Mittwoch, 3. Januar 2018

Auch in Myanmar hat Soros seine Finger drin

Der Rohingya-Konflikt ist nur einer unter vielen, die von westlichen Medien kaum wahrgenommen werden, ihnen liegt ein entfesselter Nationalismus zugrunde

Seit vielen Monaten ist Myanmar, das ehemalige Burma, im Zentrum des medialen Interesses. Die Rohingya, eine muslimische Volksgruppe, wird von Soldaten des burmesischen Militärs, oder von Mobs aus der lokalen Bevölkerung systematisch vergewaltigt, getötet und ins benachbarte Bangladesch vertrieben. Führende UNO-Diplomaten sprechen von "ethnischen Säuberungen wie aus dem Lehrbuch", Frankreichs Präsident Macron vom Genozid.

Die Massaker und die Massenflucht lenken von der Tatsache ab, dass dieser Konflikt nicht der einzige ist, der in Myanmar gegenwärtig ausgetragen wird. Im Nordosten des Landes flammen immer wieder Kämpfe auf, infolge derer ebenfalls unzählige Zivilisten fliehen müssen und getötet werden. Diese Ereignisse werden von westlichen Medien kaum wahrgenommen oder gänzlich ausgeblendet, weil sie sehr komplex sind und nicht ins Bild eines von friedliebenden Buddhisten bewohnten Hoffnungslandes passten. Diesen Konflikten liegt ein lange kontrollierter und nun entfesselter Nationalismus zugrunde, der seit Jahrzehnten von der Militärregierung kultiviert und zum Rang der Staatsdoktrin erhoben wurde.
mehr:
- Ursachen der zahlreichen Konflikte im Vielvölkerstaat Myanmar (Marcin Pietraszkiewicz, Telepolis, 02.01.2018, beachte auch die Kommentare!)
It is well-known, although forbidden for the establishment media to mention, that Soros worked closely with USAID, the National Endowment for Democracy (now doing work formerly assigned to the CIA), the International Republican Institute, the National Democratic Institute for International Affairs, the Freedom House, and the Albert Einstein Institute to initiate a series of color revolutions in Eastern Europe and Central Asia following the engineered collapse of the Soviet Union. [George Soros admits to funding the Ukraine crisis, HangTheBankers, 02.06.2014]

Die Buchautoren Mira Beham und Jörg Becker [#10. Jörg Becker und Mira Beham: Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod, Baden-Baden 2006.#] haben 31 PR-Agenturen erfasst, die für alle nichtserbischen Kriegsparteien tätig waren. Allein Kroatien gab mehr als fünf Millionen US-Dollar an US-Agenturen, um die öffentliche Meinung in seinem Sinn zu beeinflussen. Propaganda-Ziele dieser Agenturen waren unter anderem: Darstellung der Serben als Unterdrücker und Aggressor, wobei sie mit den Nazis gleichzusetzen und entsprechend emotional geladene Begriffe zu etablieren sind; Darstellung der Kroaten und Bosnier als unschuldige Opfer, wobei die Eroberung der serbischen Krajina als legal hinzustellen ist; Völkermordanklage gegen Jugoslawien und Miloševic´ in Den Haag; günstige Verhandlungsergebnisse für die albanische Seite in Rambouillet und Sezession Montenegros.
Besonders hervorgetan hat sich die PR-Agentur Ruder Finn aus Washington, D.C. Ihr Direktor James Harff prahlte im französischen Fernsehen, wie professionell sie einen Artikel aus dem New York Newsday über serbische Lager aufgegriffen hätten: „Es gehört nicht zu unserer Arbeit, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen. Unsere Aufgabe ist es, uns dienliche Informationen schneller zu verbreiten. Wir überlisteten drei große jüdische Organisationen und schlugen vor, dass diese eine Annonce in der New York Times veröffentlichen und eine Demonstration vor der UNO organisieren. Das war ein großartiger Coup. Als die jüdischen Organisationen in das Spiel auf Seiten der muslimischen Bosnier eingriffen, konnten wir sofort in der öffentlichen Meinung die Serben mit den Nazis gleichsetzen. Niemand verstand, was in Jugoslawien los war. Mit einem einzigen Schlag konnten wir die einfache Story von den guten und den bösen Jungs präsentieren, die sich ganz von allein weiterspielte. Niemand konnte sich mehr dagegen wenden, ohne des Revisionismus angeklagt zu werden. Wir hatten hundert Prozent Erfolg.“[#11. James Harff, interviewt von Jacques Merlino, stellvertretender Direktor des 2. französischen Fernsehens, im April 1993.#] Ob Verteidigungsminister Scharping das Blaue vom Bombenhimmel log oder sich in seiner Einfalt belügen ließ, werden wir nicht mehr erfahren. Untermalt von gefälschten Fotos des Fußballstadions in Priština, die die Agentur Ruder Finn verbreitete, brachte er die Mär von Konzentrationslagern auf. Er behauptete, von den Serben „werden Selektionen vorgenommen, und ich sage bewusst Selektionen“, und er schreckte nicht davor zurück, die „Ermordung der geistigen Elite“ zu beklagen. Die als ermordet gemeldeten Albaner tauchten jedoch später wieder auf. [Daniela DahnFrieden muss gestiftet werden. Exempel Kosovokrieg oder: das Völkerrecht als Gegner, 18.09.2014, veröffentlicht in: Blätter für deutsche und internationale Politik 11/2014, zu finden auf Daniela Dahns Homepage, abgerufen am 04.01.2018, Hervorhebung und Links von mir]

