Sonntag, 28. Dezember 2008

Politologe Samuel P. Huntington gestorben

Der Politologe Samuel P. Huntington ist tot. Die Theorie, sagte Karl Marx, wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift. Nur selten gelingt es Theoretikern aber, eine Losung zu finden, die ihren Gedanken ermöglicht, ins Alltagsgespräch zu dringen. Zu ihnen gehörte Samuel Huntington. 

 An Heiligabend ist der Politikwissenschaftler, der 58 Jahre an der Universität Harvard gelehrt hatte, in seinem Haus auf der Insel Martha's Vineyard gestorben.

Zwei gegensätzliche Konzepte der geschichtlichen Entwicklung haben die intellektuelle Diskussion seit dem Fall des Kommunismus beherrscht: Francis Fukuyamas These vom "Ende der Geschichte" und Samuel Huntingtons "Clash of Civilizations". Fukuyama formulierte im Jahr des Mauerfalls 1989 eine optimistische Vision der Zukunft, der zufolge die Geschichte mit einer gewissen Zwangsläufigkeit dazu neigt, liberale, kapitalistische Demokratien hervorzubringen. Huntingtons dunklere Vision, zuerst 1993 formuliert, sieht nach dem Ende des Kalten Krieges eine Ära voraus, die vom permanenten Kampf zwischen kulturell bestimmten Machtblöcken geprägt ist.

Huntington unterscheidet zwischen acht verschiedenen "Kulturen", "Zivilisationen" oder kulturellen Machtblöcken: 1. die westliche, mit den Machtzentren USA und Europa; 2. die slawisch-orthodoxe um das Machtzentrum Russland; 3. die islamische; 4. die "sinische" (China, Korea, die Mongolei), 5. Japan; 6. die hinduistische (vor allem Indien); 7. die lateinamerikanische und 8. die afrikanische Zivilisation. Besondere Aufregung verursachten Anfang der 90er-Jahre Huntingtons These vom Wiedererstarken der islamischen Zivilisation und seine Warnung vor den Konflikten "an den blutigen Rändern des Islam". Als am 11. September 2001 islamistische Terroristen das Herz des Westens angriffen, schien Huntington als Prophet bestätigt.

Wie fast allen Untergangspropheten ging es freilich auch Huntington darum, zu verhindern, dass die schlimmsten Folgen seiner Prophetie tatsächlich eintreten. Geprägt hatte ihn wie die meisten seiner Generation – er ist 1927 geboren – die Erfahrung des Vietnamkriegs. Damals glaubten die Theoretiker um John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson, denen auch Huntington als Berater diente, die Entwicklung Südvietnams zu einer prosperierenden Gesellschaft nach westlichem Vorbild bei gleichzeitiger Isolierung und Bekämpfung der Vietcong müsste dem kommunistischen Aufstand den Boden entziehen. Den Grund für das Scheitern der USA in Vietnam sah Huntington darin, dass die Amerikaner die kulturell geprägte Mentalität der Vietnamesen nicht verstanden hätten.

mehr:
- Politologe Samuel P. Huntington gestorben (Alan Posener, die Welt, 27.12.2008)
Huntington sieht die amerikanische Demokratie als Produkt einer bestimmten, angelsächsisch-protestantisch geprägten Kultur, mit ihrem Arbeits- und Verantwortungsethos, ihrem Geist des Kompromisses und ihrer Tradition der Selbstverwaltung auf der Basis gemeinsamer Werte. Im multikulturellen Großstadtdschungel sieht Huntington diese Werte genauso auf verlorenem Posten wie im Dschungel Vietnams.

Huntington blieb ein widerspruchsvoller Mensch: ein Anhänger der Demokratischen Partei, der aber im Zweifel der Ordnung den Vorrang vor der Freiheit gab; ein feuriger Vertreter seiner Prinzipien, der dennoch die schärfste Widerrede nicht nur duldete, sondern begrüßte; ein Akademiker, der bereits mit 23 Jahren an der Eliteuniversität Harvard lehrte, und zugleich ein engagierter Politikberater, der nie die Ferne vom Establishment zur Tugend erhob.

Von sich und seinem Land verlangte er Ehrlichkeit. Seiner Meinung nach war diese Ehrlichkeit unvereinbar mit "universalistischen Prätentionen", die zu Heuchelei, Doppelmoral und der Politik des "aber nicht" führten: "Die Demokratie wird gefördert, aber nicht, wenn sie islamistische Fundamentalisten an die Macht bringt; die Nichtproliferation wird für den Iran und den Irak gepredigt, aber nicht für Israel; der Freihandel ist das Elixier des Wachstums, aber nicht für unsere Landwirtschaft, Menschenrechte sind wichtig in China, aber nicht in Saudi-Arabien", schrieb er im "Kampf der Kulturen". Und bewies damit, dass der Wissenschaftler in seinem Herzen, wie die meisten Amerikaner, ein unverbesserlicher Moralist war.


An Introduction to Samuel Huntington’s The Clash of Civilizations- A Macat Politics Analysis [3:32]

Veröffentlicht am 12.05.2015
Samuel Huntington’s The Clash of Civilizations is one of the most influential works ever written in the field of politics. This short video from Macat explains the key ideas in the work in only a few minutes. 

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The Clash of Civilizations Summary [2:42]

Veröffentlicht am 30.06.2013
The Clash of Civilizations by Samuel Huntington
Summary

Samuel Huntington on the 'Clash of Civilizations' [22:05]

Hochgeladen am 11.09.2011

» Der Westen eroberte die Welt nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen oder Werte oder seiner Religion (zu der sich nur wenige Angehörige anderer Kulturen bekehrten), sondern vielmehr durch seine Überlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt. Oftmals vergessen Westler diese Tatsache; Nichtwestler vergessen sie niemals. « 
[Samuel Phillips Huntington: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert. 5. Auflage, Siedler bei Goldmann, München 1998, S. 68., zit in Wikipedia]

Noam Chomsky on The "Clash of Civilizations" [3:29]

Hochgeladen am 02.03.2007
Noam Chomsky on the Samuel P. Huntington "clash of civilizations", Islam, and the West's relashionship to the most extreme Islamic state - Saudi Arabia, a "key ally", according to Tony Blair.

"Who does control the world?" - Noam Chomsky - BBC interview 2003 [18:14]

Veröffentlicht am 21.02.2015
Noam Chomsky BBC interview 2003 , http://www.betterworldlinks.org/
Also very important informations about capitalism you will find here: Prof. Richard Wolff https://www.youtube.com/channel/UCB-5... , Ecosocialism, climate justice, degrowth - Joanna Cabello [Carbontradewatch] - Daniel Tanuro [Ecosocialist International Network] https://www.youtube.com/watch?v=csuHt...
George Carlin: "Who Really Controls America" https://www.youtube.com/watch?v=hYIC0...

