Sonntag, 10. April 2016

Panama Papers – Hirn aus, Empörung an

Eine Blendgranate oder Schockgranate, auch Flashbang, ist eine Granate, die mit einem lauten Knall (ca. 170–180 dB) und sehr hellem Licht (6–8 Millionen Candela) explodiert. Personen, die sich in der Nähe des Explosionsbereiches aufhalten, werden dabei kurzzeitig orientierungslos, da Seh- und Hörwahrnehmung stark beeinträchtigt werden. In der Regel entstehen bei der Explosion keine Splitter, was Blendgranaten auch einsetzbar macht, wenn sich Zivilpersonen in der Nähe der Explosion aufhalten (z. B. bei Geiselnahmen). Jedoch kann von dem Knalltrauma auch eine bleibende Hörbeeinträchtigung zurückbleiben.[1] Die Zündmischung basiert meist auf Magnesium- und Perchlorat-Basis.
Oftmals kommt auch eine Kombination von Lärm- und Blendgranate zum Einsatz, was zur vollkommenen Verwirrung von Personen führt, die der extremen Belastung unerwartet ausgesetzt werden. Diese Art Granate wird vor allem von Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs bei der Erstürmung eines Raums oder Gebäudes eingesetzt.
Die Verzögerungszeiten liegen zwischen 0,5 s und 1,5 s. Es wird zwischen taktischen Blendgranaten und Irritationswurfkörpern unterschieden. Bei der Blendgranate wird durch den Überdruck/Lautstärke der Gleichgewichtssinn im Innenohr überlastet. Beim Irritationswurfkörper, der zwischen sechs und neun Knalleffekte besitzt, sollen die Dauer und die Lautstärke den Täter von der eigentlichen Aktion (z. B. Zugriff der Polizei) ablenken. [Blendgranate, Wikipedia]
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In der Biosoziologie, einem Teilbereich der Soziologie, wird von manchen Forschern die These vertreten, dass die Geschichte des Menschen mit der Erfindung des Erzählens beginnt. Es gibt keine Möglichkeit, diese Hypothese empirisch zu belegen; vielmehr ist damit gemeint, dass das Menschsein sich zentral über die Fähigkeit des Erzählens definiert (siehe Anthropologie).
So geht man in der Soziologie davon aus, dass in vielen Völkern der Urzeit – ebenso wie bei manchen noch heute existierenden Stämmen, die keine Schrift kennen – der Erzähler eine wichtige soziale Funktion hat. Ein Erzähler trägt die MythenGenealogienMärchen und Sagen eines Volkes mündlich weiter. Dadurch bildet er das soziale Gedächtnis seines Stammes.Weiterführende Artikel hierzu: Mündliche ÜberlieferungOralität [Erzähltheorie, Soziokulturelle Funktion des Erzählens, Wikipedia]
1990 gelangte Christine Brooke-Rose zu der Einschätzung, dass Narratologie selbst kaum mehr als Geschichtenerzählen sei (wie alles Benennenwollen), auch wenn es als eine gute Geschichte anzusehen sei. Narratologie werde aber dann trivial, wenn sie sich darauf verlegt, Gesetzmäßigkeiten von universaler Gültigkeit zusammentragen zu wollen. Interessant sei es immerhin, wenn sich analytisches Interesse wegwende von Text als Objekt (mit inhärenten Strukturen) und hin zum Leser, von dem angenommen wird, dass er diese Strukturen internalisiert habe und gelernt habe, sie zu erkennen. Narratologische Forscher würden allerdings den Eindruck machen, sie selbst hätten die Erfahrung dringend nötig, was passiert, wenn sie einen Text nicht ohne Hindernisse verstehen. Sehr nützlich sei Narratologie gewesen, um einzelne Mechanismen von Sprache und Text genauer zu bestimmen, aber Diskussionen über narratologische Phänomene seien in der Selbstbezüglichkeit stecken geblieben, ähnlich wie der „postmoderne“ Roman. Jede Phase habe eben die Rhetorik, die sie verdiene, resümiert Brooke-Rose.[4] [Erzähltheorie, Kritik an der Narratologie, Wikipedia] 
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Es gab eine ausgeprägte Vorliebe für germanische Mythologie im Nationalsozialismus. Der Ideologe Alfred Rosenberg schrieb 1930 Der Mythus des 20. Jahrhunderts, ein Werk, mit dem er sich gegen das Christentum richtete und das weite Verbreitung fand. Die Blut-und-Boden-Ideologie, nach Michel Foucault,
