Sonntag, 15. September 2019

Daniele Ganser, der Häretiker

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Häresie (von altgriechisch αἵρεσις haíresis, „Wahl“, „Anschauung“, „Schule“)[1] ist im engeren Sinn eine Aussage oder Lehre, die im Widerspruch zu kirchlich-religiösenGlaubensgrundsätzen steht. Im weiteren Sinn kann eine Häresie eine vom Anerkannten abweichende Lehre, MeinungDoktrinIdeologieWeltanschauung oder Philosophie sein. Ein Häretiker ist ein Vertreter einer Häresie.
Alternativ spricht man auch von Heterodoxie (von ἑτεροδοξία heterodoxia, „abweichende, verschiedene Meinung“)[1] oder Ketzerei oder einer Irrlehre. Ein Gegenbegriff ist Orthodoxie (Rechtgläubigkeit). Eine Lehre oder Lebensform kann prinzipiell nur relativ zu einer anderen – orthodox beurteilten – als häretisch bezeichnet werden.[2]
Der Begriff Häresie wird vorwiegend in der katholischen Kirche gebraucht, aber auch im Kontext der orthodoxenprotestantischen bzw. evangelischen Kirchen sowie mit Bezug auf JudentumIslam und einige andere Religionen. Von Häretikern zu unterscheiden sind Schismatiker, die sich zwar von einer bestimmten Bewegung oder Kirche abspalten, aber keine von deren Doktrinen wesentlich abweichenden Lehren ausbilden.
[Häresie, Wikipedia, abgerufen am 17.09.2019]
„Jede Häresie ist vielmehr zugleich Chiffre für eine bleibende Wahrheit, die wir nur zusammenhalten müssen mit anderen gleichzeitig geltenden Aussagen, von denen losgelöst sie einen falschen Anblick ergibt.[7]“
[Joseph Ratzinger, zit. in Häresie, Wikipedia, abgerufen am 17.09.2019] 
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Der Journalist Christian Mensch kritisiert Ganser als «Häretiker». Häretiker haben modernes Wissen mitbegründet. 

Christian Mensch, langjähriger Beobachter der Schweizer Medienszene und regelmässiger Kommentator in den Blättern der AZ Medien-Gruppe, die jetzt zur CH Media mutiert hat, zielt mit seiner Schreibe manchmal recht gut. Zu treffen allerdings gelingt ihm nicht immer. Historische Vergleiche zum Beispiel sind nicht sein Ding – oder können, wie eben geschehen, richtiggehend «in die Hosen gehen», um es für einmal im Kollegen-Slang von uns Journalisten zu sagen.

Da vergleicht Kollege Christian Mensch doch den Schweizer Historiker und Berufszweifler Daniele Ganser mit den Häretikern der christlichen Kirche – mit den Ketzern also, die sich nicht an die offizielle Lehre der Alleinseligmachenden Kirche hielten. Und er tut dies im Sinne einer abwertenden Kritik: Häretiker sind für Christian Mensch jene Leute, die das Bedürfnis hatten und haben, sich einen eigenen Glauben zusammenzuzimmern. Wörtlich schreibt er:

«Daniele Ganser, der Schweizer Vorredner der Verschwörungstheoretiker, hat den prototypischen Weg eines neuzeitlichen Häretikers zurückgelegt. Er war zwar nicht in einem Priesterseminar, bevor er sich mit kruden Glaubenstheorien zunächst die Abgrenzung und zunehmend die Ausgrenzung der Kirche einhandelte. Er war jedoch Historiker, der zunächst eine ordentliche universitäre Laufbahn einschlug, bevor er sich, zunehmend unfähig zum wissenschaftlichen Diskurs, daraus herauskatapultierte.»
Dieser Schuss von Christian Mensch ist nun nicht nur kein Treffer ins Schwarze, sondern ein klarer Nuller. Denn hätte Christian Mensch von der Kirchen- und Geistesgeschichte Europas eine Ahnung, dann wüsste er, dass ausgerechnet die Häretiker, jene, die ihrer Erkenntnisse wegen von der Alleinseligmachenden Kirche ausgeschlossen oder sogar auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sind, oft jene waren, die den selig machenden Glauben verlassen mussten, weil sie sich für nachprüfbares Wissen einsetzten.
mehr:
- Ein Kompliment für Daniele Ganser (Christian Müller, Info-Sperber, 15.09.2019)
siehe auch:
USA zeigen überraschende Merkmale eines Drittweltlandes (Post, 26.08.2019)
Die Forderung nach dem Nichtgebrauch des Verstandes hat Konjunktur (Alexander Unzicker, Telepolis, 24.03.2019)
Tagesdosis 3.4.2018 – Falsche Flaggen: Von Anthrax bis Novichok (Mathias Bröckers, KenFM, 03.04.2018)
USA - Die gekaufte Demokratie? – Trump die Alternative? (Post, 03.11.2016)
Warum schweigen die Lämmer? – Der Mensch im Geflecht von Medien, Manipulation und Macht (Post, 16.07.2016)
"In Deutschland darf man mit gewissen Leuten nicht sprechen" (Rudolf Stumberger interviewt Daniele Ganser, Telepolis, 15.07.2016)
Daniele Ganser und die Querfront (Rudolf Stumberger interviewt Daniele Ganser, Telepolis, 05.07.2016)
Angewandte Psychoanalyse: Masse und Mob – Wie sich Emotionen in der Menge entladen, und wie sie gesteuert werden können (Post, 14.03.2016)
Anthrax: Forschung als Gesundheitsrisiko (SRF, 05.06.2015)
27 000 PR-Berater polieren das Image der USA (Post, 12.02.2009)
Anthrax-Briefe: FBI-Ermittlung ergebnislos (Florian Rötzer, Telepolis, 19.07.2008)
- Milzbrand: Bilanz einer Hysterie Die Spur führt zum CIA - Das ARD-Magazin Monitor fasst zusammen (Monitor, 17.01.2002 – Gefunden bei AG Friedensforschung)
Anthrax: Forschung als Gesundheitsrisiko (SPON, 12.10.2001)

