Die Auseinandersetzungen um die NATO-Rüstungsausgaben werden zu einem zentralen Konfliktthema. Die Interessengegensätze zwischen Militaristen und realistischen Kräften gewinnen an Schärfe
Die Militärausgaben der europäischen NATO-Staaten sinken im Verhältnis zur ökonomischen Leistungskraft. Ihr militärisch-industrieller Komplex schrumpfte. Die USA und reaktionäre Strömungen in Europa drängen auf Umkehr. Bisher erfolglos. Die Mehrheit der Europäer, insbesondere die deutsche Bevölkerung, lehnt Auslandseinsätze und Hochrüstung ab. Die Widersprüche zwischen den NATO-Partnern vertiefen sich.
mehr:
- NATO - Militärbudgets im Widerstreit (Kai Kleinwächter, Telepolis, 29.03.2015)
Die Psychologie betreffenden Posts habe ich in »Roths Psychoblog« eingestellt. Eine Liste der Musikvideos findet sich unter »Tornado’s Music Favourites« (siehe unter »Links«). Das Posten eines Videos schließt das Hinzufügen des Infotextes mit ein. (Ich bemühe mich, offensichtliche Werbung wegzulassen) Dieser gibt also nicht notwendigerweise meine Meinung wieder! Das verwendete Bild stammt aus Bob Dylan’s Video »Jokerman«. Ich speichere keine Daten!
Sonntag, 29. März 2015
Donnerstag, 26. März 2015
Betroffenheitspharisäer
Das Ministerium für Betroffenheit und Bestürzung arbeitet auf Hochtouren. Ja, wenn so viele Deutsche unter den Opfern sind, dann gibt es Brennpunkte, Sondersendungen und alle Schwatztanten von ard und zdf werden sich in dieser Woche damit befassen. Ein Flugzeugabsturz mit Nichtdeutschen irgendwo im Pazifik läuft dann unter ferner flogen. Und wenn ein Flugzeug in der Ukraine abstürzt, dann schiebt man die Untersuchung der Ursache – skandalös – auf die lange Bank und die Journaille findet nichts dabei, dass die Öffentlichkeit mit Banalitäten („Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Absturz von MH17 durch einen technischen Fehler oder Handlungen der Crew verursacht wurde“), abgespeist wird.
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- Ich bin tief betroffen – auch im Namen meiner Eltern (AltermannBlog, 25.03.2015)
Mein Kommentar
Ich war verblüfft, daß mehrer deutsche Fußballnationalspieler ihre Betroffenheit twittern. In Kurzinterviews zwischen den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenstudios mit den Sportjournlisten vor Ort wurde immer wieder die Frage gestellt, wie schwer dieses Unglück auf der Spielvorbereitung der Nationalspieler laste. Überall dieses – von mir als stark übertrieben empfundene – Betroffenheits-Parfüm.
Die große Frage lautet: Wer soll beruhigt werden?
Und an den bösen Alten Mann: Was würde passieren, wenn wir durch Politiker, Journalisten und Medien nicht dermaßen mit tiefem Mitgefühl vollgesülzt werden würden?
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- Ich bin tief betroffen – auch im Namen meiner Eltern (AltermannBlog, 25.03.2015)
Mein Kommentar
Ich war verblüfft, daß mehrer deutsche Fußballnationalspieler ihre Betroffenheit twittern. In Kurzinterviews zwischen den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenstudios mit den Sportjournlisten vor Ort wurde immer wieder die Frage gestellt, wie schwer dieses Unglück auf der Spielvorbereitung der Nationalspieler laste. Überall dieses – von mir als stark übertrieben empfundene – Betroffenheits-Parfüm.
Die große Frage lautet: Wer soll beruhigt werden?
Und an den bösen Alten Mann: Was würde passieren, wenn wir durch Politiker, Journalisten und Medien nicht dermaßen mit tiefem Mitgefühl vollgesülzt werden würden?
Mittwoch, 25. März 2015
Kriegspropaganda: Lügen für den Sieg
Nie zuvor war es für Journalisten so schwierig, einen Krieg zu beschreiben wie jetzt in Afghanistan. Die Berichterstatter sind den Propagandisten der Kriegsparteien ausgeliefert. Ihre Methoden zur Manipulation der Medien haben die Militärs in den vergangenen 150 Jahren zur Perfektion gebracht.
Berlin - Als am Sonntagabend um 18.27 Uhr der Krieg begann, flimmerten die Fernsehschirme grünlich und der US-Sender CNN nannte seine Bilder aus der afghanischen Haupstadt Kabul "exklusiv". Sie waren so exklusiv, dass Fernsehstationen rund um die Welt sie abfingen und ebenfalls sendeten, gemeinsam mit Untertiteln nach der Art von "Amerika schlägt zurück".
So führen die USA Krieg gegen die Taliban und die Welt guckt zu – oder auch nicht. Denn was sie sieht, ist noch weniger als im Golfkrieg vor zehn Jahren, wo die Blitze der irakischen Flugabwehr auf den Bildschirmen immerhin deutlich zu sehen waren.
mehr:
- Kriegspropaganda: Lügen für den Sieg (Chistoph Schult, SPIEGEL, 10.10.2001)
"Hubris" (Full Film) Iraq War Documentary - Rachel Maddow (02-18-2013) [44:10]
This is going to likely be a rather controversial documentary about the War in Iraq, and what is described as the false pretenses that caused our nation to enter our most unpopular war since Vietnam. I am posting this with no intention of insulting members of the military, in fact it's the exact opposite. After watching films like this and Academy Award nominee "No End in Sight" I can't help but be discouraged by the lack of leadership in a time of national and global crisis.
Why Did the Iraq War Start? The Untold Story - Seymour Hersh - Reasons, Justification (2005) [1:55:50]
During 2002 the amount of ordnance used by British and American aircraft patrolling the no-fly zones of Iraq increased compared to the previous years and by August had "become a full air offensive". Tommy Franks, the allied commander, later stated that the bombing was designed to "degrade" the Iraqi air defense system before an invasion.
In October 2002, a few days before the U.S. Senate voted on the Joint Resolution to Authorize the Use of United States Armed Forces Against Iraq, about 75 senators were told in closed session that Iraq had the means of attacking the Eastern Seaboard of the U.S. with biological or chemical weapons delivered by unmanned aerial vehicles (UAVs.) On 5 February 2003, Colin Powell presented further evidence in his Iraqi WMD program presentation to the UN Security Council that UAVs were ready to be launched against the United States. At the time, there was a vigorous dispute within the U.S. military and intelligence communities as to whether CIA conclusions about Iraqi UAVs were accurate and other intelligence agencies suggested that Iraq did not possess any offensive UAV capability, saying the few they had were designed for surveillance and intended for reconnaissance. The Senate voted to approve the Joint Resolution with the support of large bipartisan majorities on 11 October 2002, providing the Bush administration with a legal basis for the U.S. invasion under U.S. law.
The resolution granted the authorization by the Constitution of the United States and the United States Congress for the President to command the military to fight anti-United States violence. Citing the Iraq Liberation Act of 1998, the resolution reiterated that it should be the policy of the United States to remove the Hussein regime and promote a democratic replacement. The authorization was signed by President George W. Bush on 16 October 2002.
Chief UN weapons inspector Hans Blix remarked in January 2003 that "Iraq appears not to have come to a genuine acceptance—not even today—of the disarmament, which was demanded of it and which it needs to carry out to win the confidence of the world and to live in peace." Among other things he noted that 1,000 short tons (910 t) of chemical agent were unaccounted for, information on Iraq's VX nerve agent program was missing, and that "no convincing evidence" was presented for the destruction of 8,500 litres (1,900 imp gal; 2,200 US gal) of anthrax that had been declared.
In the 2003 State of the Union address, President Bush said "we know that Iraq, in the late 1990s, had several mobile biological weapons labs". On 5 February 2003, Secretary of State Colin Powell appeared before the UN to present American evidence that Iraq was hiding unconventional weapons. The French government also believed that Saddam had stockpiles of anthrax and botulism toxin, and the ability to produce VX. In March, Blix said progress had been made in inspections, and no evidence of WMD had been found. Iraqi scientist Rafid Ahmed Alwan al-Janabi codenamed "Curveball", admitted in February 2011, that he lied to the CIA about biological weapons in order to get the US to attack and remove Hussein from power.
In early 2003, the U.S., British, and Spanish governments proposed the so-called "eighteenth resolution" to give Iraq a deadline for compliance with previous resolutions enforced by the threat of military action. This proposed resolution was subsequently withdrawn due to lack of support on the UN Security Council. In particular, North Atlantic Treaty Organization (NATO) members France, Germany and Canada and non-NATO member Russia were opposed to military intervention in Iraq, due to the high level of risk to the international community's security, and defended disarmament through diplomacy.
http://en.wikipedia.org/wiki/Iraq_war
Leading To War - The Complete Film [1:12:16]
x
Inside The Propaganda War Waged Over The Iraq Invasion [45:06]
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Gegen die perfekte US-amerikanische Propagandamaschinerie wirkt der irakische Informationsminister Muhammed Saeed al-Sahaf fast wie ein Ensemblemitglied aus der Augsburger Puppenkiste:
Iraq's Comical Ali {9:53}
- Mohammed Al Sahaf - we miss you (Stadtteilkollektiv Rotes Winterhude, 11.12.2007, zu finden im WebArchive)
Berlin - Als am Sonntagabend um 18.27 Uhr der Krieg begann, flimmerten die Fernsehschirme grünlich und der US-Sender CNN nannte seine Bilder aus der afghanischen Haupstadt Kabul "exklusiv". Sie waren so exklusiv, dass Fernsehstationen rund um die Welt sie abfingen und ebenfalls sendeten, gemeinsam mit Untertiteln nach der Art von "Amerika schlägt zurück".
So führen die USA Krieg gegen die Taliban und die Welt guckt zu – oder auch nicht. Denn was sie sieht, ist noch weniger als im Golfkrieg vor zehn Jahren, wo die Blitze der irakischen Flugabwehr auf den Bildschirmen immerhin deutlich zu sehen waren.
mehr:
- Kriegspropaganda: Lügen für den Sieg (Chistoph Schult, SPIEGEL, 10.10.2001)
"Hubris" (Full Film) Iraq War Documentary - Rachel Maddow (02-18-2013) [44:10]
Veröffentlicht am 18.02.2013
I do not own this, all rights reserved to NBC Universal. Also, Rachel always asks for people to put her show on YouTube, so I believe I have permission to post this.
This is going to likely be a rather controversial documentary about the War in Iraq, and what is described as the false pretenses that caused our nation to enter our most unpopular war since Vietnam. I am posting this with no intention of insulting members of the military, in fact it's the exact opposite. After watching films like this and Academy Award nominee "No End in Sight" I can't help but be discouraged by the lack of leadership in a time of national and global crisis.
Why Did the Iraq War Start? The Untold Story - Seymour Hersh - Reasons, Justification (2005) [1:55:50]
Veröffentlicht am 21.11.2013
In the days immediately following 9/11, the Bush Administration national security team actively debated an invasion of Iraq. A memo written by Sec. Rumsfeld dated Nov 27, 2001 considers a US-Iraq war. One section of the memo questions "How start?", listing multiple possible justifications for a US-Iraq War.
During 2002 the amount of ordnance used by British and American aircraft patrolling the no-fly zones of Iraq increased compared to the previous years and by August had "become a full air offensive". Tommy Franks, the allied commander, later stated that the bombing was designed to "degrade" the Iraqi air defense system before an invasion.
In October 2002, a few days before the U.S. Senate voted on the Joint Resolution to Authorize the Use of United States Armed Forces Against Iraq, about 75 senators were told in closed session that Iraq had the means of attacking the Eastern Seaboard of the U.S. with biological or chemical weapons delivered by unmanned aerial vehicles (UAVs.) On 5 February 2003, Colin Powell presented further evidence in his Iraqi WMD program presentation to the UN Security Council that UAVs were ready to be launched against the United States. At the time, there was a vigorous dispute within the U.S. military and intelligence communities as to whether CIA conclusions about Iraqi UAVs were accurate and other intelligence agencies suggested that Iraq did not possess any offensive UAV capability, saying the few they had were designed for surveillance and intended for reconnaissance. The Senate voted to approve the Joint Resolution with the support of large bipartisan majorities on 11 October 2002, providing the Bush administration with a legal basis for the U.S. invasion under U.S. law.