„[…] verband sich mit einem träumerischen Schwärmen von einem höheren Blut, das sowohl den systematischen Völkermord an anderen wie auch die Bereitschaft zur totalen Selbstaufopferung einschloss. Und die Geschichte hat es gewollt, daß die hitlerische Sexualpolitik eine lächerliche Episode geblieben ist, während sich der Mythos vom Blut in das größte Massaker verwandelte, dessen sich die Menschen bis heute erinnern können“– Michel Foucault: Der Wille zum Wissen[39]
Max Horkheimer und Theodor W. Adorno behandelten in ihrer Dialektik der Aufklärung (1944) das „Scheitern der Aufklärung“ im Nationalsozialismus. Mit dem Versuch, die Natur zu beherrschen, wird ihrer Auffassung nach der einst mythische Zugang zur Welt seit der Aufklärung rational gemacht, als „Herrschaft“ aber schlage Aufklärung selbst in Mythos zurück, in den „Positivismus“ einer Affirmation des Bestehenden. Seit diesem Scheitern stehen die Mythen der Moderne wie Fortschritt und Nationalismus verstärkt in der Kritik. Ernst CassirerGeorges Sorel oder Elias Canetti brachten kritische Begriffe wie „Mythos des Staates“, Geschichtsmythospolitischer Mythos ins Gespräch.Die Mythenkritik hat im 20. Jahrhundert auch durch Roland Barthes eine Neufassung erfahren. Anlass für seine Untersuchungen war
„[…] Meistens ein Gefühl der Ungeduld angesichts der ‚Natürlichkeit‘, die der Wirklichkeit von der Presse oder der Kunst unaufhörlich verliehen wurde, einer Wirklichkeit, die, wenn sie auch die von uns gelebte ist, doch nicht minder geschichtlich ist. Ich litt also darunter, sehen zu müssen, wie ‚Natur‘ und ‚Geschichte‘ ständig miteinander verwechselt werden.“– Roland Barthes: Mythen des Alltags[40]
Nach Barthes ist es eine wesentliche Funktion des Mythos – wie beispielsweise die conditio humana des klassischen Humanismus –, an Stelle der Geschichte der Dinge, eine sich vorgestellte „Natur“ zu stellen. Es verberge sich dahinter ein „ideologischer Missbrauch“[41] dem er in seinen Mythen des Alltags nachging. [Mythos, Missbrauch und Kritik, Wikipedia]
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Mit dieser modernen „Anti-Ideologie“ werden alle gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen (Technologischer Fortschrittdemokratische Systemekapitalistische Gesellschaftsordnung, stetig zunehmendes Wirtschaftswachstum u. a.) als „wahr und ehrlich“ legitimiert. Die Philosophen Slavoj Žižek und Herbert Schnädelbach weisen jedoch darauf hin, dass solch technokratisches Denken alles andere als nicht-ideologisch sei: Eine der idealen Grundbedingungen für eine Ideologie sei die Annahme, dass es keine Ideologie gäbe.
„Die vollkommene Anpassung des Bewusstseins und seine objektive Unfähigkeit, sich Alternativen zum Bestehenden auch nur vorzustellen, ist die Ideologie der Gegenwart.“
– Herbert Schnädelbach[17]
Žižek sieht darin gar eine weitaus gefährlichere Ideologie als in den Diktaturen: Despoten legitimieren Enteignung, Vertreibung, Gewalt usw. im Bewusstsein ihrer Machtfülle mit offensichtlichen Unwahrheiten. Demgegenüber ist im modernen Pluralismus ein Konsens der gesamten Gesellschaft notwendig: Tatsächlich ideologische Begründungen würden im alltäglichen Diskurs als unumstößliche Wahrheiten akzeptiert und bestimmten somit ohne offensichtlichen Zwang durch die Politik den sozialen Prozess. Je mehr sich die Bürger mit dieser versteckten Ideologie identifizierten, desto weniger brauche der Staat einzugreifen. Vordenker dieser „diskursiven, alles durchdringenden, sich sozial organisierenden Ideologie der Gegenwart“ sind vor allem Ernesto Laclau und Chantal Mouffe.[16][18] [Ideologie, Ideologie der Gegenwart, Wikipedia]
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Kaum wurden die „Panama Papers“ veröffentlicht, wurden sie instrumentalisiert. Ideologen fühlen sich in ihrer Weltanschauung bestätigt. Bei der Empörung geht es eigentlich um etwas ganz Anderes
Ideologien sind bequem. Sie unterteilen die Welt in gut und böse, in gerecht und ungerecht, in oben und unten. Das erspart das Denken und bestätigt einen darin, den Überblick zu behalten in einer komplexen Welt. Vor allem aber geben Ideologien das gute Gefühl, es schon immer gewusst zu haben und moralisch auf der richtigen Seite zu stehen. Deshalb sind wir für sie so anfällig.

