Samstag, 9. Februar 2019

Der Fall Hammarskjöld 2/3

Staatsstreich und Mord – die dunklen Machenschaften einer geheimen Söldnertruppe im Apartheidsstaat. Am letzten Januarwochenende hatte beim Sundance Film Festival der Dokumentarfilm “Cold Case Hammerskjöld” von Mads Brügger und Andreas Rocksen Premiere. Die beiden Filmemacher recherchierten über den mysteriösen Flugzeugabsturz, bei dem der UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld 1961 in Afrika ums Leben kam. Dabei stießen sie auf sensationelle Informationen, bei denen die geheime Miliz SAIMR eine wichtige Rolle spielt. Ihre Blutspur zieht sich durch den ganzen afrikanischen Kontinent. Der britische Guardian berichtet in mehreren Artikeln darüber. Von Emma Graham-Harrison, Andreas Rocksen und Mads Brügger. Aus dem Englischen von Josefa Zimmermann.

Lesen Sie dazu auch den ersten Teil der Hammarskjöld-Trilogie.
Wie Insider behaupten, geht der Mord an einem UN-Generalsekretär auf das Konto einer geheimen Miliz in Südafrika, deren Todesspur sich über den ganzen Kontinent zieht.
Keith Maxwell, der selbsternannte Commodore des South African Institute of Maritime Research (SAIMR), trug zu besonderen Anlässen gerne die grellbunte Admiralsuniform des 18. Jahrhunderts mit Dreispitz, Messingknöpfen und Buschmesser. Von der Truppe wurde erwartet, dass sie in leuchtend weißer Marineuniform erschien. 
Sie trafen sich in gehobenen Restaurants oder in der Abgeschiedenheit des Marinestützpunkts „Wemmer Pan“ im Süden des Zentrums von Johannesburg. Sie gaben sich den Anschein von exzentrischen Hobbyforschern. Maxwell sprach über die Ursprünge der Truppe als Vereinigung von Schatzsuchern in der Napoleonischen Zeit und erklärte Außenstehenden, dass sie sich immer noch auf das Erkunden der Tiefsee konzentrierten. 
Aber der Schein trog. Unter dem bizarren Äußeren versteckte sich die Uniform kampferprobter Söldner, von denen behauptet wurde, dass sie eng mit dem Apartheitsstaat verbunden waren und ihre Dienste auf dem ganzen Kontinent anboten.
„Es waren geheime Operationen. Wir waren in Putsche verwickelt und haben ganze Länder für andere Führer übernommen”, sagte Alexander Jones, der über seine Jahre als Geheimdienstoffizier in der Truppe berichtete. Die SAIMR-Führer bezeichneten sich damals als „antikommunistisch”, aber die Truppe war durch und durch rassistisch, erklärte er weiter. „Wir versuchten, die weiße Vorherrschaft auf dem afrikanischen Kontinent zu sichern.”
Zu den spektakulärsten Behauptungen des Anführers gehörte, dass die Truppe bei dem mysteriösen Flugzeugabsturz ihre Hände im Spiel hatte, der 1961 den UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld und 15 weitere Personen das Leben kostete. In der vergangenen Woche veröffentlichte der Observer Beweise für eine Verwicklung des ehemaligen Royal-Air-Force-Piloten Jan van Risseghem in diese Tragödie. Nun beleuchten neue Dokumente und Augenzeugenberichte die angebliche Rolle von SAIMR, die in Geheimpapieren und eignen Rekrutierungskampagnen für diesen Absturz die Verantwortung übernimmt.
mehr:
- Der Fall Hammarskjöld 2/3 (Emma Graham-Harrison, Andreas Rocksen und Mads Brügger. Aus dem Englischen von Josefa Zimmermann., NachDenkSeiten, 09.02.2019)
siehe auch:



