Montag, 22. August 2016

Die US-amerikanische Suppe muß ausgelöffelt werden: Die Ukraine nimmt die Donbass-Bevölkerung als Geisel

Mit Minsk II, auch „Minsker Abkommen“ genannt,[1] wird der vom französischen Präsidenten François Hollande, der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sowie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehandelte und von den Teilnehmern der Trilateralen Kontaktgruppe am 12. Februar 2015 unterzeichnete "Maßnahmenkomplex zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen" bezeichnet. Unterzeichner sind die OSZE-Beauftragte Heidi Tagliavini, der frühere Präsident der Ukraine Leonid Kutschma, der Botschafter der Russischen Föderation in der Ukraine Michail Surabow sowie die Separatistenführer der selbstproklamierten und international nicht anerkannten „Volksrepubliken“ Luhansk und DonezkIgor Plotnizki und Alexander Sachartschenko.
[…]
Beobachter bezweifelten schon früh, dass das Abkommen durchdacht sei: Bereits kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung traten russlandtreue Kämpfer zum Sturm auf Debalzewe an, eroberten den Ort drei Tage nach der offiziell verkündeten Waffenruhe, womit das Abkommen bereits gebrochen war. Im weiteren Verlauf schwelte der Konflikt mit wechselnder Intensität weiter. Im Juni griffen die regierungsfeindlichen Truppen den Ort Marjinka westlich von Donzek an, im August 2015 kam es im Frontabschnitt von Mariupol zu einem schweren Angriff.[8][9][10] Der Historiker Juri Felschtinski analyiserte: „Die Minsker Verträge sind für Putin eine militärische List zur Umgruppierung der Streitkräfte und zum Überdenken der Situation. Sie sind so zusammengestellt, dass Russland zu nichts verpflichtet wird. Sämtliche Verpflichtungen übernehmen die „Separatisten“ oder Kiew, und sogar Europa – aber nicht Russland. Die Interpretation der Verträge ist beliebig – von jeder der beteiligten Seite. Es ist absolut unmöglich herauszubekommen, wer gegen was verstoßen hat, die „Separatisten“ tragen keine Verantwortung, vor niemandem.“ [11] [Minsk II, Wikipedia, abgerufen am 22.08.2016]
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[…]Ukraine/Russland Die Diplomatie in der erneut aufgeflammten Ukraine-Krise ist einmal mehr zum Erliegen gekommen. Der Ausweg kann nur Minsk II heißen

Wer wen wozu auf der Krim attackiert hat, ob der russische oder eher der ukrainische Geheimdienst Legenden verbreitet, lässt sich nicht klären. Woran man sich halten kann, ist die Aussage von Wladimir Putin, wonach weiteres Verhandeln im Normandie-Format zwischen der Ukraine, Russland, Deutschland und Frankreich keinen Sinn mehr ergibt. Da jenes Forum bisher als diplomatischer Überbau des Minsk-II-Vertrages gilt, wird dem russischen Präsidenten nachgesagt, er wolle aus dem Minsker Prozess aussteigen. Was nachvollziehbar wäre, nachdem die Kiewer Regierung nie wirklich eingestiegen ist.

Es könnte in Berlin oder Paris manchem Kurzzeitgedächtnis entfallen sein: Als am 12. Februar 2015 in der weißrussischen Hauptstadt das Abkommen ausgehandelt war, lautete dessen Kernaussage, dass die prorussischen Volksrepubliken im Donbass formal Teil der Ukraine bleiben, doch auf weitgehende Autonomie rechnen dürfen. Die sollte sowohl in einer reformierten Verfassung wie einzelnen Gesetzen verankert sein. Was lässt sich nach anderthalb Jahren vorweisen? Bis auf eine brüchige Waffenruhe so gut wie nichts. Das in Kapitel drei von Minsk II vereinbarte „Gesetz über den besonderen Status des Donbass“ wird vom Parlament in Kiew blockiert. Das unter Kapitel sechs erwähnte Dekret über eine Amnestie für Teilnehmer „an Kriegshandlungen in einzelnen Bezirken der Regionen Donezk und Luhansk“ lässt ebenso auf sich warten, wie das für in Kapitel acht angemahnte „Maßnahmen zur Verbesserung der humanitären Lage im Donbass“ zutrifft. Stattdessen hat die Regierung Poroschenko sämtliche Sozialtransfers in die Region der Abtrünnigen gekappt. Wer als Pensionär innerhalb des Donbass lebt, muss sich seine Rente außerhalb des Donbass abholen. Oder darauf verzichten und auf Alimentierung durch Hilfe aus Russland oder durch den ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetow hoffen.