Wie mächtig Ideologien sind, kann man in diesen Tagen studieren: bei der Diskussion um die so genannten „Panama Papers“.

Allein schon der Name: „Panama Papers“. Da gruselt es den Rechtschaffenen gewaltig. Das klingt geradezu nach dunklen Geschäften, nach unlauteren Machenschaften und schmierigen Betrügereien. Überhaupt: Liegt Panama nicht in Mittelamerika? Vor dem geistigen Auge des durchschnittlichen Nordeuropäers entsteht da umgehend ein düsteres Bild von Korruption und halbseidenen Mafiosi.

Und dann auch noch Begriffe wie „Briefkastenunternehmen“ und „Offshore-Firmen“. Da weiß der normale Giro-Konten-Besitzer, was er davon zu halten hat. Klingt alles ziemlich kriminell.

Kaum Handfestes unter den Enthüllungen

Ist es ja auch. Zumindest möglicherweise. Denn an Briefkastenunternehmen und Offshore-Firmen ist erst einmal nichts illegal. Manchmal sind sie auch für redliche Investoren überaus sinnvoll. Aber genau hier liegt der Punkt.

Denn was bisher ans Tageslicht kam, mag einen überaus schlechten Beigeschmack haben, wirklich Handfestes war aber bislang kaum darunter. Selbst die Machenschaften des ersten Opfers von Panama-Leaks, Islands Ministerpräsident Sigmundur Davið Gunnlaugsson, fallen eher unter die Kategorie Doppelmoral als unter die des Rechts – Gunnlaugssons politische Karriere begann mit dem Kampf gegen die Verfilzung von Politik und Finanzwirtschaft.

Gleichwohl, allein die Liste der Namen und Institutionen, die in Umlauf gebracht wurden, bestätigt auf das Wunderbarste Vorurteile: Man nehme nur den ukrainischen Präsidenten Poroschenko, Saudi-Arabiens König Salman, Putinfreund Roldugin oder Fifa-Präsident Infantino – da weiß man doch, woran man ist. Dass auch der in kapitalismuskritischen Kreisen so beliebte Regisseur Pedro Almódovar Gelder via Jungferninseln anlegte, wird dabei umgehend ausgeblendet.

Stimmiger ist da schon, dass auch die Deutsche Bank im Reigen der Beschuldigten nicht fehlt. Dann tobt das antikapitalistische Volksempfinden und die Ressentiments gegen „die da oben“ haben freie Bahn. Hirn aus, Empörung an.

mehr:
- Verschwörungstheorien um die Panama Papers: Hirn aus, Empörung an (Alexander Grau, Cicero, 09.04.2016)

mein Kommentar:

Ach, mein lieber Herr Grau, es ist also nichts Handfestes in den 2,6 TB Offshore-Leaks. Vielleicht machen Sie sich ja mal Gedanken darüber, wieso im größten virtuellen Datenleck aller Zeiten nichts Handfestes ist und fragen sich: Cui bono?

- Panama Papers: „Cui Bono?“ bzw. „Wer soll damit getroffen werden?“ (Konjunktion.info, 06.04.2016)
- Panama Papers: Cui bono? Wer hat davon einen Vorteil? Ernst Wolff – Bananenrepublik (Ernst Wolff, Terraherz, 05.04.2016)
- Die Panama Papers und der große Unbekannte: Wie glaubhaft ist die Saga vom hehren Whistleblower? (ga, Meedia, 05.04.2016)
So ist womöglich auch das internationale Investigativ-Netzwerk ICIJ, das die SZ um Hilfe bat, nicht ganz frei von Einflüssen. Wie der Publizist und frühere britische Diplomat Craig Murray in seinem Blog schreibt, wird das ICIJ-Netzwerk vollständig vom US-amerikanischen Center for Public Integrity finanziert und organisiert. Zu den Finanziers dieses Centers gehören u.a. die Ford Foundation, Carnegie Endowment, Rockefeller Family Fund, W K Kellogg Foundation und die Open Society Foundation (von US-Investor George Soros). Die Oberklasse des US-Kapitalismus. Murray stellt die These auf, die Panama-Rechercheure seien quasi auf dem westlichen Auge blind gewesen, indem sie bei ihren Suchanfragen die „schmutzigen Geheimnisse des westlichen Kapitalismus“ ausgeklammert hätten:
- Lesetipps: Rund um die Panama Papers (Pinksliberal, 09.04.2016)
- #Panamaleaks – Einsatz von Streumunition in der Info-OP gegen Putin (Ein Parteibuch, 08.04.2016)
- Geld ist dicker als Wasser, Teil 2: Panama Papers – Was soll man von den Jägern halten? (Bettina Röhl, Tichys Einblick, 07.04.2016)

