Dienstag, 20. Oktober 2020

Keinen Bock mehr auf Coronazahlen

Keinen Bock mehr auf Coronazahlen? - Teil 5

Vor wenigen Wochen sah es so aus, als hätte sich die Entwicklung bei den Positiv-Getesteten-Zahlen von der Entwicklung der Corona-Sterbezahlen nahezu abgekoppelt. Während ab Mitte Juli die Positivtests anstiegen, gab es bei den Todesfällen bis weit in den September hinein kaum eine Veränderung. Dann stieg die Zahl der Corona-Toten (wenn auch auf sehr niedrigem Niveau) wieder an.

Ist damit die Entspannungsphase bezüglich schwerer Covid-19-Fälle bis auf Weiteres beendet? Sind die verschiedenen Kennzahlen der Corona-Statistik derzeit so eng verschränkt, dass eine Verdopplung der Positivtests eine Verdopplung der schweren Krankheitsfälle nach sich zieht?

Im Folgenden möchte ich die statistische Entwicklung bei den Covid-19-Intensivpatienten in den Blick nehmen und an eine Messlatte erinnern, die zu Unrecht etwas aus dem Blick geraten ist: das Kriterium der Gesundheitssystem-Auslastung. Entsprechende Daten zur Intensivbetten-Belegung sind in hoher Qualität verfügbar: über das DIVI-Intensivregister.
mehr:
- Corona durch die DIVI-Brille betrachtet (Jopachim Schappert, Telepolis, 20.10.2020)

Ich kann die wohlwollende Kritik (Auch wenn sich die Rechnung als Zufallstreffer erweisen sollte, hat sie mehr mit Statistiktricks als mit Exponentialrechnung zu tun. Merkel hat sie präsentiert, um die Bedrohlichkeit des aktuellen Infektionsgeschehens zu betonen.) leider nicht gutheissen.

Dass Politiker wüste Spekulationen über die Zukunft absondern, für die sie ob deren Unverbindlichkeit nicht zur Rede gestellt weden können, ist normal. Merkel hat aber den Fehler gemacht, bereits vorliegende Daten irreführend zu interpretieren und damit dem Volk Angst einzujagen.
“Ich habe einfach eine Modellrechnung gemacht”, sagt Merkel nach dem Treffen mit den Länder-Regierungschefs. Im Juni habe es im Schnitt 300 Neuinfektionen am Tag gegeben, jetzt würden zuweilen bis zu 2400 gezählt. Also habe sich die Zahl in drei Monaten dreimal verdoppelt. “600, 1200, 2400”, rechnet Merkel vor.

Und dann verdoppelt sie weitere drei Mal - bis Weihnachten sind es noch drei Monate. “4800, 9600, 19200″, sagt die Kanzlerin. Verdopplung könne sehr schnell zu großen Fallzahlen führen. “Das wollte ich nur zeigen.”
Sie erweckt den Eindruck, die sich seit Juni monatlich verdoppelnden Fallzahlen bedeuteten eine exponentielle Ausbreitung des Virus. Das kann sie nur, weil sie wohlweislich die Erhöhung der Testungen im gleichen Zeitraum ebenso verschweigt wie die Tatsache, dass nur die relativen Zahlen der positiv Getesteten relevant sind und nicht die absoluten. Also der prozentuale Anteil der positiv Getesteten an der Gesamtzahl der Getesteten. Und der betrug im betreffenden Zeitraum knapp 1%, fast konstant mit geringfügigen Schwankungen.

Merkel betont also die Bedrohlichkeit des aktuellen Infektionsgeschehen mit irreführenden Berechnungen. Das macht sie, um die Seuchenstimmung aufrecht zu erhalten, der Bevölkerung Angst zu machen und ihr die Freude auf das Weihnachtsfest zu versauen.

Ich finde das ziemlich niedrig und denke, dass man sie auf diese Worte einmal wird festnageln können. 
 

[Kommentar von Woody Box,  Merkels Verdopplungstheorie ist eine böswillige Irreführung der Öffentlichkeit, 20.10.2020 13:00] 

mein Kommentar:
Merkel auf was festnageln? Echt jetzt? 😂
siehe auch:
- Ein großes Schweigen geht zu Ende (Peter Nowak, Telepolis, 20.10.2020)
Leitmedium ARD rudert zurück? (Post, 06.10.2020)

mein Kommentar:
Natürlich nicht, der Mainstream öffnet sich ganz langsam der Realität, um die Leute ruhigzuhalten!
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