Mittwoch, 30. September 2020

britisches Außenministerium: Dokumente zu westlicher Kriegspropaganda gegen Syrien geleakt

Leaks aus dem britischen Außenministerium bestätigen Vorwürfe über ein systematisches Weißwaschen der bewaffneten islamistischen Milizen als moderate Opposition

Das Label "moderate Opposition" oder "Rebellen" als Sammelname für die Milizen, die mit Waffengewalt in Syrien einen islamischen Staat herbeiführen wollten, hat sich lange gehalten. Erst seit einigen Monaten taucht in deutschen, englischen oder französischen Berichten der Begriff "islamistisch" oder "dschihadistisch" öfter auf, wenn es um diese Gruppierungen geht.

Dass sich der Blick auf die Verhältnisse auf dem syrischen Terrain erst mit einer derartigen Verzögerung verändert hat, hat mehrere Gründe; einer davon ist die professionelle und weitreichende Medien-PR-Arbeit zugunsten der militanten Gotteskrieger gegen die syrischen Regierung. Wie schnell die Medienabteilungen der islamistischen, salafistischen und dschihadistischen Milizen arbeiteten, war in Journalistenkreisen kein Geheimnis. Über Mail oder Whats-App-Kontakte wurde sehr rasch auf Ereignisse und Konfliktstoffe in Medienberichten reagiert. Die Milizen sind gut vernetzt.

200 bis 300 Leaks "mit empfindlichem Inhalt"

Anfang September wurde eine große Menge an Dokumenten veröffentlicht, die auf eine Medien-PR-Arbeit für die bewaffnete islamistische Opposition in Syrien deuten, deren Strategie und Ausmaß eine riesige Dimension haben. Sie ist ein Exempel für Kriegspropaganda am Anfang des 21. Jahrhunderts. Finanziert wurde sie von Regierungen Großbritanniens, den USA, europäischen Staaten und der EU, wie aus den Papieren hervorgeht.

Es handelt sich vermutlich um 200 bis 300 Leaks "mit empfindlichem Inhalt" aus dem britischen Außenministerium (FCDO), wie Middle East Eye berichtet. Über die Hacker wird noch gerätselt. Dazu stellt sich die Frage, wie es möglich war, in die Computer des Foreign Office einzudringen.

Zahlreiche Kostproben der geleakten Dokumente sind hier und hier veröffentlicht. Bislang haben sich nur der US-Journalist Ben Norton für The Grayzone und der französische Journalist Maxime Choix für Deep-News-Media die Mühe gemacht, das Material in längeren Berichten auszuwerten.

Ob die Dokumente authentisch sind, ist nicht belegt, aber wenig spricht dagegen. Das britische Außenministerium gibt dazu keinen Kommentar ab.

Es ist dies allerdings nicht die erste Veröffentlichung, die die Finanzierung von Medienarbeit durch die britische und US-amerikanische Regierung betrifft, um die Aktivitäten der bewaffneten Opposition in einem guten Licht zu präsentieren ( Propaganda: Syrische Bürgerjournalisten als militärisch-politische Schnittstelle). Dafür dass die britische Regierung mit Kommunikationsberatungsunternehmen in Sachen Syrien zusammengearbeitet hat, gibt es offizielle Belege.

Die in den Dokumenten aufgeführten Vertragspartner der britischen Regierung sind bekannt. Einer der Partner, die InCoStrat (Innovative Communications & Strategies) hatte schon 2016 gegenüber dem Guardian bestätigt, dass man Medien- und Kommunikationsunterstützung für die moderate syrische Opposition liefere. Die andere große Agentur ARK ist seit den Anfängen der syrischen Opposition "beraterisch" tätig, wie sie in einer Analyse-Broschüre von 2016 (Stichwort "Understanding the Syrian conflict") berichtet.