Last Samurai - Katsumoto [5:06]

Hochgeladen am 06.11.2009
Katsumoto - Ende

siehe auch:
- "Last Samurai" im Kino: Ein Offizier und Gentleman (Fritz Göttler, Südddeutsche, 11.05.2010)

The Last Samurai I Will Tell You How He Lived [6:20]

Veröffentlicht am 09.12.2015

mein Kommentar:
Wir müssen die Dinge, die uns berühren, bewahren! 
Und wir müssen eine Welt verhindern, in der uns nichts mehr berührt!

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Der Weihnachts-Theobald 2008

Jetzt sind’s nur noch wenige Stunden bis zur Bescherung, und bald haben wir dieses Jahr auch wieder hinter uns.
Angesichts solcher Zeiten frage ich mich immer, was ich die ganze Zeit gemacht hab’.

Frohe Weihnachten an alle, die hier vorbeikommen, einen Guten Rutsch und alles was Ihr sonst noch glaubt zu brauchen!

Adventsrätsel (das letzte von vierundzwanzig)

Es schnaubt und heult die Straße herauf
und hat doch keine Lunge.
Es leckt den Schnee wie Butter auf
und hat doch keine Zunge.

(Lösung zu Nr. 23,
Lösung zu Nr. 24)

Dienstag, 23. Dezember 2008

Adventsrätsel (das dreiundzwanzigste von vierundzwanzig)

Das ist die wunderschöne Brück’,
darüber noch kein Mensch gegangen,
nicht hin und nicht zurück.
Sie steht in sieben Farben da
Und ist dem Himmel näher noch als nah.

(Lösung zu Nr. 22)

Montag, 22. Dezember 2008

Adventsrätsel (das zweiundzwanzigste von vierundzwanzig)

Vom ersten bis zum letzten Atemzug
genießt du es und hast doch nicht genug.
Doch was ihm erst die Menschwürde leiht
für dieses ganze, lange Zeit,
der Lohn und auch der höchste Sinn,
zeigt es dir erst mit einem i darin.

(Lösung zu Nr. 21)

Sonntag, 21. Dezember 2008

Adventsrätsel (das einundzwanzigste von vierundzwanzig)

Das Kalte mache ich warm,
das Heiße mache ich kalt.
Es hat mich Reich und Arm,
wer lang mich hat, wird alt.

(Lösung zu Nr. 20 [Mehrzahl])

Samstag, 20. Dezember 2008

Adventsrätsel (das zwanzigste von vierundzwanzig)

Sie führen dich durch Flur und Tann,
doch kopflos sind sie fade stets,
und sind sie doppelt kopflos dann,
fort aus der trauten Heimat geht’s.

(Lösung zu Nr. 19)

Freitag, 19. Dezember 2008

Adventsrätsel (das neunzehnte von vierundzwanzig)

Was hat am Anfang 16 Beine, dann gar keine und schließlich sechs?

(Lösung zu Nr. 18)

Dr. Oetker’s Bhagwan-Pulver, Neuauflage

und noch zwei Nachzügler…

Danke!

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Weihnachtsgrüße

So, der letzte Patient für dieses Jahr ist aus der Tür raus. In dem ganzen Streß bin ich nicht dazu gekommen, mich nach einer stimmungsvollen und halbwegs anspruchvollen Weihnachtsgeschichte umzusehen. Deshalb poste ich unten Links zu meinen Posts aus den letzten Jahren.
Heute morgen erreichte mich dann ein kleines Gedicht von einer alten Schulkameradin, der ich hiermit ganz herzlich dafür danke, mich in die Lage versetzt zu haben, doch noch etwas aktuelles anbieten zu können:

Weihnachtsgedicht

When the snow falls wunderbar,
and the children happy are.
When the Glatteis on the street,
and we all a Glühwein need.
Then you know, es ist soweit.
she is here, the Weihnachtszeit.

Every Parkhaus is besetzt,
weil die people fahren jetzt.
All to Kaufhof, Mediamarkt,
kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things,
and the Christmasglocke rings.

Mother in the kitchen bakes,
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks.
Daddy in the Nebenraum,
schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
He is hanging off the balls,
then he from the Leiter falls.

Finally the Kinderlein,
to the Zimmer kommen rein.
And it sings the family
Schauerlich: "Oh, Chistmastree!"
And then jeder in the house,
is packing the Geschenke aus.

Mama finds unter the Tanne,
eine brandnew Teflon-Pfanne.
Papa gets a Schlips and Socken,
everybody does frohlocken.
President speaks in TV,
all around is Harmonie.

Bis mother in the kitchen runs,
im Ofen burns the Weihnachtsgans.
And so comes die Feuerwehr,
with Tatü, tata daher.
And they bring a long, long Schlauch,
and a long, long Leiter auch.
And they schrei - "Wasser marsch!",
Christmas now is in the Arsch.


Links zu Weihnachtsposts der letzten Jahre:
- Friede im Krieg
- Das Licht der Hoffnung
- Vorweihnachtliches
- Die Geschichte vom Lametta
- Ohne Worte beten

Adventsrätsel (das achtzehnte von vierundzwanzig)

Der ist überall willkommen,
darf zur sprödsten Schönen kommen.
Die kann durch ein leises Drücken
zarte Liebe hoch beglücken.
Das zu finden ist oft schwer,
mancher trifft’s von ungefähr.

(Lösung zu Nr. 17)

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Adventsrätsel (das siebzehnte von vierundzwandzig)

Auf die Erste drück’ den Zweiten,
und du fühlst des Ganzen Freude.

(Lösung zu Nr. 16)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Adventsrätsel (das sechzehnte von vierundzwanzig)

Sind Bruder und Schwester. Er hell und sie dunkel.
Sie ist gar schnell und voller Gefunkel.
Er ist oft mühselig und voller Plage.
Wie heißen die beiden, das ist die Frage.

(Lösung zu Nr. 15)

Montag, 15. Dezember 2008

Adventsrätsel (das fünfzehnte von vierundzwanzig)

Wenn man es nicht hat, dann ist man nicht.
Rückwärts beschränkt es nur die Sicht.

(Lösung zu Nr. 14)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Adventsrätsel (das vierzehnte von vierundzwanzig)

Im Mondschein schweben die Ersten
Und schwingen das Zweite im Tanze,
doch führen die Dicksten und Schwersten
als härteste Waffe das Ganze.

(Lösung zu Nr. 13)

Samstag, 13. Dezember 2008

Adventsrätsel (das dreizehnte von vierundzwanzig)

Einer tut’s und schafft dir eine Welt:
Menschn, Tier und Gras und Laub.
Ein anderer tut’s, und ihm zerfällt
Das kleinste Körnchen gleich zu Staub.