The resolution granted the authorization by the Constitution of the United States and the United States Congress for the President to command the military to fight anti-United States violence. Citing the Iraq Liberation Act of 1998, the resolution reiterated that it should be the policy of the United States to remove the Hussein regime and promote a democratic replacement. The authorization was signed by President George W. Bush on 16 October 2002.
Chief UN weapons inspector Hans Blix remarked in January 2003 that "Iraq appears not to have come to a genuine acceptance—not even today—of the disarmament, which was demanded of it and which it needs to carry out to win the confidence of the world and to live in peace." Among other things he noted that 1,000 short tons (910 t) of chemical agent were unaccounted for, information on Iraq's VX nerve agent program was missing, and that "no convincing evidence" was presented for the destruction of 8,500 litres (1,900 imp gal; 2,200 US gal) of anthrax that had been declared.
In the 2003 State of the Union address, President Bush said "we know that Iraq, in the late 1990s, had several mobile biological weapons labs". On 5 February 2003, Secretary of State Colin Powell appeared before the UN to present American evidence that Iraq was hiding unconventional weapons. The French government also believed that Saddam had stockpiles of anthrax and botulism toxin, and the ability to produce VX. In March, Blix said progress had been made in inspections, and no evidence of WMD had been found. Iraqi scientist Rafid Ahmed Alwan al-Janabi codenamed "Curveball", admitted in February 2011, that he lied to the CIA about biological weapons in order to get the US to attack and remove Hussein from power.
In early 2003, the U.S., British, and Spanish governments proposed the so-called "eighteenth resolution" to give Iraq a deadline for compliance with previous resolutions enforced by the threat of military action. This proposed resolution was subsequently withdrawn due to lack of support on the UN Security Council. In particular, North Atlantic Treaty Organization (NATO) members France, Germany and Canada and non-NATO member Russia were opposed to military intervention in Iraq, due to the high level of risk to the international community's security, and defended disarmament through diplomacy.
http://en.wikipedia.org/wiki/Iraq_war
Leading To War - The Complete Film [1:12:16]
Hochgeladen am 27.02.2012
Witness the Bush administration press for war in Iraq. Even if you watched the news at the time, you'll be surprised. Further discussion can be found at http://www.LeadingToWar.com
Inside The Propaganda War Waged Over The Iraq Invasion [45:06]
Veröffentlicht am 26.09.2014
Operation Persuasion: What is the role of the media in modern day war reporting:
Subscribe to Journeyman for more: http://www.youtube.com/journeymanpict...
For downloads and more information visit: http://www.journeyman.tv/10679/docume...
How much should you believe the media coverage of the Iraq war? How constrained are journalists by the protagonists - the Iraqi regime and the American-led coalition - in what they report?
ABC Australia - Ref. 1574
Journeyman Pictures is your independent source for the world's most powerful films, exploring the burning issues of today. We represent stories from the world's top producers, with brand new content coming in all the time. On our channel you'll find outstanding and controversial journalism covering any global subject you can imagine wanting to know about.
For downloads and more information visit: http://www.journeyman.tv/10679/docume...
How much should you believe the media coverage of the Iraq war? How constrained are journalists by the protagonists - the Iraqi regime and the American-led coalition - in what they report?
ABC Australia - Ref. 1574
Journeyman Pictures is your independent source for the world's most powerful films, exploring the burning issues of today. We represent stories from the world's top producers, with brand new content coming in all the time. On our channel you'll find outstanding and controversial journalism covering any global subject you can imagine wanting to know about.
Gegen die perfekte US-amerikanische Propagandamaschinerie wirkt der irakische Informationsminister Muhammed Saeed al-Sahaf fast wie ein Ensemblemitglied aus der Augsburger Puppenkiste:
Iraq's Comical Ali {9:53}
Center Sidi Bou Said for Languages Al Bayt Al Arabi
Am 20.09.2015 veröffentlicht
Saddam Hussein was nowhere to be found but al-Sahaf, dubbed "Baghdad Bob" by the American press, was on the television spinning fantastic lies about how the war was going for Iraq.
Beispiel Kosovo-Krieg: Anteil der Medien an der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung der NATO-Angriffe
Vom 5. bis zum 8. März veranstaltete die Neue Gesellschaft für Psychologie in Berlin den Kongress »Krieg um die Köpfe««. Es ging dabei unter anderem um die Einstimmung der Bevölkerung auf die scheinbare Notwendigkeit und Unausweichlichkeit der Beteiligung an Kriegen, um mediale Formierungs- und politische Entscheidungsprozesse.
Unter den Vortragenden war auch jW-Autor Rainer Rupp – jahrelang im NATO-Hauptquartier in Brüssel als Informant für die DDR tätig. In seinem Beitrag arbeitet er die Vorgehensweise der Mainstreammedien im ersten Krieg der NATO in Europa nach dem Zusammenbruch der europäischen sozialistischen Länder in Jugoslawien im Jahr 1999 heraus. Der Angriff auf das Land leitete einen militärisch-politischen Paradigmenwechsel ein. Die Öffentlichkeitsarbeit der NATO zur Rechtfertigung dieses Überfalls und die Rolle der »Qualitätsmedien« als Sprachrohr der Kriegstreiber spielte dabei eine besondere und bis heute beispielhafte Rolle. jW veröffentlicht eine gekürzte und überarbeitete Fassung. (jW)
Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion griffen westliche »Demokratien« wieder auf das typisch imperialistische Mittel des bewaffneten Überfalls auf ein Land Europas als Fortsetzung ihrer Außenpolitik zurück. Zugleich wurde von den Abteilungen für psychologische Kriegführung im Pentagon der Glaubenssatz propagiert, wonach »Demokratien keine Kriege führen«. US-Vasallen rund um die Welt, besonders in Europa, beteten diese Formel wie ein Mantra nach. Per Definition führen USA und NATO seither keine Kriege, sondern »robuste humanitäre Interventionen« zum Schutz von Menschenrechten, zur Förderung von Demokratie und Freiheit, insbesondere zur Durchsetzung einer neoliberal bestimmten Marktwirtschaft.
In den Planungsdokumenten der NATO, z. B. im neuen »Strategischen Konzept« von 1999, wird dagegen ganz ungeschminkt von der Notwendigkeit militärischer Interventionen in anderen Weltregionen zum Zweck der »Sicherung von Rohstoffen und Transportwegen und des Zugangs zu Märkten« gesprochen. So steht es auch in den späteren Weißbüchern zur Militärpolitik der Bundeswehr. Es handelt sich hierbei nicht um Geheimpapiere. Ihre Inhalte sind bekannt, aber die Regierungen und Medien verschweigen sie möglichst. Kostspielige Militäroperationen fern der Heimat lassen sich gegenüber der Öffentlichkeit viel besser mit Erzählungen von Greueltaten des neuen Feindes rechtfertigen als mit der kalten Logik der Gewinnmaximierung und des Shareholder-Values führender Konzerne.
War erst einmal ein Staat als neues Ziel ausgewählt, hatte die Dämonisierung des Gegners höchste Priorität. Denn die Stimmung in der europäischen, besonders der deutschen Öffentlichkeit war 1999 weitgehend antimilitaristisch. Die aber sollte den Krieg gegen Jugoslawien ohne großes Murren akzeptieren. Daher machten die Propagandisten des Nordatlantikpakts immer wieder Anleihen beim »guten Krieg«, dem gegen den deutschen Faschismus, dessen Notwendigkeit von den meisten Gegnern militärischer Eingriffe nicht bestritten wird.
Dies ist das Muster, das auch für die Rechtfertigung der Bombardierung ziviler Ziele in Belgrad und anderen Städten Serbiens herangezogen wurde. Kollateralschäden müsste die deutsche Bevölkerung akzeptieren, wenn man – wie damals der Außenminister und Scharfmacher Joseph Fischer von den Grünen – »ein neues Auschwitz verhindern« wollte
mehr:
- Wie man einen Konflikt verkauft (Rainer Rupp, junge Welt, 13.03.2015)
- Geleaktes CIA-Dokument belegt Kriegspropaganda (Post, 23.06.2015)
Wag The Dog / Trailer german [1:42]
WAG THE DOG - Beispiel, wie politisch-gesteuerte Medienmanipulation funktioniert ! (5:14 min) [5:18]
Kurzer Ausschnitt (ca. 5 min) aus dem US-SPIELFILM von 1997 "WAG THE DOG - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt" über politisch-beeinflusste Medienmanipulation.
Auch wenn es sich nur um eine fiktive Spielfilm-Szene handelt, macht diese Szene doch sehr anschaulich deutlich, welche technischen Möglichkeiten heute vorhanden sind, um einen politischen Schwindel in den Medien zu veröffentlichen und zu propagieren...
siehe auch:
- Für Propaganda ist ausschließlich Putin zuständig – fast! (AlterMannBlog, 21.04.2015)
Unter den Vortragenden war auch jW-Autor Rainer Rupp – jahrelang im NATO-Hauptquartier in Brüssel als Informant für die DDR tätig. In seinem Beitrag arbeitet er die Vorgehensweise der Mainstreammedien im ersten Krieg der NATO in Europa nach dem Zusammenbruch der europäischen sozialistischen Länder in Jugoslawien im Jahr 1999 heraus. Der Angriff auf das Land leitete einen militärisch-politischen Paradigmenwechsel ein. Die Öffentlichkeitsarbeit der NATO zur Rechtfertigung dieses Überfalls und die Rolle der »Qualitätsmedien« als Sprachrohr der Kriegstreiber spielte dabei eine besondere und bis heute beispielhafte Rolle. jW veröffentlicht eine gekürzte und überarbeitete Fassung. (jW)
Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion griffen westliche »Demokratien« wieder auf das typisch imperialistische Mittel des bewaffneten Überfalls auf ein Land Europas als Fortsetzung ihrer Außenpolitik zurück. Zugleich wurde von den Abteilungen für psychologische Kriegführung im Pentagon der Glaubenssatz propagiert, wonach »Demokratien keine Kriege führen«. US-Vasallen rund um die Welt, besonders in Europa, beteten diese Formel wie ein Mantra nach. Per Definition führen USA und NATO seither keine Kriege, sondern »robuste humanitäre Interventionen« zum Schutz von Menschenrechten, zur Förderung von Demokratie und Freiheit, insbesondere zur Durchsetzung einer neoliberal bestimmten Marktwirtschaft.
In den Planungsdokumenten der NATO, z. B. im neuen »Strategischen Konzept« von 1999, wird dagegen ganz ungeschminkt von der Notwendigkeit militärischer Interventionen in anderen Weltregionen zum Zweck der »Sicherung von Rohstoffen und Transportwegen und des Zugangs zu Märkten« gesprochen. So steht es auch in den späteren Weißbüchern zur Militärpolitik der Bundeswehr. Es handelt sich hierbei nicht um Geheimpapiere. Ihre Inhalte sind bekannt, aber die Regierungen und Medien verschweigen sie möglichst. Kostspielige Militäroperationen fern der Heimat lassen sich gegenüber der Öffentlichkeit viel besser mit Erzählungen von Greueltaten des neuen Feindes rechtfertigen als mit der kalten Logik der Gewinnmaximierung und des Shareholder-Values führender Konzerne.
War erst einmal ein Staat als neues Ziel ausgewählt, hatte die Dämonisierung des Gegners höchste Priorität. Denn die Stimmung in der europäischen, besonders der deutschen Öffentlichkeit war 1999 weitgehend antimilitaristisch. Die aber sollte den Krieg gegen Jugoslawien ohne großes Murren akzeptieren. Daher machten die Propagandisten des Nordatlantikpakts immer wieder Anleihen beim »guten Krieg«, dem gegen den deutschen Faschismus, dessen Notwendigkeit von den meisten Gegnern militärischer Eingriffe nicht bestritten wird.