mehr:
- Putin sagt ab (Lutz Herden, der Freitag, 22.08.2016)

General a.D. Harald Kujat über Minsk II - 11.02.2015 [12:40]

Veröffentlicht am 20.02.2015
General a.D. Harald Kujat spricht über Minsk II und die geopolitischen Faktoren in diesem Krieg.

USA geben nur "Rebellen" Schuld an Minsk II Verletzungen - OSZE-Bericht widerspricht [1:45]

Veröffentlicht am 04.06.2015
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Glaubt man den Angaben des US-Außenministeriums, dann könnte man zu der Überzeugung gelangen, dass die ukrainische Regierung kein einziges Mal die Waffenstillstandsvereinbarung gebrochen hat. Allerdings spricht der aktuelle OSZE-Bericht von neun Verletzungen auf Seiten der Volksmilizen und acht durch die ukrainischen Streitkräfte. Weitere neun konnten nicht zugeordnet werden. RT Washington Korrespondentin Gayane Chichakyan konfrontierte Marie Harf, die Sprecherin des US-Außenministeriums mit diesen Zahl und fragte, wie auf dieser Basis die USA zu der Aussage kommen "Die überwiegende Mehrheit der Waffenstillstandsverletzungen erfolgte durch die Rebellen“. Die Antwort von Harf ist ziemlich selbstentlarvend.

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Nach Kreuzverhör: USA gestehen Verletzung des Waffenstillstands durch ukrainische Armee ein [12:08]

Veröffentlicht am 29.05.2015
Nach langem Lavieren hat der Sprecher des US-Außenministeriums auf die Fragen der RT-Reporterin Gayane Chichakyan schließlich doch einräumen müssen, dass die ukrainische Armee mit Artillerieangriffen mehrmals das Waffenstillstandsabkommen zwischen Kiew und den ostukrainischen Selbstverteidigungskräften gebrochen habe.

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Hubert Seipel im Dialog mit Alfred Schier am 14.11.2015 [31:16]

Veröffentlicht am 16.11.2015
Kein westlicher Journalist kam Russlands Präsident Wladimir Putin näher als Hubert Seipel. Für die Dreharbeiten zu seiner Dokumentation „Putin und ich“ erlebte Seipel das russische Staatsoberhaupt über Wochen bei ein- und ausgeschalteter Kamera - beim Billardspiel, im Präsidenten-Jet oder bei der Jagd. Im Dialog mit Alfred Schier spricht Grimme-Preisträger Seipel über die Person Putin, über die Perspektive des Westens sowie über die Interessen Putins in der Ukraine und in Syrien.
Alfred Schier spricht Im Dialog mit Hubert Seipel.
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Blank ziehende Mongolen, andere Kulturen, westliche Werte und die Banalität des Bösen

Mongolische Trainer ziehen vor Kampfrichter blank | Rio 2016 | Sportschau [5:48]

Veröffentlicht am 21.08.2016
http://www.sportschau.de/olympia
Der Mongole Mandakhnaran Ganzorig ließ sich im Kampf um Bronze zu früh bejubeln: Sein Verhalten wurde als Unsportlichkeit gewertet und Ikhtiyor Navruzov gewinnt mit dem letzten gegebenen Punkt. Doch ohne außergewöhnlichen Protest geben sich die mongolischen Trainer nicht geschlagen.