Cold Case Hammarskjöld - Official Trailer (HD) {1:05}

Daarlig Smag
Am 31.01.2019 veröffentlicht 
In 1961, United Nations' secretary-general Dag Hammarskjöld’s plane mysteriously crashed, killing Hammarskjöld and most of the crew. It’s understood that because Hammarskjöld was, at the time, advocating for Congo’s independence (against the wishes of European mining companies and other powerful entities), the “crash” was an assassination. With the case still unsolved 50-plus years later, Danish journalist, filmmaker, and provocateur Mads Brügger (The Red Chapel, The Ambassador) leads us down an investigative rabbit hole to unearth the truth. He, his Swedish private-investigator sidekick, and a host of co-conspirators tirelessly pursue a winding trail of clues, but they turn up more mysteries than revelations. Scores of false starts, dead ends, and elusive interviews later, they begin to sniff out something more monumental than anything they’d initially imagined.
In his signature agitprop style, Brügger becomes both filmmaker and subject, challenging the very nature of truth by “performing” the role of truth seeker. As Brügger uncovers a critical secret that could send shockwaves around the world, we realize that sometimes absurdity and irony are the emboldening ingredients needed to confront what’s truly sinister.
x

Tomi Ungerer ist tot

Der französische Zeichner, Autor und Illustrator Tomi Ungerer veröffentlichte mehr als 140 Bücher. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.
x
Der französische Zeichner, Karikaturist und Kinderbuchautor Tomi Ungerer ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren in Irland im Haus seiner Tochter, wie mehrere französische Medien übereinstimmend berichteten. Er hat insgesamt mehr als 140 Bücher veröffentlicht und illustriert und etwa 40.000 Zeichnungen, über 300 Plakate, Dutzende Ölbilder, Lithografien und Skulpturen geschaffen.

Bekannt geworden ist Ungerer vor allem mit seinen Kinderbüchern wie Die drei Räuber. Dennoch sagte er: "Die Kinderbücher waren für mich immer so eine Art von Nebengeschäft, für meinen Spaß."

Tomi Ungerer wurde 1931 in Straßburg geboren, im Jahr 1956 wanderte er nach New York aus, wo er als Zeichner berühmt wurde. Seit 1976 lebte er mit seiner dritten Frau in Irland. Ungerer gehörte zu den wenigen Künstlern aus Frankreich, die zu Lebzeiten ein eigenes Museum erhalten haben. Seit 2007 gibt es in Straßburg das Tomi-Ungerer-Museum.

Während seiner Zeit in den USA in den Fünfziger- und Sechzigerjahren kritisierte Ungerer mit seinen Karikaturen den Vietnamkrieg und die sogenannte Rassentrennung. Zurück in Europa setzte er sich für die deutsch-französische Freundschaft ein und bekam dafür das Bundesverdienstkreuz.

Als Elsässer lernte Ungerer früh neben Französisch auch Deutsch und bald auch den dortigen Dialekt, mit den "Straßenjungen", wie er selbst sagte. Ein Vaterland habe er nie gehabt. "Das Wort ist mir total unheimlich. (...) Für ein Vaterland muss man schon ein Patriot sein. Aber ich kann nicht Patriot sein für die Franzosen und die Deutschen. Allein für Europa, das schon."

Ungerers Werk ist geprägt vom Spiel mit der Sprache. Er zitierte, entwickelte weiter. Das Buch über seine Jahre in Kanada trägt angelehnt an das Lied Heute hier, morgen dort den Titel Heute hier, morgen fort. Aus dem altindischen Lehrbuch der Liebeskunst machte er Das Kamasutra der Frösche – in Deutschland sein erfolgreichstes Buch für Erwachsene.

mehr:
- Tomi Ungerer ist tot (ZON, 09.02.2019)

Das Leben anlächeln: Tomi Ungerers Überlebensstrategie, Kulturplatz, 28.10.2015 {5:26}

SRF Kultur
Am 31.01.2019 veröffentlicht 
Mehr zum Thema: http://www.srf.ch/kultur/kunst/tomi-u...
Leicht hatte er es nie im Leben. Mit knapp vier Jahren starb sein Vater. Später kam der Krieg – und immer wieder kamen die Krankheiten. Tomi Ungerer entwickelte früh Strategien, um sich mit seinem Schicksal zu versöhnen. Jetzt wird der grosse Zeichner, Kinderbuchautor und Geschichtenerzähler mit einer Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich geehrt. «Kulturplatz» sprach mit dem Künstler darüber, wie er die Krisen und Traumata seines Lebens überwunden hat.
Die Sendung «Kulturplatz»: http://www.srf.ch/sendungen/kulturplatz
Mehr Kulturberichterstattung auf: http://www.srf.ch/kultur