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Der ehemalige Diplomat und Menschenrechtsaktivist Craig Murray kritisierte in Zusammenhang mit den jüngst veröffentlichten Panama Papers die Art der Finanzierung und zweifelt an der Unabhängigkeit des ICIJ , weil man unter den Unterstützern und Finanziers dieses Instituts Namen wie die Ford Foundation, Carnegie Endowment, Rockefeller Family Fund, W K Kellogg Foundation und die Open Society Foundation (Soros) findet. Er rechne daher nicht mit der "[...]schonungslosen Offenlegung des westlichen Kapitalismus. Die dreckigen Geheimnisse der westlichen Unternehmen werden auch weiterhin verschlossen bleiben.[...]"[19][20] [Center for Public Integrity, Kritik, Wikipedia]
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Einige Empfehlungen der Operation Northwoods lauteten: [3]
  • Verbreitung von Gerüchten über Kuba durch geheime Radiosender
  • Anschläge gegen kubanische Flüchtlinge in den USA, für die man Castro verantwortlich machen wollte
  • Zerstörung einer amerikanischen Militärbasis oder eines amerikanischen Flugzeuges, anschließende Beschuldigung kubanischer Truppen
  • Störung des zivilen Luftverkehrs, Angriffe auf Schiffe und Zerstörung eines US-Militärflugzeuges durch Flugzeuge vom Typ MiG
  • Zerstörung eines angeblich mit ferienreisenden Studenten gefüllten Passagierflugzeuges
  • möglichen Unfalltod des Astronauten John Glenn als kubanische Sabotage darstellen
  • Inszenierung einer Terroraktion mittels des tatsächlichen oder simulierten Versenkens kubanischer Flüchtlinge
  • Angriff und Abschuss einer zivilen Chartermaschine durch ein kubanisches Flugzeug.
Für den Angriff und Abschuss einer zivilen Chartermaschine sah man vor, ein genaues Duplikat eines tatsächlich registrierten Zivilflugzeuges der CIA anzufertigen. Vorgesehen war hierfür der Luftwaffenstützpunkt Eglin. Das Duplikat sollte durch ein Rendezvous beider Flugzeuge südlich von Florida ausgetauscht werden. Zuvor haben bereits Passagiere mit falschem Namen das tatsächlich registrierte Flugzeug betreten und fliegen auf Minimalhöhe zum vorgesehenen Luftwaffenstützpunkt Eglin zurück. Das Duplikat sollte als Drohne weiter Richtung Kuba fliegen und mit dem Notsignal „Mayday“ einen Angriff durch ein kubanisches Kampfflugzeug simulieren. Indem das Signal aufgefangen und der International Civil Aviation Organization gemeldet wird, würde der Vorfall von ganz allein genug Aufsehen erregen, ohne großes Zutun der US-Regierung.[4]
Da das Dokument von John F. Kennedy abgelehnt wurde, blieb Operation Northwoods ein Entwurf ohne tiefgreifende Folgen für die kurz darauf folgende Kubakrise.[5] Bedeutung erlangte das Dokument erst wieder mit der Veröffentlichung in den 1990ern und der Auswertung interner Geheimdienstprotokolle aus der Zeit der Kubakrise, sowie durch die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Schweizer Historiker Daniele Ganser argumentiert in diesem Zusammenhang, Operation Northwoods liefere den auch für 2001 relevanten Beleg, dass weder die Planung von inszenierten Terroranschlägen gegen das eigene Land durch US-Regierungsbehörden noch die erfolgreiche Geheimhaltung solcher Pläne als abwegig auszuschließen seien.[6] [Operation Northwoods, Inhalt des Dokuments, Folgen, Wikipedia]

KenFM über: Die Panama-Putin-Posse [19:16]

Veröffentlicht am 05.04.2016
Was ist eine Briefkastenfirma?

Bei einer Briefkastenfirma handelt es sich nicht um eine klassische Fabrik mit echten Mitarbeitern, die morgens wirklich zur Arbeit kommen, um tatsächlich irgendetwas zu produzieren. Auch wird in einer Briefkastenfirma keine echte Dienstleistung erbracht. Eine Briefkastenfirma ist nichts anderes, als eine Postadresse, die der Täuschung dient. Wie zu erwarten war, geht es um Geld. Extrem viel Geld. Dieses Geld wird über die Briefkastenfirma in einer Steueroase geparkt, gewaschen oder weitergeleitet.