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Quelle: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?,
Wikipedia, abgerufen am 22.08.2016
Arendt bezeichnet Eichmann als normalen Menschen. Abgesehen davon, dass er eine Karriere im SS-Apparat machen wollte, hatte er kein Motiv, vor allem war er nicht übermäßig antisemitisch. Er war psychisch normal, kein Dämon oder Ungeheuer. Er erfüllte nur seine Pflicht, er hat nicht nur Befehlen gehorcht, sondern dem Gesetz gehorcht.[2] Der Gesetzgeber war Adolf Hitler mit seinem Führerwillen, Eichmann war nicht länger Herr über [s]ich selbständern konnte [er] nichts. Eichmanns Unfähigkeit, selbst zu denken, zeigte sich vor allem an der Verwendung klischeehafter Phrasen, einem Verstecken hinter der Amtssprache. Als auf der Wannseekonferenz die Spitzen von Ministerien, Justiz und Wehrmacht der Endlösung unwidersprochen zustimmten, fühlte Eichmann sich jeder Verantwortung enthoben: die gute Gesellschaft stimmte zu, was sollte er als kleiner Mann da machen? Nach der Wannseekonferenz, als er im Kreis der Großen fachsimpeln durfte, waren minimale Zweifel, eventuelle Gewissensbisse verschwunden. Sein Gewissen hatte er an die Oberen abgetreten. In diesem Augenblick fühlte ich mich wie Pontius Pilatus, bar jeder Schuld.[3] Im Gegensatz dazu betont Arendt, dass es auch unter der totalitären Herrschaft Wahlmöglichkeiten, eine Moral gibt. [Eichmann in Jerusalem, Inhalt und Wirkung, Wikipedia, abgerufen am 22.08.2016]
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Das Milgram-Experiment ist ein erstmals 1961 in New Haven durchgeführtes psychologisches Experiment, das von dem Psychologen Stanley Milgramentwickelt wurde, um die Bereitschaft durchschnittlicher Personen zu testen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen. Der Versuch bestand darin, dass ein „Lehrer“ – die eigentliche Versuchsperson – einem „Schüler“ (ein Schauspieler) bei Fehlern in der Zusammensetzung von Wortpaaren jeweils einen elektrischen Schlag versetzte. Ein Versuchsleiter (ebenso ein Schauspieler) gab dazu Anweisungen. Die Intensität des elektrischen Schlages sollte nach jedem Fehler erhöht werden. Diese Anordnung wurde in verschiedenen Variationen durchgeführt. [Milgram-Experiment, Wikipedia, abgerufen am 22.08.2016]
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Through an interpreter, one of his soldiers asked one of the Americans if he believed in God. The American shook his head no and said he didn’t. Overhearing the conversation, Hasanzada quickly ordered the interpreter not to respond. But it was no use: the Afghan soldier had seen the American’s body language and understood. “My soldier got very upset, quit the army within days, and gave his salary to poor local people,” says Hasanzada. “At least he didn’t react with his Kalashnikov.” [aus Afghanistan: ‘Green on Blue’ Killings Explained, Sami Yousafzai, Newsweek, 27.08.2012]

»Trotz allem Positiven, das in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde, haben wir es bisher nicht geschafft, einen effektiven Mechanismus der Zusammenarbeit auszuarbeiten. Die bisher ausgebauten Koordinationsorgane geben Russland keine realen Möglichkeiten, bei der Vorbereitung der Beschlussfassung mitzuwirken. Heutzutage werden Entscheidungen manchmal überhaupt ohne uns getroffen. Wir werden dann nachdrücklich gebeten, sie zu bestätigen. Dann spricht man wieder von der Loyalität gegenüber der NATO. Es wird sogar gesagt, ohne Russland sei es unmöglich, diese Entscheidungen zu verwirklichen. - Wir sollten uns fragen, ob das normal ist, ob das eine echte Partnerschaft ist.«  [aus Putins Rede vom 25.09.2001 vor dem deutschen Bundestag (Wortprotokoll auf der Seite des Deutschen Bundestages)]

»Ich habe [den italienischen Verteidigungsminister] so verstanden, dass die Anwendung von Gewalt nur dann als legitim gilt, wenn sie auf der Grundlage einer Entscheidung der NATO, der EU oder der UNO basiert. Wenn er das tatsächlich meint, dann haben wir verschiedene Standpunkte. Oder ich habe mich verhört. Legitim ist eine Anwendung von Gewalt nur dann zu nennen, wenn ihr ein UNO-Beschluss zu Grunde liegt. Und man darf die UNO nicht durch die NATO oder die EU ersetzen.« [aus Putins Rede 2007 auf der 43. Münchner "Sicherheitskonferenz" in deutscher Übersetzung; Quelle: russland.ru, veröffentlicht bei der AG Friedensforschung, Kassel]