(Lösung zu Nr. 12)

Freitag, 12. Dezember 2008

Adventsrätsel (das zwölfte von vierundzwanzig)

Vorwärts am Menschfuß
und am Pferdehuf,
rückwärts dem Schützen
und dem Fährmann gilt der Ruf.

(Lösung zu Nr. 11)

Adventsrätsel (das elfte von vierundzwanzig)

Mit G, mit W und Z – drei Worte:
Mit G und W an hohem Orte,
mit Z am Ende stets und klein.
Welch Rätsl kann wohl leichter sein?

(Lösung zu Nr. 10)

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ohne Worte beten

Es gibt Schulen in Großbritannien und Nordamerika, bei denen fängt der Tag auf eine sehr besondere Weise an. Alle Schülerinnen und Schüler kommen in der Aula oder in der Schulkirche zusammen, nehmen Platz und schweigen. Eine ganze Schulstunde lang sitzen sie nur da und schweigen, jeden Morgen. Man stelle sich einmal vor, man würde das hierzulande versuchen. Doch in den Schulen der Quäker sind die Jungs und Mädchen daran gewöhnt, lange miteinander zu schweigen. Und sie tun dies nicht nur, weil sie so streng erzogen worden wären, sondern weil es ihnen wohltut, den Tag mit einer langen Zeit der Stille und des stillen Gebets zu beginnen.
Die Quäker sind eine kleine protestantische Freikirche. Sie haben keine großen Gotteshäuser. Sie feiern keine aufwendigen Gottesdienste. Sie haben keine Pastoren, die für die Gemeinde sprechen. Die Quäker sind eine Gemeinschaft von gleichberechtigten Schwestern und Brüdern. In ihren Gottesdiensten sitzt die Gemeinde zusammen und schweigt, bis einer das Empfinden hat, den anderen oder Gott etwas sagen zu müssen. Sie glauben, das menschliche Worte das Göttliche nie ganz angemessen beschreiben können, deshalb suchen sie vor allem im Schweigen die Nähe Gottes. So kann es passieren, dass ein einstündiger Gottesdienst zu Ende geht, ohne dass irgendjemand etwas gesagt hätte – und ohne dass jemand etwas vermisst hätte.

Johann Hinrich Claussen (in: „O Gott!“, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, zitiert nach Christ in der Gegenwart 49, 7.12.2008

Adventsrätsel (das zehnte von vierundzwanzig)

Er kommt vom Leben,
hat kein Leben und
muß doch Leben tragen.

(Lösung zu Nr. 9)

Dienstag, 9. Dezember 2008

Yoga und Chi Gong für Rheuma-Patienten

Empfehlen Sie doch Rheuma-Patienten zusätzlich zur Arzneitherapie Entspannungstechniken wie autogenes Training, Muskelrelaxation, Yoga oder Chi Gong! Diese Methoden reduzieren die Muskelspannung, erhöhen auf kognitiver Ebene die Konzentration, bessern emotional die Körperwahrnehmung und induzieren mental eine Haltung des Geschehenlassens. Die Wirksamkeit bei rheumatischen Erkrankungen ist in Studien nachgewiesen, etwa durch Messung mit Elektromyogram und EEG, von Ruhe-Energieumsatz, Thermoregulation, Stresshormonen, Atem- und Kreislaufreaktionen, wie Dr. Petra Georgiewa berichtet. Konkret bedeutet das: Bei vielen Patienten lassen die Schmerzen, Schlafstörungen oder Erschöpfung nach.

aus Ärztezeitung Nr. 221, 9. Dezember 2008

Früher, als die Welt noch in Ordnung war, waren die Amis böse und die Kommunisten nur ein bißchen neben der Spur. Wer die Amis gut fand, war konservativ und der Schlips nur hinter der nächsten Ecke, wer die Kommunisten nur ein bißchen neben der Spur fand, war einer von den Guten. Die sich selbst oder das Leben nicht auf die Reihe kriegten, waren auf der Suche nach sich selbst und machten Taiji, Chi Gong, Yoga und sonstwas, und die Erleuchtung wartete hinter der nächsten Ecke. Und die, die damals was zu sagen hatten, fanden diese Entspannungstechniken größtenteils bescheuert und ein billiges Mittel, seiner Persönlichkeit mittels Vollpumpen von realitätsferner Glückseligkeit den Saft abzudrehen. Und irgendwie hatten sie auch recht, weil wir wollten unser Ego ja loswerden, das uns wie ein Treibsatz in die Mitte der bürgerlichen Gesellschaft zu schießen drohte.
Jetzt werde ich langsam alt, die Gesellschaft verändert sich, jede bessere Reha-Klinik bietet Meditation an, und jetzt gehört es zum guten Ton einen VHS-Kurs Reiki zu belegen, und sogar in Ärztekreisen denkt man angesichts zunehmender fortbildungsgesicherter und qualitätsgemanagter Geldknappheit über alternative Einnahmensquellen nach.

Focus, wie immer eng am Zahn der Zeit
MedReport 31/2008 downloadbar

Adventsrätsel (das neunte von vierundzwanzig)

Von mir könnt ihr sehr guten Käse essen.
Lest mich andersrum, werd’ ich ihn selber fressen.

(Lösung zu Nr. 8)

Montag, 8. Dezember 2008

Adventsrätsel (das achte von vierundzwanzig)

Wer rät,
wie das letzte im Glas, ein Schrei
und eine Soldatenportion dabei
ein Ort zum Essen und Trinken sei?

(Lösung zu Nr. 7)

Sonntag, 7. Dezember 2008

Adventsrätsel (das siebente von vierundzwanzig)

Die erste heißt lateinisch hinten,
doch deutsch bewegt sie sich nach vorn;
die andre ist stets vorn zu finden,
als Schmuck und Waffe für den Zorn;
das Ganze ist bald vorn, bald hinten,
schweigt hinten und spektakelt vorn.

(Lösung zu Nr. 6)

Samstag, 6. Dezember 2008

Adventsrätsel (das sechste von vierundzwanzig)

Es spricht der große Alexander:
Vier Brüder reisen miteinander:
Der eine läuft und wird nicht matt,
der andere frisst und wird nicht satt,
der dritte säuft und wird nicht voll,
der vierte pfeift und klingt nicht wohl.

