Samstag, 10. Oktober 2020

Berlin, 10.10.2020 - Der Schweigemarsch. Das Konzept geht auf!

Berlin, 10.10.2020 - Der Schweigemarsch. Das Konzept geht auf! {2:06}

KenFM  
Am 10.10.2020 veröffentlicht 
Text u. Links: YouTube

Deutschland hilft beim Querschießen mit:
José Bustani, erster OPCW(OVCW)-Generaldirektor:
Redeverbot im UN-Sicherheitsrat
Werdet Ihr darüber in den Leitmedien informiert?

Wer etwas über die deutsche und europäische Außenpolitik in Sachen Syrien erfahren möchte, sollte die Debatten im UN-Sicherheitsrat verfolgen. Der Sicherheitsrat ist das höchste politische Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen, in dem fünf Staaten – Russland, China, Frankreich, Großbritannien, USA – dauerhaft vertreten sind und über ein Veto-Recht verfügen. Weitere zehn Staaten haben jeweils für zwei Jahre einen Sitz als nicht-ständige Mitglieder. Deutschland ist seit 2019 als nicht-ständiges Mitglied noch bis Ende 2020 im Sicherheitsrat vertreten. Von Karin Leukefeld

Die meisten Mitgliedsstaaten bemühen sich entsprechend der Bedeutung des Sicherheitsrates, ihre Aufgabe ernst zu nehmen. Sie verhalten sich respektvoll und appellieren an die Solidarität und Einheit des Sicherheitsrates, um Lösungen für die zahlreichen internationalen Kriege und Krisen zu finden.

Die so genannten P 3 (Permanent 3) Frankreich, Großbritannien und die USA liefern allerdings immer häufiger ein unwürdiges Schauspiel. Läuft die Debatte nicht so, wie man es sich in den westlichen Hauptstädten vorstellt, treten die UNO-Botschafter mit verteilten Rollen auf, um diejenigen, die andere Positionen vertreten, zu beeinflussen oder offen zu beleidigen. Dann geht es nicht um Inhalte, sondern darum wie man den anderen demütigen, vorführen, behindern und dessen Anliegen verhindern kann. Seit Jahren und insbesondere seit Beginn des Krieges in Syrien ist das Lieblingsziel der P3 Russland.

„Um den Druck auf Russland zu erhöhen, wenn es das Regime nicht ausliefert, wie wir es erhoffen, sollten wir fortsetzen, was wir bereits tun“, heißt es in einem bekannt gewordenen Protokoll der „Kleinen Syriengruppe“, die sich auf Einladung von David Satterfield, Staatssekretär für Nahostfragen im US-Außenministeriums, am 11. September 2018 in Washington traf. „Die schreckliche humanitäre Lage und Russlands Mittäterschaft bei der Bombenkampagne auf zivile Ziele hervorheben“, notierte der britische Protokollführer.

Der kleinen Syriengruppe gehörten damals die so genannten P 3 USA, Großbritannien, Frankreich sowie Saudi-Arabien und Jordanien an. Kurz darauf erweiterte sich die Gruppe um Deutschland und Ägypten. Dieser „Ritterschlag“ dürfte die Haltung des deutschen UN-Botschafters und seiner Vertreter beim Thema Syrien im UN-Sicherheitsrat erklären. Der „deutsche Mann“ bei der UNO heißt Christoph Heusgen und war zwölf Jahre lang der außenpolitischer Berater und internationale Krisenmanager von Angela Merkel im Kanzleramt. 2017 wechselte er als Botschafter zu den Vereinten Nationen in New York. Heusgen und seine Vertreter lassen im UN-Sicherheitsrat keine Gelegenheit aus, „Russlands Mittäterschaft“ in Syrien anzuprangern.

Jüngstes Beispiel war die 8764. Sitzung des UN-Sicherheitsrates am vergangenen Montag (5.10.2020) in New York.
mehr:
siehe auch:
ZAPP Studie: Vertrauen in Medien ist gesunken (Annette Leiterer, NDR/ZAPP, 17.12.2014)
Anmerkung:
Ab Min. 1:00 des in dem ZAPP-Artkel eingebetteten Videos erfährt man den Titel der Bröckers-Lesung: »Wir sind die Guten« (Weiterhören lohnt sich, versprochen!)

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2001 hatte der damalige Außenminister Colin Powell einen Brief an Bustani [Direktor der OPCW] gesandt, in dem er sich bei ihm für seine „sehr eindrucksvolle“ Arbeit bedankte. Im März 2002 jedoch kam Bolton — in seiner Eigenschaft als Staatssekretär für Rüstungskontrolle und Internationale Sicherheit — persönlich in den OPCW-Hauptsitz in Den Haag, um gegenüber dem Chef der Organisation eine Warnung auszusprechen. Und, laut Bustani, hat Bolton kein Blatt vor den Mund genommen. “Cheney will Sie”, sagte Bolton Bustani, sich auf den damaligen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten [Dick Cheney] beziehend. “Wir können Ihr Führungsstil nicht akzeptieren.” 
Laut Bustanis Erinnerungen fuhr Bolton fort: “Sie haben 24 Stunden, um die Organisation zu verlassen, und wenn Sie diese Entscheidung von Washington nicht erfüllen, haben wir Mittel, uns an Ihnen zu rächen.”
Es gab eine Pause.
“Wir wissen, wo Ihre Kinder leben. Sie haben zwei Söhne in New York.”
In 2001, then-Secretary of State Colin Powell had penned a letter to Bustani, thanking him for his “very impressive” work. By March 2002, however, Bolton — then serving as under secretary of state for Arms Control and International Security Affairs — arrived in person at the OPCW headquarters in the Hague to issue a warning to the organization’s chief. And, according to Bustani, Bolton didn’t mince words. “Cheney wants you out,” Bustani recalled Bolton saying, referring to the then-vice president of the United States. “We can’t accept your management style.”
Bolton continued, according to Bustani’s recollections: “You have 24 hours to leave the organization, and if you don’t comply with this decision by Washington, we have ways to retaliate against you.”
There was a pause.
“We know where your kids live. You have two sons in New York.” 
 