Dies ist das Muster, das auch für die Rechtfertigung der Bombardierung ziviler Ziele in Belgrad und anderen Städten Serbiens herangezogen wurde. Kollateralschäden müsste die deutsche Bevölkerung akzeptieren, wenn man – wie damals der Außenminister und Scharfmacher Joseph Fischer von den Grünen – »ein neues Auschwitz verhindern« wollte
mehr:
- Wie man einen Konflikt verkauft (Rainer Rupp, junge Welt, 13.03.2015)
- Geleaktes CIA-Dokument belegt Kriegspropaganda (Post, 23.06.2015)
Wag The Dog / Trailer german [1:42]
Hochgeladen am 16.11.2009
Wag The Dog / Trailer german
WAG THE DOG - Beispiel, wie politisch-gesteuerte Medienmanipulation funktioniert ! (5:14 min) [5:18]
Veröffentlicht am 15.02.2013
Kurzer Ausschnitt (ca. 5 min) aus dem US-SPIELFILM von 1997 "WAG THE DOG - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt" über politisch-beeinflusste Medienmanipulation.
Auch wenn es sich nur um eine fiktive Spielfilm-Szene handelt, macht diese Szene doch sehr anschaulich deutlich, welche technischen Möglichkeiten heute vorhanden sind, um einen politischen Schwindel in den Medien zu veröffentlichen und zu propagieren...
siehe auch:
- Für Propaganda ist ausschließlich Putin zuständig – fast! (AlterMannBlog, 21.04.2015)
zuletzt aktualisiert am 25.01.2016
Dienstag, 24. März 2015
Freiheit und Demokratie in den USA der 60ern: Malcolm X bei einem Attentat getötet, von dem Polizeit und FBI wußten
Zeitgeschichte Vor 50 Jahren stirbt der radikale Bürgerrechtler Malcolm X bei einem Attentat in New York. Ein angekündigter Mord, von dem FBI und Polizei offenbar wussten
Vor Jahren ließ die US-Post eine Briefmarke drucken zu Ehren von Malcolm X. Mehr als die 33-Cent-Marke wird es wohl nie geben im offiziellen Washington für den radikalen muslimischen Aktivisten. Der gewaltlose Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King, ein Zeitgenosse von Malcolm X, wird mit einem Nationalfeiertag geehrt. In der Regel wird King reduziert auf seine „Ich habe einen Traum“-Ansprache vom August 1963. Malcolm X lässt sich kaum verharmlosen. Revolution sei eine blutige Angelegenheit, hat er gesagt. Das Problem sei der Kapitalismus, der den Rassismus brauche, um zu überleben.
Der Mord an Malcolm X vor 50 Jahren war angekündigt. Ein paar Monate zuvor hieß es in einer Zeitung: „Ein Mann wie Malcolm verdient den Tod.“ Das Attentat gab es am 21. Februar 1965 im Audubon-Ballsaal von New York City vor Hunderten Menschen, darunter Malcolms Ehefrau Betty Shabazz. Malcolm X bzw. El-Hajj Malik El-Shabazz, wie er sich nach einer Mekka-Reise 1964 nannte, wollte über seine neue Organisation für Afro-Amerikanische Einheit sprechen. Drei Männer wurden festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt. Ob das die tatsächlichen Attentäter waren, ist umstritten, fraglich sogar. Die Polizei und das FBI hatten offenbar etwas von den Mordplänen gewusst, schrieb Historiker Manning Marable, Autor der Biografie Malcolm X: A Life of Reinvention. Der Staatsanwalt habe sich wohl weniger um die Täter Sorgen gemacht als um die Identitäten der Informanten in Malcolms Umfeld. In freigegebenen FBI-Akten sind viele Stellen geschwärzt.
mehr:
- 1965: Black Power (Konrad Ege, Der Freitag, 25.02.2015)
Vor Jahren ließ die US-Post eine Briefmarke drucken zu Ehren von Malcolm X. Mehr als die 33-Cent-Marke wird es wohl nie geben im offiziellen Washington für den radikalen muslimischen Aktivisten. Der gewaltlose Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King, ein Zeitgenosse von Malcolm X, wird mit einem Nationalfeiertag geehrt. In der Regel wird King reduziert auf seine „Ich habe einen Traum“-Ansprache vom August 1963. Malcolm X lässt sich kaum verharmlosen. Revolution sei eine blutige Angelegenheit, hat er gesagt. Das Problem sei der Kapitalismus, der den Rassismus brauche, um zu überleben.
Der Mord an Malcolm X vor 50 Jahren war angekündigt. Ein paar Monate zuvor hieß es in einer Zeitung: „Ein Mann wie Malcolm verdient den Tod.“ Das Attentat gab es am 21. Februar 1965 im Audubon-Ballsaal von New York City vor Hunderten Menschen, darunter Malcolms Ehefrau Betty Shabazz. Malcolm X bzw. El-Hajj Malik El-Shabazz, wie er sich nach einer Mekka-Reise 1964 nannte, wollte über seine neue Organisation für Afro-Amerikanische Einheit sprechen. Drei Männer wurden festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt. Ob das die tatsächlichen Attentäter waren, ist umstritten, fraglich sogar. Die Polizei und das FBI hatten offenbar etwas von den Mordplänen gewusst, schrieb Historiker Manning Marable, Autor der Biografie Malcolm X: A Life of Reinvention. Der Staatsanwalt habe sich wohl weniger um die Täter Sorgen gemacht als um die Identitäten der Informanten in Malcolms Umfeld. In freigegebenen FBI-Akten sind viele Stellen geschwärzt.
mehr:
- 1965: Black Power (Konrad Ege, Der Freitag, 25.02.2015)
Gruppen-Terror oder: Wann wird aus Sandkörnern ein Sandhaufen?
Die Frage, wann aus Sandkörnern ein Sandhaufen wird, ist nicht ganz leicht zu beantworten. Vielleicht muss man sie auch gar nicht beantworten, denn “Sandhaufen” ist eine Zuschreibung, eine sprachliche Beschreibung für eine große Menge von Sandkörnern, eine Menge von Sandkörnern, die zu groß ist, als dass sie noch mit dem bloßen Auge erfasst werden könnte. Dennoch ist ein Sandhaufen nichts anderes als eine Menge Sandkörner, eine Menge individueller Sandkörner.
Sorites_paradox_Was für Sandkörner gilt, sollte auch für Menschen gelten – tut es aber nicht, denn wir leben in einer Zeit, in der die Gruppenzuschreibungen blühen und gedeihen.
Es gibt die Deutschen, die Türken und natürlich die Griechen, die Bayern und die Männer und die Katholiken und die Frauen und die Urlauber und die Chaoten und die Banker und die Bundeswehr und Journalisten und mit all diesen Begriffen verbindet sich für manche anscheinend die Vorstellung der Homogenität. Homogenität meint, dass die Unterschiede zwischen den Mitgliedern, die eine Gruppe umfasst, vernachlässigbar sind, während die Unterschiede, die eine Gruppe von einer anderen Gruppe trennen, von großer Bedeutung sind. Besonders prominent ist derzeit die in den Hirnen mancher Protagonisten vorhandene Dichotomie zwischen Männern und Frauen. Beide, Männer wie Frauen, seien so distinkt von einander, dass die Gemeinsamkeiten dahinter zurücktreten würden. Die Unterschiede zwischen Männern, Unterschiede im Hinblick auf Größe, Augenfarbe, Schuhgröße, Beruf, Alter, Erfahrung, Fremdsprachenkenntnisse, Body-Building, Ausdauer, IQ, Vorlieben, Selbstbewusstsein, Anspruch an sich selbst, im Hinblick auf den Fussball-Club, den man unterstützt, all diese Unterschiede, sie versinken im Nichts, angesichts des eminenten und monströsen Unterschieds, der von einem einzigen Chromosom ausgeht und der dafür sorgt, dass man zwischen Männern und Frauen keine Gemeinsamkeiten, keine Eigenschaften zu finden im Stande ist, die eine Brücke über den Geschlechtsgraben zu schlagen im Stande sind, also keine Gemeinsamkeiten im Hinblick auf Fremdsprachenkenntnisse, Erfahrungen, Augenfarbe, Anspruch an sich selbst, Selbstbewusstsein, Schulbildung uvm.
Und weil die Einbildung, die Unterschiede zwischen den vielen Individuen, die eine Gruppe, die Gruppe der Männer oder die Gruppe der Frauen ausmachen, seien kleiner (oder gar nicht vorhanden) als die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen so verbreitet ist, deshalb lässt sie sich trefflich instrumentalisieren. Deshalb können sich Politiker und Opportunisten zu Vertretern einer Gruppe erklären und Rechte für diese Gruppe einfordern.
Mit dem einfachen kollektiven Trick, der darin besteht, zu behaupten, dass Frauen, Schwule, Schwarze, Migranten und wer sonst noch zur schützenswerten Gruppe erklärt wird, hätten homogene, gleichgerichtete Interessen und würden sich untereinander nicht unterscheiden, mit dieser Annahme, die man nicht anders als absurd und primitiv bezeichnen kann, gelingt es in Deutschland Politik zu machen und gesellschaftliche Brunnen zu vergiften, dadurch, dass man Männer gegen Frauen, Homosexuelle gegen Heterosexuelle, Migranten gegen Autochthone, Linke gegen Rechte, Dicke gegen Dünne, Juden gegen Reichsdeutsche ausspielt.
Und mit diesem einfachen Trick ist es möglich, Individualrechte zu beseitigen, denn nicht mehr das Individuum hat Anspruch auf gerechte Behandlung, diesen Anspruchhat nur noch ein Individuum in seiner Eigenschaft als weiblich oder schwarz oder homosexuell, also in seiner Eigenschaft als Gruppenzugehöriger.
mehr:
- Gruppen-Terror oder: Wann wird aus Sandkörnern ein Sandhaufen? (Kritische Wissenschaft, 20.03.2015)
Es gibt die Deutschen, die Türken und natürlich die Griechen, die Bayern und die Männer und die Katholiken und die Frauen und die Urlauber und die Chaoten und die Banker und die Bundeswehr und Journalisten und mit all diesen Begriffen verbindet sich für manche anscheinend die Vorstellung der Homogenität. Homogenität meint, dass die Unterschiede zwischen den Mitgliedern, die eine Gruppe umfasst, vernachlässigbar sind, während die Unterschiede, die eine Gruppe von einer anderen Gruppe trennen, von großer Bedeutung sind. Besonders prominent ist derzeit die in den Hirnen mancher Protagonisten vorhandene Dichotomie zwischen Männern und Frauen. Beide, Männer wie Frauen, seien so distinkt von einander, dass die Gemeinsamkeiten dahinter zurücktreten würden. Die Unterschiede zwischen Männern, Unterschiede im Hinblick auf Größe, Augenfarbe, Schuhgröße, Beruf, Alter, Erfahrung, Fremdsprachenkenntnisse, Body-Building, Ausdauer, IQ, Vorlieben, Selbstbewusstsein, Anspruch an sich selbst, im Hinblick auf den Fussball-Club, den man unterstützt, all diese Unterschiede, sie versinken im Nichts, angesichts des eminenten und monströsen Unterschieds, der von einem einzigen Chromosom ausgeht und der dafür sorgt, dass man zwischen Männern und Frauen keine Gemeinsamkeiten, keine Eigenschaften zu finden im Stande ist, die eine Brücke über den Geschlechtsgraben zu schlagen im Stande sind, also keine Gemeinsamkeiten im Hinblick auf Fremdsprachenkenntnisse, Erfahrungen, Augenfarbe, Anspruch an sich selbst, Selbstbewusstsein, Schulbildung uvm.
Und weil die Einbildung, die Unterschiede zwischen den vielen Individuen, die eine Gruppe, die Gruppe der Männer oder die Gruppe der Frauen ausmachen, seien kleiner (oder gar nicht vorhanden) als die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen so verbreitet ist, deshalb lässt sie sich trefflich instrumentalisieren. Deshalb können sich Politiker und Opportunisten zu Vertretern einer Gruppe erklären und Rechte für diese Gruppe einfordern.
