Samstag, 24. Januar 2015

Unwort des Jahres: Lügenpresse

Der Begriff Unwort ist ein Schlagwort aus dem Bereich der Sprachkritik und bezeichnet ein „unschönes“, aber auch ein „unerwünschtes“ Wort.[1] Es wurde populär durch die Gesellschaft für Deutsche Sprache, die das Wort des Jahres kürt und auch ein Unwort des Jahres publiziert. Die Aktion „Unwort des Jahres“ definiert Unwort als „[…] Wörter und Formulierungen aus der öffentlichen Sprache, die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen.“[2]
  (Unwort, Wikipedia)
Mit Wort des Jahres wird ein Schlagwort bezeichnet, das für ein charakteristisches Ereignis oder eine bezeichnende Diskussion des abgelaufenen Jahres steht und aus diesem Grund besonders hervorgehoben wurde.
Ausgewählt werden solche Wörter und Phrasen, die die öffentliche Diskussion des betreffenden Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen. Auch ist mit der Auswahl keine Wertung oder Empfehlung verbunden. (Wort des Jahres, Wikipedia)
Im Rahmen der Wahl zum Wort des Jahres werden häufig auch weitere sprachliche Markanzen gekürt, etwa ein Satz des Jahresoder ein Jugendwort des Jahres. (Wort des Jahres, Wikipedia)
Die sprachkritische Aktion Unwort des Jahres wurde in Deutschland 1991 von Horst Dieter Schlosser ins Leben gerufen. Bis 1994 wurde das „Unwort des Jahres“ im Rahmen der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS machte sich die Jury als „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ selbstständig.[1][2] (Unwort des Jahres, Wikipedia)

Medienkritik Unwort Lügenpresse (Freie Welt, 16.01.2015)
Das Unwort des Jahres lautet Lügenpresse. Wegen des historischen Missbrauchs ist diese Wahl verständlich. Allerdings wird die Presse auch indirekt vor dem Vorwurf der Manipulation in Schutz genommen.
Nun steht es also fest. Das Unwort des Jahres lautet: „Lügenpresse“. Das wird die zahlreichen Journalisten und Medienvertreter freuen. Denn von nun an können sie jederzeit eben diesen Vorwurf mit dem Hinweis kontern, dass es sich um ein Unwort handele.
Es hätte andere Kandidaten gegeben. Wie wäre es mit „Wutbürger“, „Putinversteher“ oder „Verschwörungstheoretiker“? Doch halt: Diese Wörter sind ja jene Bezeichnungen, die von spezifischen Medien gegen die Bürger verwendet werden, die auf Kundgebungen und im Internet frei ihre Meinung äußern.
Unwort des Jahres "Lügenpresse" - ein Eigentor? [7:05]

Veröffentlicht am 16.01.2015
Andreas Popp, Buchautor und Gründer der Wissensmanufaktur, und Eva Hermann, ex-Nachrichtensprecherin der Tagesschau, zum Unwort des Jahres 2014 „Lügenpresse.“ Getroffene Hunde bellen - aber wer legt das Unwort des Jahres überhaupt fest und was steckt noch dahinter?