Die Krim, ein Kommentar und einige Antworten

War der Anschluss der Krim an Russland eine völkerrechtswidrige Annexion? - Ein Kommentar
Die im März 2014 erfolgte Abspaltung der Halbinsel Krim von der Kiewer Ukraine und der Anschluss an die Russische Föderation – angeblich eine völkerrechtswidrige Annexion – ist der Anlass für die Aggressionspolitik der westlichen Allianz unter Führung der USA mit der NATO gegen die Russische Föderation. Damit werden auch die Sanktionen gerechtfertigt sowie die Aufrüstung und Stationierung von Streitkräften an den russischen Grenzen. Angeblich wurde der Ukraine-Konflikt – als Beginn des erneuten Kalten Krieges – von Russland verursacht. Aber die Chronologie der Ereignisse beweist etwas anderes.

War der Anschluss der Krim an Russland eine Annexion?

Nach völkerrechtlicher Definition ist eine Annexion die gewaltsame Aneignung des Gebietes eines Staates durch einen anderen Staates, und sie erfolgt zumeist mit kriegerischen Mitteln und auf Dauer.1 Es stellt sich also die Frage, ob die Separation der Krim, bei der kein einziger Schuss gefallen ist, tatsächlich eine Annexion im völkerrechtlichen Sinne gewesen ist.
Dazu hat der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der dem deutschen Ethikrat angehört, im April 2014 einen detaillierten Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.
"Annexion" heißt im Völkerrecht die gewaltsame Aneignung von Land gegen den Willen des Staates, dem es zugehört, durch einen anderen Staat. Annexionen verletzen das zwischenstaatliche Gewaltverbot, die Grundnorm der rechtlichen Weltordnung. Regelmäßig geschehen sie im Modus eines "bewaffneten Angriffs", der schwersten Form zwischenstaatlicher Rechtsverletzungen. Dann lösen sie nach Artikel 51 der UN-Charta Befugnisse zur militärischen Notwehr des Angegriffenen und zur Nothilfe seitens dritter Staaten aus - Erlaubnisse zum Krieg auch ohne Billigung durch den Weltsicherheitsrat.
Reinhard Merkel
Hätte es sich bei der Separation der Krim um eine Annexion gehandelt, wären also die Ukraine zur Notwehr gegen die Russische Föderation, und dritte Staaten, zum Beispiel die USA, ohne ein UN-Mandat zur Nothilfe befugt gewesen. Das hätte offenen Krieg gegen Russland bedeutet, aber das ist nicht geschehen. Denn es gab keine Annexion. Reinhard Merkel warnt dementsprechend vor dem inflationären, leichtfertigen Gebrauch des Begriffs "Annexion" und er kommt zu dem Ergebnis: "Freilich bietet dessen abstrakte Definition auch allerlei irreführenden Deutungen Raum. Aus einer von ihnen scheint sich das völkerrechtliche Stigma ableiten zu lassen, das der Westen derzeit dem russischen Vorgehen aufdrückt und an dem er die eigene Empörung beglaubigt. Aber das ist Propaganda. Was auf der Krim stattgefunden hat, war etwas anderes: eine Sezession."
mehr:
- Die Krim-Separation von 2014 (Wolfgang Bittner, Telepolis, 09.02.2019)

Rainer Mausfeld - 90 Prozent der Medien machen Propaganda {5:06}

videonetz.org
Am 22.03.2017 veröffentlicht 
Das Bundesamt für politische Bildung hat eine List mit Kennzeichen der Propaganda veröffentlicht. Laut dieser Kennzeichen machen etwa 90 Prozent der Medien Propaganda! Vor allem die zwangsfinanzierten Systemmedien in Deutschland!
Videonetz im Internet:
http://videonetz.org