Mit dem einfachen kollektiven Trick, der darin besteht, zu behaupten, dass Frauen, Schwule, Schwarze, Migranten und wer sonst noch zur schützenswerten Gruppe erklärt wird, hätten homogene, gleichgerichtete Interessen und würden sich untereinander nicht unterscheiden, mit dieser Annahme, die man nicht anders als absurd und primitiv bezeichnen kann, gelingt es in Deutschland Politik zu machen und gesellschaftliche Brunnen zu vergiften, dadurch, dass man Männer gegen Frauen, Homosexuelle gegen Heterosexuelle, Migranten gegen Autochthone, Linke gegen Rechte, Dicke gegen Dünne, Juden gegen Reichsdeutsche ausspielt.
Und mit diesem einfachen Trick ist es möglich, Individualrechte zu beseitigen, denn nicht mehr das Individuum hat Anspruch auf gerechte Behandlung, diesen Anspruchhat nur noch ein Individuum in seiner Eigenschaft als weiblich oder schwarz oder homosexuell, also in seiner Eigenschaft als Gruppenzugehöriger.
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- Gruppen-Terror oder: Wann wird aus Sandkörnern ein Sandhaufen? (Kritische Wissenschaft, 20.03.2015)
Infantilismus im 21. Jahrhundert
Von erwachsenen Menschen erwartet man unter anderem, dass sie über Urteilsvermögen verfügen, dass sie Dinge beurteilen können, z.B. aufgrund ihrer Erfahrung und dass sie über eine moralische und sittliche Reife verfügen, die dieses Urteilsvermögen erst möglich macht.
Blickt man in die Runde und nimmt diejenigen ins Visier, die Repräsentanten von Wählern sein wollen, dann kommen die ersten Zweifel an der moralischen und sittlichen Entwicklung, die Menschen, die alle körperlichen Anzeichen eines Erwachsenen aufweisen, auszeichnen soll, und wenn die entsprechenden Repräsentanten dann den Mund aufmachen, dann kommen auch erhebliche Zweifel am Urteilsvermögen auf [Wie kann z.B. jemand auch nur rudimentäre Spuren von Urteilsvermögen haben, der versucht, sinnlose Gewalttaten zu rechtfertigen?]
Die Retardierung, die man bei den angesprochenen Repräsentanten feststellen kann, ihr Verbleiben oder ihre Rückkehr in eine infantile Haltung, findet sich auch in anderen Bereichen der Gesellschaft, wo die vernünftige Argumentation dem primitiven Palaver gewichen ist, das regelmäßig der derogativen Wortonanie weicht, die dann nicht nur sprichwörtlich an das Baby erinnert, das mit hochrotem Kopf schreit, weil es nicht bekommt, was es will.
mehr:
- Her Majesty the Baby: Infantilismus im 21. Jahrhundert (Kritische Wissenschaft, 21.03.2015)
Blickt man in die Runde und nimmt diejenigen ins Visier, die Repräsentanten von Wählern sein wollen, dann kommen die ersten Zweifel an der moralischen und sittlichen Entwicklung, die Menschen, die alle körperlichen Anzeichen eines Erwachsenen aufweisen, auszeichnen soll, und wenn die entsprechenden Repräsentanten dann den Mund aufmachen, dann kommen auch erhebliche Zweifel am Urteilsvermögen auf [Wie kann z.B. jemand auch nur rudimentäre Spuren von Urteilsvermögen haben, der versucht, sinnlose Gewalttaten zu rechtfertigen?]
Die Retardierung, die man bei den angesprochenen Repräsentanten feststellen kann, ihr Verbleiben oder ihre Rückkehr in eine infantile Haltung, findet sich auch in anderen Bereichen der Gesellschaft, wo die vernünftige Argumentation dem primitiven Palaver gewichen ist, das regelmäßig der derogativen Wortonanie weicht, die dann nicht nur sprichwörtlich an das Baby erinnert, das mit hochrotem Kopf schreit, weil es nicht bekommt, was es will.
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- Her Majesty the Baby: Infantilismus im 21. Jahrhundert (Kritische Wissenschaft, 21.03.2015)
NSU und Nemzow – keine Parallelen
Der folgende Post ist der erste von drei Teilen und wurde exklusiv für den Blog von Fatalist und dem Arbeitskreis NSU geschrieben. Er ist hier aus archivarischen Gründen noch einmal nachzulesen.
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Nein, das Weihnachten angekündigte Fazit ist es nicht, sondern nur ein Teilaspekt, möglicherweise der entscheidende, denn da in den Akten nicht drin steht, wer den Mord beging, können wir ihn schlichtweg nicht aufklären.
Dreist wenn wir wüßten, wer die Mörder waren, ginge es nicht. Wir könnten die Halunken am Schlafittchen ins Büro des Ministerpräsidenten schleppen und sie ihm auf seinen frisch gesaugten Teppich werfen. Der jeweils amtierende Regierungschef würde uns stehenden Fußes verhaften lassen, um diesen Frevel mit wenigstens 30 Jahren verschärfter Festungshaft zu bestrafen.
Mithin, man nähert sich dem Fall Heilbronn nicht, indem man nach den Tätern sucht, die eh nicht zu finden sind, sondern indem man eine Frage genauer untersucht.
Warum darf der Mord an der Polizistin Michelle Kiesewetter nicht aufgeklärt werden?
Aufklärung ist die Aufgabe der Ermittler, Staatsanwälte und Gerichte. Ein wesentlicher Teil derer Arbeit ist weisungsgebunden, damit vom Wohlwollen der jeweiligen Regierung abhängig, denn wenn Ermittler ermitteln dürfen, wie sie es können, dann finden sie auch die Täter. Wenn ihnen aber Baseballschläger zwischen die Beine gehauen werden, möglicherweise auch die eine oder andere Ermittlungshilfe mit selbigem Gerät verabreicht wurde, dann werden Täter nicht gefunden.
mehr:
- NSU: Mord in Heilbronn - ein Fazit - Teil 1 (Die Anmerkung, 24.03.2015)
Um die NSU-Morde kümmer ich mich nicht, weil da nie was rauskommen wird, eher zahlen die Griechen ihre Schulden. Aber wenn es bei den Ermittlungen um den Nemzow-Mord in Rußland genauso geht, dann rauscht’s hier im Blätterwald, und alle fordern Demokratie und Freiheit und: Putin ist mal wieder schuld.
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Nein, das Weihnachten angekündigte Fazit ist es nicht, sondern nur ein Teilaspekt, möglicherweise der entscheidende, denn da in den Akten nicht drin steht, wer den Mord beging, können wir ihn schlichtweg nicht aufklären.
Dreist wenn wir wüßten, wer die Mörder waren, ginge es nicht. Wir könnten die Halunken am Schlafittchen ins Büro des Ministerpräsidenten schleppen und sie ihm auf seinen frisch gesaugten Teppich werfen. Der jeweils amtierende Regierungschef würde uns stehenden Fußes verhaften lassen, um diesen Frevel mit wenigstens 30 Jahren verschärfter Festungshaft zu bestrafen.
Mithin, man nähert sich dem Fall Heilbronn nicht, indem man nach den Tätern sucht, die eh nicht zu finden sind, sondern indem man eine Frage genauer untersucht.
Warum darf der Mord an der Polizistin Michelle Kiesewetter nicht aufgeklärt werden?
Aufklärung ist die Aufgabe der Ermittler, Staatsanwälte und Gerichte. Ein wesentlicher Teil derer Arbeit ist weisungsgebunden, damit vom Wohlwollen der jeweiligen Regierung abhängig, denn wenn Ermittler ermitteln dürfen, wie sie es können, dann finden sie auch die Täter. Wenn ihnen aber Baseballschläger zwischen die Beine gehauen werden, möglicherweise auch die eine oder andere Ermittlungshilfe mit selbigem Gerät verabreicht wurde, dann werden Täter nicht gefunden.
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- NSU: Mord in Heilbronn - ein Fazit - Teil 1 (Die Anmerkung, 24.03.2015)
Um die NSU-Morde kümmer ich mich nicht, weil da nie was rauskommen wird, eher zahlen die Griechen ihre Schulden. Aber wenn es bei den Ermittlungen um den Nemzow-Mord in Rußland genauso geht, dann rauscht’s hier im Blätterwald, und alle fordern Demokratie und Freiheit und: Putin ist mal wieder schuld.
Stinkefinger-Fake: Nur böse, wenn’s die anderen machen
Es gibt – neben Putin – auch noch die Griechen, die unsere Journaille ungestraft von allen Seiten anpissen darf. Geht der Tsipras noch fast als Gentleman durch, läuten aber bei diesem Varoufuckthis, oder so ähnlich, alle Alarmglocken. Vielleicht sind alle Mietschreiber und Mietmäuler insgeheim darauf stinkig, dass ihre Alte daheim lieber mit so einem Latin-Lover ins Bett steigen würde, als mit ihrem armen Würstchen, mit seinem armen Würstchen, aus dem Springer- oder Burdakonzern? Welche Frau mag schon diese Bettnässer, die für ein paar Kröten ihre Gesinnung verkaufen müssen? So werden dann Bagatellen hochsterilisiert, um die Lufthoheit über den deutschen Stammtischen zu gewinnen. Stinkefinger aus Griechenland gegen Deutschland – schlimmer geht’s nimmer! Hat da nicht der Jauch süffisant diesen tollen Clip gezeigt und das Dementi dieses südländischen Hallodris so schäbig weggewischt? War das nicht der Beweis, dass alle Griechen (und nicht nur die Kreter) lügen? So wird Meinung gemacht.
mehr:
- Stinkefinger den Hauptstrommedien (AlterMannBlog, 19.03.2015)
- NZZ wirft Jauch "übelsten Kampagnenjournalismus" vor (Florian Rötzer, 23.03.2015)
Varoufakis and the fake finger #varoufake | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo [9:33]
mehr:
- Stinkefinger den Hauptstrommedien (AlterMannBlog, 19.03.2015)
- NZZ wirft Jauch "übelsten Kampagnenjournalismus" vor (Florian Rötzer, 23.03.2015)
Varoufakis and the fake finger #varoufake | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo [9:33]
Veröffentlicht am 18.03.2015
From minister of awesome to minister of flawsome? Yanis Varoufakis, the biggest liar since Bill Clinton? Political punch instead of the new Chuck Norris? Pilloried by german talkshow host Guenther Jauch, but is everything as it seems? Really?
Vom Minister of Awesomeness zu Minister Stinkefinger? Yanis Varoufakis, der größte Lügner seit Bill Clinton? Peinlicher Politkasper statt der neue Chuck Norris? Von Günther Jauch öffentlich an den Pranger gestellt, aber ist es wirklich so, wie es scheint?
Vom Minister of Awesomeness zu Minister Stinkefinger? Yanis Varoufakis, der größte Lügner seit Bill Clinton? Peinlicher Politkasper statt der neue Chuck Norris? Von Günther Jauch öffentlich an den Pranger gestellt, aber ist es wirklich so, wie es scheint?
AlterMann weiß, wo Putin war
Zur Zeit findet in Deutschland ein Wettbewerb unter Journalisten statt. Gewinner ist der/die, der/die den flachsten Kommentar zu Putin abgibt. In der engeren Wahl ist stern-Kommentator Jens Maier, der diesen unterirdischen Artikel Russland als Weltverbesserer? Zum Kotzen! geschrieben hat. Darin wirft er Putin vor, den ESC für seine Zwecke zu missbrauchen. Wer nicht weiß, was ESC ist: das ist diese qualitativ hochwertige Sendung, wo Chypre dix points gewinnen kann und die ehemaligen Sowjetstaaten, wie Aserbaidschan oder Litauen, sich gegenseitig die Punkte zuschustern. Wer am Ende gewinnt ist eigentlich Conchita Wurst.
mehr:
- Ich weiß, wo Putin war! (AlterMannBlog, 18.03.2015)
Zitat:
Ich will es mal umgekehrt darstellen: Gerhard Schröder hätte 2000 den ESC als Propagandainstrument benutzt und Stefan Raab ins Rennen geschickt mit dem Song, der Schröders Austeritätspolitik am Besten beschrieben hat: Wadde hadde dudde da? So einen Mist hätte keine Zeitschrift veröffentlicht – nicht mal der stern. Aber heute darf jeder Dackel dem Putin ans Bein pissen. Die Journaille 2015: eine armselige Meute russophober Mietschreiber, die ihr selbstständiges Denken (falls je vorhanden) in der Personalabteilung der Verlage für immer abgegeben hat.