(Lösung zu Nr. 5)

Freitag, 5. Dezember 2008

Renaud – La Mère À Titi



Renaud - La Mère A Titi von Yentime




Sur la tabl' du salon
Qui brille comme un soulier
Y a un joli napp'ron
Et une huitr'-cendrier

Y a des fruits en plastique
Vach'ment bien imités
Dans une coupe en cristal
Vach'ment bien ébréchée

Sur le mur, dans l'entrée
Y a les cornes de chamois
Pour accrocher les clés
D' la cave où on va pas

Les statuettes africaines
Côtoient sur l'étagère
Les p'tites bestioles en verre
Saloperies vénitiennes

C'est tout p'tit, chez la mère à Titi
C'est un peu l'Italie
C'est l' bonheur, la misère et l'ennui
C'est la mort, c'est la vie

Y a une belle corrida
Sur un moche éventail
Posé au d'ssus du sofa
Comme un épouvantail

Sur la dentelle noire
Y a la mort d'un taureau
Qui a du mal à croire
Qu'il est plus sous Franco

Y a une pauvre vierge
Les deux pieds dans la flotte
Qui se couvre de neige
Lorsque tu la gigotes

Le baromètr' crétin
Dans l'ancre de marine
Et la photo du chien
Tirée d'un magazine

C'est tout p'tit, chez la mère à Titi
Mais y a tout c' que j' te dis
C'te femme là, si tu la connais pas
T'y crois pas, t'y crois pas

Sur la télé qui trône
Un jour j'ai vu un livre
J' crois qu' c'était Le Grand Meaulnes
Près d' la marmite en cuivre

Dans le porte-journeaux
En rotin tu t'en doutes
Y a Nous-Deux, l' Figaro
L' Catalogue d' la Redoute

Pi au bout du couloir
Y a la piaule à mon pote
Où vivent ses guitares
Son blouson et ses bottes

Sa collec' de B.D.
Et au milieu du souk
Le mégot d'un tarpé
Et un vieux New Look

C'est tout p'tit, chez la mère à Titi
Le Titi y s'en fout
Y m' dit qu' sa vie est toute petite aussi
Et qu' chez lui, c'est partout

Quand y parle de s' barrer
Sa mère lui dit qu'il est louf'
Qu'il est même pas marié
Qu' ses gonzesses sont des pouffes

Et qu' si y s'en allait
Pas question qu'y revienne
Avec son linge sale à laver
A la fin d' chaque semaine


Alors y reste là
Ettouffé mais aimé
S'occupe un peu des chats
En attendant d' bosser

Y voudrait faire chanteur
Sa mère y croit d'ailleurs
Vu qu'il a une belle voix
Comme avait son papa

C'est tout p'tit, chez la mère à Titi
C'est un peu l'Italie
C'est l' bonheur, la misère et l'ennui
C'est la mort, c'est la vie

Auf dem Wohnzimmertisch,
Der wie einen Schuh glänzt
Liegt ein schönes Deckchen
Und ein Austern-Aschenbecher

Es gibt Plastikfrüchte
Tierisch gut nachgemacht
In einer Kristallschale
Tierisch gut angeschlagen

An der Wand, im Eingang,
Gibt’s die Gemshörner
Um die Schlüssel aufzuhängen
Zum Keller, wo man nie hingeht.

Die afrikanischen Statuetten
Kommen auf dem Wandbrett in Berührung
Mit den kleinen Glastierchen,
Venezianischem Schund

Es ist echt klein bei Titis Mutter
Es ist ein bißchen wie Italien
Es ist das Glück, das Elend und die Langeweile
Es ist der Tod, es ist das Leben


Da gibt’s einen schönen Stierkampf
Auf einem hässlichen Fächer
Über dem Sofa aufgelegt
Wie eine Vogelscheuche

Auf der schwarzen Spitze
Gibt’s den Tod eines Stiers
Der nicht glauben kann
Dass er nicht mehr unter Franco ist

Es gibt eine arme Jungfrau
Die beiden Füße im Wasser
Die sich mit Schnee bedeckt
Wenn du sie schüttelst

Das blöde Barometer
Im Schiffsanker
Und das Bild des Hundes
Aus einer Zeitschrift ausgeschnitten

Es ist echt klein bei Titis Mutter
Aber es gibt alles, was ich dir sage
Die Frau da, wenn du sie nicht kennen würdest,
Du würdest es nicht glauben, du würdest es nicht glauben

Auf dem thronenden Fernsehgerät
Habe ich eines Tages ein Buch gesehen
Ich glaube, es war „Der große Meaulnes“,
Neben dem Kupfertopf


Im Zeitungsständer
Aus Rattan, wie du vermuten kannst,
Liegen „Nous-Deux“, der „Figaro“
Der Katalog von „La Redoute

Dann am Ende des Flurs
Gibt’s die Bude meines Freunds
Wo seine Gitarren leben
Seine Jacke und seine Stiefel

Seine Comicssammlung
Und inmitten dieses Basars
Die Kippe eines Joints
Und eine alte „New Look“-Ausgabe

Es ist echt klein bei Titis Mutter
Dem Titi ist es Wurst
Er sagt mir, sein Leben ist auch ganz klein
Und daß es bei ihm so ist wie überall


Wenn er drüber redet, abzuhauen,
Sagt ihm seine Mutter, er sei bekloppt
Daß er noch nicht mal verheiratet ist
Und daß seine Freundinnen Dummerchen sind

Und daß er, wenn er ginge,
Nicht mehr zurückkommen braucht, keine Frage,
Mit seiner zu waschenden schmutzigen Wäsche
Am Ende jeder Woche

Also bleibt er da
Erstickt, aber geliebt
Kümmert sich ein bisschen um die Katzen
Während er auf die Maloche wartet

Er würde gern Sänger werden
– Seine Mutter glaubt außerdem auch dran –
Denn er hat eine schöne Stimme
So, wie sein Vater eine hatte

Es ist echt klein bei Titis Mutter
Es ist ein bißchen wie Italien
Es ist das Glück, das Elend und die Langeweile
Es ist der Tod, es ist das Leben




Wer seinen Partner pflegt, lebt länger

In einer US-Studie wird seit 1993 eine repräsentative Stichprobe amerikanischer Senioren begleitet. Forscher haben jetzt die Daten von zu Hause lebenden Ehepaaren (n=1688) ausgewertet, unter anderem im Hinblick darauf, ob einer der Partner den anderen pflegen mußte und wie viel Zeit er dafür aufwendete. Im Beobachtungszeitraum verstarben 909 Probanden dieser Gruppe. Die niedrigste Mortalität fand sich erstaunlicherweise bei den Personen, die ihren Ehepartner pro Woche 14 Stunden und länger pflegen mußten. Altruismus wird, so scheint es, mit Langlebigkeit belohnt. (Psychological Science)

aus MMW-Fortschritte in der Medizin Nr. 49-50/2008

Loreens Rätsel

Martin steht vor der Tür und sagt: »Ich habe zwei Murmeln in der Hand, eine ist weiß, die andere schwarz. Wer die weiße Murmel zieht, der kann auf meine Party. Wer aber nicht, der muß mir drei Euro geben. Jeder der beiden Jungs zieht die schwarze Murmel. Wie schafft es Martin, daß jeder die gleiche nimmt?

