Dienstag, 24. Mai 2016

Heute vor 99 Jahren – 2. April 1917: Rede von Präsident Wilson führt zum Kriegseintritt der USA

Das Zaudern der kommenden Weltmacht 

Für den seit 1913 amtierenden 28. US-Präsidenten Woodrow Wilson [1856-1924) war es auch persönlich eine bittere Pille, den Kongress am 2. April 1917 um die Zustimmung zum Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg zu bitten. Der Demokrat aus Virginia hatte noch 1916 seine Wiederwahl mit dem Slogan »He kept us out of warl« gewonnen, obwohl in den USA eine erbitterte Debatte über das Für und Wider tobte. Wilson vertrat die »Monroe-Doktrin«, die den USA Abstinenz in nichtamerikanischen Konflikten verordnete. 

Der im Februar 1917 wiederaufgenommene uneingeschränkte U-Boot-Krieg der deutschen Kriegsmarine, die bereits im Mai 1915 den Dampfer »Lusitania« mit 120 US-Bürgern an Bord versenkt hatte, führte dazu, dass die öffentliche Meinung allmählich umschwenkte und die Intervention aufseiten der Westmächte forderte. Im Januar 1917 entschlüsselte der US-Geheimdienst außerdem die »Zimmermann-Depesche« des deutschen Außenministeriums. Diese stellte Mexiko im Falle eines Kriegseintritts der USA deutsche Hilfe bei der Wiedergewinnung seiner im 19. Jahrhundert an die USA verlorenen Territorien in Aussicht. Und so musste Wilson letztlich keine große Überzeugungsarbeit leisten: Beide Häuser des Kongresses stimmten dem Kriegseintritt mit großer Mehrheit zu. 
 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016