Merke:
Es ist nur böse, wenn’s die anderen tun!
Ich will es mal umgekehrt darstellen: Gerhard Schröder hätte 2000 den ESC als Propagandainstrument benutzt und Stefan Raab ins Rennen geschickt mit dem Song, der Schröders Austeritätspolitik am Besten beschrieben hat: Wadde hadde dudde da? So einen Mist hätte keine Zeitschrift veröffentlicht – nicht mal der stern. Aber heute darf jeder Dackel dem Putin ans Bein pissen. Die Journaille 2015: eine armselige Meute russophober Mietschreiber, die ihr selbstständiges Denken (falls je vorhanden) in der Personalabteilung der Verlage für immer abgegeben hat.
Merke:
Es ist nur böse, wenn’s die anderen tun!
Malvinen und die Krim: Raub, Recht und die westeuropäische Sprachregelung
Ein Jahr nach der Wiedervereinigung der Krim mit der Russischen Föderation, hat der britische Aussenminister Philip Hammond den Entscheid der Bevölkerung der Krim scharf kritisiert. Er verurteilte am Wochenden den Schritt mit den Worten: "Die illegale Annexion der Krim durch Russland vor einem Jahr, war ein eklatanter Bruch des Internationalen Rechts. Es zeigte, die totale Missachtung des Rechts der Ukraine auf Souveränität und territoriale Integrität, und ich verurteile es im höchsten Masse." Die Antwort aus Moskau folgte prompt. Der Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses der Duma, Alexei Pushkov, reagierte auf die britische Attacke mit der Retourkutsche, Russland hat mehr Anspruch auf die Halbinsel Krim, als Britannien auf die Falklandinseln (Malvinen).
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- London - Putin hat die Krim geraubt (Alles Schall und Rauch, 23.03.2015)
Merke:
Böse ist’s nur, wenn’s die anderen machen. Und Pleonasmen (»illegale Annexion«) gehören zur westlichen Propaganda dazu.
Dokumentation@Kampf um Falkland [42:17]
Einbetten auf Anfrage deaktiviert
Mit offenen Karten: Die Falklandinseln - der Streit geht weiter [12:16]
14'000 Kilometer enfernt soll britisches Territorium sein |
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- London - Putin hat die Krim geraubt (Alles Schall und Rauch, 23.03.2015)
Merke:
Böse ist’s nur, wenn’s die anderen machen. Und Pleonasmen (»illegale Annexion«) gehören zur westlichen Propaganda dazu.
Dokumentation@Kampf um Falkland [42:17]
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Mit offenen Karten: Die Falklandinseln - der Streit geht weiter [12:16]
Veröffentlicht am 19.10.2014
Mit offenen Karten: Sendung über die Falklandinseln. Thematisiert werden die geografische Lage der Inseln, die Bevölkerung, die Kolonialgeschichte, der Falklandkrieg sowie die aktuelle SItuation des Konfliktes, die Wirtschaftslage Falklands und weitergehende Gebietsansprüche. Erstausstrahlung: 18.10.2014.
Montag, 23. März 2015
Vorurteile…
Porno Sex vs. Real Sex - "Heiß & Fettig! - Das Sexmagazin" - ZDFneo [3:13]
Der Rassist in uns - Amiaz & Nele - ZDFneo [4:48]
Können Politiker unsere Welt retten? - Sonneborn rettet die Welt - ZDFneo [2:13]
Verzicht zur Weltrettung? - Sonneborn rettet die Welt - ZDFneo [2:02]
Veröffentlicht am 14.05.2014
http://heissundfettig.zdfneo.de - "Heiß & Fettig!" Reporterin Ariane Alter fragt nach, wie viel der Sex aus Pornofilmen mit dem Sex zu tun hat, den wir alle so zu Hause haben.
Der Rassist in uns - Amiaz & Nele - ZDFneo [4:48]
Veröffentlicht am 10.07.2014
http://derrassistinuns.zdfneo.de Nele nimmt mit 38 weiteren Menschen an einem Antirassismus-Training teil und spielt eine ganz besondere Rolle.
Für Vorurteile können wir nichts. Sie machen das Leben einfacher, weil sie schnell verfügbare Schubladen anbieten und so scheinbar Sicherheit geben. Aber wir können etwas dafür, wie wir mit unseren Vorurteilen umgehen…
Können Politiker unsere Welt retten? - Sonneborn rettet die Welt - ZDFneo [2:13]
Veröffentlicht am 05.10.2013
http://sonneborn.zdfneo.de - "Können Politiker die Welt retten?"Diese Frage hat Martin Sonneborn Passanten in Berlin gestellt - die Meinungen zu diesem Thema sind durchaus gespalten... "Sonneborn rettet die Welt", ab 10. Oktober 2013 um 22.45 Uhr in ZDFneo.
Verzicht zur Weltrettung? - Sonneborn rettet die Welt - ZDFneo [2:02]
Veröffentlicht am 16.10.2013
http://sonneborn.zdfneo.de Nur noch einmal in der Woche duschen? Keine Fernreisen mehr oder vielleicht einfach weniger essen? Martin Sonenborn fragt nach, auf was die Menschen zur Weltrettung verzichten würden.
Krieg beginnt in den Köpfen
Alles spricht vom neuen Medien- oder Informationskrieg, der von Russland entfesselt worden sei
Seit vielen Jahren wird der Cyberwar als neue Dimension des Kriegs beschworen. Er ist aber bei aller Hochrüstung noch ein Phantom, das noch hinter Cyberangriffen von Kriminellen, Geheimdiensten oder auch Hackern verborgen bleibt. Dafür ist seit dem Ukraine-Konflikt der traditionelle Informations- und Medienkrieg vor allem in Gestalt der Propaganda(kampagnen) wieder aufgelebt.
Am Donnerstag hat der Europäische Rat beschlossen, "Russlands laufender Desinformationskampagne über den Ukrainekonflikt entgegenzuwirken". Die EU-Außenbeauftragte Mogherini soll bis Juni einen "Aktionsplan über strategische Kommunikation" vorlegen.
Auch der nach amerikanischem Vorbild 2011 gegründete Europäische Demokratiefonds (European Endowment for Democracy), der demokratische Entwicklungen und "prodemokratische" Kräfte (Parteien, Bewegungen, Journalisten, Blogger, individuelle Aktivisten) in den Nachbarländern mit EU-Geldern und Beiträgen von Mitgliedsländern fördern soll, also solche, die im Interesse der EU sind, will auch Vorschläge machen. So sollen Strategien für russischsprachige Medien entwickelt werden, um die "russischsprachige Informationssphäre unabhängiger, offener und pluralistischer zu machen".
mehr:
- "Putins Trolle" und der freie Fluss der Information (Florian Rötzer, Telepolis, 2203-2015)
mein Kommentar:
»unabhängiger machen«? Von wem unabhängig?
Leute, ist es nicht klüger, mit Putin zusammenzuarbeiten anstatt gegen ihn zu kämpfen?
Was ist hier stärker: Vernunft oder Gier?
Über die Dauerberieselung durch den militärisch-industriellen Komplex spricht keiner:
- Ein Meisterstück der Propaganda des militärisch-industirellen Komplexes: Die Raketenlücke (Post, 15.03.2015)
Ukraine Berichterstattung ist falsch - Peter Scholl-Latour [6:10]
Seit vielen Jahren wird der Cyberwar als neue Dimension des Kriegs beschworen. Er ist aber bei aller Hochrüstung noch ein Phantom, das noch hinter Cyberangriffen von Kriminellen, Geheimdiensten oder auch Hackern verborgen bleibt. Dafür ist seit dem Ukraine-Konflikt der traditionelle Informations- und Medienkrieg vor allem in Gestalt der Propaganda(kampagnen) wieder aufgelebt.
Am Donnerstag hat der Europäische Rat beschlossen, "Russlands laufender Desinformationskampagne über den Ukrainekonflikt entgegenzuwirken". Die EU-Außenbeauftragte Mogherini soll bis Juni einen "Aktionsplan über strategische Kommunikation" vorlegen.
Auch der nach amerikanischem Vorbild 2011 gegründete Europäische Demokratiefonds (European Endowment for Democracy), der demokratische Entwicklungen und "prodemokratische" Kräfte (Parteien, Bewegungen, Journalisten, Blogger, individuelle Aktivisten) in den Nachbarländern mit EU-Geldern und Beiträgen von Mitgliedsländern fördern soll, also solche, die im Interesse der EU sind, will auch Vorschläge machen. So sollen Strategien für russischsprachige Medien entwickelt werden, um die "russischsprachige Informationssphäre unabhängiger, offener und pluralistischer zu machen".
mehr:
- "Putins Trolle" und der freie Fluss der Information (Florian Rötzer, Telepolis, 2203-2015)
mein Kommentar:
»unabhängiger machen«? Von wem unabhängig?
Leute, ist es nicht klüger, mit Putin zusammenzuarbeiten anstatt gegen ihn zu kämpfen?
Was ist hier stärker: Vernunft oder Gier?
Über die Dauerberieselung durch den militärisch-industriellen Komplex spricht keiner:
- Ein Meisterstück der Propaganda des militärisch-industirellen Komplexes: Die Raketenlücke (Post, 15.03.2015)
Ukraine Berichterstattung ist falsch - Peter Scholl-Latour [6:10]
Veröffentlicht am 24.05.2014
Kleiner Ausschnitt aus einem Interview zum 90. Geburtstag
Alpha Forum
www.youtube.com/watch?v=Jspx1o_wu4k
www.youtube.com/watch?v=Jspx1o_wu4k
The Missile Gap 1960 Part One [10:40]
Hochgeladen am 15.01.2010
U.S. Air Force Film Report 103, "Development of the Soviet Ballistic Missile Threat," 1960, produced by Air Photographic and Charting Service, Secret
Air Force Index Card
Source: National Archives, Motion Pictures Unit, Record Group 342
This film, depicting a once secret Air Force briefing on the prospective Soviet missile and bomber threat in the years ahead, illuminates the difficulties of intelligence analysis.
Delivered by Director of Warning and Threat Assessment, Office of Assistant Chief of Staff for Intelligence, Col. Linscott A. Hall, and one of his assistants, Lt. Colonel Joel Parks, the briefing was representative of Air Force intelligence thinking at the height of the "missile gap" controversy over the degree of the Soviet ICBM buildup. The intended audience for the briefing may have been other intelligence agencies, senior officials in the Pentagon, and possibly civilians and officers who worked on nuclear targets, so they would have their agency's angle on the prospective threat.
Air Force Index Card
Source: National Archives, Motion Pictures Unit, Record Group 342
This film, depicting a once secret Air Force briefing on the prospective Soviet missile and bomber threat in the years ahead, illuminates the difficulties of intelligence analysis.
Delivered by Director of Warning and Threat Assessment, Office of Assistant Chief of Staff for Intelligence, Col. Linscott A. Hall, and one of his assistants, Lt. Colonel Joel Parks, the briefing was representative of Air Force intelligence thinking at the height of the "missile gap" controversy over the degree of the Soviet ICBM buildup. The intended audience for the briefing may have been other intelligence agencies, senior officials in the Pentagon, and possibly civilians and officers who worked on nuclear targets, so they would have their agency's angle on the prospective threat.
The Missile Gap 1960 Part Two [10:52]
Hochgeladen am 15.01.2010
U.S. Air Force Film Report 103, "Development of the Soviet Ballistic Missile Threat," 1960, produced by Air Photographic and Charting Service, Secret
Air Force Index Card
Source: National Archives, Motion Pictures Unit, Record Group 342
This film, depicting a once secret Air Force briefing on the prospective Soviet missile and bomber threat in the years ahead, illuminates the difficulties of intelligence analysis.
