Montag, 29. Dezember 2014

Resolution 758 / Ukraine Freedom Support Act

Gruselgeschichten Die USA bereiten mit der Resolution 758 und dem Ukraine Freedom Support Act eine militärische Auseinandersetzung in Europa vor.

Am 4.12. verabschiedete das Abgeordnetenhaus des US-Kongresses mit 411 zu 10 Stimmen die Resolution 758. Das an Diktaturen erinnernde Abstimmungsergebnis blieb in den deutschen Medien ebenso unkommentiert, wie die Resolution trotz ihrer enormen politischen Tragweite ebenfalls unerwähnt blieb. Der US-Kongress verabschiedete am 11.12. den Ukraine Freedom Support Act. Obama hat den Ukraine Freedom Support Act unterzeichnet, der damit Gesetz ist. Auch das war den deutschen Qualitätsmedien bestenfalls eine Randnotiz wert, ein Ausleuchten der Konsequenzen erfolgte nicht.
Daher müssen wieder mal die Blogs die aufklärende Arbeit leisten, die der Qualitätsjournalismus sich weigert zu erbringen. Einen Vorteil hat das, denn in den Blogs darf man ohne Rücksicht auf die transatlantische Anbindung des Chefredakteurs formulieren. Diese Freiheit liest sich dann so: Beide Texte, die Resolution 758 ebenso wie der Ukraine Freedom Support Act sind erschütternde Dokumente größenwahnsinnigen Denkens, ohne jeden Bezug zur Realität, bis ins Komma verlogen, die Tatsachen verdrehend, reine Heuchelei.

mehr:
- Resolution 758 / Ukraine Freedom Support Act (Gert Ewen Ungar, Nutzerbeitrag, der Freitag, 26.12.2014)

siehe auch:
Interview mit Willy Wimmer über Resolution 758 des US-Kongresses (Cashkurs, 18.12.2014)
H.Res.758 – Entschiedene Verurteilung der Handlungen der Russischen Föderation unter dem Präsidenten Wladimir Putin, der eine Politik der Aggression betreibt, die auf die politische und wirtschaftliche Unterdrückung der Nachbarstaaten ausgerichtet ist (Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein, 14.12.2014, PDF)
Na, wenn schon die Pfälzer wach werden, dann liegt wirklich was im Argen!
- Die nächste Zutat zur Propaganda-Suppe: Scharfe US-Resolution gegen Russland (Post, 10.12.2014)
- US-Kongress “erklärt Krieg” gegen Russland (Der Souverän, Nutzerbeitrag, der Freitag, 07.12.2014)
mein Kommentar:
Resolution 758 ist dermaßen peinlich, daß unsere Leitmedien gut daran tun, nicht darüber zu berichten. Das gäbe nämlich sonst einen Volksaufstand…

Sonderlings Schicksal

Enthüllungen Whistleblowern wird das Leben oft komplett zerstört. Warum trauen sich trotzdem noch Menschen, auf Missstände hinzuweisen?

Was sind Whistleblower für Menschen? Was treibt sie an? Die meisten von ihnen entsprechen kaum dem Hollywood-Klischee vom scheuen Außenseiter mit rebellischem Herzen. Sie sind eher konservativ. Sie packen aus, weil ihr Gewissen ihnen keine andere Wahl lässt. Aber damit beginnt ihre Geschichte erst.

C. Fred Alford, Professor für Politische Philosophie an der Universität Maryland, hat über die persönlichen Auswirkungen des Whistleblowings geforscht. Von den gut drei Dutzend Whistleblowern, die er befragte, hatten die meisten ihren Job verloren und fanden nie wieder Arbeit in derselben Branche. Bei vielen zerbrach die Familie. Eine Mehrheit litt an Depressionen, Alkoholismus war weit verbreitet. Einer anderen Studie zufolge führt für die Hälfte der Whistleblower die Entscheidung gegen das Schweigen in den finanziellen Ruin. Selbst prominente Enthüller wie Erin Brockovich, Julian Assange oder Edward Snowden würden nach dem „Nuts and sluts“-Muster abgestempelt – als „Spinner und Schlampen“. So eine Kategorisierung gebe uns das erleichternde Gefühl, dass sie ihr Schicksal selbst verschuldet hätten.

mehr:
- Sonderlings Schicksal (Andrew Smith, der Freitag, 29.12.2014)

Links zu Artikeln mit David Morgan:

Whistleblowers: political and psychological perspectives (Vortragsankündigung, Freud Museum London, 15.07.2013)
Public Interest Psychology (Nicholas Wilson, Mr Ethical, 28.07.2014)
- The whistleblowers club (Carola Hoyos, FT Magazine, 14.09.2014)
'There were hundreds of us crying out for help': the afterlife of the whistleblower (Andrew Smith, The Guardian, 22.11.2014)
'There were hundreds of us crying out for help': the afterlife of the whistleblower (Veranstaltungsankündigung, Psychotherapists and Councellors for Social Responsability)

Falsches Weihnachtsgeschenk: Schwede zeigt seine Mama an

Einer schwedischen Mutter ist passiert, wovor viele sich fürchten: Ihr Weihnachtsgeschenk, ein gelber Pullover, kam nicht gut an. Ihr 36-jähriger Sohn zeigte sie bei der Polizei an - die Beamten kümmerten sich zunächst sogar um den Fall.

Im südschwedischen Blekinge hat ein 36-jähriger Mann seine Mutter angezeigt, weil ihm ihr Weihnachtsgeschenk nicht gefallen hat. Das sei allerdings kein Verbrechen, sagte Malin Pärmborn von der örtlichen Polizei der Zeitung "Kvällsposten".

mehr:
- Falsches Weihnachtsgeschenk: Schwede zeigt seine Mama an (SPIEGEL, 28.12.2014)