Donnerstag, 26. Juni 2014

Vor 260 Jahren – 1747-62: Trockenlegung des Oderbruchs

»Zur herrlichen Provinz erblüht« 

Bis ins 18. Jahrhundert hatten weite Regionen Deutschlands ein völlig anderes Gesicht als heute. Mit der Rodung von Wäldern, der Begradigung von Flüssen, der Trockenlegung von Mooren und dem Bau von Staudämmen wurde die Landschaft weithin grundlegend umgestaltet. Auch das Oderbruch, jener etwa 60 km lange Landstrich am Westufer der Oder zwischen Oderberg im Norden und Lebus im Süden, war bis in jene Zeit eine »wertlose Sumpflandschaft«, eine Wildnis aus Wasser und Morast, in der der Fluss unberechenbar mäanderte
Friedrich der Große, König von Preußen,
inspiziert die Arbeiten im Oderbruch, um 1750
Friedrich der Große (1712-1786), 1740 zum König von Preußen gekrönt und stark an der Verbesserung der Landwirtschaft interessiert, griff ältere Pläne wieder auf und schob 1747 die Trockenlegung des Bruchs an. Unter Leitung des Wasserbauingenieurs Simon Leonhard von Haerlem wurde der Flusslauf durch einen neuen Kanal begradigt und verkürzt. Dämme und Deiche entstanden, ein System von Abzugsgräben sorgte für die Trockenlegung der Feuchtgebiete. 32000 ha neues Ackerland entstanden. 1753 zogen die ersten angeworbenen Kolonisten in die neu angelegten Dörfer. 
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2014