Delivered by Director of Warning and Threat Assessment, Office of Assistant Chief of Staff for Intelligence, Col. Linscott A. Hall, and one of his assistants, Lt. Colonel Joel Parks, the briefing was representative of Air Force intelligence thinking at the height of the "missile gap" controversy over the degree of the Soviet ICBM buildup. The intended audience for the briefing may have been other intelligence agencies, senior officials in the Pentagon, and possibly civilians and officers who worked on nuclear targets, so they would have their agency's angle on the prospective threat.
Air Force Index Card
Source: National Archives, Motion Pictures Unit, Record Group 342
This film, depicting a once secret Air Force briefing on the prospective Soviet missile and bomber threat in the years ahead, illuminates the difficulties of intelligence analysis.
Delivered by Director of Warning and Threat Assessment, Office of Assistant Chief of Staff for Intelligence, Col. Linscott A. Hall, and one of his assistants, Lt. Colonel Joel Parks, the briefing was representative of Air Force intelligence thinking at the height of the "missile gap" controversy over the degree of the Soviet ICBM buildup. The intended audience for the briefing may have been other intelligence agencies, senior officials in the Pentagon, and possibly civilians and officers who worked on nuclear targets, so they would have their agency's angle on the prospective threat.
50th Anniversary: The Missile Gap Controversy [1:33:31]
Veröffentlicht am 23.04.2014
In September 1961, President Kennedy was officially notified by the CIA that the United States had surpassed the Soviet Union in missiles, dispelling the notion of Soviet superiority in the arms race. Former senior CIA intelligence officer Gene Poteat and historians Timothy Naftali, Fred Kaplan and John Prados discuss this pivotal moment in world history. Mary Elise Sarotte, professor of International Relations at USC, moderates. This forum followed the afternoon panel sessions of the CIA Overview of the Missile Gap.
Sonntag, 22. März 2015
Vergewaltigung durch alliierte Soldaten – "Viele Frauen schwiegen aus Scham oder Angst"
Auch westalliierte Soldaten vergewaltigten nach Kriegsende 1945 deutsche Frauen. Die Historikerin Miriam Gebhardt schildert, warum die Verbrechen lange ein Tabu waren - und wie drakonisch Täter bestraft wurden.
Miriam Gebhardt, Jahrgang 1962, ist Journalistin und Historikerin. Sie lehrt als außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz. Anfang März erschien ihr Buch "Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkrieges" (DVA, München 2015). Im Interview erläutert Gebhardt, wie sie die Übergriffe alliierter Soldaten mit historischen Aufzeichnungen dokumentiert hat.
mehr:
- "Viele Frauen schwiegen aus Scham oder Angst" (Oliver das Gupta im Interview mit Miriam Gebhardt, Süddeutsche, 21.03.2015)
siehe auch:
- Das Internierungslager in Algenrodt (Post, 01.11.2014)
- „Die Verbrechen der Befreier“ - ZDF - Reportage über die schändlichen Verbrechen der Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg (Peter Haisenko, sott.net., )
Wer bisher in Deutschland den Mund aufgemacht hat, landete ganz schnell in der rechten Schublade. Mal sehen, was aus dem Front National in Frankreich wird. Bei der Globalisierung, die über die psychischen Bewältigungsstrategien der Menschen hinweggeht, werden wir überall in den nächsten Jahren einen massiven Zulauf bei sogenannten »rechten« oder »nationalen« bzw. »nationalistischen« Bewegungen finden; »Pegida« ist in Deutschland ja noch rechtzeitig mundtot gemacht worden. Mal sehen, wie lange das Mundtot-Machen funktioniert… Das Vermeiden eines öffentlichen Diskurses wir sich als Bumerang erweisen und fashistischen Kräften in die Hände spielen, die latente Aggression in der Bevölkerung nimmt zu.
Miriam Gebhardt, Jahrgang 1962, ist Journalistin und Historikerin. Sie lehrt als außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz. Anfang März erschien ihr Buch "Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkrieges" (DVA, München 2015). Im Interview erläutert Gebhardt, wie sie die Übergriffe alliierter Soldaten mit historischen Aufzeichnungen dokumentiert hat.
mehr:
- "Viele Frauen schwiegen aus Scham oder Angst" (Oliver das Gupta im Interview mit Miriam Gebhardt, Süddeutsche, 21.03.2015)
siehe auch:
- Das Internierungslager in Algenrodt (Post, 01.11.2014)
- „Die Verbrechen der Befreier“ - ZDF - Reportage über die schändlichen Verbrechen der Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg (Peter Haisenko, sott.net., )
Wer bisher in Deutschland den Mund aufgemacht hat, landete ganz schnell in der rechten Schublade. Mal sehen, was aus dem Front National in Frankreich wird. Bei der Globalisierung, die über die psychischen Bewältigungsstrategien der Menschen hinweggeht, werden wir überall in den nächsten Jahren einen massiven Zulauf bei sogenannten »rechten« oder »nationalen« bzw. »nationalistischen« Bewegungen finden; »Pegida« ist in Deutschland ja noch rechtzeitig mundtot gemacht worden. Mal sehen, wie lange das Mundtot-Machen funktioniert… Das Vermeiden eines öffentlichen Diskurses wir sich als Bumerang erweisen und fashistischen Kräften in die Hände spielen, die latente Aggression in der Bevölkerung nimmt zu.
Böse EU und arme Griechen
Die EU lässt Griechenland am ausgestreckten Arm verhungern. Athen müsse seine »Verpflichtungen« erfüllen, neue »Reformlisten« vorlegen und von den »Institutionen« absegnen lassen, so das Mantra, das Alexis Tsipras von den wichtigsten EU-Vertretern am Donnerstag abend zu hören bekam. Was das bedeutet, zeigt der Streit um ein Sozialprogramm im Umfang von 200 Millionen Euro, das Essen, Strom und Wohngeld für die Ärmsten in Griechenland vorsieht. Als es am Mittwoch vom Athener Parlament beschlossen wurde, liefen die »Institutionen« Sturm und zückten die rote Karte gegen Tsipras wegen des Verstoßes gegen (angebliche) Verpflichtungen. Während die Europäische Zentralbank Monat für Monat 60 Milliarden Euro an Großbanken und Oligarchen verfüttert, will man Arme weiter hungern und im Dunkeln sitzen lassen.
200 Millionen Euro: So viel zahlte Griechenland im Jahr seines Euro-Beitritts 2001 für 24 Panzerhaubitzen an die deutsche Firma Krauss Maffei – Schmiergeld sei Dank. 200 Millionen Euro kostete ein Lärmschutztunnel an der A1 in Köln, so viel will die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren investieren, um den Komfort in Fernreisezügen zu verbessern. Nichts gegen Lärmschutz oder Reisekomfort, aber wer ein bescheidenes Sozialprogramm derart torpediert, hat keinerlei Respekt vor Demokratie und Bevölkerung.
Die EU will an der griechischen Linksregierung ein Exempel statuieren, um Alternativen zu ihrer unsozialen Politik schon im Keim zu ersticken. Rechte Regierungen haben es da leichter. Während man Tsipras die Auszahlung fälliger Kredittranchen verweigert, konnte sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko vor einer Woche über fünf Milliarden US-Dollar des Internationalen Währungsfonds (IWF) freuen. Insgesamt hat der IWF der Ukraine neue Kredite in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar bewilligt, die EU will weitere 1,8 Milliarden Euro beisteuern. Das Geld, das man der griechischen Bevölkerung abpresst, um IWF-Kredite zu bedienen, landet am Ende wohl in den Taschen der Waffenkonzerne. So will die Ukraine ihre Rüstungsausgaben in diesem Jahr auf 3,8 Milliarden Dollar hochschrauben, was den Anteil dieser Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt von 1,25 auf 5,2 Prozent erhöhen wird.
mehr:
- EU rote Karte zeigen (Lydia Krüger, Gastkommentar, junge Welt, 21.03.2015)
Mein Kommentar: Sind wir dazu da, die Griechen dazu zu zwingen, ihren Laden in Ordnung zu bringen? Das ist die Generalprobe für das, was uns mit der Ukraine ins Haus steht. Und wie in der Ukraine wird der Krieg oben gegen unten horizontalisiert – sei es in EU gegen Griechenland oder Rußland gegen die Ukraine. Was die Griechen an Schulden haben, hat ihre mafiöse Oberschicht auf ihrem Konto. Was die Ukraine an Schulden hat, haben die ukrainischen Oligarchen auf ihrem Konto. Wie ist denn Karlspreisträgerin (daß ich nicht lache) Julia Timoschenko zu so viel Geld gekommen?
- Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs (Wikipedia)
Und damit keiner den ukrainischen Oligarchen an den Kragen geht, retten die sich in die Politik, und Putin ist der Böse. Das paßt den Amis, die laut Eric Frey keinerlei wirtshaftliche Interessen in der Ukraine und aus purer Lust an Freiheit und Demokratie 5 Millirden US.Dollar in einen Regime-Change in der Ukraine gesteckt haben, sehr gut in den Kram (- Zbigniew Brzezinski, Die einzige Weltmacht (Post, 28.11.2014))
Das Schüren von Angst und Weltuntergangsstimmung in der Bevölkerung sind die Nebelbomben, die von Oligarchen geworfen werden, um um in unserer durch Freiheit und Demokratie nicht mehr zähmbaren »freien Marktwirtschaft« die Zitrone noch ein wenig weiter ausquetschen zu können.
200 Millionen Euro: So viel zahlte Griechenland im Jahr seines Euro-Beitritts 2001 für 24 Panzerhaubitzen an die deutsche Firma Krauss Maffei – Schmiergeld sei Dank. 200 Millionen Euro kostete ein Lärmschutztunnel an der A1 in Köln, so viel will die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren investieren, um den Komfort in Fernreisezügen zu verbessern. Nichts gegen Lärmschutz oder Reisekomfort, aber wer ein bescheidenes Sozialprogramm derart torpediert, hat keinerlei Respekt vor Demokratie und Bevölkerung.
Die EU will an der griechischen Linksregierung ein Exempel statuieren, um Alternativen zu ihrer unsozialen Politik schon im Keim zu ersticken. Rechte Regierungen haben es da leichter. Während man Tsipras die Auszahlung fälliger Kredittranchen verweigert, konnte sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko vor einer Woche über fünf Milliarden US-Dollar des Internationalen Währungsfonds (IWF) freuen. Insgesamt hat der IWF der Ukraine neue Kredite in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar bewilligt, die EU will weitere 1,8 Milliarden Euro beisteuern. Das Geld, das man der griechischen Bevölkerung abpresst, um IWF-Kredite zu bedienen, landet am Ende wohl in den Taschen der Waffenkonzerne. So will die Ukraine ihre Rüstungsausgaben in diesem Jahr auf 3,8 Milliarden Dollar hochschrauben, was den Anteil dieser Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt von 1,25 auf 5,2 Prozent erhöhen wird.
mehr:
- EU rote Karte zeigen (Lydia Krüger, Gastkommentar, junge Welt, 21.03.2015)
Mein Kommentar: Sind wir dazu da, die Griechen dazu zu zwingen, ihren Laden in Ordnung zu bringen? Das ist die Generalprobe für das, was uns mit der Ukraine ins Haus steht. Und wie in der Ukraine wird der Krieg oben gegen unten horizontalisiert – sei es in EU gegen Griechenland oder Rußland gegen die Ukraine. Was die Griechen an Schulden haben, hat ihre mafiöse Oberschicht auf ihrem Konto. Was die Ukraine an Schulden hat, haben die ukrainischen Oligarchen auf ihrem Konto. Wie ist denn Karlspreisträgerin (daß ich nicht lache) Julia Timoschenko zu so viel Geld gekommen?
- Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs (Wikipedia)
Und damit keiner den ukrainischen Oligarchen an den Kragen geht, retten die sich in die Politik, und Putin ist der Böse. Das paßt den Amis, die laut Eric Frey keinerlei wirtshaftliche Interessen in der Ukraine und aus purer Lust an Freiheit und Demokratie 5 Millirden US.Dollar in einen Regime-Change in der Ukraine gesteckt haben, sehr gut in den Kram (- Zbigniew Brzezinski, Die einzige Weltmacht (Post, 28.11.2014))
Das Schüren von Angst und Weltuntergangsstimmung in der Bevölkerung sind die Nebelbomben, die von Oligarchen geworfen werden, um um in unserer durch Freiheit und Demokratie nicht mehr zähmbaren »freien Marktwirtschaft« die Zitrone noch ein wenig weiter ausquetschen zu können.