Adventsrätsel (das fünfte von vierundzwanzig)

Rate, was ich hab vernommen:
Es sind achtzehn kleine Gesellen zur Welt gekommen.
Von Angesicht gar säuberlich, keiner doch dem ander’n glich,
all’ ohne Fehler und Gebrechen,
nur konnte keiner ein Wort sprechen;
und damit man sie sollte versteh’n,
hatten sie fünf Dolmetscher mit sich geh’n.
Das waren hochgelehrte Leut’.
Der erst’ erstaunt, reißt’s Maul auf weit,
der zweite wie ein Kindlein schreit,
der dritte wie ein Mäuslein pfiff,
der vierte wie ein Fuhrmann rief,
der fünfte gar wie ein Uhu tut.

(Lösung zu Nr. 4)

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Taijiquan-Demo in Mainz

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete, planen einige Mainzer Bootze eine Demonstration zur Einführung von Taijiquan in der Schule. In einem Doppelblindversuch sollen einige stadtbekannte Alkoholiker gegen Eurhythmie-Lehrer der örtlichen Waldorfschule antreten, die ein dreiwöchiges Taijiquan-Training absolviert haben. Beide Gruppen sollen in volltrunkenem Zustand auf einem Strich vom Bahnhof zur Goldgrube laufen. Der Sieger darf dann bei der nächsten Kommunalwahl gegen Andrea Ypsilanti antreten. Schiedsrichter ist der bekannte Taijiquan-Lehrer, Parteienforscher und Polit-Berater Mathias Richling.



Völklingen tut schon was gegen den Schulschwindel, und die Universität Bielefeld bietet sogar schon Unterrichtsmaterialien an. Zur Zeit gibt es Überlegungen, arbeitslose Bankmanager mit einer Abfindungssumme von weniger als einer Million als Taiji-Lehrer auszubilden, wogegen aber der Betriebsrat der Opel-Werke Widerstand angekündigt hat. Begründung: technisch seien die Opelaner nicht zu schlagen. Auch die bekannte Kinderbuchautorin und Taiji-Lehrerin Barbara Reiki (vierter Dan), die ihre Übungen gern in der Nähe von Wasser absolviert, meint, die Opelaner, denen das Wasser bis zum Hals stünde, seien dieser Aufgabe wohl eher gewachsen. Erik Vogel und Sebastian Krol haben schon Vorträge zum theoretischen Hintergrund von schulischen Entspannungsübungen bei Lehrer- und Chi-Mangel und 12 Schuljahren vorgestellt. Man darf auf die Auswirkungen der Mainzer Bildungsinitiative gespannt sein.

Adventsrätsel (das vierte von vierundzwanzig)

Noch sitzt auf halbverfallnem Throne
noch hält die längst bestrittne Krone
die alte Königin der Welt.
Ob sie wohl je vom Throne fällt?
Villeicht; doch liest Du sie von hinten,
so wirst Du einen König finden,
der herrscht, seitdem die Welt besteht,
des Reich nur mit der Welt vergeht;
sie schießt nicht ewig Donnerkeile,
doch treffen ewig seine Pfeile.

(Lösung zu Nr. 3)

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Adventsrätsel (das dritte von vierundzwanzig)

Er hat einen Kamm und kämmt sich nicht,
er hat Sporen und ist kein Ritter,
er hat eine Sichel und ist kein Schnitter.

(Lösung zu Nr. 2)

Dienstag, 2. Dezember 2008

Adventsrätsel (das zweite von vierundzwanzig)

Das erste Paar freut sich am Flug,
das zweite Paar freut sich am Pflug,
das Ganze ist des ersten Fluch.

(Lösung zu Nr. 1)

Autisten sehen scharf

CAMBRIDGE – Die Sehschärfe autistischer Menschen reicht fast an die eines Habichts heran. Forscher um Emma Ashwin der University of Cambridge berichten in GEO von 15 Probanden, die eine mittlere Sehschärfe von 207 aufwiesen. Das heißt, sie erkannten Details aus 20 Metern Entfernung, die ein Nichtautist erst aus einer Distanz von etwa sieben Metern identifizieren kann. Greifvögel erreichen einen Wert von 20:6. Autisten verfügen nicht nur über eine höhere Sensibilität, sondern das besondere Interesse an Details beruht auf körperlichen Eigenschaften.

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008

Das das physiologisch überhaupt geht, finde ich höchst interessant!

Glatt im Trend

LEIPZIG – Haare ja, aber nur dort, wo sie hingehören: auf den Kopf! Andere Körperregionen werden eifrig rasiert und epiliert, und das nicht, um dem Filzlausbefall vorzubeugen. Einer Untersuchung der Psychologen um Prof. Elmar Brähler und Dr. Aglaja Stirn der Universität Leipzig zufolge entfernen mehr als 97 Prozent der jungen Frauen und 79 Prozent der Männer – die Bartrasur nicht einbezogen – regelmäßig Körperhaar. Fast die Hälfte der Frauen entledigen sich ihrer Bein-, Achsel- und Genitalbehaarung sowie der Augenbrauen. Auch die Hälfte der Männer rasieren sich den lästigen Pelz der Achselhöhle, des Genitalbereichs und auf dem Oberkörper.
Der Anteil der 314 im Schnitt rund 23 Jahre alten Probanden, die überhaupt kein Körperhaar entfernen, befand sich auf interferenzstatistisch nicht verwertbarem Niveau. Personen, die sich die Arbeit der aufwendigen Haarentfernung machen, leiden nicht an einer Störung ihres Selbstwerts, so Brähler. Ferner konnten die Wissenschaftler kein ausgeprägtes Persönlichkeitsmerkmal des „Sensation Seekings“ – des Bedürfnisses nach ständig neuer Stimulation und hoher Erregung – beobachten. Brähler geht davon aus, dass das aktuelle Modeideal der „glatt rasierten Scham“ wie jedes andere auch wieder an der Mode kommt. „Über kurz oder lang wird wieder üppig wachsendes Haar als schick gelten.“

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008

Schmiss wirkt verwegen

LIVERPOOL – Frauen fühlen sich von Männern mit markanten Narben im Antlitz magisch angezogen, vor allem wenn sie nur auf die schnelle Nummer aus sind Biologen um Hob Burriss der University of Liverpool erklären in PERSONALITY AND lNDIVIDUAL DIFFERENCES, dass Frauen die „Kriegsverletzungen“ mit Mut, Verwegenheit und einem hohen Testosteronspiegel assoziieren. Suchen die Damen allerdings den Partner zur Familiengründung, hat Scarface ausgedient und die Damen bevorzugen das glatte Exemplar (siehe oben). Das stehe für Fürsorglichkeit und Umsicht. Burriss fand anhand von Fototests heraus, dass Männer in dieser Hinsicht weniger wählerisch sind: Sie bevorzugten schlicht die unversehrten Damen sowohl für die flüchtige Affäre als auch für die beständige Partnerschaft.

