Dienstag, 28. Oktober 2014

»Snowden hat sein Leben riskiert«

Sie ist die leise, mutige Journalistin hinter den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden: Laura Poitras. Ihr Dokumentarfilm „Citizenfour“ kommt am 6. November in die Kinos. Im Interview spricht Poitras über ihre Rolle in dem Film, über den NSA-Ausschuss und die Frage, ob sie mit ihren Henri-Nannen-Preis einschmelzen wird

Als Laura Poitras die E-Mail in ihrem Postfach öffnet, ahnt sie noch nicht, dass sie bald den wohl größten Geheimdienstskandal der jüngeren Geschichte enthüllen würde. Der Unbekannte – er nennt sich „Citizenfour“ – verkündet, Poitras habe sich selbst ausgewählt. Die investigative Filmemacherin hatte jahrelang zur Überwachung recherchiert und war immer wieder an US-Flughäfen festgesetzt worden.

Als Laura Poitras die E-Mail in ihrem Postfach öffnet, ahnt sie noch nicht, dass sie bald den wohl größten Geheimdienstskandal der jüngeren Geschichte enthüllen würde. Der Unbekannte – er nennt sich „Citizenfour“ – verkündet, Poitras habe sich selbst ausgewählt. Die investigative Filmemacherin hatte jahrelang zur Überwachung recherchiert und war immer wieder an US-Flughäfen festgesetzt worden.

mehr:
- Dokumentarfilmerin Laura Poitras: „Snowden hat sein Leben riskiert“ (Antje Berghäuser, Interview mit Laura Poitras, Cicero, 27.10.2014)

NYFF52: "CITIZENFOUR" Q&A | Laura Poitras (Full) [28:21]

Film at Lincoln Center
Veröffentlicht am 12.10.2014
Laura Poitras talks about "CITIZENFOUR," her documentary about Edward Snowden, the NSA, and surveillance, during a Q&A at the 52nd New York Film Festival.

siehe auch:
- NSA-Skandal – Die Macht des Staates (Johannes Supe, junge Welt, 05.11.2014)
- Ab jetzt in ausgewählten deutschen Kinos: Citizenfour – die Dokumentation über Edward Snowden (Netzpolitik, 05.11.2014)
Heute war in Berlin die Deutschlandpremiere von Citizenfour, der Dokumentation von Laura Poitras über Edward Snowden und den größten Überwachungsskandal in der Geschichte der Menschheit. Fast die Hälfte des rund zweistündigen Filmes dreht sich um die Woche in Hongkong, wo Poitras und Glenn Greenwald erstmals auf Edward Snowden trafen und die Kamera von Poitras lief mit. Alleine dafür lohnt sich der Film, das ist alles sehr authentisch und spannend. Und auch die beklemmende Atmosphäre gibt das Thema gut her. Unsere Empfehlung ist: Unbedingt ansehen. Wenn es einen Film gibt, den man dieses Jahr aus netzpolitischer Sicht im Kino gesehen haben sollte, dann ist es Citizenfour.

- Bundesregierung will Snowden nicht in Deutschland und versteckt sich hinter Selbstgefälligkeit und Ignoranz (Netzpolitik, 05.11.2014)
Jan Korte von den Linken hat bei der Bundesregierung nachgefragt, wie es mit der Aufenthaltserlaubnis für Edward Snowden aussieht. Die Antworten sind zynisch. Die erste Frage bezieht sich zunächst ganz allgemein darauf, welchen Nutzen die Enthüllungen Snowdens für die deutsche Politik und Gesellschaft aus Sicht der Bundesregierung gehabt hätten und man antwortet so arrogant wie ignorant:
Dass die Digitalisierung sowohl Chancen als auch potentielle Gefahren birgt, stellt für Politik und Gesellschaft ebenso keine grundlegend neue Erkenntnis dar, wie die Tatsache, dass die Informationsbeschaffung von Sicherheitsbehörden generell auch Maßnahmen der strategischen Aufklärung umfassen kann.

Eikonal {4:37}

netzpolitik_org
Veröffentlicht am 31.10.2014
Ausschnitt aus "Die Anstalt" vom 28. Oktober 2014: Claus von Wagner erklärt die Überwachungs-Operation "Eikonal" von BND und NSA.


