Kommt es zu einem US-geführten Krieg gegen den Iran? Noch ist die Entscheidung nicht gefallen, noch mag Präsident Trump an einen Deal mit Teheran glauben: „Ruft mich an.“ Doch die Hardliner im Weißen Haus, die Architekten der Konfrontation mit der Islamischen Republik, Sicherheitsberater John Bolton und Außenminister Mike Pompeo, wollen nichts weniger als einen Regimewechsel – ganz egal, wie Teheran sich verhält. Drastisch haben die USA den Druck auf die iranische Führung erhöht. Die Ausnahmegenehmigungen für den Import iranischen Öls zugunsten Chinas, Japans, Südkoreas, Indiens und der Türkei hat Washington zum Monatsbeginn widerrufen und damit die wirtschaftliche Kriegsführung gegen Teheran verschärft. Diese „sekundären Sanktionen“, die auch Drittstaaten jeden Handel mit dem Iran untersagen, sind völkerrechtswidrig. Aber es gehört zu den Privilegien einer Weltmacht, internationales Recht ignorieren zu dürfen. Darüber hinaus hat Washington die Revolutionsgarden, die Elitetruppe des Regimes, zu einer Terrororganisation erklärt, Kriegsschiffe und B-52-Bomber in die Golfregion verlegt. Die Strategie der US-Falken ist offenbar, Teheran in die Kapitulation zu zwingen – nötigenfalls, zu einem späteren Zeitpunkt, mit begrenzten, aber massiven Bombardements und Raketenangriffen, jedoch ohne Bodentruppen.
Teheran wird aber nicht kapitulieren. Darin genau besteht der amerikanische Denkfehler, sofern nicht blanker Zynismus Regie führt. Seit 9/11 haben die USA in Afghanistan, im Irak und in Libyen Regimewechsel federführend herbeigeführt. In Syrien haben sie es versucht, sind jedoch infolge der russischen und iranischen Intervention gescheitert. Im Jemen unterstützen sie aktiv das saudische Regime bei dessen mörderischer Kriegführung gegen die Huthi-Rebellen, die vorsätzlich die jemenitische Zivilbevölkerung aushungert und ins Visier nimmt. Sollte es zum Krieg gegen den Iran kommen, wäre es die sechste Militärintervention der USA in einem islamischen Land in weniger als 20 Jahren. Wer ernsthafte Antworten sucht auf die Frage, wo eigentlich der islamistische Terror herrührt, wie Organisationen vom Schlage des Islamischen Staates gedeihen konnten und können – hier, in diesen Interventionen, der systematischen Zerstörung ganzer Staaten und damit der Zukunft von Millionen Menschen, liegt eine wesentliche, wenn nicht die entscheidende Ursache.
mehr:
- Wie eine Kernschmelze (Michael Lüders, der Freitag, 17.05.2019)
siehe auch:
- USA und Iran: Immer dieselbe Strategie von Trump? (Florian Rötzer, Telepolis, 12.05.2019)
- Die NATO in den Gründerjahren (Kurt Gritsch, Telepolis, 11.05.2019)
- Iran: Schiitische Milizen im Irak als Proxy-Kräfte gegen USA? (Thomas Pany, Telepolis, 10.05.2019)
- Iran behält angereichertes Uran vorerst und droht mit weiterer Anreicherung (Peter Mühlbauer, Telepolis, 08.05.2019)
- UN-Experte kritisiert zunehmend aggressive US-Sanktionen (Peter Mühlbauer, Telepolis, 08.05.2019)
- USA: Die verrückten Neocons (Post, 02.03.2019)
- Operation Ajax revisited (24.07.2016)
- Die Ankündigung von Wesley Clark: „Wir werden 7 Regierungen stürzen“ (07.04.2015)
Iran bittersüß - Reise durch ein Land der Widersprüche [DOKU/2019/HD] {43:22}
World News
Am 28.12.2018 veröffentlicht
Am 28.12.2018 veröffentlicht
Der Iran: Reichtum und westlicher Lebensstil in Teheran, Armut und traditionelle Strukturen am Persischen Golf. Rockmusik und Koranschulen in der heiligen Stadt Maschhad.
Vier Wochen reisten ZDF-Korrespondent Jörg Brase und sein Team durch ein Land voller Widersprüche und zeigen Menschen, die ihr Land lieben und doch mit ihm hadern. Viele haben sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet, der durch Sanktionen der USA bedroht ist.
Feyzollah Haghighi meint, der Iran sei wie ein Granatapfel. Schön und fest, außen bitter, innen süß. Haghighi ist 78 Jahre alt und zählt zu den Großen der alten iranischen Kunst des Teppichknüpfens. Am Rande Isfahans besitzt er einen Granatapfelhain, in den er sich zurückzieht, um Ruhe zu finden. "Denn wenn ich den Iran heute sehe, 40 Jahre nach der Islamischen Revolution", sagt Haghighi, "dann regt mich das zu sehr auf."