Mein Kommentar:
Im Post-Titel »USA zeigen überraschende Merkmale eines Drittweltlandes« bedeutet das Wort »überraschend« soviel wie »erstaunt« oder »unerwartet«. Jeder Zaubertrick enthält etwas Unerwartetes bzw. Überraschendes – etwas, woran wir nicht gedacht haben.
Aber wie nun, wenn es Menschen oder Gruppen gibt, die darauf hinarbeiten, daß Menschen über bestimmte Dinge nicht nachdenken oder bestimmte Dinge auf eine ganz bestimmte Art und Weise sehen?

Das US Imperium ist eine Oligarchie - Vortrag von Dr. Daniele Ganser in Landau / Pfalz am 20.11.2016 {2:26:55}

NachDenkSeiten
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
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Daniele Ganser setzt bei seinen verschiedenen Vorträgen immer wieder neue inhaltliche Akzente. In Landau konzentrierte er sich am 20.11.2016 auf die Beschreibung und Analyse des „Imperiums USA“ und auf die Darstellung der Veränderung dieses wichtigen Staates - von einer allseits bewunderten Demokratie hin zur Oligarchie. Dem Glauben der Mehrheit unserer Meinungsführer wird damit deutlich widersprochen. Ganser belegt seine Kritik an dem Traumbild, das üblicherweise vom Westen und der Führungsmacht USA gezeichnet wird, mit vielen Fakten. Mehr.
Zum Beispiel zeigt er mit verschieden eingefärbten Weltkarten, wie die Imperien in der bisherigen Geschichte aussahen. Er zeigt und belegt, wo überall in der Welt die USA mit Militärbasen vertreten sind, und vergleicht dies mit den Einflussbereichen von Russland, China und Europa. Das Ergebnis dieses Vergleichs ist eindeutig. Es gibt nur ein Imperium.
Ob seine geäußerte Hoffnung, dass jedes Imperium irgendwann untergegangen sei, trägt oder trügt, wird man erst später entscheiden können. Hoffentlich nicht erst nach dem Untergang dieser kriegerischen Welt. Die anschauliche Darstellung des herrschenden Imperiums ist nur ein Beispiel von vielen Dokumenten, die Daniele Ganser bei seinem Vortrag präsentiert. Insgesamt sind 117 Folien als laufende Belege in seinen Vortrag aufgenommen. Damit können die Zuschauer und Zuhörer nicht nur einen interessanten Vortrag nach-hören und nach-schauen, sie können auch Material für ihre eigene Argumentation und Aufklärungsarbeit ableiten.
Die gesamte Veranstaltung, also der Vortrag Daniele Gansers plus Einführung durch die Veranstalter Michael Grzeschik und Albrecht Müller, dem Herausgeber von NachDenkSeiten.de , dauert 2 Stunden und 30 Minuten. Das ist lang. Aber es ist trotzdem kurzweilig und lohnt. Es könnte sich besonders lohnen, wenn Sie Ihre Freunde, Bekannten und Nachbarn zum Anschauen und zur Diskussion einladen. Daran anschließende interessante Gespräche sind quasi garantiert.
Übrigens: Das frühere Kino Gloria in Landau war bis auf den letzten Platz besetzt. 500 interessierte und überdurchschnittlich viele junge Menschen waren der Einladung gefolgt



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