Es war der erste Auftritt eines russischen Staatspräsidenten auf der Sicherheitskonferenz. Und er wirbelte das transatlantische Wohlgefühl ordentlich durcheinander: Den USA unterstellte er das Streben zu "monopolarer Weltherrschaft", sie hätten "ihre Grenzen in fast allen Bereichen überschritten". Die Nato warnte er vor "ungezügelter Militäranwendung". Nordatlantik-Allianz und Europäische Union würden anderen Ländern ihren Willen aufzwingen und auf Gewalt setzen, so Putin. Die Nato-Osterweiterung kritisierte Russlands Präsident massiv, weil deren militärische Infrastruktur "bis an unsere Grenzen" heranreiche. 
Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer reagierte sichtlich verärgert: Was Putin gesagt habe passe nicht zur viel beschworenen "Partnerschaft zwischen Russland und der Nato". […] Wie könne man sich denn sorgen, "wenn Demokratie und Rechtsstaat näher an die Grenzen rücken", fragte er mit Blick auf Putins Äußerung gegen die Nato-Osterweiterung. [Sicherheitskonferenz in München: Putin schockt die Europäer, Sebastian Fischer, SPON, 10.02.2007] 


»Die EU war tatsächlich überrascht von der Krise, da in Brüssel nicht damit gerechnet wurde, dass Russland mit militärischen Maßnahmen auf ein ursprünglich rein technisches Freihandelsabkommen reagieren würde.« [Dr. Lina Fix, Russland-Expertin der DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik), in einem Interview mit dem Deutsch-Türkischen Journal: Das Assozierungsabkommen mit der EU war Auslöser des KonfliktesDeutsch-Türkisches Journal, 04.07.2014 – dazu auch: Der militärische Teil des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine, Post, 21.05.2015)]

Weil wir am Recht festhalten, es stärken und nicht dulden, dass es durch das Recht des Stärkeren ersetzen wird, stellen wir uns jenen entgegen, die internationales Recht brechen, fremdes Territorium annektieren und Abspaltung in fremden Ländern militärisch unterstützen. Und deshalb stehen wir ein für jene Werte, denen wir unser freiheitliches und friedliches Zusammenleben verdanken. Wir werden Politik, Wirtschaft und Verteidigungsbereitschaft den neuen Umständen anpassen. [Bundespräsident Gauck in seiner Rede zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 2014 in Danzig/Polen.]
siehe auch:
- Putin hat gesprochen! Howgh! – Die Valdai-Rede und die Rede vor der UN-Vollversammlung (Post, 26.10.2014) 

Ihr Denken veränderte die Welt ☆ Hannah Arendt [1:53:27]


Veröffentlicht am 09.11.2014
"EICHMANN IN JERUSALEM. EIN BERICHT VON DER BANALITÄT DES BÖSEN" ist ein Buch der politischen Theoretikerin Hannah Arendt, das sie anlässlich des 1961 vor dem Bezirksgericht Jerusalem geführten Prozesses gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann verfasste. Es beruhte auf ihren Prozessberichten in der amerikanischen Presse, erschien erstmals 1963 und rief mehrere langanhaltende Kontroversen hervor.

"Ihr Denken veränderte die Welt ☆ Hannah Arendt" ist ein deutscher Spielfilm von Margarethe von Trotta aus dem Jahr 2012 mit Barbara Sukowa in der Rolle der politischen Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt.

Seine Weltpremiere hatte der Film am 11. September 2012 beim 37. Toronto International Film Festival,[2] die Deutschlandpremiere fand am 8. Januar 2013 im Essener Kino Lichtburg statt, der deutsche Kinostart war am 10. Januar 2013. In der Schweiz kam der Film am 17. Januar, in Österreich am 22. Februar 2013 erstmals in die Kinos.

Der Film spielt in den Jahren 1960 bis 1964 und konzentriert sich auf die Zeit Hannah Arendts im Exil in New York. In jenen Jahren wollte sie das Handeln der Menschen unter dem Nazi-Regime verstehen.