InCoStrat wurde von einem britischen Ex-Militär gegründet, der auch als strategischer Berater für Kommunikation im britischen Verteidigungsministerium arbeitete. Der Chef des Vertragspartners The Global Strategy Network (TGSN), auch ein Vertragspartner der britischen Ministerien, war früher ein Leiter der globalen Anti-Terroreinheit im MI6. Die erwähnte Kommunikationsagentur ARK hat ihren Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Angedeutet werden damit einmal die Verquickung des Militärapparats in die Image-Arbeit, auch das britische Verteidigungsministerium war an einigen PR-Aktionen beteiligt, und die Möglichkeiten einer enormen Reichweite durch beste Beziehungen in der arabischen Welt, zumal zu arabischen Sendern.
mehr:
- Syrien: Kriegspropaganda im 21. Jahrhundert (Thomas Pany, Telepolis, 30.09.2020)

mein Kommentar:
Jetzt bin ich aber sowas von erstaunt! 
Eine Propagandaaktion gegen Syrien? 
Das kann doch gar nicht sein!
Und unsere Medien haben nicht nur nicht darüber berichtet sondern sogar mitgemacht?
Ts, ts, ts, ts
siehe auch:
und die NachDenkSeiten von dem Müller schreiben so was ähnliches?
Ja, ist denn der Müller von allen guten Geistern verlassen?
Und bei den Weißhelmen gab es finanzielle Unregelmäßigkeiten?
Naja, die haben so viele Leute gerettet, die haben sich nicht so um Bürokratie gekümmert…
Der Faschismus der anderen (Post, 24.09.2018)
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Weißhelm-Betrügereien: Wie lange können Bundesregierung und MSM das noch unter dem Radar halten? (Post, 22.07.2020)

Wahlen in kapitalistischen Demokratien und Geheimwissen in Wikipedia…

1990 gilt als das wichtigste Jahr der Nachkriegsgeschichte. Alles scheint gesagt. Die Tabus überdauern. Die renommierte Essayistin Daniela Dahn und der Kognitionsforscher Rainer Mausfeld nehmen sie in ihrem neuen Buch „Tamtam und Tabu“ ins Visier mit einem Blick auf bislang unterschätzte Zusammenhänge. Daniela Dahn untersucht, wie in atemberaubend kurzer Zeit die öffentliche Meinung mit großem Tamtam in eine Richtung gewendet wurde, die den Interessen des Westens entsprach. Mit ihrer stringenten Zusammenschau reichen Materials aus den Medien wird das offizielle Narrativ über die Wende erschüttert. Rainer Mausfelds Analyse zeigt die Realität hinter der Rhetorik in einer kapitalistischen Demokratie. Die gemeinschaftlichen Analysen werden in einem grundlegenden Gespräch vertieft und liefern einen schonungslosen Befund des gegenwärtigen Zustands der Demokratie. Ein Auszug aus Rainer Mausfelds Text.

Ganz ungeniert und offen wurde hier von außen massive Wahlbeeinflussung betrieben. Es lohnt sich, das Ausmaß dieser Wahlbeeinflussung in Relation zu jüngeren tatsächlichen oder vorgeblichen Versuchen einer von außen kommenden Beeinflussung demokratischer Wahlen zu setzen, die im Westen größte Empörungen ausgelöst haben. Größer kann Heuchelei wohl nicht sein. […]

Aus der empirischen Forschung geht hervor, dass die USA die wahren Profis des Metiers sind. Die New York Times erinnerte 2018 – am 17. Februar – an die lange Geschichte von massiven US-Einmischungen in fremde Wahlen. Dabei erwähnte sie auch die Studie des Politologen Dov H. Levin, der zeigte, dass sich zwischen 1946 und 2000 Russland 36 Mal in Wahlen im Ausland eingemischt hat, die USA jedoch 81 Mal. Alles sogar auf Wikipedia nachlesbar. Für Journalisten unserer Qualitätsmedien offensichtlich nicht zugängliches Geheimwissen oder gar Fake News. […]
mehr:
- Können Wahlen in kapitalistischen Demokratien psychologisch frei sein? (Rainer Mausfeld, NachDenkSeiten, 30.09.2020)
von Mausfeld siehe auch:
und der Klassiker:
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Corona und Correctiv: Einfalt und Zensur gegen „Gedankenverbrecher“

Der Correctiv-Chef David Schraven offenbart in einem aktuellen Interview eine große, mutmaßlich gespielte politische Einfalt. Dessen sollte man sich bewusst sein, denn Correctiv „darf“ etwa bei Facebook abweichende Meinungen unterdrücken. Albrecht Müller hat sich in seinem neuen Buch mit dem Thema befasst – wir hängen Zitate an diesen Artikel an. Von Tobias Riegel.

David Schraven ist Gründer und Geschäftsführer von „Correctiv“: Der Verein nennt sich „Recherche-Zentrum“ und fällt dadurch auf, dass er die Regierung weitgehend von Kritik abschirmt und bei Facebook über „Faktenchecks“ abweichende Meinungen „markiert“ und „weniger sichtbar“ macht – nach eigenem Gutdünken. In einem Interview mit Jakob Buhre vom Online-Magazin „Planet Interview“ hat sich Schraven nun geäußert.

