Mittwoch, 2. März 2016

Vor 300 Jahren – 18. Jh.: Des Soldatenkönigs »Lustige Räte«

Des Königs grobe Scherze mit dem »Lustigen Rat« 

Der 1713 in Preußen an die Macht gekommene »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) liebte es einfach, sparsam und gerade heraus. Daher versammelte er in seiner Lieblingsresidenz Wusterhausen bei Berlin seine Generäle und Minister zu einer rauen Männerrunde. Im »Tabakskollegium« wurde Pfeife geraucht, reichlich Bier getrunken und »frei Schnauze« über das Tagesgeschehen schwadroniert. 

Das Tabakskollegium zu Königs Wusterhausen: Gundling wird von einem Bären attackiert. 
Holzstich nach Zeichnung von Adolph Menzel, 1740
Des Königs Neigung zu derbem bis menschenverachtendem Spott bekam vor allem der »Lustige Rat« Jacob Paul von Gundling (1673 bis 1731) zu spüren, Professor für Geschichte und Recht, den seine Eitelkeit und Trunksucht als Spottobjekt geradezu prädestinierten. Die lustigen Zecher spielten Gundling übelst mit: Er wurde als Affe verkleidet, mit Bären im Zimmer eingeschlossen, die ihn böse zurichteten, seine Perücke wurde in Brand gesteckt und vieles mehr. Zweimal floh der charakterschwache Trinker vom Hofe – und wurde wieder zurückgebracht und zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Wissenschaften gemacht. Besonders zu leiden hatte Gundling unter den bösen Attacken seines Neiders und Konkurrenten als »Spaßmacher«, dem »Neuigkeitserzähler« David Faßmann (1685-1744). Als Gundling starb, ließ der König ihn in einem Weinfass ausstellen und beisetzen. 
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016 

Friedrich Wilhelm I der Soldatenkönig [19:28]

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Friedrich II von Preussen: Psychogramm eines Koenigs Doku (2011) [1:11:05]

Veröffentlicht am 14.03.2015
Er ist eine der populaersten, aber auch umstrittensten Herrscherfiguren der deutschen Geschichte. Vor dreihunter Jahren kam er auf die Welt, schon zu Lebzeiten wurde er zum Mythos. Seine Untertanen nannten ihn Der Grosse oder der alte Fritz. Friedrich II.hat Preussen gepraegt. Als er 1786 starb, hinterliess er eine von Kriegen geschwaechte Grossmacht. Doch nicht allein als Feldherr hat sich Friedrich bleibenden Ruhm erworben. Als Schoengeist und Philosoph brachte er die Aufklaerung in sein einst so rueckstaendigen Land. Er warb fuer Toleranz, liberales Denkenaber war ihm fremd. Den Rahmen des absolutistischen Systems, in dem er herrschte, konnte und wollte Friedrich nicht verlassen. Der Fuerst, sagte der Koenig, muesse fuer die ganze Gemeinschaft sehen, denken und handeln...
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