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Für den Schiffbauingenieur Leonard Peskett waren die Lusitania und ihr Schwesterschiff Mauretania die größte Herausforderung seines Lebens gewesen. Die Schiffe mussten in Kriegsschiffe umwandelbar sein, es wurden Halterungen für ein Dutzend 15,2-Zentimeter-Schnellfeuergeschütze vorgesehen. Ihr kriegerischer Nutzen war jedoch wegen der fehlenden Panzerung und des hohen Kohleverbrauchs fraglich.[30] Bei der Schiffstaufe am 6. Juni 1906 wurde von Charles MacLaren, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der John Brown & Company, dennoch erklärt, das Schiff könne durch „leichte“ Veränderungen in den „schnellsten und machtvollsten Kreuzer der Welt“ umgewandelt werden.[31] Bereits 1907 wurden in britischen Fachzeitschriften Bauzeichnungen der Lusitania mit projektierter Bewaffnung von zwölf 6 Zoll (15,2 Zentimeter)-Schnellfeuergeschützen (vier auf dem Promenadendeck und acht auf dem Shelterdeck) veröffentlicht.[32]
Im Februar 1913 hatte der Erste Lord der Admiralität (Marineminister) Winston Churchill in einem Schreiben der Cunard Line erklärt, dass sich die von der Admiralität bezahlten Schiffe bald bewähren müssten, denn „der Krieg gegen Deutschland ist sicher – spätestens im September 1914 wird er ausbrechen.“[2] […]
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Dazu füge ich ein Zitat aus einem Brief Churchills an seine Frau vom 18 Juli 1914 ein:
»Alles tendiert auf Katastrophe und Zusammenbruch. Ich bin interessiert, aufgewühlt und glücklich. Ist es nicht furchtbar, so strukturiert zu sein? Ich bete zu Gott, daß er mir solche Anwandlungen vergeben möge.«  [zit. in Sebastian Haffner, Winston Churchill im Selbstbildnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Verlag]
Das in diesem Wikipedia-Artikel aufgeführte Zitat stammt aus dem Buch von Janusz Piekalkiewicz: Der Erste Weltkrieg. S. 272f, Econ Verlag, Düsseldorf / Wien/ New York 1988 ISBN 3-430-17481-3, weitere Recherchen laufen allerdings ins Leere. Es gibt mehrere, auch britische Quellen, die das Schreiben der Cunard Line zitieren (siehe: Informationen aus einem Buch gesucht, Forum Geschichtsspuren) das Originaldokument (ein Schreiben der Cunard Line) ist aber anscheinend nicht mehr auffindbar.
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Allerdings wurden sowohl die Lusitania als auch ihr Schwesterschiff Mauretania in der Ausgabe des Brassey-Flottenhandbuches von 1914 als vorgesehener „Hilfskreuzer der Royal Navy Reserve“ geführt.[39][40] Da solcherart Handbücher als Identifikationsgrundlage von U-Boot-Kommandanten verwendet wurden, waren beide Schiffe somit in Gefahr, ohne Vorwarnung angegriffen zu werden.[41] In Jane's Naval Recognition Bookwar die Lusitania hingegen nicht als Bestandteil der Kriegsflotte angeführt, sondern, genau wie andere Zivilschiffe, zur Identifikation mit ihrer Silhouette.[42] 
[…] Die Lusitania wurde zwar weder bewaffnet noch dem direkten Befehl der Admiralität unterstellt, doch aufgrund der Tatsache, dass das Schiff durch den Regierungskredit faktisch mehrheitlich Eigentum des Staates war, behielt sich die Führung der Royal Navy gewisse Mitbestimmungsrechte für seinen Betrieb vor. Dies betraf insbesondere den Transport von kriegswichtigen Gütern, die – nach britischer Definition, die auf die Blockade der deutschen Häfen angewandt wurde – eigentlich nicht aus neutralen Ländern eingeführt werden durften. Die Lusitania transportierte dennoch während des Krieges auf allen Überfahrten in östlicher Richtung Munition und andere, eindeutig gegen die Blockaderegeln verstoßende Güter. Zwar unterlagen diese Transporte strenger Geheimhaltung, doch faktisch wurde das Schiff dadurch zum „Blockadebrecher“ und war seit der deutschen Erklärung der britischen Gewässer zum Kriegsgebiet am 4. Februar 1915 damit legitimes Ziel für einen Angriff durch deutsche Seestreitkräfte.[41] In diesem Zusammenhang erging am 5. Februar eine Note des deutschen Außenministeriums an die USA, dass „angesichts des Missbrauchs neutraler Flaggen“ durch Großbritannien „Fehler nicht immer zu vermeiden“ wären.[43] Unmittelbar vor der Versenkung der Lusitania fragte der britische Außenminister Edward Grey am Morgen des 7. Mai (am Tag der Versenkung der Lusitania) den nach England gesandten Berater des US-Präsidenten, Oberst House: „Was wird Amerika tun, wenn die Deutschen einen Ozeandampfer mit Amerikanern an Bord versenken?“ House antwortete sinngemäß, dass dann die USA in den Krieg eintreten würden.[44][45] […]
Auf der drittletzten Reise wurden zwei Handelsschiffe in zehn Meilen Entfernung von der Lusitania durch SM U 30 versenkt. Der Frachter Bengrove wurde auf der Rückfahrt von SM U 20 torpediert, als die Lusitania gerade in den St.-Georgs-Kanal einfuhr. Der bisherige Kapitän David Dow weigerte sich daraufhin, die Verantwortung für Passagiere und Fracht der Lusitania zu übernehmen, und wurde durch Kapitän William Thomas Turner abgelöst. […]
Am 22. April 1915 veröffentlichte die Kaiserliche Deutsche Botschaft eine Warnung in den fünfzig größten amerikanischen Zeitungen, die direkt neben die Abfahrtszeiten der Transatlantikdampfer gesetzt wurde:
„ACHTUNG! Reisende, die vorhaben, den Atlantik zu überqueren, werden daran erinnert, dass Deutschland und seine Alliierten und Großbritannien und seine Alliierten sich im Kriegszustand befinden; dass das Kriegsgebiet auch die Gewässer rings um die Britischen Inseln umfasst; dass in Übereinstimmung mit der formellen Bekanntgabe der Kaiserlichen Deutschen Regierung alle Schiffe, die die Flagge Großbritanniens oder eines seiner Verbündeten führen, Gefahr laufen, in diesen Gewässern zerstört zu werden, und dass Reisende, die im Kriegsgebiet auf Schiffen aus Großbritannien oder seiner Verbündeten reisen, dies auf eigene Gefahr tun. KAISERLICHE DEUTSCHE BOTSCHAFT, WASHINGTON D. C., 22. April 1915.“[54]
Noch am Tag der Abfahrt erschien in der New York Times eine Anzeige mit einer Warnung der deutschen Regierung vor einer Überfahrt.[55] Außerdem berichtet die New York Times in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1915 und die Washington Times bereits am 1. Mai 1915 von anonymen Telegrammen an einzelne Passagiere, die die Warnung enthielten, dass das Schiff torpediert werden würde. Einer der Empfänger soll demnach Alfred Vanderbilt gewesen sein.[56][57] [RMS Lusitania, Die_Lusitania_im_Ersten_Weltkrieg, Wikipedia]
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1835 versuchten die Vereinigten Staaten von Amerika vergeblich, Mexiko die Gebiete um Texas und Kalifornien abzukaufen. 1836 riefen die in Texas lebenden Amerikaner die unabhängige Republik Texas aus. 1845 wurde Texas von den USA annektiert. Darüber hinaus beanspruchten die USA weitere mexikanische Gebiete bis hin zum Rio Grande. Dies führte 1846 mit einer US-Invasion zum Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Nach der Niederlage Mexikos im Jahre 1848 trat das Land mit Unterzeichnung des Vertrages von Guadalupe Hidalgo seine nördlichen Gebiete ab, darunter die späteren US-Bundesstaaten KalifornienNew MexicoArizonaNevadaUtah und Colorado
Mexikos Gebietsabtretungen seit der Staatsgründung 181 bis heute

