Donnerstag, 18. September 2014

Russland: Öl-Milliardär wegen Verdachts der Geldwäsche unter Hausarrest

In Moskau ist der Öl-Milliardär Wladimir Jewtuschenkow unter Hausarrest gestellt worden. Ihm wird Geldwäsche vorgeworfen. Die Anleger der Sistema-Holding, zu der Jewtuschenkows Unternehmen Bashneft gehört, reagierten mit Panik-Verkäufen. Es ist unklar, ob die Aktion im Interesse des Staatskonzerns Rosneft erfolgt. Jewtuschenkow hatte sich bewusst aus der russischen Politik herausgehalten.

Der russische Öl-Milliardär Wladimir Jewtuschenkow, der den Mischkonzern Sistema führt, ist wegen des Verdachts der Geldwäsche unter Hausarrest gestellt worden. Der Hausarrest soll bis Mitte November dauern, der Oligarch hat drei Tage Zeit, um Berufung einzulegen. Hintergrund ist die Übernahme des Ölkonzerns Bashneft durch Sistema vor fünf Jahren. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass dabei illegale Machenschaften eine Rolle spielten und Jewtuschenkow daran beteiligt war. Zuletzt war spekuliert worden, dass Russlands staatlich kontrollierter Ölriese Rosneft, dessen Chef Igor Setschin als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt, Interesse an Bashneft habe. Ein Sprecher von Rosneft sagte allerdings, dass das Unternehmen keine Ambitionen habe, Bashneft zu übernehmen.

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Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik

"Fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig": Der Programmbeirat teilt über weite Strecken die Publikumskritik an der Berichterstattung 

Der Programmbeirat der ARD kritisierte auf seiner Sitzung im Juni 2014 die Berichterstattung der größten öffentlichen Medienanstalt über den Ukraine-Konflikt. Die ausgestrahlten Inhalte hätten teilweise den "Eindruck der Voreingenommenheit erweckt" und seien "tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen" gerichtet, heißt es im Protokoll (PDF) des neunköpfigen Gremiums, das Telepolis vorliegt (Hinweise auf die Quelle, die nicht genannt werden will, wurden entfernt). Wichtige und wesentliche Aspekte des Konflikts seien von den ARD-Redaktionen "nicht oder nur unzureichend beleuchtet" worden, insgesamt zeigte sich die Berichterstattung "nicht ausreichend differenziert", urteilen die Medienkontrolleure. 

Der Programmbeirat der ARD soll die Interessen der Zuschauer gegenüber den Programmverantwortlichen vertreten und dafür sorgen, dass der Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umgesetzt wird. Das Ziel von Deutschlands größter Medienanstalt ist es, allen Zuschauern "hochwertige Information" anzubieten. Die neun Landesrundfunkanstalten der ARD entsenden aus ihren jeweiligen Rundfunkräten jeweils ein Mitglied sowie einen Stellvertreter in den Beirat. Die Entscheidung darüber, welche Person die regionalen Rundfunkräte in den nicht öffentlichen Sitzungen vertritt, fällt per Wahl. 

Vor seiner Juni-Sitzung analysierten die Mitglieder des beratenden Gremiums "eine ganze Reihe von Beiträgen" über die Krise in der Ukraine. Anlass für diese Maßnahme, welche der Beirat selbst als "ungewöhnlich" bezeichnet, war die breite Kritik aus den Reihen des Publikums an der Ukraine-Berichterstattung im Ersten. Die Zuschauer beklagten "Einseitigkeit zulasten Russlands, mangelnde Differenziertheit sowie Lückenhaftigkeit", heißt es dazu im Bericht. Die Ergebnisse dieser internen Medienanalyse sorgten für eine äußerst scharfe Debatte auf dem Treffen des Beirates mit dem stellvertretenden Programmdirektor Thomas Baumann. Einzelne Publikumsvertreter bezeichneten dort die Berichterstattung der ARD als "naiv, einseitig und gefährlich". Ihre schriftliche Kritik verabschiedeten die Delegierten im ARD-Beirat zudem einstimmig.
mehr:
Dem Programmdirektor ist der ARD-Programmbeirat als beratende Instanz zur Seite gestellt. Dr. Paul Siebertz ist seit April 2013 Vorsitzender des Programmbeirats.[3] [4]  [Wikipedia, Das Erste, Organisation]
Baumann studierte Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Psycholinguistik in München. [Wikipedia, Thomas Baumann (Journalist)]

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- Netzwerk Nichtrecherche - Kritik des ARD-Programmbeirats wird totgeschwiegen (Telepolis, 21.09.2014)
Die Berichterstattung über die Klatsche des ARD-Programmbeirats wegen der einseitigen Darstellung des Ukraine-Konflikts scheint sehr verhalten auszufallen. So greifen überwiegend Blätter im linken Spektrum das Thema auf, während die konventionelle Tagespresse, die kürzlich noch mit der Manipulation von TV-Zuschauerumfragen titelte, sich auf ihren Unterhaltungsauftrag beschränkt. Lediglich an Entscheidungsträger gerichtete Zeitungen wie das Handelsblatt wollen sich offenbar kein Defizit an Glaubwürdigkeit einhandeln. Während dem "Putin stoppenden" Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL vor zwei Jahren eine Verhaltensrüge des Programmbeirats gegen Talkmaster einen Beitrag wert war, sollen die Leser nicht mit "Putinverstehern" verunsichert werden.


- Gelbe Karte für Einseitigkeit (Preußische Allgemeine, 01.10.2014)


aktualisiert am 04.10.2014

Heute vor 200 Jahren – 18. September 1814: Der Wiener Kongress beginnt

Die Reaktion schlägt zurück 

Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons (1769-1821) kamen die Oberhäupter und Gesandten der europäischen Mächte heute vor 200 Jahren zum Wiener Kongress zusammen. Unter der Führung des österreich ischen Staatskanzlers Klemens Wenzel von Metternich (1773-1859) wurde die Landkarte Europas neu gezeichnet. Der Wunsch der Völker nach mehr Freiheit, Gleichheit und nationaler Einheit erfüllte sich nicht. Vielmehr wurde die Macht der Fürsten wieder gestärkt. 
Sitzung des Wiener Friedenskongresses (zeitgenössische Radierung)
Die Neuordnung Europas erfolgte unter der Prämisse, dass die vorrevolutionäre politische Ordnung wiederhergestellt würde, als territoriale Neugliederung unter dem Gesichtspunkt des Gleichgewichts der Mächte. Mit dem Kongress begann das Zeitalter der »Restauration«. Die Verhandlungen wurden auch fortgeführt, als Napoleon aus dem Exil zurückkehrte und seine Macht in Frankreich im März 1815 für 100 Tage wiederherstellte. Der Wiener Kongress fand seinen Abschluss mit der Wiener Schlussakte. Diese wurde neun Tage vor Napoleons endgültiger Niederlage bei Waterloo unterzeichnet. 

Heilige Allianz
▪︎ Bündnis zwischen Russland, Österreich und Preußen 
▪︎ auf Veranlassung des Zaren Alexanders I. am 26.9.1815 in Paris geschlossen 
▪︎ alle europäischen Mächte außer England traten bei 
▪︎ wurde zum Inbegriff der Restauration 

Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014 
siehe auch
- Eine kurze Geschichte des Fürstentums Birkenfeld (Post, 10.01.2011, 2. Absatz)