Sein größter Coup aber gelang ihm für die amerikanische Tabakindustrie. George Washington Hill, der Chef der American Tobacco Company, engagierte den kühnen Strategen 1929, um mit seiner Hilfe den riesigen Markt weiblicher Raucher zu erobern. Eine rauchende Frau, das war in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA noch ein Skandal. Bernays brach das Tabu. Für die traditionelle Osterparade auf der Fifth Avenue in New York engagierte er eine Gruppe Feministinnen, die während des Umzuges aus ihren Strumpfbändern Zigaretten zogen und diese in aller Öffentlichkeit rauchten. An die Presse hatte er die Information gegeben, dass während der Parade Frauenrechtlerinnen "Fackeln der Freiheit" entzünden würden. Die Fotografen waren zur Stelle, die Tageszeitungen berichteten am darauffolgenden Tag über das unerhörte Ereignis. Die Zigarette wurde zum Symbol der emanzipierten Frau - und sein Auftraggeber American Tobacco erzielte mit seiner Marke Lucky Strike gigantische Umsätze.

Der Kniff Bernays': Er schuf ein Ereignis, das Ereignis schuf eine Nachricht und diese Nachricht schuf eine Nachfrage für das, was er verkaufen wollte. Mit der richtigen PR-Strategie - so seine Botschaft - kann jedes Produkt zum Verkaufsschlager, jeder Politiker zum Siegertypen werden. Bernays Methode war Reklame auf Umwegen. Wer Klaviere verkaufen möchte, der preist diese nicht direkt an, sondern er macht das häusliche Musikzimmer mit Hilfe von Stararchitekten zur Mode. Haben die Menschen erst ein Musikzimmer, so das Kalkül des Werbewundermanns, verkaufen sich Klaviere von allein.

Der Erfinder des "American Breakfast"

Einen solchen Umweg nahm Bernays auch, als der Lebensmittelhersteller Beech-Nut Company mit seiner Hilfe die Schinkenverkaufszahlen steigern wollte. Er erfand kurzer Hand das "American Breakfast" mit Schinken und Ei und beeinflusste die Frühstücksgewohnheiten der Amerikaner damit nachhaltig. Hierfür ersann Bernays als erster ein Expertenkomitee für PR-Zwecke. Mehrere bekannte Ärzte bezahlte er dafür, unter ihren Kollegen eine Umfrage durchzuführen, ob ein leichtes oder ein herzhaftes Frühstück gesünder sei. Wenig überraschend gewann das herzhafte Frühstück mit Schinken und Ei, die Nachricht wurde in den Zeitungen verbreitet. Gesundheitsbewusst folgten die Amerikaner den Ratschlägen der Ärzte. "Bacon and Eggs" wurde zum neuen Nationalfrühstück.

Bernays' Einsicht war so simpel wie wirkungsvoll: Menschen können über Meinungsführer gelenkt werden. Ein moderner Propagandist bedient nicht eine Mode, er schafft neue Moden, so das Credo des Werbekünstlers. Dazu machte er sich die großen Geister und bekannten Gesichter der Gesellschaft zu nutze – Schauspieler, Architekten oder eben Ärzte und Wissenschaftler.
 
[PR-Erfinder Bernays: Der Überzeugungstäter, Philipp Schnee, SPON, 30.09.2009]
siehe auch:
- Ich schaue nicht auf die sozialen Konsequenzen meines Tuns (NPR.News, 01.12.2017)
- Gastbeitrag: Was ist in Myanmar los? Über die wahren Hintergründe werden wir massiv getäuscht (Post, 22.10.2017)
- Der politische Islam gegen China (Thierry Meysan, Voltaire.net, 03.10.2017)
- George Soros und die ethnischen Säuberungen in Myanmar (Post, 12.09.2017)
- Aung San Suu Kyi – preisgekrönte Freiheitskämpferin zwischen den Stühlen (Post, 09.09.2017)
- NGOs im Great Game… Die National Endowment for Democracy (Post, 19.02.2016)
- Die CIA bei den Uiguren (Post, 07.12.2014)
Edward Bernays: Spindoktor und Schöpfer der PR (Klaus Uhrig, Bayerischer Rundfunk, 01.02.2013, Sendemanuskript, PDF)
PR-Erfinder Bernays: Der Überzeugungstäter (SPON, 30.09.2009)