ZDF Frontal 21 - BND der NSA Zulieferer zusammen mit Telekom und MCI - 31.03.2015 [11:00]

Rumfunk.Revival
Veröffentlicht am 01.04.2015
Gemeinsam spionieren - Deutsch-amerikanische Geheimdienstfreunde - Nach der Deutschen Telekom wurde nun ein weiterer Provider bekannt, bei dem der Bundesnachrichtendienst (BND) gemeinsam mit amerikanischen Geheimdiensten große Datenmengen in Deutschland abschöpfte. So verschafften sich BND-Mitarbeiter im Jahr 2004 Zugang zur deutschen Tochter der US-Firma MCI in Hilden bei Düsseldorf. Experten für Internetrecht bezeichnen diese Geheimdienstoperation als schwere Grundrechtsverletzung. BND-Mitarbeiter hatten sich gegenüber MCI Deutschland als Techniker des US-Mutterkonzerns ausgegeben und die Firma über den Zweck der eingebauten Technik getäuscht. Die abgeschöpften Daten teilte der BND mit dem US-Geheimdienst CIA. Bei der Operation “Glotaic“ wurden auch Telefongespräche deutscher Bürger erfasst – angeblich versehentlich und aufgrund von “Schlampereien bei der Bezeichnung der TK-Leitungen auf Seiten des TK-Betreibers“, so ein BND-Vermerk. Das eigentliche Ziel der Operation war das Abschöpfen so genannter Ausland-zu-Ausland-Verkehre aus 47 Ländern. Doch nicht nur Gesprächsinhalte, auch Verbindungsdaten wurden laut BND abgeschöpft: “Die Metadaten aller erfassten Verkehre werden zur späteren Verwendung in der Zentrale BND gespeichert“, heißt es in einem Vermerk des Nachrichtendienstes vom Februar 2006. Experten gehen von schwerem Grundrechte-Verstoß aus
Das sei eine illegale Vorratsdatenspeicherung, kritisiert der Experte für Internetrecht, Professor Niko Härting, im Frontal21-Interview. Auch die Ausleitung von Auslandstelekommunikation in Deutschland sei ein schwerer Grundrechte-Verstoß. Der BND hingegen vertritt die Rechtsmeinung, dass Ausländer keine “Grundrechteträger“ nach Artikel 10 des Grundgesetzes und somit nicht vor der Ausspähung ihrer Daten geschützt seien. Die versehentlich erfassten Daten deutscher Bürger habe man schließlich später ausgefiltert. Der BND beendete die Operation “Glotaic“ offiziell wegen der geringen Effizienz der Maßnahmen. Ähnlich begründete er das Ende einer weiteren Abhöraktion bei der Deutschen Telekom, die gemeinsam mit der NSA betriebene Operation “Eikonal“. Im NSA-Untersuchungsausschuss wurde jetzt deutlich, dass der BND die Abhörmaßnahmen stoppte, weil er sie selber als gesetzeswidrig empfand und deutsche Bürger nicht vor Ausspähung schützen konnte. So sagte ein BND-Mitarbeiter im Februar 2015 im Ausschuss: “Gekillt hat man es aus einem ganz anderen Grund.“ Es wäre unmöglich gewesen, die G-10-Filterung technisch hundertprozentig sicherzustellen. BND wollte Zusammenarbeit mit NSA vertiefen
Außerdem stellte der BND-Leitungsstab im Dezember 2008 zu den Kooperationen mit den US-Nachrichtendiensten fest, “dass die US-Seite versucht, die Nachrichtengewinnung auf Bereiche auszudehnen, die nicht im deutschen Interesse sind.“ So versuchte die NSA, im gemeinsamen Abhörzentrum Bad Aibling (JSA) Informationen über deutsche Firmen EADS und Eurocopter zu bekommen. Details/ quelle: http://www.zdf.de/frontal-21/wie-bnd-...

Sascha Lobo und die Überwachung im Netz [2:13:51]

Tobias Mädel
Veröffentlicht am 30.10.2014
Sascha Lobo hat in Hannover über die digitale Kluft, die Überwachung des Internets und des einzelnen gesprochen. 
Schutz vor Depublikation: https://twitter.com/i42n/status/52777...




zuletzt aktualisiert am 18.08.2016

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