Donnerstag, 7. Februar 2008

e-Card, die Nächste

Wirtschaftskreis will randvolle Karte

Während Datenschützer, Patienten und Ärzte das Projekt elektronische Gesundheitskarte (eGK) lieber heute als morgen eingestampft sähen, vertreten Wirtschaftsexperten die gegenteilige Meinung. In der Tat sind vielen unter ihnen sogar die „Schonfristen“ für sensible Daten noch zu viel, wie eine aktuelle Studie des Arbeitskreises „Nutzen der eGK“ beim Verein zur Förderung der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln (Bifoa) zeigt.

Die Fachleute von Hochschulen, Krankenkassen, Verbänden, Unternehmen und Beratungsfirmen sehen die e-Card als ökonomischen Heilsbringer für das Gesundheitssystem – wenn sie doch nur unverzüglich ihr volles Potenzial ausschöpfen dürfte. Zunächst sollen nämlich nur die Basisdaten des Inhabers gespeichert werden; der Patient kann darüber hinaus selbst entscheiden, ob eine elektronische Patientenakte, Einverständniserklärungen, ein Organspendeausweis, der Nachweis von Zusatzversicherungen oder eine Auflistung der Vorsorgeboni abrufbar sein sollen.

Mit derlei Rücksichten „lässt das Projekt in den ersten sechs Jahren die Kosten eher ansteigen als sinken“, schreiben die Experten des Bifoa. Ihre Forderung: Alle Daten auf die Karte, dazu eine Projektsteuerung gemäß betriebswirtschaftlicher Grundsätze und „unabhängig vom ‚politischen Willen’“. Ein entsprechender Beschluss solle schnell gefasst werden – sonst könne „die kritische Diskussion über den Datenschutz dazu führen, dass die meisten Patienten einer Erweiterung der Gesundheitskarte um zusätzliche Daten … nicht zustimmen werden.“

aus Ärztliche Praxis Nr. 6 vom 5. Februar 2008

So bleiben Sie länger fit

CAMBRIDGE (me/dpa). Auf den Lebensstil kommt es an! Wer gesund lebt, wird mit einem satten Zuwachs an Lebenserwartung belohnt: Im Durchschnitt verschiebt sich dadurch das Rendezvous mit dem Tod um 14 Jahre. Zu diesem Ergebnis kam eine britische Studie an Einwohnern aus der Stadt Norfolk.

Forscher von der Universität Cambridge hatten vier Jahre lang (1973-1977) die Lebensgewohnheiten von insgesamt 20.244 Männer und Frauen zwischen 45 und 79 Jahren aus der britischen Stadt Norfolk untersucht, bei denen keine Krebs- oder Herzkreislaufleiden bekannt waren, und registrierten alle Todesfälle bis 2006.

Auf einem Fragebogen konnten die Testpersonen zwischen null und vier Punkten erzielen: Je einen Punkt gab es für:

• nicht rauchen
• sportliche Betätigung
• moderaten Alkoholkonsum un
• 5 Portionen Obst/Gemüse pro Tag.

Keinen Punkt in der Kategorie Bewegung bekam etwa, wer einen Bürojob hatte und in der Freizeit keinen Sport trieb. Der Alkoholkonsum durfte nicht über zwei Gläsern Wein (entsprechend einem halben Liter Bier) pro Tag liegen. Der Obst- und Gemüseanteil an der Ernährung wurde über den Vitamin-C-Spiegel im Blut bestimmt.

Innerhalb der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von elf Jahren hatten Testpersonen mit null Punkten eine viermal so hohe Sterbewahrscheinlichkeit wie Studienteilnehmer mit vier Punkten.

Anders gesagt: Wer sich an alle vier Regeln hielt, hatte dasselbe Sterberisiko wie 14 Jahre jüngere Probanden, die keinen der Tipps befolgten. Diese Beobachtung sei unabhängig von gesellschaftlicher Schicht und Körpergewicht, betonen die Mediziner. Dieses Ergebnis müsse zwar in anderen Regionen noch bestätigt werden, lege aber sehr nahe, dass diese vier erreichbaren Änderungen des Lebensstils doch einen deutlichen Einfluss auf die Gesundheit von Menschen in mittlerem und höherem Alter haben könnten.

aus Gesundheitszeitung, Februar 2008