Robocops schützen Freiheit und Demokratie
Gegen den »Terror« – aber gegen welchen? Innenministerium will kasernierte Einsatzkommandos aufstellen. Sicherer wird die BRD dadurch nicht
Das passt beinahe zu gut, um Zufall sein zu können: Nur zwei Tage, nachdem in Frankfurt am Main während der Blockupy-Proteste gegen die Europäische Zentralbank eine Reihe von Polizeiautos in Flammen aufging, verkündet Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Berlin, eine neue »Anti-Terror-Einheit« aufstellen zu wollen. Diese solle Teil der Bundespolizei werden und die Lücke zwischen Bereitschaftspolizei und der sogenannten Eliteeinheit GSG9 schließen, berichtete am Freitag das rbb-Inforadio unter Berufung auf Regierungskreise. Im Unterschied zur GSG9 solle die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden.
Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, es gebe »verschiedene Überlegungen« zur Umstrukturierung der Sicherheitsbehörden. Die Idee einer neuen Anti-Terror-Einheit sei Teil dieser Überlegungen. Die Beratungen seien aber noch nicht abgeschlossen, betonte sie.
Spiegel Online berichtete, dass die neue Truppe, die intern angeblich »scherzhaft als ›GSG viereinhalb‹ bezeichnet« werde, schrittweise auf mehrere Hundertschaften ausgebaut werden soll. Die weitere Darstellung erinnert an kasernierte Einsatzkommandos: So soll die Einheit laut Spiegel Online-Bericht »neben Kurz- auch Langwaffen und gepanzerte Fahrzeuge« erhalten. Sie solle sich gezielt auf »terrorbedingte Ausnahmesituationen« vorbereiten. Ob auch Ereignisse wie die unter fragwürdigen Umständen eskalierte Gewalt in Frankfurt am Mittwoch zu diesen »Ausnahmesituationen« zählen, wird sich in der Praxis zeigen. Auch aus dem Ruder gelaufene polizeiliche Großeinsätze wie der gegen angebliche Islamisten in Bremen am 28. Februar, der vom SPD-Innensenator Ulrich Mäurer mit »Staatsgefährdung« begründet worden war, lassen Vermutungen über künftige Einsatzziele zu. Ergebnisse der Bremer Razzia gibt es übrigens bis heute nicht.
mehr:
- Bereit zum Bürgerkrieg (Sebastian Carlens, junge Welt, 21.03.2015)
mein Kommentar: sicherer wird die Bundesrepublik dadurch nicht, aber die Prügelknaben der Nation werden besser geschützt, wenn sie sich nach einem Bundesliga-Spiel oder anläßlich eines Oligarchentreffens, bei dem der nächste Rettungsschirm aufgespannt wird, mit irgendwelchen Besoffskis odr Polit-Aktivisten rumprügeln müssen. Das Gewaltmonopol hat der Staat.
Pausenlos in Sorge um die innere Sicherheit. GSG-9-Robocops im Mai vergangenen Jahres am Frankfurter Hauptbahnhof Foto: Boris Roessler/dpa - Bildfunk [aus : junge Welt] |
Das passt beinahe zu gut, um Zufall sein zu können: Nur zwei Tage, nachdem in Frankfurt am Main während der Blockupy-Proteste gegen die Europäische Zentralbank eine Reihe von Polizeiautos in Flammen aufging, verkündet Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Berlin, eine neue »Anti-Terror-Einheit« aufstellen zu wollen. Diese solle Teil der Bundespolizei werden und die Lücke zwischen Bereitschaftspolizei und der sogenannten Eliteeinheit GSG9 schließen, berichtete am Freitag das rbb-Inforadio unter Berufung auf Regierungskreise. Im Unterschied zur GSG9 solle die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden.
Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, es gebe »verschiedene Überlegungen« zur Umstrukturierung der Sicherheitsbehörden. Die Idee einer neuen Anti-Terror-Einheit sei Teil dieser Überlegungen. Die Beratungen seien aber noch nicht abgeschlossen, betonte sie.
Spiegel Online berichtete, dass die neue Truppe, die intern angeblich »scherzhaft als ›GSG viereinhalb‹ bezeichnet« werde, schrittweise auf mehrere Hundertschaften ausgebaut werden soll. Die weitere Darstellung erinnert an kasernierte Einsatzkommandos: So soll die Einheit laut Spiegel Online-Bericht »neben Kurz- auch Langwaffen und gepanzerte Fahrzeuge« erhalten. Sie solle sich gezielt auf »terrorbedingte Ausnahmesituationen« vorbereiten. Ob auch Ereignisse wie die unter fragwürdigen Umständen eskalierte Gewalt in Frankfurt am Mittwoch zu diesen »Ausnahmesituationen« zählen, wird sich in der Praxis zeigen. Auch aus dem Ruder gelaufene polizeiliche Großeinsätze wie der gegen angebliche Islamisten in Bremen am 28. Februar, der vom SPD-Innensenator Ulrich Mäurer mit »Staatsgefährdung« begründet worden war, lassen Vermutungen über künftige Einsatzziele zu. Ergebnisse der Bremer Razzia gibt es übrigens bis heute nicht.
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- Bereit zum Bürgerkrieg (Sebastian Carlens, junge Welt, 21.03.2015)
mein Kommentar: sicherer wird die Bundesrepublik dadurch nicht, aber die Prügelknaben der Nation werden besser geschützt, wenn sie sich nach einem Bundesliga-Spiel oder anläßlich eines Oligarchentreffens, bei dem der nächste Rettungsschirm aufgespannt wird, mit irgendwelchen Besoffskis odr Polit-Aktivisten rumprügeln müssen. Das Gewaltmonopol hat der Staat.
"Seit dem Triumph der Alliierten über Deutschland und Japan wurde kein Krieg mehr nachhaltig gewonnen"
Ex-CIA-Agent Robert Baer über gezielte Tötungen und die gescheiterte Nahostpolitik der letzten Jahrzehnte
Die Bücher des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer sorgen in den USA regelmäßig für großes Aufsehen. Baers Werke "See No Evil" und "Sleeping with the Devil" lieferten die Vorlage für den 2005 fertiggestellten Film Syriana. Er hatte im Irak gearbeitet und gilt als Nahost-Experte.
mehr:
- "Seit dem Triumph der Alliierten über Deutschland und Japan wurde kein Krieg mehr nachhaltig gewonnen" (Ramon Schack, Telepolis, 21.03.2015)
Die Bücher des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer sorgen in den USA regelmäßig für großes Aufsehen. Baers Werke "See No Evil" und "Sleeping with the Devil" lieferten die Vorlage für den 2005 fertiggestellten Film Syriana. Er hatte im Irak gearbeitet und gilt als Nahost-Experte.
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- "Seit dem Triumph der Alliierten über Deutschland und Japan wurde kein Krieg mehr nachhaltig gewonnen" (Ramon Schack, Telepolis, 21.03.2015)
Eine spanische Bank wird abgewickelt
Die betuchten Kunden der Geldwäsche-Privatbank verlieren viel Geld, weil sie nun abgewickelt wird.
Erstmals wird in Spanien nun eine Bank abgewickelt. Der staatliche Rettungsfonds (FROB) und die Zentralbank haben das im Fall der Banco Madrid nun entschieden, die bis 1993 der Deutschen Bank gehörte. Die "vorgesehenen Voraussetzungen" für eine Rettung seien nicht erfüllt, heißt es nebulös in einer Erklärung des FROB.
Kein Wort dazu, dass die Banca Privada D'Andorra (BPA), der die Banco Madrid seit 2010 gehört, im Zentrum eines Geldwäsche-Skandals steht. Der Vorstandschef der Privatbank Joan Pau Miquel Prats sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft. Während die drittgrößte Bank im Pyrenäenstaat Andorra nun vom Staat zwangsverwaltet wird, sind in Spanien am vergangenen Montag alle Finanzgeschäfte eingefroren worden. Die Zentralbank setzte die Direktion der Banco Madrid ab, übernahm die Führung und meldete Insolvenz an.
Diese Bank mit 21 Filialen und 15000 Kunden sei nicht "systemrelevant", lautet die offizielle Begründung, die Wirtschaftsminister Luis de Guindos nennt. Denn bisher wurden alle Banken und Sparkassen durch die Regierung gerettet, die dafür sogar unter den europäischen Rettungsschirm gehen musste. Dass dies nun nicht geschieht, liegt daran, dass im Superwahljahr die Rettung einer "Reichen-Bank" mit nur betuchten Kunden schwer vermittelbar wäre und den Empörten-Formationen weiteren Zuspruch verschafft hätte. Dazu kamen massive Geldwäsche-Vorwürfe aus den USA. Schon am 10. März wurde der BPA vom US‑Finanzministerium vorgeworfen, ein "vorrangiger Geldwäschekonzern" zu sein. Eine Milliardenstrafe würde deshalb spanischen Steuerzahlern aus den USA drohen, wenn auch diese Bank gerettet würde.
mehr:
- Spanien lässt Banco Madrid fallen (Ralf Streck, Telepolis, 21.03.2015)
Erstmals wird in Spanien nun eine Bank abgewickelt. Der staatliche Rettungsfonds (FROB) und die Zentralbank haben das im Fall der Banco Madrid nun entschieden, die bis 1993 der Deutschen Bank gehörte. Die "vorgesehenen Voraussetzungen" für eine Rettung seien nicht erfüllt, heißt es nebulös in einer Erklärung des FROB.
Kein Wort dazu, dass die Banca Privada D'Andorra (BPA), der die Banco Madrid seit 2010 gehört, im Zentrum eines Geldwäsche-Skandals steht. Der Vorstandschef der Privatbank Joan Pau Miquel Prats sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft. Während die drittgrößte Bank im Pyrenäenstaat Andorra nun vom Staat zwangsverwaltet wird, sind in Spanien am vergangenen Montag alle Finanzgeschäfte eingefroren worden. Die Zentralbank setzte die Direktion der Banco Madrid ab, übernahm die Führung und meldete Insolvenz an.
Diese Bank mit 21 Filialen und 15000 Kunden sei nicht "systemrelevant", lautet die offizielle Begründung, die Wirtschaftsminister Luis de Guindos nennt. Denn bisher wurden alle Banken und Sparkassen durch die Regierung gerettet, die dafür sogar unter den europäischen Rettungsschirm gehen musste. Dass dies nun nicht geschieht, liegt daran, dass im Superwahljahr die Rettung einer "Reichen-Bank" mit nur betuchten Kunden schwer vermittelbar wäre und den Empörten-Formationen weiteren Zuspruch verschafft hätte. Dazu kamen massive Geldwäsche-Vorwürfe aus den USA. Schon am 10. März wurde der BPA vom US‑Finanzministerium vorgeworfen, ein "vorrangiger Geldwäschekonzern" zu sein. Eine Milliardenstrafe würde deshalb spanischen Steuerzahlern aus den USA drohen, wenn auch diese Bank gerettet würde.
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- Spanien lässt Banco Madrid fallen (Ralf Streck, Telepolis, 21.03.2015)
Samstag, 21. März 2015
Das angebliche Gewaltproblem der Linken
Natürlich ist Blockupy keine Truppe von Randalierern. Und doch zeigen die Ausschreitungen von Frankfurt, dass die Linke ein grundsätzliches Gewaltproblem hat.
Bei den dramatischen Bildern, die heute aus Frankfurt kamen, und der Aufregung, die sie auslösten, ist es zur Klärung vielleicht wichtig, damit zu beginnen, was da eben nicht passiert ist.
Natürlich war die große Blockupy-Mehrheit friedlich. Natürlich sind die meisten EZB-Kritiker keine Schläger. Auch sind die heutigen Ausschreitungen nicht etwa der Beweis, dass linke und rechte Extremisten doch gleich schlimm sind. Weiterhin gilt: Gewalttätige Rechte machen Jagd auf Menschen. Linke zerstören Sachen.