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008

Cheerleading ist mörderisch

CHAPEL HILL – Über die Hälfte aller schweren Sportverletzungen ziehen sich amerikanische Schülerinnen beim Cheerleading zu. Wie GEO berichtet, nehmen seit Mitte der 1990er-Jahre die Unglücksfälle in dieser Disziplin überproportional zu. Denn längst besteht Cheerleading nicht mehr nur aus dem rhythmischen Winken mit bunten Puscheln. Immer gewagtere Salti, Flickflacks und Wurffiguren erfordern perfekte Körperbeherrschung. Schwere Stürze aus mehreren Metern Höhe sind die Hauptursache für kompliziertere Frakturen. Sogar Todesfälle tauchen in der Statistik auf. Laut einer Erhebung des National Center for Catastrophic Sport Injury Research der University of North Carolina für den Zeitraum zwischen 1982 und 2007 verursachte das Cheerleading 55 Prozent aller Unfälle an High Schools, gefolgt von Turnen und Leichtathletik. An Colleges beträgt der Anteil an schweren Verletzungen sogar 59,4 Prozent, weit vor Unglücksfällen beim Feldhockey und beim Turnen.

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008


Cheerleading Incidents [1:17]
Hochgeladen am 11.10.2007
StuffedInbox.com presents this video about cheerleading mishaps, accidents, collisions and other tragic, but funny, situations.

Schlechte Balance – schlechte Noten

Neue Innenohruntersuchungen der Hochschule Aalen an über 3.000 hessischen Schülern der Klassen 1 bis 10 belegen, dass Schulkinder fundamentale Defizite bei Gleichgewichtstests aufweisen. Und: Kinder mit schlechtem Gleichgewicht haben signifikant schlechtere Schulnoten
Hör-, Seh- und Gleichgewichtsprüfungen bei 3.338 Schülerinnen und Schülern ergaben, dass Gleichgewichtsdefizite bei Haupt- und Realschülern besonders ausgeprägt sind: Hier weist nur jeder vierte Schuler und jede dritte Schülerin die zu erwartende Gleichgewichtsleistung auf. Aber auch in Gymnasien und Gesamtschulen zeigen nur rund 60 Prozent der Schüler und 70 Prozent der Schülerinnen angemessene Gleichgewichtsergebnisse. Kinder mit schlechtem Gleichgewicht haben über die gesamte Schullaufbahn schlechtere Noten in Mathematik und Deutsch, tendenziell auch in Sport. Der durchschnittliche Unterschied zu den Schülern mit gutem Gleichgewicht beträgt je nach Fach bis zu 0,7 Notenstufen. Leistungsdifferenzen in dieser Größenordnung entscheiden oft darüber, ob ein Kind zum Beispiel eine Realschule oder ein Gymnasium besucht.
Die Erkennung von Beeinträchtigungen des sensorischen Systems ist notwendig, um Kindern die Chance zu geben, den Lernstoff uneingeschränkt aufzunehmen. Die Maßnahmen, um den betroffenen Kindern zu helfen, reichen von Diagnostik mit anschließender Therapie, einer Hilfsmittelversorgung mit Brille oder Hörgerät über die Sitzordnung im Klassenzimmer, raumakustische Maßnahmen bis hin zu unterstützenden pädagogischen Maßnahmen.

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008

Die Geheimnisse der Marathon-Maus

Fehlt Mäusen ein Gen für ein bestimmtes Muskelprotein, so entwickeln sie sich zu „Marathonläufern“. Im Lauftest sind sie deutlich ausdauernder als normale Mäuse. Sie laufen weiter und auch schneller.
Dies haben Wissenschafter am Universitätsklinikum Heidelberg im Tiermodell an genetisch veränderten Mäusen gezeigt, deren Muskeln das Protein Calsarcin 2 nicht bilden können. Der Grund der Ausdauerleistung: Der Mangel am Protein Calsarcin 2 führt dazu, dass die Muskeln der „Marathon-Maus“ sich aus überdurchschnittlich vielen langsamen Muskelfasern zusammensetzen. Diese können zwar nicht schnell reagieren, dafür aber ausdauernd arbeiten. Im Gegensatz dazu sind schnelle Muskelfasertypen sofort einsatzbereit, ermüden aber schneller. Normalerweise ist der Anteil der Fasertypen streng reguliert, damit sich die Muskeln stets optimal an wechselnde Anforderungen anpassen können.
Wichtig für diese Anpassungsprozesse ist das Zusammenspiel von Calsarcin 2 mit dem Muskelprotein Calcineurin, das die Ausbildung der langsamen und ausdauernden Muskelfasern fordert. Ist kein Calsarcin 2 vorhanden, verstärkt sich die Wirkung von Calcineurin, und es entwickeln sich mehr ausdauernde Muskelfasern. Da es große Ähnlichkeiten zwischen der Herz- und der Skelettmuskulatur gibt, untersuchen jetzt Kardiologen, ob es auf molekularer Ebene Zusammenhänge gibt zwischen der Fitness von Herz- und Skelettmuskel.

aus Der Kassenarzt Nr. 21, November 2008

Montag, 1. Dezember 2008

Adventsrätsel (das erste von vierundzwanzig)

Atemlos lebt es, kalt wie der Tod schwebt es,
kennt keinen Durst, doch dennoch trinkt es,
trägt ein Kettenhemd, doch nie klingt es.

Sonntag, 16. November 2008

Was Pavianpos und Frauen gemein haben

ROCHESTER – Männliche primitive Vorlieben sollten umsichtige Frauen als Styling-Tipp verstehen. Die Lady in Red ist für Männer attraktiver. Das ergab die Studie der Psychologen Andrew Elliot und Daniela Nieste der University in Rochester. Die männlichen Probanden begehrten eine auf einem Foto abgebildete Frau dann besonders, wenn diese rote Kleidung trug – oder das Foto lediglich rot gerahmt war Dieser Farbeffekt hatte auf die Bewertung von Sympathie und Intelligenz keinen Einfluss. Die Forscher schreiben im JOURNAL OF PERSONALITY AND SOCIAL PSYCHOLOGY, dass die Beziehung von roter Farbe und sexueller Anziehung nicht anerzogen sei, sondern biologische Wurzeln habe. Denn dieser Schlüsselreiz funktioniert auch bei Affen. Weibliche Schimpansen und Paviane signalisieren durch ihr rotgefärbtes Hinterteil ihre Empfängnisbereitschaft. Frauen hingegen beurteilten die Attraktivität ihrer Geschlechtsgenossinnen unabhängig davon, ob Rot auf dem Bild vorhanden war oder nicht.

