Im „Fall Skripal“ wird die Öffentlichkeit von Politik und Medien belogen und betrogen, dass sich die Balken biegen.
Exakt ein halbes Jahr nach den versuchten Morden an dem Doppelagenten Sergei Skripal und seiner Tochter Julia und nach Monaten mehr oder minder ereignislosem Wartens präsentierte die britische Polizei Fotos und Namen der beiden angeblichen Täter: Ruslan Boschirow und Alexander Petrow. Wenig später wartete das Recherchenetzwerk bellingcat mit der Enthüllung auf, in Wirklichkeit seien die Namen Decknamen für zwei russische Geheimdienstmitarbeiter. Die Bild-Zeitung jubelt: „Skripal-Attentäter arbeitet für Russen-Geheimdienst“ und Spiegel Online konstatiert nüchtern: „Präsident Putin setzt seinen Militärgeheimdienst beim Giftanschlag in Salisbury und bei Hackerangriffen gegen den Westen ein.“
Fall gelöst? Akte geschlossen? Tatsächlich ist der Fall ausgesprochen kompliziert und der Blick auf das tatsächliche Geschehen durch eine Vielzahl von Nebelkerzen, Halbwahrheiten und falschen Fragen verstellt. Daher wird dieser Artikel versuchen, Schritt für Schritt die zentralen Argumente der britischen und der russischen Seite zu präsentieren, Widersprüche aufzuzeigen und den Blick auf die unbeantworteten Fragen zu lenken. Dadurch soll das Labyrinth Skripal etwas übersichtlicher werden, auch wenn das Unterfangen sehr umfangreich und ohne ein eindeutiges Ergebnis sein wird.
mehr:
- Das Skripal-Labyrinth (Andreas von Westphalen, Rubikon, 20.10.2018)
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siehe auch:
- Kaum belastendes Material gegen vermeintliche Skripal-Attentäter (Post, 10.10.2018)
- Desinformation über Desinformationskampagnen (Post, 10.10.2018)
- Der Fall Skripal: Lügen ohne Ende (Post, 07.10.2018)
- Der Presserat ist Teil des Systems (Post, 05.06.2018)
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