Selbsternannte Torwächter der Meinungsvielfalt

Angesichts der „Corona-Pandemie“ laufen die selbsternannten Torwächter der Meinungsvielfalt – kein „normaler Bürger” hat Correctiv in ihrer Rolle als Internet-Kontrolleure legitimiert – zu besonderer Form auf. Schließlich gehe es darum, mit der „Faktencheck-Abteilung“ „gezielte Desinformation“ und „wirre Verschwörungstheorien, seltsame Sekten, Impfgegner, Hippies aus dem New Age und wild gewordene Vegan-Köche“ zu bekämpfen. Das lohnt sich auch finanziell, denn laut Schraven hat Correctiv „aus Corona-Töpfen Sonderförderungen bekommen, die uns geholfen haben, die Arbeit zu stabilisieren. Unsere Mitarbeiter sind nicht auf Kurzarbeit, sondern wir konnten sogar neue einstellen“. Zur Finanzierung und zum Charakter von Correctiv hat sich Albrecht Müller auch in seinem neuen Buch geäußert, am Ende dieses Textes wird aus dem entsprechenden Kapitel aus Müllers Buch zitiert, darin heißt es:
„Diese Organisation von Journalisten macht im Laufe der Zeit durchaus das eine oder andere Vernünftige. Aber die Grundeinstellung ist geprägt von ‚Wir sind die Guten und die im Netz sind die Bösen‘.“
Zu Corona stellt Schraven etwa fest, „Impffeinde“ seien „sehr empfänglich für gezielte Desinformationskampagnen“ – diese Kampagnen würden von „Gegnern unserer Gesellschaft“ lanciert. Correctiv ist in diesem schrägen Bild wohl eine der letzten Verteidigungslinien gegen diese „Gegner“. Aber zum Glück sind die Andersdenkenden, etwa beim Thema Corona, ja alles Dummköpfe. Das macht die „Debatte“ aus Sicht von Correctiv einfach, denn im Umkehrschluss könne man laut Schraven beruhigt sagen: „Mehr als 80 Millionen Deutsche sind gar nicht doof.“
mehr:
siehe auch:

mein Kommentar:
Die zitierten Äußerungen von Schraven sind dermaßen bescheuert, das merkt jeder selbst…

Propaganda in Coronazeiten: Die Reichstagsinszenierung

Reichsbürger und Reichstag - eine Inszenierung? | #43 Wikihausen {1:09:02}

wikihausen  
Am 30.09.2020 veröffentlicht 
Groteskes und Postfaktisches präsentiert von Dirk Pohlmann und Markus Fiedler.
Kommentieren Sie dieses Video unter: http://www.wikihausen.de/video-blog/
--------- Was ist rund um den "Sturm auf den Reichstag" geschehen?
War der Sturm auf die Reichtagstreppen gewollt?
Warum verhält sich die Polizei so seltsam?
Was erzählt die Wikipedia dazu?
Welche Rolle spielen Tamara K. und Gunnar W. bei dem Sturm auf den Reichstag ?
Warum reagiert die Polizei verspätet auf die Besetzung der Reichstagstreppen?
Was ist mit dem Polizisten, der sowohl in einer Daily-Soap als auch vor dem Reichstag auftaucht?
--------- Haben Sie den Film "die dunkle Seite der Wikipedia" gesehen? Wissen Sie davon, dass in der Wikipedia etwas nicht stimmt?
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siehe auch:
Die Weißhelme – ein Vergleich zwischen der aktuellen und einer alten Wikipedia-Version (Post, 20.09.2020)
Corona-Demo, Berlin: medial aufgeblasenes Affentheater am Reichstag – und der coolste Kommentar des ganzen Tages (Post, 31.08.2020)
…und weil’s so schön ist, hier nochmal das Video von Immo vom ATV & QUAD Magazin:
Berlin Demo am 29. August 2020 - Fazit: Warum werden wir belogen? Kein Ruhmestag für den Rechtsstaat {8:54}

ATV & QUAD MAGAZIN 
Am 29.08.2020 veröffentlicht 
Berlin Demo am 29. August 2020 - Fazit: Warum werden wir belogen? Kein Ruhmestag für den Rechtsstaat

Berlin x