aus Der Kassenarzt Nr. 20, November 2008

Hier sitzt der Hass

LONDON - Liebe und Hass liegen dicht beieinander – das ist nicht nur ein Sprichwort. Die Neurowissenschaftler Semir Zeki und John Romeya vom University College London haben herausgefunden, welche Hirnbereiche aktiv sind, wenn Menschen leidenschaftlich hassen. Hass aktiviere andere Hirnlegionen als ähnliche Gefühle wie Angst oder Wut, schreiben die Forscher in PLoS ONE. Überraschenderweise teile sich Hass zwei Bereiche des Großhirns mit der Liebe. Das Putamen bereite Bewegungen vor. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Inselrinde bei Hassgefühlen aktiviert werde, um einen Angriff oder eine Flucht einzuleiten Das sei derselbe Impuls, wenn ein Rivale um die angebetete Person rumschleiche, denn sowohl geliebte als auch verhasste Gesichter beunruhigten.

aus Der Kassenarzt Nr. 20, November 2008

Freitag, 7. November 2008

Dokumentarfilm »Hidden Heart«

Am 3. Dezember wird sich die erste erfolgreich durchgeführte Herztransplantation zum 41. Mal jähren: Der kapstädter Herzchirurg Christiaan Barnard transplantierte dem 55jährigen Louis Washkansky ein Spenderherz und schrieb damit Medizingeschichte.
Was jahrzehntelang nicht beachtet wurde: Der schwarze Südafrikaner Hamilton Naki, dem aufgrund seiner Hautfarbe ein Studium verwehrt blieb und der vom Klinikgärtner zum Leiter der Tierversuchsanstalt der Medizinischen Klinik geworden war, hatte alle an der Operation teilnehmenden Ärzte ausgebildet. Als später Barnard wegen seines Rheumas nicht mehr operieren konnte, wurde Nani sein ausführender Arm am OP-Tisch.

Der Film erzählt die unterschiedliche Geschichte der beiden Mediziner und das Deutsche Ärzteblatt vom Film.

Dienstag, 4. November 2008

Syriana, Kino at it’s best!


Sie führen Krieg ums Öl. Mit allen Mitteln…
Politthriller mit den Superstars George Clooney und Matt Damon


Prinz Nasir will Reformen
















Bob Barnes (Oscar für George Clooney) ist Nahostexperte der CIA. Er soll den reformorientierten arabischen Thronfolger Prinz Nasir (Alexander Siddig) ausschalten, der sein ölreiches Land von den USA unabhängig machen will…


Bryan Woodman zweifelt



Nach dem tragischen Tod seines kleinen Kindes wird Wirtschaftsexperte Bryan Woodman (Matt Damon) zum Berater eben dieses Prinzen Nasir…
Anwalt Bennett Holiday (Jeffrey Wright) erhält einen delikaten Auftrag: er soll die Fusion zweier US-Ölfirmen auf Korruption hin überprüfen. Ohne den Deal zu gefährden…
Gleichzeitig gerät der bettelarme Ölarbeiter Wasim Khan unter die Fuchtel radikaler Islamisten…
All diese Handlungsfäden (und mehr!) verwebt Regisseur Gaghan zu einem hochkomplexen Thriller.
Gaghan und seine Produzenten Goerge Clooney und Steven Soderbergh („Traffic“) wollen zeigen, wie Profitgier, Ölabhängigkeit, Armut und Terrorismus global zusammenhängen. Differenziert, anspruchsvoll, großes Kino!


Stephen Gaghan: Kino für eine komplizierte Welt
Ein früherer Alkoholiker und Crack-Junkie ist heute einer der gefeiersten Kino-Autoren: Stephen Gaghan, 43, landte mit dem Oscar-prämierten „Traffic“-Skript (2000) seinen großen Wurf. „Traffic“ faszinierte mit der Idee, das ganze komplizierte Geflecht der Drogenökonomie als nicht lineares Epos zu schildern. „Syriana“ inspiriert von einem Buch des CIA-Agenten Robert Baer, treib diese Erzählweise auf die Spitze. Die verwirrend zahlreichen Handlungsstränge sind nur lose verkünpft und oft lückenhaft. Gaghan: „Nach 9/11 bin ich allmählich zur Überzeugung gekommen, daß unsere westliche Gesellschaft süchtig ist – nach billigem Öl.“
aus TV-Spielfilm

Gestern abend (3.11.08) im ZDF, vielleicht kommt’s ja wieder…

Gehirnforschung, Geld und Rettungspakete

In der Zeitschrift Nervenheilkunde fragt sich Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, wie »aus dem Homo oeconomicus ein sein Glück wissenclich und sinnlos verspielender Homo irrationalis« wurde, und findet interessante Antworten.

Editorial der Zeitschrift Nervenheilkunde, kostenloser Download

Falls der Links nicht mehr funktioniert, hier nach Heft 11/2008 suchen, in der sich öffnenden Seite auf »Editorial« (zweiter Artikel von oben) klicken.

Samstag, 1. November 2008

Fernsehen vor den 68ern

Jochen Malmsheimer in der Anstalt (Danke an kunfusius und Xiamo für den Tip)

»Wo sind die erotisierenden Wachmacher?«

Warum der Fußball und der Papst mehr Leute mobilisieren als die Politik. Fragen an den Psychoanalytiker Micha Hilgers

Politik reißt niemanden vom Hocker: Schüler auf der Besuchertribüne des Deutschen Bundestages schon gar nicht







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Von Wolfgang Kessler

Publik-Forum: Die Deutschen scheinen politikmüder denn je – oder trügt der Schein?

Micha Hilgers: Enttäuschung ist etwas anderes als Müdigkeit. Mit Beginn von Rot-Grün herrschten Hoffnung und Aufbruchstimmung. Roman Herzogs Wort vom Ruck, der durch das Land gehen müsse, schien Realität zu werden. Doch unter Schröder war das Gegenteil der Fall: kein Ruck, sondern soziales Rollback. Familienpolitik als Gedöns, das Eigenheim als Pfand für eine eventuelle Arbeitslosigkeit oder pflegebedürftige Angehörige, Hartz IV. Dazu gigantische Steuerentlastungen für das Großkapital. Müdigkeit? Eher Erschöpfung, Enttäuschung über zerbrochene Hoffnungen und die Folgen massenhafter Verarmung durch sinkende Reallöhne.

Publik-Forum: Das müsste die Leute doch eher dazu motivieren, endlich etwas zu ändern?

Hilgers: Ach, kommen Sie, wie soll denn die Arithmetik einer anderen Politikkonstellation nach der Bundestagswahl aussehen! Die SPD hat sich selbst jede Chance verbaut, eine soziale Politik zu realisieren, indem sie ein Bündnis mit den Linken auf Bundesebene ausschloss. Mit Westerwelles FDP und den Grünen in einem Jamaika-Bündnis ist der Mindestlohn ausgeschlossen, eine neue Energiepolitik auch, ganz zu schweigen von der Bildung und der Förderung von Minderheiten, die weitgehend Ländersache ist. Was bleibt, ist eine schwarz-gelbe oder eine schwarzrote Koalition. Soll das etwa als erotisierender Wachmacher wirken?