Ausgangspunkt der Handlung ist der Eichmann-Prozess, der möglich geworden war, nachdem im Mai 1960 der Mossad den in Argentinien untergetauchten SS-Obersturmbannführer aufgespürt und nach Israel entführt hatte. Arendt schlägt dem Magazin The New Yorker vor, über den Prozess in Jerusalem zu berichten. Der Herausgeber William Shawn ist begeistert über das Angebot der für klare Standpunkte und scharfsinnige Analysen geschätzten berühmten Denkerin.

Im April 1961 reist Arendt nach Jerusalem, wo sie ihren alten Freund Kurt Blumenfeld wiedertrifft. Sie besucht dort alle wichtigen Gerichtsverhandlungen, in denen sie akribisch alles protokolliert. Der Film baut dabei Originalmaterial in die Spielhandlung ein. Eichmann entpuppt sich im Verlauf des Prozesses nicht als bestialisches Monster, sondern als ein mittelmäßiger Bürokrat, was Arendt überrascht. Im Laufe des Prozesses wird sie auch Zeugin, wie Holocaustüberlebende während der Befragung zusammenbrechen.

Über die Dialoge, die Arendt mit ihrem Mann Heinrich Blücher, ihrer Freundin Mary McCarthy und ihrer Sekretärin Lotte Köhler führt, wird der Zuschauer über ihre politisch-philosophischen Überlegungen informiert. Zwischenszenen handeln von Arendts Leben in Deutschland vor 1933 und von ihrer Beziehung zu Martin Heidegger.

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit, umfangreichen Recherchen und vielen Diskussionen schreibt Arendt eine Artikelserie, die sofort einen Skandal in den USA, Israel und in der Welt provoziert. Sie zieht sich aufs Land zurück, um sich der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entziehen. Auch viele ihrer Freunde kritisieren sie heftig. Vor allem werden Arendt ihre Anschuldigungen an die Judenräte, mit den deutschen Behörden kooperiert zu haben, ihre These von der „Banalität des Bösen“ und ihre mangelnde Liebe zu den Juden vorgeworfen. Ihre akademische Karriere scheint gefährdet, als sie von Leitern ihrer Universität aufgefordert wird, die Universität zu verlassen. In einer nicht authentischen, für den Film erfundenen Szene wird sie während eines Waldspazierganges von Agenten des Mossad bedrängt, die Veröffentlichung ihres geplanten Buchs Eichmann in Jerusalem aufzugeben.

Arendt jedoch bleibt konsequent bei ihrer Haltung und scheut keine Auseinandersetzungen. Bei ihren Vorlesungen sind die Hörsäle überfüllt, die Studenten hören mit Interesse ihre Analysen und unerschrockenen Schlussfolgerungen. Von den Freunden halten nur noch ihr Mann sowie Mary McCarthy und Lotte Köhler zu ihr.

Besetzung

Barbara Sukowa als Hannah Arendt
Janet McTeer als Mary McCarthy
Klaus Pohl als Martin Heidegger
Nicholas Woodeson als William Shawn
Axel Milberg als Heinrich Blücher
Julia Jentsch als Lotte Köhler
Ulrich Noethen als Hans Jonas
Michael Degen als Kurt Blumenfeld
Victoria Trauttsmansdorf als Charlotte Beradt
Freiderike Becht als Young Hannah Arendt
Harvey Friedman als Thomas Miller
Megan Homosexuell als Francis Wells
Claire Johnson als Frau Serkin
Gilbert Johnston als Professor Kahn
Tom Leik als Jonathan Schell

zur Arendt-Kontroverse siehe:
- Das Böse der Lächerlichkeit preisgeben (Thomas Hummitzsch, Glanz & Elend, Datum unbekannt, abgerufen am 01-09-2016) und
- xxx ()

mein Kommentar:
Wir wollen also Freiheit und Demokratie in die ganze Welt exportieren, Deutschland am Hindukusch verteidigen und die Ursachen der Flüchtlingsströme bekämpfen…
Was Hannah Arendt als die »Banalität des Bösen« bezeichnet, ist nach ihren Worten die Dummheit, nicht gewillt zu sein, sich vorzustellen, was im anderen vor sich geht. Bevor wir uns immer und immer wieder mit dem Appell an unsere sogenannten »westlichen Werten« selbst hypnotisieren, sollten wir Hannah Arendts Standpunkt ganz intensiv bebrüten – und uns dabei an Kants Definition der Aufklärung erinnern…