Sonntag, 17. März 2019

Gelbwesten: Wichtiger als das was ist, ist, wie darüber berichtet wird!

Acte 18 und der "Marsch des Jahrhunderts" für das Klima: Die Bösen und die Guten
Die Luft bei den Gilets jaunes ist nicht raus. Außer Atem waren die Amerikaner gestern auf den Champs-Elysées. "It's wild", wurde einer von ihnen in einer Reportage zitiert.

Auf der Prachtstraße war Krieg ("c’était la guerre"), weswegen er gleich dahin sei, sagt ein Franzose mit einer Gelbweste, den Le Monde-Reporter später dort treffen, wo sich die Bösen mit den Guten vermischen: die Demonstranten für ein besseres Weltklima und die Verfechter einer anderen politischen und sozialen Ordnung Frankreichs.

Die Fröhlichen

450.000 sind gestern am 16. März zum großen Protesttag zusammengekommen. Es waren aber nicht nur die Gelben Westen allein, sondern auch die Klimaschützer, die am Samstag mit dem Marche du siècle (wörtlich "Jahrhundertmarsch") fortsetzten, was sich am Freitag weltweit in Bewegung gesetzt hatte (Schulstreiks: Die Jugend will Taten sehen). Konvergenz war gestern ein Schlagwort, das von größeren Teilen der Gelbwesten und vor allem von ihren verbliebenen Unterstützern in den Medien hochgehalten wurde.

mehr:
- Frankreich: Wen repräsentieren die Gelbwesten? (Thomas Pany, Telepolis, 17.03.2019)
siehe auch:
"Gelbwesten"-Prosteste in Paris – Wohnhaus geht in Flammen auf (dpa, ZDF, 16.03.2019)
Aufräumarbeiten nach dem G20-Gipfel: Was würde geschehen, wenn… (Post, 23.07.2017)
weitere ZDF-Schlagzeilen auf der gleichen Seite:
- Randale in Paris - "Gelbwesten"-Protest artet in Gewalt aus
- Wieder Ausschreitungen in Paris – Gewalt bei "Gelbwesten"-Protesten
- Paris: Festnahmen nach Protesten

ANTISEMITISMUS: Philosoph Finkielkraut von Gelbwesten massiv bedrängt {1:07}

WELT
Am 19.02.2019 veröffentlicht 
Die antisemitischen Ausfälle gegen den Philosophen Alain Finkielkraut am Rande einer "Gelbwesten"-Kundgebung in Paris haben für viel Empörung gesorgt. In einem Interview sagte der 69-Jährige nach dem Vorfall, er sei besorgt um alle Juden Frankreichs.
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Mein Kommentar:
Ein Haus brennt – Welche Gelbwesten sollten an Bildern eines brennenden Hauses Interesse haben?
Antisemitismus? 
zufällig in eine Gelbwesten-Demonstration geraten? 
Welche große französische Zeitung hat Finkielkraut ob seiner Provokation kritisiert? Hat da keine den Mut?
besorgt um alle Juden in Frankreich?
geht’s auch ’ne Nummer kleiner?
Wenn sich zehn Gelbwesten – wenn’s denn welche waren – bescheuert verhalten (ich sage nicht bösartig!), haben dann 200.000 Gelbwesten ein »Antisemitismus-Problem«?
Man dachte [bei Springer] zu oft in Verschwörungsbegriffen und hielt die Proteste für zentral gesteuert. Schnell wurde bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten davon ausgegangen, dass die Gewalt einzig und allein von den Demonstranten ausging.
[Ohnesorg, Springer und die linke Einäugigkeit, WELT, 31.05.2009]

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