Publik-Forum: Das Netzwerk attac und andere Organisationen beklagen das Fehlen der Dreißig- bis Fünfzigjährigen. Wo sind die?

Hilgers: Zu Hause, im Job und auf der Autobahn zwischen beiden. Seit Jahren lesen wir in den Shell-Jugendstudien, dass junge Erwachsene Karriere im Beruf mit Familie in Einklang bringen wollen. Das ist allerdings bei der verheerenden Situation in der Kinderbetreuung und ständigem berufsbedingten Ortswechsel nicht einfach.

Micha Hilgers
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ist Psychoanalytiker und Publizist in Aachen. Er berät regelmäßig poltische Organisationen.









Publik-Forum: Also haben die mit der Politik jetzt abgeschlossen?

Hilgers: Mitnichten. Es ist nur gegenwärtig keine Konstellation im Bund denkbar, die für innovative Politik stünde. Verständlich mag sein, dass viele Leute die Machtspiele der Politik satt haben. Die Basisbewegungen hängen auch durch.

Publik-Forum: Warum?

Hilgers: Eine Lehre der außerparlamentarischen Opposition war, dass man Verbündete in den Institutionen braucht. Minderheiten bleiben relativ erfolglos, wenn sie nicht durch diese Verknüpfung auch auf Mehrheiten einwirken können. Es fehlt diese Allianz, für die die Grünen nicht mehr stehen – spätestens nach ihren Todsünden unter Schröder.

Publik-Forum: Ist es denn wirklich so, dass man politisch nichts ändern kann?

Hilgers: Ich nenne das erlernte Hilflosigkeit: ein Abwehrmechanismus gegen Enttäuschungen, Misserfolge und Ohnmachtserfahrungen. Wenn man angeblich weiß, dass Engagement nichts bringt, steht man psychologisch sozusagen auf der Seite der Mächtigen und Gewinner; es kann einem scheinbar nichts Negatives zustoßen. Der sozialpsychologische Hintergrund. Immer mehr Menschen sind mit schlichtem Überleben bis zum Monatsultimo beschäftigt. Weder sind sie bereits so verarmt, dass sie nichts mehr zu verlieren haben, noch gibt es eine Aufbruchstimmung mit einem gemeinsamen, verbindenden und erreichbar erscheinenden attraktiven politischen Ziel.

Publik-Forum: Was können Bewegungen tun, um die Menschen zu mobilisieren?

Hilgers: Charismatische, überzeugende Persönlichkeiten müssen möglichst konkrete Ziele formulieren. Wir benötigen Entwürfe für die Zukunft, die keine politische Partei mehr bietet: Wie wollen wir leben? Was gibt es zu gewinnen, persönlich und kollektiv an Lebensqualität und Sinnhaftigkeit? Was müssen wir dafür leisten? Die Antworten der etablierten Parteien auf diese Fragen sind ebenso banal wie unterschiedslos.

Publik-Forum: Fußballspiele und Papstbesuche bringen Zehntausende auf die Straße. Können nur große Events Leute bewegen?

Hilgers: Mit Fußballvereinen können sich mehr Leute über alle Differenzen hinweg identifizieren als mit Münte, Angie oder Bütikofer. Es fehlen charismatische Politiker, die nicht für das Ego, sondern für Überzeugungen und Gerechtigkeit stehen. Lafontaine ist charismatisch, hat Erfolg, die richtigen Fragen, aber keine Antworten. Der Papst ist ein fundamentalistischer Charismatiker, der die Sehnsucht nach Harmonie bedient – unter Ausblendung aller Widersprüche, die jeder Einzelne zu Positionen der Kirche empfinden mag. Der Wunsch nach Identifikation und politischer Vereinigung ist vorhanden – fragt sich nur, wer ihn bedient. Wehe, wenn die NPD solche Persönlichkeiten findet. ■

aus Publik-Forum Nr. 18•2008


Freitag, 31. Oktober 2008

Drahtzieher hinter den Kulissen – der Einfluss des Bertelsmann-Konzerns auf die Hochschulen

Auf den Nachdenkseiten gibt’s ein Referat von Wolfgang Lieb über Bertelsmann.

Und Telepolis berichtet von der Verwicklung der Bertelsmann-Tochter Arvato in den Datenmißbrauchs-Skandal.

ältere Bertelsmann-Posts: Nachtrag

Nachdenken, wenn’s weh tut



Erwin Wagenhofer hat einen Dokumentarfilm über Geld, seine Vermehrung, Heuschrecken und die Auswirkungen des globalen Zockens auf die Sozialsysteme und die Entwicklungsländer gemacht. (Wahrscheinlich ist die Aufzählung nicht vollständig.)



In einem Bericht der Tagesschau sagte Wagenhofer: »Jeder, mit dem wir gesprochen haben, wirklich jeder, hat die Finanzkrise kommen sehen«.

Deutscher Trailer:


Links:
Inhaltsangabe bei hr3
Inhaltsangabe bei ZEIT-Online
– Bericht bei der Tagesschau (Video)
– Tagesschau (Interview mit Wagenhofer), leichter lesbar bei Michael Boksch
Konsumpf-Blog (mit Kritiken)
weitere Links beim Bembelkandidat

Ansichten eines Bankers (bei ZEIT-Online)
Ich gegen den Dax (bei ZEIT-Online)
Mein Gott, ist das aufregend (bei Egon Kreuzer)

Siegerposen für alle gleich

HAMBURG – Die typische Geste des Triumphes kennen selbst Sieger, die blind sind und die Pose niemals gesehen haben. Wie das Magazin GEO meldet, hat die Psychologin Jessica Tracy das spontane Verhalten von blinden Judoka bei der Behindertenolympiade 2004 untersucht und mit jenem normalsichtiger Judokämpfer verglichen Dabei entdeckte die Forscherin der University of British Columbia, dass die Triumphgesten von sehenden und blinden Sportlern aus völlig verschiedenen Kulturkreisen fast identisch waren.

Immer rissen Sieger die Arme v-förmig in die Höhe, immer streckten sie ihre Köpfe nach oben und leicht nach hinten, immer bahnen sie ihre Brust auf. Nicht so deutlich fiel das Ergebnis bei Gesten der Scham nach einer Niederlage aus. Während blinde Athleten sowie sehende aus Asien offenkundig niedergeschlagen waren, kaschierten sehende Judoka aus Europa und den USA oft ihre Enttäuschung. Die Wissenschaftlerin vermutet daher, dass die Gesten der Scham kulturell beeinflusst sind, stolzes Gebaren ist dagegen angeboren. •

aus Der Kassenarzt Nr. 19 | Oktober 2008