mein Kommentar:
Ich hätte für «Putinversteher« plädiert: siehe dazu die unsägliche Vorstellung von Eric Frey (Standard) im Steitgespräch mit Dirk Müller bei Min. 5:00 des folgenden Videos:
Video: Dirk Müller vs. NATO-Propaganda-Plattform "Der Standard", in 
Ukraine und USA: Interessen, Nebelkerzen und Deutungshoheit, Post, 27.11.2014) Frey benutzt das Wort eindeutig abwertend!
Untypischerweise hat die Jury ein Wort nicht wegen seines sinnentstellenden odee verharmlosenden Charakters ausgesucht sondern, weil es in der Vergangenheit – u.a. durch die Nazis zum Ab-bzw. Entwerten von Printmedien des politischen Gegners verwendet wurde. Möglicherweise will man Pegida oder anderen »Freizeit-« oder »Gelegenheits-Nazis« die mögliche Munition entziehen. Das ist nicht sehr glücklich, wie man unten in den Mail-Kommentaren an die NachDenk-Seiten sieht. Ob unsere Medien unabhängig sind, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.
Siehe auch:
Freiwild – Über Zähmung, Verwahrlosung und Niedergang des Journalismus (Post, 02.01.2015)
- Unsere Qualitätsmedien: Das sind keine Irrtümer; das sind Lügen, Propaganda und Zensur! (Post, 09.12.2014)
- Video: »Tagesthemen 20.05.2014 - 10.000 Menschen? Die Presse lügt!« in
- Ukraine 13 – Unser westliches System und die MH 17-Berichterstattung (Post, 27.07.2014)
- Deutsche glauben den Medien nicht (26.12.2014)
siehe auch
- Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik (Post, 18.11.2014)
Der Programmbeirat der ARD kritisierte auf seiner Sitzung im Juni 2014 die Berichterstattung der größten öffentlichen Medienanstalt über den Ukraine-Konflikt. Die ausgestrahlten Inhalte hätten teilweise den "Eindruck der Voreingenommenheit erweckt" und seien "tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen" gerichtet, heißt es im Protokoll (PDF) des neunköpfigen Gremiums, das Telepolis vorliegt (Hinweise auf die Quelle, die nicht genannt werden will, wurden entfernt). Wichtige und wesentliche Aspekte des Konflikts seien von den ARD-Redaktionen "nicht oder nur unzureichend beleuchtet" worden, insgesamt zeigte sich die Berichterstattung "nicht ausreichend differenziert", urteilen die Medienkontrolleure. 
- Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014)
Das Wort „Lügenpresse“ war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien. Gerade die Tatsache, dass diese sprachgeschichtliche Aufladung des Ausdrucks einem Großteil derjenigen, die ihn seit dem letzten Jahr als „besorgte Bürger“ skandieren und auf Transparenten tragen, nicht bewusst sein dürfte, macht ihn zu einem besonders perfiden Mittel derjenigen, die ihn gezielt einsetzen. Dass Mediensprache eines kritischen Blicks bedarf und nicht alles, was in der Presse steht, auch wahr ist, steht außer Zweifel. Mit dem Ausdruck „Lügenpresse“ aber werden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter bemüht, der gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung des Abendlandes“ eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen. Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade in diesen Tagen unübersehbar geworden ist. (Pressemitteilung »24.UnwortdesJahres«, 13.01.2015) 
- Unsere Qualitätsmedien: Das sind keine Irrtümer; das sind Lügen, Propaganda und Zensur! (Post, 09.12.2015)


Als jemand, der „einen Jagdschein hat“, wurde und wird in Deutschland umgangssprachlich und stigmatisierend auch bezeichnet, wer als nicht zurechnungsfähig eingestuft wird. Bis in die 1960er Jahre gab es den § 51 StGB a. F., durch den psychisch Kranke generell als strafunmündig eingestuft wurden. Etwas überspitzt formuliert konnte man „frei schießen“, man hatte also den „Jagdschein“. [1] [2] [3]Diese Regelung wurde unter anderem durch § 20 StGB (Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen) ersetzt. (Jagdschein - Redewendung, Wikipedia)

- Das Unwort des Jahres - Sprachkritik oder Political Correctness? (UnwortdesJahres, PDF-Datei)

- „Lügenpresse“- das Unwort des Jahres (Stefan Hebel, NachDenkSeiten, 13.01.2015)

