Mittwoch, 23. Mai 2012

Heute vor 78 Jahren – 23. Mai 1934: Robert Moog kommt zur Welt

Synthesizer werden einem heute im Supermarkt schon nachgeschmissen. Der Erfinder, Robert Moog, wurde heute vor 78 Jahren geboren.


Wikipedia:
»Die ersten Synthesizer in den 1950er und Anfang der 1960er waren entweder schlecht zu bedienen – zum Beispiel mit Lochkarten beim Mark II Music, der im Columbia-Princeton Electronic Music Center stand – oder von enormer Größe. Entscheidend war sicher auch, dass Moog Student von Peter Mauzey war, einer der Entwickler des Mark II Music. Moog stellte seinen ersten Synthesizer 1964 auf einem Kongress der Audio Engineering Society vor. Er war durch seine kompakte Größe anfangs nur eine Kuriosität, weil die Konfiguration noch Stunden dauerte, aber dies war bis 1968 behoben. In diesen Jahren beschäftigte Moog den Musiker Walter Carlos, der 1968 mit dem Album Switched-On Bach drei Grammys gewann und damit eine musikalische Revolution auslöste.«


Es war wirklich eine Sensation, ein ganzes Orchester zu hören und dabei zu wissen, daß die Musik auf einem »Tasteninstrument« erzeugt worden war, damals fast unglaublich!






Leider habe ich kein Originalstück aus »Switched on Bach« gefunden. Das hier kommt ihm relativ nahe:



Google würdigt heute (23. Mai 2012) den Erfinder des Synthesizers mit einem kleinen Software-Moog auf der Startseite
 
Hier ein Ausschnitt einer BBC-Sendung:
BBC Archive Tomorrow's World Moog Synthesiser [4:50]


Hier kommt Robert Moog selbst zu Wort:
Robert Moog – Electronic Music [2:28]


Walter Carlos [nach Geschlechtsumwandlung Wendy Carlos] spielte auch die Musik zu Stanley Kubrick’s Clockwerk Orange, nach meiner Erinnerung der erste Film, dessen Musik komplett mit dem Synthesizer hergestellt worden war. 

Hier mit die bekannteste Szene:
A Clockwork Orange – 9th Symphony [2:49]


Auch die Rockmusik versuchte, sich des Synthesizers zu bemächtigen. Der einzige Rockmusiker, der das Instrument perfekt beherrscht – und auch heute noch auf dem alten Ding spielt –, ist Keith Emerson:
Keith Emerson breaks down the moog [3:59]


moog performance [2:11]

 
Tarkus war für mich ein unglaubliches Album. Eine düstere, teilweise fast böse und hochdiffizile Musik, nicht dieser sexy-mini-super-flower-pop-op-cola Disko-Kram…
Afri Cola original Werbung von Charles Wilp [1:02]


Dazu dann Perry Rhodan lesen… wow!
TARKUS (NEW HAVEN). Part 1 (montage vidéo) [9:54]


Noch im gleichen Jahr erschien Pictures at an Exhibition. Auf dem Video kann man wunderbar sehen, wie Keith Emerson während des Spiels an der Klangfarbe »feilt« (z.B. 3:45, 4:50, 5:10):
ELP Pictures At An Exhibition '71 1/4

(aufgenommen wahrscheinlich am 9. Dezember 1970 im Lyceum Theatre in London)

Man mache sich bewußt, daß der Moog-Synthesizer damals ein analoges Gerät war. Die Röhren waren äußerst anfällig für Unterschiede in Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wie Keith Emerson das immer hingefummelt hat, daß die ELP-Stücke immer gleich klangen, ist für mich ein Phänomen. Auf dem folgenden Video sieht man die Schwierigkeiten von Patrick Moraz (Nachfolger für Rick Wakeman bei Yes), seinen Moog unter Kontrolle zu bekommen:

YES - Patrick Moraz Destroying Close To The Edge [5:54]

(in den Kommentaren zu dem Video wird Moraz teilweise leidenschaftlich verteidigt…)

Auf dem folgenden Video ist auch Karn Evil 9 aus der Platte Brain Salad Surgery zu finden, noch heute eines meiner Lieblingsstücke. Das Cover ist übrigens von dem verstorbenen H. R. Giger, der als Bühnenbildner und Kostümgestalter wesentlich den Charakter von Ridley Scott’s Alien geprägt hat. (Das Prequel Prometheus kommt im August in die Kinos. ➞ Trailer)
ELP / Karn Evil 9 3rd Impression / 1974 California Jam [9:52]

(leider habe ich nirgendwo eine annehmbare Version gefunden)

Hier ein Solo-Ausschnitt aus dem populärsten ELP-Werk Lucky Man, welches Greg Lake im Alter von 16 Jahren komponierte:
Keith Emerson - Lucky Man Moog Solo.mpg [2:05]


Keith Emerson mit Marc Bonilla mit Karn Evil 9 2006:
Keith Emerson & Marc Bonilla "Karn Evil No. 9" - Hungary 2006[5:16]


Hier übrigens das deutsche Äquivalent zu ELP: Triumvirat
Triumvirat - The History of Mystery Part One [7:52]


Jean Michel Jarre aus dem Jahr 1976:
1976 Jean Michel Jarre[3:38]


Hier zeigt er die analogen Synthesizer, die er im Lauf der Zeit verwendet hat:
Legendary Instruments - Jean Michel Jarre


Wie schwierig es ist, diese analogen Geräte bei Laune zu halten:

jean michel jarre a day with the analog synths


Jean Michel Jarre - Oxygene Live at Theatre Marigny Paris (full show high quality) 1:26:24]



Dann gibt’s auch noch Vangelis:

Vangelis - rare recording [5:52]


Klaus Schulze:

Klaus Schulze interview German Arte 10 May 2008 [9:13]


Kraftwerk, Autobahn:
autobahn "live" by dyko feat. wolfgang flür ex-kraftwerk [4:12]


Can , Don’t Say No (von der LP Saw Delight, 1977) 

Don't Say No - CAN (1977) [7:25]


Und natürlich darf Rick Wakeman nicht fehlen, hier 2003 in Montreux:
Yes - Rick Wakeman On Keyboards [5:28]



Und hier noch Joe Zawinul mit Weather Report und ihrem wohl bekanntesten Stück, Birdland:



Weather Report - Birdland [7:25]