Donnerstag, 10. September 2015

Heute vor 72 Jahren – 10. September 1943: Die deutsche Wehrmacht besetzt Rom

Das Ende der »Achse Berlin-Rom«

Im Juli 1943 waren die Alliierten in der bis dahin größten amphibischen Operation des Zweiten Weltkriegs auf Sizilien gelandet, Mitte August hatten sie die Insel vollständig erobert. In ganz Italien machte sich Kriegsverdrossenheit breit, die Arbeiterschaft begehrte in Streiks gegen die faschistische Regierung auf. Benito Mussolini wurde von König Viktor Emanuel III. zum Rücktritt gedrängt und verhaftet. Anfang September schloss Italien einen Waffenstillstandsvertrag mit den Alliierten.
Deutscher Posten vor dem Innenministerium in Rom, September 1943
Deutschland musste auf den italienischen Kriegsaustritt reagieren, wollte es nicht den ganzen italienischen Machtbereich verlieren. In Südfrankreich, auf dem Balkan und in Italien selbst wurden die italienischen Truppen daher entwaffnet. Am 8. September 1943 griffen deutsche Truppen die Hauptstadt des noch wenige Tage zuvor verbündeten Staates an. Zwei Tage dauerten die Kämpfe, dann einigten sich Italiener und Deutsche, Rom zur »offenen Stadt« zu erklären, ihr also neutralen Status zu verleihen. Die tatsächliche Kontrolle über Rom übernahm am 10. September 1943 aber das deutsche Militär. Wenige Tage später wagten sich auch die nach dem Sturz Mussolinis untergetauchten Faschisten wieder auf die Straße.

»Unternehmen Eiche« 
• Codename für die erfolgreiche Aktion zur Befreiung Mussolinis 
• durchgeführt von deutschen Fallschirmjägern am 12. September 1943


 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2015

Benito Mussolini Reportage über Benito Mussolini [40:33]

Veröffentlicht am 17.05.2013
Benito Amilcare Andrea Mussolini (* 29. Juli 1883 in Dovia, Region Emilia-Romagna; † 28. April 1945 in Giulino di Mezzegra, Region Lombardei) war ein italienischer Politiker und Ministerpräsident des Königreiches Italien (1922--1943) und der Italienischen Sozialrepublik (1943--1945), ab 1926 diktatorisch regierend.
Als Gründer und Führer der Faschistischen Partei (1921--1945) und des faschistischen Regimes führte er den Titel Duce del Fascismo („Führer des Faschismus"; in der Kurzform auch Duce, siehe „Führer").

Flüchtlingspolitik mit Kant – Wir sind die Guten

Helfen Es ist schon ein verdammt gutes Gefühl, Gutes zu tun: Über den Enthusiasmus als ästhetisch-moralische Kraft

Norbert Mappes-Niediek ist ein unverdächtiger Zeuge. Der österreichische Journalist und Balkan-Experte, der auch für den Freitag schreibt, hat in vielen Beiträgen seine Sympathie für bedrängte Minderheiten gezeigt. Nun hat er auf Facebook eine irritierende Beobachtung vom Wiener Westbahnhof mitgeteilt. „Aufgefallen ist mir dort die merkwürdige Euphorie bei den Helfern. Strahlende Augen, Klatschen, Schulterklopfen, Rührung – von Helferszenen anderswo kenne ich das so nicht. Was ist da los?“ Später wurde er deutlicher: „Schön, dass so viel geholfen wird.Aber ich habe jetzt schon mehrere Helferszenen erlebt, auf dem Balkan und am Brenner, und da war die Stimmung eine ganz andere. Freundlich, aber viel nüchterner.“

Als ich seinen Eintrag las, stimmte ich sofort innerlich zu. Ich glaubte zu wissen, was er meint: dass außer dem Gefühl der Empathie noch etwas anderes in den Handlungen und Gesten mitschwingt. Dass sich im Strahlen, Klatschen und Schulterklopfen etwas zeigt, das nicht die Flüchtlinge meint, sondern uns. Aber was genau?

mehr:
- Flüchtlingspolitik mit Kant (Michael Angele, der Freitag, 10.09.2015)
[…] es reicht ein Blick auf Immanuel Kants Überlegungen zum Enthusiasmus. Enthusiasmus nannte der gerade oft zitierte Philosoph in der Kritik der Urteilskraft die „Idee des Guten mit Affekt“.

Und er präzisierte: „Wie jeder Affekt ist dieser Gemütszustand blind, er kann also der Vernunft nicht wohlgefallen. Ästhetisch aber ist er erhaben, weil er eine Anspannung der Kräfte durch Ideen ist, welche dem Gemüte einen Schwung geben, der weit mächtiger und dauernder wirkt als der Antrieb durch Sinnenvorstellungen.“ Ohne hier auf die knifflige Ästhetik des Erhabenen eingehen zu können, kann man Gefühle, die nachhaltiger wirken als Affekte, die auf Sinneseindrücken basieren, als Stimmung bezeichnen.

Heute vor 51 Jahren – 10. September 1964: Der millionste Gastarbeiter

Als millionster Gastarbeiter erhält der portugiesische Zimmermann Armando Rodrigues bei seiner Ankunft auf dem Bahnhof Köln-Deutz im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände als Willkommensgruß ein Moped.

siehe auch:
- Der Millionste Gastarbeiter kam vor 50 Jahren – Ankunft im Wirtschaftswunderland Deutschland (Ralph Schulze, Tagesspiegel, 10.09.2014)

Lokalzeit aus Köln Vor Der millionste Gastarbeiter kam nach Köln [6:34]

Veröffentlicht am 09.09.2014