Mails zum Artikel von Stephan Hebel in den NachDenkSeiten (PDF-Dokument)
Zitate:
- »Das nur Russland Herrn Snowden Asyl gewähren konnte, sagt viel mehr darüber aus wie es der Westen mit Informations- und Pressefreiheit hält, als wenn ein paar Demonstranten Lügenpresse skandieren.- Wenn nun die “deutschen Mainstreammedien” ihre Bürger seit Jahren bei nahezu ALLEN essentiell-wichtigen gesellschaftspolitischen Themen belügt, manipuliert und instrumentalisiert, dann ist das Attribut “Lügenpresse” auch wenn es vor hundert Jahren zum ersten mal von diversen nationalistischen Machtinteressenten benutzt bzw. missbraucht wurde, schlicht und ergreifend die, auf einen kurzen, prägnanten Ausdruck komprimierte Wahrheit. Begibt sich Der in “schlechte Gesellschaft”, der die traurige Realität unserer Leitmedien satt hat und dies entsprechend emotional, wenn auch für den Einen oder Anderen etwas zu provokant, auf den Punkt bringt? - Er [Hebel] bringt seinen Habermas zur Sprache. Mir fällt da ein 100 Jahre alter Satz ein: „Nachrichten werden vorgetragen wie ein Buchhalter Buch führt – sorgfältig und gleichgültig und zudem tendenziös“ (Fernando Pessoa in seinem Buch Bekenntnisse. Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters ...). Was bedeutet er, der Satz: nichts, aber auch gar nichts hat sich geändert. Das Unwort „Lügenpresse“ deckt somit geschickt die eigentliche Crux zu: die Tendenzpresse, die uns stetig umweht.« 
- »Die entscheidende, elementare Stellungnahme zum Thema “Unabhängigkeit des Journalismus” findet in diesem Beitrag nicht statt: Denn was bedeutet es konkret, diese Unabhängigkeit “könnte größer sein”? Müßte sie es nicht unbedingt? Und warum so unkonkret? Welche vielerlei Hinsichten sind gemeint? Kann man diese nicht benennen? Denn die eigentlich brennende zeitgeschichtliche Frage ist doch: Kann Journalismus unter den gegebenen Umständen in den Verlagen noch funktionieren? Tut er es?« 
- »Jetzt habe ich erst gelesen, dass es 60 Einsendungen gab, die entweder “Putinversteher” oder “Russlandversteher” als Unwort vorschlungen, aber nur 7 (sieben!) die “Lügenpresse”. Ich fühle mich betrogen. Das “Unwort”-Geschäft kann man den Hasen geben. Das ist ja wie beim ADAC oder beim ZDF.«
- »Es vergeht selbst jetzt kaum ein Tag an dem den Zuhörern und Zuschauern nicht irgendein russlandkritischer Quark serviert wird.« 
Georg Schramm Leere Worte genial [1:31]

Veröffentlicht am 23.03.2011
erste sahne, danke georg 

Müssen sich die Geschlechter gegenseitig in den Schritt schauen?

n-tv meldet eine Anstands-Kampagne in der New Yorker Straßenbahn:
- Kampagne der New Yorker U-Bahn: Breitbeinig sitzende Männer sorgen für Empörung (n-tv)
Männer, setzt euch endlich anständig hin! Unter diesem Motto werben die New Yorker Verkehrsbetriebe in einer Kampagne für mehr Rücksichtnahme in Bahnen und Bussen. Dabei geht es nicht nur um das anständige Sitzen, sondern auch um mehr Platz für die übrigen Fahrgäste. Und wie ist das hierzulande? n-tv schaut in der Bahn mal genauer hin.


Frauen Unter dem Rock schauen ! [1:31]

Hochgeladen am 08.03.2011
Funny xD jeder Mann wird es lieben

Das Verhalten der Männer wird, wie das heute so üblich ist, als machohaft und evolutionsbiologisch begründet dargesttellt.Wie wär’s, wenn man in den USA Frauen im Minirock verbieten würde, Rolltreppe zu fahren? Ich warte auf eine evolutionsbiologische Begründung des Herumnästelns an ihren Schuhen von Frauen in kurzen Röcken auf der Rolltreppe.
Glotz, ist doch eklig!
Siehe auch:
- Männer dürfen im Stehen pinkeln (Arne Hoffmann, Freie Welt, 16.01.2015)