So ging jeder Deutsche im Jahr 2008 laut einer Studie der Barmer-GEK im Schnitt 18 Ma! zu einem Arzt.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der TU München am Klinikum rechts der Isar, suchte nach einer Erklärung für diese hohe Zahl. Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Zahlen von 1000 Patienten in 13 Hausarztpraxen in Oberbayern aus dem Jahr 2010 aus.

Die Forscher fanden heraus, dass besonders Patienten mit psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen häufig zum Arzt gehen. Bei diesen Patienten ist die Wahrscheinlichkeit für außergewöhnlich lange Arbeitsunfähigkeit (länger als zwei Wochen jährlich) fünf Ma! höher als bei den anderen Patienten.

"In deutschen Hausarztpraxen bleiben dem Mediziner durchschnittlich nur sechs bis zehn Minuten Zeit pro Patient. Kein Wunder also, dass diese Patienten immer wiederkommen, bis die Ursachen ihrer komplexen gesundheitlichen Störungen ausreichend erkannt und behandelt werden", so Schneider.

Auf gesundheitspolitischer Ebene wird derzeit viel über eine verpflichtende Kodierung aller Diagnosen diskutiert. Um die zahlreichen Konsultationen nach den sogenannten Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) abrechnen zu können, müssten die Ärzte eine Unmenge von Diagnosen sammeln. "Auf Praxisebene macht das wenig Sinn – die Bürokratie würde nur noch mehr von der für die Patienten notwendigen Gesprächszeit wegnehmen", schlussfolgert Schneider.
Quelle: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
zitiert nach der niedergelassene Arzt 7/2011