"Alle Welt denkt, der Iran, das seien schwarz verschleierte Frauen und bärtige Mullahs", sagt die 25-jährige Shaghayegh, "doch der Iran ist auch ein modernes, hoch entwickeltes Land voller junger Leute, die Träume haben und so leben wollen wie andere junge Leute auch." Shaghayegh findet einen Weg, auszubrechen und sich ein Stück Privatheit zu erobern in einem Land, in dem das öffentliche Leben strengen Regeln unterliegt.
Doch sie wollen bleiben, sehen ihre Zukunft in ihrer Heimat, auch wenn die Islamische Republik Iran ihnen das Leben oft nicht leicht macht. Aufgeben jedoch ist keine Option. "Seit über 20 Jahren kämpfe ich darum, wieder Farbe ins Leben der iranischen Frauen zu bringen", sagt die bekannte Modedesignerin Mahla Zamani, "und ich werde diesen Kampf gewinnen."
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Videoquelle: ZDF
Thumbnailquelle: ZDF
Textquelle: ZDF
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xVier Wochen reisten ZDF-Korrespondent Jörg Brase und sein Team durch ein Land voller Widersprüche und zeigen Menschen, die ihr Land lieben und doch mit ihm hadern. Viele haben sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet, der durch Sanktionen der USA bedroht ist.
Feyzollah Haghighi meint, der Iran sei wie ein Granatapfel. Schön und fest, außen bitter, innen süß. Haghighi ist 78 Jahre alt und zählt zu den Großen der alten iranischen Kunst des Teppichknüpfens. Am Rande Isfahans besitzt er einen Granatapfelhain, in den er sich zurückzieht, um Ruhe zu finden. "Denn wenn ich den Iran heute sehe, 40 Jahre nach der Islamischen Revolution", sagt Haghighi, "dann regt mich das zu sehr auf."
"Alle Welt denkt, der Iran, das seien schwarz verschleierte Frauen und bärtige Mullahs", sagt die 25-jährige Shaghayegh, "doch der Iran ist auch ein modernes, hoch entwickeltes Land voller junger Leute, die Träume haben und so leben wollen wie andere junge Leute auch." Shaghayegh findet einen Weg, auszubrechen und sich ein Stück Privatheit zu erobern in einem Land, in dem das öffentliche Leben strengen Regeln unterliegt.
Doch sie wollen bleiben, sehen ihre Zukunft in ihrer Heimat, auch wenn die Islamische Republik Iran ihnen das Leben oft nicht leicht macht. Aufgeben jedoch ist keine Option. "Seit über 20 Jahren kämpfe ich darum, wieder Farbe ins Leben der iranischen Frauen zu bringen", sagt die bekannte Modedesignerin Mahla Zamani, "und ich werde diesen Kampf gewinnen."
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Nahost-Experte Michael Lüders: "Assad steht nicht mit dem Rücken zur Wand" {1:26}
WELT Nachrichtensender
Am 07.04.2017 veröffentlicht
Am 07.04.2017 veröffentlicht
Nahost-Experte Michael Lüders ist nicht der Ansicht, dass der US-Luftschlag Machthaber Assad nachhaltig schwächen wird. Assad habe, mangels Alternativen, viel Rückhalt aus der Bevölkerung.
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http://amara.org/v/5o2g/
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Zur Lage im Iran | Mit offenen Karten {10:54}
Die Freude Ihres Gehirns
Am 30.06.2017 veröffentlicht
Am 30.06.2017 veröffentlicht
Im Iran wird 2009 ein neuer Präsident gewählt, in den USA nimmt ein neuer Präsident seine Arbeit auf. Was bedeutet das für den Iran? MIT OFFENEN KARTEN gewährt einen Überblick über die Lage in einem untypischen Land, an dem im Nahen Osten kein Weg vorbeiführt.
xMit offenen Karten - Iran - Eine kommende Grossmacht? (2016) {11:58}
John Wood
Am 30.06.2017 veröffentlicht
Am 30.06.2017 veröffentlicht
Der Vertrag über das iranische Atomprogramm führte 2016 zur allmählichen Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen, die über das Land verhängt worden waren. MIT OFFEN KARTEN beschäftigt sich mit der Rückkehr des Iran auf die internationale Bühne, den wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert ist, sowie mit seiner politischen und diplomatischen Rolle in einer sehr instabilen Region
ARTE - 01.10.2016
Link: http://ddc.arte.tv/unsere-karten/iran...
xARTE - 01.10.2016
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