Dieses Phänomen ist nicht neu, sondern so alltäglich wie Prostitution. Wer über eine Briefkastenfirma verfügt, kann gegenüber dem heimischen Finanzamt behaupten, er würde schon Steuern auf seine Gewinne bezahlen, aber eben an ein Finanzamt, das sich in einer Steueroase befindet. Das aber wäre völlig legal, denn schließlich wäre auch der eigene Firmensitz zufälligerweise an diesem Ort. Praktisch. Und einen Briefkasten gäbe es dort auch. Der ist nur sehr klein, was aber damit zu tun hätte, dass auch die abzuführenden Steuern sehr klein seien. Wie passend!

Wer sich die Nutzer von Briefkastenfirmen ansieht, wird feststellen, dass sich kaum Hartz-IV-Empfänger unter ihnen befinden. Dieses Geschäftsmodell lohnt nur, wenn man nicht mehr weiß, wohin mit seinem Schotter. Nur wer schon reich ist, wird sich um einen Briefkasten in einer Steueroase bemühen. Natürlich macht ein Bonze, eine Firma oder ein Konzern das nicht selber. Dafür gibt es schließlich Profis. Eine ganze Branche lebt davon, die Institution „Finanzamt“ zum Narren zu halten. Legal, versteht sich.

Es lebe das Gewerbe der Wirtschaftsberatungsunternehmen, die schon deshalb dem Fiskus oder den Anwälten immer einen Schritt voraus sind, da auch hier die Politik der Drehtür fest zum Geschäftsmodell gehört.

Profis in Sachen Steuervermeidung werben die Fachleute von den ermittelnden Behörden einfach ab. Später wechseln die mit Cash auf Linie gebrachten Personen auch gerne wieder zurück auf Staatsposten, oder aber werden Teilhaber großer Kanzleien, die wiederum beratend den agierenden Wirtschaftsprüfern zur Seite stehen. Ein Kreis schließt sich hier nicht, der Ring kann gar nicht verlassen werden, denn er ist extrem stabil und sorgt dafür, dass die Multimilliarden der Kunden mit einem Speed von A nach Z verschoben werden, dass man in Cern schon fast neidisch wird.

Das Ganze ist ein großer Circus, bei dem eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, denn jeder, der sich zu den Reichen oder Superreichen zählt, spielt in diesem Casino mit. Jeder.

...

Wer hat die Panama Papers bezahlt?
Das ICIJ, ein internationales Konsortium für investigative Journalisten. Das ICIJ wurde 1997 gegründet und gehört zum CPI, dem Center for Public Integrity. ICIJ und CPI werden vor allem aus Stiftungen finanziert. US-Stiftungen steinreicher Oligarchen, gegen die Putin selbst dann noch ein armes Würstchen wäre, sollte er tatsächlich 200 Milliarden gemopst haben.

Finanziert hat die Enthüllungsstory, genannt Panama Papers, die Ford Foundation, der Rockefeller Family Fund, die W. K. Kellogg Foundation, Carnegie Endowment und, wie nicht anders zu erwarten, die Open Society Foundation eines gewissen, na klar, George Soros.

Das könnte erklären, warum die Süddeutsche Zeitung, die Russland auch 2016 noch bezichtigt, die Krim annektiert zu haben, obwohl rechtlich längst bewiesen ist, dass hier eine Sezession vorliegt, in ihrem Text zu den Panama Papers Putin als den Bösewicht Nummer Eins darstellt.

Die Krim wollte sich nicht der durch Faschisten unterstützten Putsch-Regierung in Kiew anschließen, nur hat dies das State-Department innerhalb der Süddeutschen Zeitung noch immer nicht verkraftet. Und dass Soros in der Ukraine während des Putsches auch das ZDF mit von ihm gezimmerten Nachrichten versorgte, ist der SZ anscheinend egal.

Ist es nicht verwirrend, dass ausgerechnet ein Netzwerk von Superreichen über ihre Stiftungen, die sie gründeten, um Steuern zu sparen und das gesparte Geld politisch nutzen, jetzt DIE Enthüllung des Jahrhunderts in Sachen Steuerschlupflöcher finanziert hat, und keine Sau in den Leitmedien sich die Frage stellt, wie das zusammenpasst?

Gut, dass wir alternative Blogs wie den von Alexandra Bader aus Österreich haben. Sie stellt die Frage, ob Putins Intimfeind George Soros als Mitfinanzier des Enthüllungspapiers nicht stutzig machen müsste.

Reichlich dubios.

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Das gesamte Skript und alle weiterführenden Links unter:
https://kenfm.de/die-panama-putin-posse/

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