Montag, 16. September 2019

Die Süddeutsche übt Bumerang-Werfen…

„Das an Gehässigkeit nicht zu überbietende Streiflicht vom 14./15. September ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die “Nachdenkseiten” von Albrecht Müller der SZ auf die Nerven gehen. Ein Grund mehr, die NDS jeden Tag zu lesen.“ – So Dr. Hans Bleibinhaus aus München in einer Mail. Was war geschehen? Was hat die Süddeutsche Zeitung geschrieben und prominent auf ihrer ersten Seite platziert? Was ist der Hintergrund und das Motiv für diesen journalistischen Offenbarungseid? Was können die mit-betroffenen NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser tun? Zunächst geben wir im Anhang das Streiflicht vom vergangenen Samstag wieder.

Ein paar kurze Anmerkungen zum Inhalt:


In den ersten Sätzen wird erkennbar, dass der Süddeutschen Zeitung drei aktuelle Artikel und Interviews der NachDenkSeiten nicht gepasst haben: die Zweifel an der offiziellen Version zum Einsturz der „beiden“ Türme des World Trade Centers, die wir übrigens stets sehr vorsichtig und differenziert vorgetragen haben; die Süddeutsche ärgert sich weiter über Jens Bergers Artikel „Hongkong-Held“ oder US-Marionette? und über meinen Beitrag darüber, für wen unser Bundespräsident und die Bundeskanzlerin wohl arbeiten

Die Süddeutsche Zeitung behauptet, wir würden vor allem Fragen stellen. NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser können die Skurrilität dieser Behauptung besonders gut einschätzen.

Dann wird nach erprobter Weise versucht, die NachDenkSeiten in die Verschwörungs- und Querfrontecke zu packen. Dazu wird Sarrazin mit mir und den NachDenkSeiten in einen Topf geworfen. Das ist ohne jegliche Basis. Auf den NachDenkSeiten hat es bisher nur Kritisches zu Herrn Sarrazin gegeben. Das wird auch so bleiben.


Dann wird mein vergleichsweise hohes Alter benutzt, um mich und damit die NachDenkSeiten in ein schlechtes Licht zu rücken. Das Alter als Argument! – das ist eine Masche, die erstaunlicherweise immer mal wieder benutzt wird. Sind ältere Menschen per se unzurechnungsfähig oder leistungsunfähig? Soll ich mich dafür schämen, dass mir im hohen Alter von 62 Jahren die Idee zu den NachDenkSeiten kam und ich 65 war, als wir dieses Projekt zu realisieren begannen, oder dass ich mit 66 „Die Reformlüge“ schrieb, die eine der frühen und substantiellen Kritiken der Agenda 2010 war und ist? Alle diese Projekte hätten ja gerne auch Jüngere übernehmen können. Vielleicht sogar der anonyme Autor des Streiflichts. 
Es ist übrigens schade, dass die ansonsten einsehbare Übung, die Autorenschaft des Streiflichts nicht zu nennen, hier zu einer üblen persönlichen Abrechnung benutzt wird. – Ich erinnere mich wegen gelegentlicher und produktiver Zusammenarbeit noch gut daran, welche vergnüglichen und kritischen Streiflichter der frühere Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Claus Heinrich Meyer, geschrieben hat. Für seine aktuellen Nachfolger würde er sich schämen, wenn er noch lebte.

Was ist vermutlich das Motiv für die Veröffentlichung des Streiflicht gegen die NachDenkSeiten und ihren Herausgeber zum jetzigen Zeitpunkt?


Ein Leser und Freund der NachDenkSeiten aus Nürnberg schrieb gestern, im ersten Moment hätte er gar nicht glauben können, „was man auf der ersten Seite einer der größten deutschen Tageszeitungen liest“ . Er meint, „das infame Geschreibe“ richte sich gegen die SZ selbst. Offenbar habe man keinerlei Argumente, sondern kann nur noch persönlich diffamieren bzw. reite man inzwischen auf einem so hohen Ross, dass man es nicht mehr für notwendig halte, sich ernsthaft und argumentativ mit Positionen auseinanderzusetzen, die von der offiziellen Sprachregelung abweichen. „Ich finde, die SZ macht sich selbst lächerlich, wenn dies das Niveau ist, auf dem sich heute der ‚Qualitätsjournalismus‘ bewegt.“

Diese Einschätzung könnte richtig sein. Das besagte Streiflicht könnte von der Mehrheit der Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung kritisch aufgenommen werden und ihr sogar schaden. Aber das stört offensichtlich in diesem Fall nicht. Der unmittelbare Anlass dafür, dass die Süddeutsche Zeitung gerade jetzt mit einem so polemischen Streiflicht kommt und dabei auch in Kauf nimmt, dass sich das bei ihren Leserinnen und Lesern gegen das Blatt selbst wendet, dürfte etwas anderes sein: die Zielgruppe dieses Streiflichts sind vermutlich nicht die normalen Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung, sondern Journalistinnen, Journalisten und Redaktionen anderer Medien.

mehr:
- Die Süddeutsche polemisiert gegen die NachDenkSeiten und ihren Herausgeber. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 16.09.2019)
siehe auch:
Wenn die Süddeutsche Zeitung manipuliert, dann im Dienst des Staatswohles (Wolf Wetzel, NachDenkSeiten, 21.09.2019) 
Leserbriefe zum Streiflicht der Wochenend-SZ und den Beiträgen dazu auf den NachDenkSeiten (NachDenkSeiten, 18.09.2019) 
Soundso-Papers: Nur Dumme bezahlen Steuern (Post, 18.11.2017) 
Was jetzt: Ein Steuerskandal ohne Putin?! (Post, 06.11.2017) 
Panama Papers – West-Propaganda für Unbedarfte: Das sind die Bösen! (NachDenkSeiten, 20.04.2016) 
Propaganda mit Fragezeichen? – Der nächste Blogger vor Gericht… (Post, 14.04.2016) 
Panama Papers – Hirn aus, Empörung an (Post, 10.04.2016) 
Massenmedien, Panama Papers und West-Oligarchen (Post, 08.04.2016) 
- Eine Welt voller Oligarchen (Post, 04.04.2016) 

Manipulation der Presse durch Netzwerke der großen Privatbanken - Die Anstalt (ZDF 29.04.2014) {7:30 – Start bei 2:51}

ॐ Die Bewusstseinsbrücke ॐ
Am 20.09.2014 veröffentlicht 
Hier wird sehenswert illustriert von Claus von Wagner die Manipulation der Presse und den Journalisten durch Netzwerkorganisationen von den 5 großen Privatbanken. Mehr auf YouTube

Da wir grad bei Banken sind:
- Steuerpolitik im Neoliberalismus: Attac nicht mehr gemeinnützig (Post, 26.02.2019)

aktualisiert am 29.09.2019

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen