Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo in der Republik gegen die „Lügenpresse“ gepöbelt wird. Kein Tag, an dem Journalisten nicht Zigtausende von Hass-Mails erhalten. Und all das in einer Zeit, in der die Arbeitsbedingungen für Journalisten immer prekärer werden – gesellschaftlich, politisch, aber auch ökonomisch.
Kein Zweifel: Gegenwärtig befindet sich der Journalismus in seiner vielleicht größten Krise in der Geschichte der Bundesrepublik. Dabei spielt die „Vierte Gewalt“ eine eminent wichtige Rolle für das Funktionieren der Demokratie – was nicht zuletzt durch die Garantie der Pressefreiheit im Grundgesetz zum Ausdruck kommt. Journalismus ist in diesem Sinne in der Tat systemrelevant, steht aber – nicht nur, aber auch in Deutschland – zunehmend unter Druck. Die multiplen Bedrohungen des Journalismus stellen heute ein ganzes Berufsfeld in Frage und gefährden die öffentliche politische Kommunikation. Politische und ökonomische Eingriffe sorgen dafür, dass die strukturierende Rolle des Journalismus im gesellschaftlichen Diskurs zu erodieren droht – mit verheerenden Folgen für die Demokratie.
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- Fünfte versus Vierte Gewalt: Journalismus unter Beschuss (Frank Überall, Blätter für deutsche und internationale Politik, April 2016)
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