 HauptartikelMexikanisch-Amerikanischer Krieg
Im Jahr 1853 wurde mit dem Gadsden-Kauf das südliche Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten Arizona und New Mexico für 10 Millionen US-Dollar erworben, um eine günstigere Route für eine geplante Eisenbahnlinie nach Kalifornien, die jedoch nie gebaut wurde, zu ermöglichen. [Mexiko, 19. Jahrhundert, Wikipedia]
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Die Zimmermann-Depesche (auch Zimmermann-Telegramm) war ein verschlüsseltes Telegramm, das Arthur Zimmermann, der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amts, am 19. Januar 1917 (andere Quellen sprechen vom 13. oder dem 16. Januar)[1]über die deutsche Botschaft in Washington, D.C. an den deutschen Gesandten in Mexikosandte.
Ziel war ein Bündnis zwischen Deutschland und Mexiko für den Fall, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Neutralität aufgeben sollten. Der Regierung von Mexiko wurde in diesem Falle Unterstützung in Aussicht gestellt für die Rückgewinnung des 1848 an die Vereinigten Staaten verlorengegangenen Territoriums. Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo hatte Mexiko über 40 Prozent seines Territoriums (Kalifornien, Nevada, Arizona, Neu-Mexiko, Utah sowie Teile von Colorado und Wyoming) abtreten müssen.
Das Telegramm wurde vom britischen Marinegeheimdienst abgefangen und entziffert. Sein Chef, Captain R.N. William Reginald Hall, veranlasste die Regierung der Vereinigten Staaten, ihre Neutralitätspolitik zu überdenken, und trug entscheidend dazu bei, die Öffentlichkeit für den Kriegseintritt einzustimmen. Dabei hatte auch die Erinnerung an die mexikanische Unternehmung Napoleons III. 1861–1867 in Mexiko eine Rolle gespielt, der den Erzherzog Maximilian, einen Bruder des Kaisers von Österreich, 1864 zum Kaiser von Mexiko gemacht hatte (1864–1867), um auf dem amerikanischen Kontinent dem monarchischen Prinzip gegenüber der republikanischen Idee zum Durchbruch zu verhelfen.

 [Zimmermann-Depesche, Wikipedia]

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mein Kommentar:
Sprache und Psychologie: »Dieses großartige friedfertige Volk…« Ts, ts, ts…

siehe auch:
- Die Gebietsverluste Mexikos (Post, 25.05.2016)

Heute vor 54 Jahren – 24. Mai 1962: Im Freibad von Mettingen werden Bikinis verboten

Der Gemeinderat des westfälischen Städtchens Mettingen am Rande des Teutoburger Waldes untersagt den Frauen des Ortes, das Freibad im Bikini zu besuchen:
Bereits 1916 gab es für die ,,Städtische Badeanstalt“ eine Badeordnung. Der Aufenthalt im entkleideten Zustand war außerhalb der Umzäunung, besonders bei vorüberfahrenden Zügen, untersagt. Für die Damen habe es zweimal am Tag separate Badezeiten gegeben. Bemerkenswerterweise sei das Tragen eines Bikinis nicht untersagt worden, so Hockenbrink über die damals üblichen Sitten. ,,Der Rat der Gemeinde Mettingen dagegen hat sich im Jahre 1962 gegen das Tragen eines Bikinis im städtischen Freibad ausgesprochen.“ Wann der Beschluss wieder aufgehoben wurde, lasse sich laut Hockenbrink nicht mehr recherchieren. ,,Aber auch in Mettingen ist das Tragen eines Bikinis wieder in Mode gekommen“,betont der Bürgermeister mit einem Schmunzeln.
mehr dazu:
- Schwimmen im Freibad Bullerteich – Pforten geöffnet im Jubiläumsjahr (Silke Bork, Westfälische Nachrichten, 13.05.2012)

Bikini-Test: Wer kann was tragen? | taff [3:01]

Veröffentlicht am 27.09.2013
Was trägt Frau im Sommer am besten, wenn sie die eine oder andere Problemzone zu verstecken hat? Welcher Bikini passt zu welcher Figur und auf was sollte man lieber verzichten? Wir fragen nach! 

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Viel Spaß bei taff -- life. style. smile.

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siehe dazu auch:
- Der Ukraine-Konflikt 2 – Über unterschiedliche Meßlatten und die Verwendung von Sprache am Beispiel der Homosexuellen-Gesetzgebung in Deutschland und des israelisch-palästinensischen Konflikts (Post, 21.03.2014)
- Wie gehen wir mit gemachter Realität um? (Post, 15.06.2014)