Die Blockupy-Eskalation bedeutet auch nicht, dass Kritik an der gegenwärtigen Finanzpolitik nun überflüssig wäre. Die Verarmung in Griechenland und anderswo ist dramatisch, real, und hat sehr viel damit zu tun, was Banker dort oben in der neuen EZB entscheiden. Man kann das beispielsweise an den absurden Zwangsprivatisierungen in Griechenland erkennen. Die Kritik an solcher Politik kann laut sein und sie darf weh tun, sie muss es sogar.
Denn Sitzblockaden, lahmgelegte Innenstädte, ausfallende Straßenbahnen und Schulstunden, teure Polizeieinsätze, kurz: Sand im alltäglichen Getriebe des Systems – das muss der demokratische Staat nicht nur aushalten, er braucht es sogar. Weil es eben nicht reicht, dass er irgendwie funktioniert, sondern weil er wandelbar sein muss. Weil er seinem Souverän, dem Volk zuhören muss – und zwar nicht nur, wenn dieses brav an der Urne steht, sondern auch, wenn es wütend durch die Straßen marschiert. Das gilt übrigens für Blockupy wie für Pegida. Die Demokratie ist die einzige Herrschaftsform, in der sich der Staat beschimpfen lässt und zum Zuhören verdammt ist. Diese vermeintliche Schwäche ist ihre größte Stärke.
mehr:
- Blockupy-Proteste: Diese Feuer waren nicht gerecht (Kommentar Lenz Jacobsen, ZEIT, 18.03.2015)
Mein Kommentar:
Nachdem sich in unserem Mainstream allmählich die Vorstellung entfaltet, daß sich Gewalt in der Familie nicht auf körperliche Gewalt beschränkt
- Gewalt gegen Männer – Wenn Frauen ihre Fäuste einsetzen (Katharina Schuler, ZEIT, 12.03.2015)
scheint öffentlich auch über Gewalt in der politischen Auseinandersetzung vorurteilsfreier diskutiert werden zu können:
- Die Hoffnung demokratischer Gegengewalt (Jean Ziegler, die nicht gehaltene Salzburger Rede, veröffentlicht in Neues Deutschland, 27.07.2011)
Zitat:
Sting sings Brecht Die Moritat vom Räuber Mackie Messer (Musik Kurt Weill) Dreigroschenoper [2:37]
Hochgeladen am 15.03.2010
Mark Knopfler, Eric Clapton, Sting & Phil Collins- Money for Nothing (Live Montserrat) [7:38]
- Die strukturelle Gewalt der kannibalischen Weltordnung (Jean Ziegler) (BettinaCsoka-Blog, 21.10.2012)
Zitat:
Bei den dramatischen Bildern, die heute aus Frankfurt kamen, und der Aufregung, die sie auslösten, ist es zur Klärung vielleicht wichtig, damit zu beginnen, was da eben nicht passiert ist.
Natürlich war die große Blockupy-Mehrheit friedlich. Natürlich sind die meisten EZB-Kritiker keine Schläger. Auch sind die heutigen Ausschreitungen nicht etwa der Beweis, dass linke und rechte Extremisten doch gleich schlimm sind. Weiterhin gilt: Gewalttätige Rechte machen Jagd auf Menschen. Linke zerstören Sachen.
Die Blockupy-Eskalation bedeutet auch nicht, dass Kritik an der gegenwärtigen Finanzpolitik nun überflüssig wäre. Die Verarmung in Griechenland und anderswo ist dramatisch, real, und hat sehr viel damit zu tun, was Banker dort oben in der neuen EZB entscheiden. Man kann das beispielsweise an den absurden Zwangsprivatisierungen in Griechenland erkennen. Die Kritik an solcher Politik kann laut sein und sie darf weh tun, sie muss es sogar.
Denn Sitzblockaden, lahmgelegte Innenstädte, ausfallende Straßenbahnen und Schulstunden, teure Polizeieinsätze, kurz: Sand im alltäglichen Getriebe des Systems – das muss der demokratische Staat nicht nur aushalten, er braucht es sogar. Weil es eben nicht reicht, dass er irgendwie funktioniert, sondern weil er wandelbar sein muss. Weil er seinem Souverän, dem Volk zuhören muss – und zwar nicht nur, wenn dieses brav an der Urne steht, sondern auch, wenn es wütend durch die Straßen marschiert. Das gilt übrigens für Blockupy wie für Pegida. Die Demokratie ist die einzige Herrschaftsform, in der sich der Staat beschimpfen lässt und zum Zuhören verdammt ist. Diese vermeintliche Schwäche ist ihre größte Stärke.
mehr:
- Blockupy-Proteste: Diese Feuer waren nicht gerecht (Kommentar Lenz Jacobsen, ZEIT, 18.03.2015)
Mein Kommentar:
Nachdem sich in unserem Mainstream allmählich die Vorstellung entfaltet, daß sich Gewalt in der Familie nicht auf körperliche Gewalt beschränkt
- Gewalt gegen Männer – Wenn Frauen ihre Fäuste einsetzen (Katharina Schuler, ZEIT, 12.03.2015)
scheint öffentlich auch über Gewalt in der politischen Auseinandersetzung vorurteilsfreier diskutiert werden zu können:
- Die Hoffnung demokratischer Gegengewalt (Jean Ziegler, die nicht gehaltene Salzburger Rede, veröffentlicht in Neues Deutschland, 27.07.2011)
Zitat:
Sehr verehrte Damen und Herren, alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37 000 Menschen verhungern jeden Tag, und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens unterernährt. Und derselbe Weltfood-Report, der alljährlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte.
Schlussfolgerung: Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das am Hunger stirbt, wird ermordet. ("Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet", Peter Nowack, Telepolis, 19.11.2012)
Gestorben wird überall gleich. Ob in somalischen Flüchtlingslagern, Elendsvierteln von Karachi oder Slums von Dacca – der Todeskampf folgt immer denselben Etappen.
Bei unternährten Kindern setzt der Zerfall nach wenigen Tagen ein. Der Körper braucht erst die Zucker-, dann die Fettreserven auf. Die Kinder werden lethargisch, dann immer dünner. Das Immunsystem bricht zusammen. Durchfälle beschleunigen die Auszehrung. Mundparasiten und Infektionen der Atemwege verursachen schreckliche Schmerzen. Dann beginnt der Raubbau an den Muskeln. Die Kinder können sich nicht mehr auf den Beinen halten. Ihre Gesichter gleichen Greisen. Dann folgt der Tod. Die Umstände jedoch, die zu dieser tausendfachen Agonie führen, sind vielfältig und oft kompliziert.
Ein Beispiel: die Tragödie, die sich gegenwärtig, im Juli 2011, in Ostafrika abspielt. In den Savannen, Wüsten, Bergen von Äthiopien, Djibouti, Somalia und Tarkana (Nordkenia) sind zwölf Millionen Menschen auf der Flucht. Der Boden ist hart wie Beton. Neben den trockenen Wasserlöchern liegen die verdursteten Zebu-Rinder, Ziegen, Esel und Kamele. Wer von den Frauen, Kindern, Männern noch Kraft hat, macht sich auf den Weg, in eines der vom UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge und vertriebene Personen eingerichteten Lager.
Zum Beispiel nach Dadaad, auf kenianischem Boden. Dort drängen sich seit drei Monaten über 400 000 Hungerflüchtlinge. Die meistens stammen aus dem benachbarten Südsomalia, wo die mit Al-Quaida verbundenen fürchterlichen Shaabab-Milizen wüten. Platz im Lager gibt es schon lange nicht mehr. Das Tor im Stacheldrahtzaun ist geschlossen. Vor dem Tor machen die UNO-Beamten die Selektion: nur noch ganz wenige – die eine Lebenschance haben – kommen herein.
Das Geld für die intravenöse therapeutische Sondernahrung – die ein Kleinkind, wenn es nicht zu sehr beschädigt ist, in zwölf Tagen zum Leben zurück bringt – fehlt. Das Geld fehlt. Das Welternährungsprogramm, das die humanitäre Soforthilfe leisten sollte, verlangte am 1. Juli für diesen Monat einen Sonderbeitrag seiner Mitgliedstaaten von 180 Millionen Euros. Nur 62 Millionen kamen herein. Das WPF (World-Food-Programm)-Budget lag 2008 bei 6 Milliarden Dollars. 2011 ist das reguläre Jahresbudget noch 2,8 Milliarden. Warum? Weil die reichen Geberländer – insbesondere die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien – viele Tausend Milliarden Euro und Dollar ihren einheimischen Bankhalunken bezahlen mussten: zur Wiederbelegung des Interbanken-Kredits, zur Rettung der Spekulations-Banditen. Für humanitäre Soforthilfe (und reguläre Entwicklungshilfe) blieb und bleibt praktisch kein Geld.
Die Tonne Getreide kostet heute auf dem Weltmarkt 270 Euro. Ihr Preis war genau die Hälfte im Jahr zuvor. Reis ist um 110 Prozent gestiegen. Mais um 63 Prozent. Die Folge? Weder Äthiopien noch Somalia, Djibouti oder Kenia konnten Nahrungsmittelvorräte anlegen – obschon die Katastrophe seit fünf Jahren voraussehbar war. Dazu kommt: Die Länder des Horns von Afrika sind von ihren Auslandsschulden erdrückt. Für Infrastrukturinvestitionen fehlt das Geld.
Viele der Schönen und der Reichen, der Großbankiers und Konzern-Mogule dieser Welt kommen in Salzburg zusammen. Sie sind Verursacher und Herren dieser kannibalischen Weltordnung.
»Es gibt den strukturellen Hunger. Das ist das tägliche Massaker. Dieser Hunger ist implizit in der Unterentwicklung der Länder des Südens. Der unsichtbare Hunger, der jeden Tag Menschen vernichtet aufgrund der ökonomischen Unterentwicklung. Der Hunger, die Unterernährung und die unmittelbaren Folgen sind bei Weitem die wichtigste Todesursache auf diesem Planeten. Dann gibt es den konjunkturellen Hunger. Das ist der sichtbare Hunger. Der passiert, wenn eine Wirtschaft plötzlich implodiert durch Krieg wie in Darfur oder durch Klimakatastrophen wie jetzt am Horn von Afrika oder im Sahel-Gebiet. Das sind die sogenannten Hungersnöte. Dies erscheint dann kurz im Fernsehen. Kinder in Darfur, die sich nicht mehr auf den Beinen halten können, oder die hungernden Mütter mit halbverdorrten Kindern auf den Armen im Niger oder in Mali. Dieser konjunkturelle Hunger kommt zusätzlich zum täglichen Massaker […]
Unter dem Vorwand des Klimaschutzes haben zum Beispiel die USA letztes Jahr 138 Millionen Tonnen Mais und hunderte Millionen Tonnen Getreide verbrannt, um Bioethanol und Biodiesel herzustellen. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dazu kommt: Die Produktionsmethode von Bioethanol ist total umweltschädigend. Die Herstellung eines Liters Bioethanol erfordert 4000 Liter Wasser und setzt Unmengen CO2 frei.« („Wir lassen sie verhungern“ - Interview mit Jean Ziegler (André Nagel, Bundeszentrale für politische Bildung, 09.10.2012)
Sting sings Brecht Die Moritat vom Räuber Mackie Messer (Musik Kurt Weill) Dreigroschenoper [2:37]
Hochgeladen am 15.03.2010
Mark Knopfler, Eric Clapton, Sting & Phil Collins- Money for Nothing (Live Montserrat) [7:38]
Hochgeladen am 23.07.2011
Mark Knopfler (lead guitar, lead vocals), Eric Clapton (Rhythm guitar), Phil Collins (drums), Sting (backing vocals)
Zitat:
Konzerne wie „Cargill, Archer Midland, Bunge oder Louis Dreyfus, die weltweit 85 Prozent des Handels mit Grundnahrungsmitteln beherrschen, entscheiden jeden Tag – über ihren Einfluss auf die Preisbildung – ganz konkret, wer lebt und wer stirbt.“