[“WE KNOW WHERE YOUR KIDS LIVE”: HOW JOHN BOLTON ONCE THREATENED AN INTERNATIONAL OFFICIAL, Mehdi Hasan, The Intercept, 29.03.2018 – Übersetzung von mir]

Der Fall Nawalny und der Informationskrieg

Eigentlich müssten nur die in Russland und Deutschland entnommenen Blut- und Urinproben unabhängig geprüft werden. Derweil versinkt die Flaschen-Hypothese des Nawalny-Teams in Fake-News-Dimensionen, während der OPCW-Befund wohl gezielt vage blieb

Alexei Nawalny, der sich als Opfer eines von Wladimir Putin angeordneten Mordanschlags mit Nowitschok sieht, zieht derzeit alle Register, um in den Schlagzeilen zu bleiben. Der Angriff auf Ex-Bundeskanzler Schröder, den er als "Laufbursche Putins, der Mörder schützt", bezeichnete und ihn beschuldigte, "verdeckte Zahlungen" zu erhalten, dient alleine dazu, ihn im Gespräch zu halten. Schröder weist dies zurück und will gegen Bild deswegen rechtlich vorgehen. Er sagte aber auch: "Der Mordversuch an Herrn Navalny mit Gift muss von den zuständigen russischen Behörden transparent untersucht werden." Nawalny macht daraus: "Das heißt, Putins Freund und Vertrauter, der den Vorstand von Rosneft leitet, hat keinen Zweifel daran, dass ich mit Gift vergiftet wurde, und nennt den Vorfall nichts weiter als einen Mordversuch."

Die russische Regierung bzw. Generalstaatsanwaltschaft hat sich in der Tat in eine schwierige Position gebracht und bislang keine Strafermittlung begonnen, es gab nur Vorermittlungen. Der Grund: Es gebe in Russland keine Beweise für eine Vergiftung. Das betonte auch gestern wieder Außenminister Lawrow: "Wir können keinen Fall untersuchen, über den wir keine Fakten haben." Die von Nawalny entnommenen biomedizinischen Proben, so die russische Seite würden auf kein Gift hinweisen, auch auf keine Organophosphate, zu denen auch Nowitschok-Verbindungen gehören. Deswegen gebe es keinen Hinweis auf ein Verbrechen. Das ist formaljuristisch sicher richtig, wenn man unterstellt, dass die in Omsk analysierten Proben tatsächlich keinen Nachweis auf ein Gift zeigen.

Nawalny stellt sich provokativ auf den Standpunkt, dass Russland keine Proben von ihm erhält, die in Berlin genommen wurden, weil sie doch genug in Omsk genommen hätten. Aber es ginge darum, die Proben aus Deutschland und aus Russland zu vergleichen und gleichzeitig noch einmal zu analysieren. Damit könnte man Russland der Lüge überführen und tatsächlich einfordern, dass strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen werden müssen. Das aber scheinen weder Nawalny noch die Bundesregierung zu wollen. Nachweisen ließe sich, dass Urin- oder Blutproben von Nawalny stammen, aber ließe sich auch erkennen, ob sie anderweitig manipuliert wurden, um beispielsweise Biomarker zu entfernen. Gibt es Experten, die das für Telepolis aufklären können?
mehr:
- Informationskrieg über mutmaßliche Nawalny-Vergiftung (Florian Rötzer, Telepolis, 10.10.2020)
siehe auch:
Nawalny und die Laufburschen der USA (Tobias Riegel, NachDenkSeiten, 09.10.2020)
- Der Fall Skripal: Die Gift-Lügen (Post, 18.08.2019)

aus der Fundgrube: Grimme-Preisträger Drosten 2014 zum PCR-Test

Prof. Drosten zur Tauglichkeit des PCR Tests zur Feststellung von Infektionen und Erkrankungen 2014 {5:20}

Andy Poppenberg  
Am 10.10.2020 veröffentlicht 
Hier mal die zweite Hälfte des Interviews von Susanne Kutter von der Wirtschatswoche mit Prof. Drosten aus dem Jahr 2014, in der er die Tauglichkeit des PCR Tests zur Feststellung von echten Fällen von Infektionen und Erkrankungen. Das ganze Interview ist so interessant, daß es einfach viel mehr Aufmerksamkeit verdient.
Es handelt sich bei diesem Video ausschließlich um die Fragen der Wirtschaftswoche und die Antworten von Prof. Drosten ohne Auslassungen und jegliche Kommentare. Sapere aude!
Hier der Link zum Interview: https://www.wiwo.de/technologie/forsc...
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siehe dazu:
- VIROLOGE DROSTEN IM GESPRÄCH 2014 „Der Körper wird ständig von Viren angegriffen“ (Interview von Susanne Kuttner, Wirtschaftswoche, 16.05.2014)
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