Der wichtigste Leserkommentar:
Als ginge es dabei um das Recht
Die Bemühungen des Herrn Bittner in allen Ehren, aber die dabei gemachte Annahme, bei dem Konflikt gehe es um strittige Rechtsfragen, trifft nicht zu.
Die Putsch in der Ukraine ist, wie auch schon die vorherigen Ausdehnung der Nato in die Nähe Russlands, sowie die offenen und verdecken Sanktionen des Westens gegenüber Russland, Teil des Versuchs, den Wiederaufstieg Russlands zu einer konkurrierenden Macht, die souveräne Entscheidungen trifft, zu verhindern.
Der Westen interessiert sich nicht fürs Völkerrecht und verstößt seit Jahrzehnten selbst permanent ganz offen dagegen. Das Völkerrecht wird nur dann aus der Tasche gezogen, wenn man wieder ein Feigenblatt für die Öffentlichkeit braucht, um zu verschleiern, dass man selbst andere rechtswidrig bekämpft. Ob der Vorwurf nun Völkerrechtsverstöße, oder angebliche Massenvernichtungswaffen, Brutkästen, Hufeisenpläne, irgendwelche Besorgnisse wegen "Diktatoren und Schlächter ihrer eigenen Bevölkerung", der Schutz von Minderheiten etc. sind, ist vollkommen wumpe.
Diese jeweiligen Vorwürfe müssen dann rund um die Uhr aus allen Kanälen immer wieder gleichlautend und ohne die geringsten Zweifel aufkommen zu lassen wiederholt werden. Endlosschleife, bis es sitzt.
Die Sezession der Krim muss eine Annexion sein, weil nur das die geplanten und gewünschten - aber rechtswidrigen - Eindämmungsmaßnahmen gegenüber Russland leidlich rechtfertigt. Wenn es die Krim nicht gäbe, würde man etwas anderes erfinden. Das passiert ja auch bereits zusätzlich, man denke an russische Panzer und Buk's in der Ukraine, Skripal, die angeblichen Massaker der Russen in Syrien, die Wahlbeeinflussung in den USA etc. Es scheint fast kein Problem mehr zu geben, das man nicht Russland in die Schuhe schiebt. "Der Russe ist schuld" ist ja deshalb schon zum geflügelten Wort geworden.
Deshalb lohnt es sich nicht, da mit Argumenten zu kommen. Der Westen will sie nicht wissen.
[09.02.2019 00:47]


… eine Antwort:
Einverstanden. Dennoch halte ich es für richtig und wichtig völkerrechtlich zu argumentieren. Ist es auch schwach und wird es auch laufend vergewaltigt und instrumentalisiert, ist es doch eins der wenigen Instrumente, das man gegen faschistoiden Unilateralismus, vulgo das Recht des Stärkeren in Anschlag bringen kann. 
Deshalb dürfen auch schwache, missbrauchte, fehlkonstruierte Institutionen wie die UNO nicht verworfen werden. Es gibt Momente, in denen sich daraus eine gewisse Stärke gewinnen lässt. Langfristig ist die multilaterale Einbindung aller Mächte ohnehin der einzige Weg, um eine Game of Throne-Welt, in der Willkür wirklich jedes Tor und jede Tür geöffnet ist zu verhindern.
[Pynx, 09.02.2019 01:19]

… noch eine Antwort:
Sie haben nicht verstanden wofür die Rechtfertigungen des Westen da sind
Wer ist der Westen? 
Es gibt die Bevölkerungen in den westliche Ländern und es gibt die Regierenden welche die Entscheidungen treffen.
Den westlichen Machthabern ist das Völkerrecht natürlich völlig egal, da haben sie komplett recht. Es geht um Geopolitik und nicht um Recht.
Aber weshalb machen die dann soviel Aufwand in den Medien Tag für Tag darzustellen, dass der Westen im Recht ist ? An wenn ist diese Botschaft adressiert ?
Natürlich an uns !
Wären die Menschen aufgeklärt, würde die Unterstützung für die Aggressionspolitik zusammenbrechen. Wir leben in gelenkten Demokratien, und noch funktioniert die Herrschaft nur über die Manipulation der Bevölkerung.
Herr Bittner leistet Aufklärung. Es geht die Menschen auf der Straße zu überzeugen. Die Herrschenden muss man nicht aufklären, die wissen genau was sie da machen.
[D.o.S., 09.02.2019 01:39]
… die Gegenantwort:
Re: Sie haben nicht verstanden wofür die Rechtfertigungen des Westen da sind
Das wird aber mit dieser Methode nicht gelingen. Wie Herr Bittner selbst ausführt, sind die Argumente ja seit langem bekannt. Mit so einer Expertenmeinung kann man aber die Bevölkerung nicht überzeugen. Die hört mehrheitlich darauf, was der Seibert in der Pressekonferenz als exklusive Einschätzung der Regierung verkündet hat, bzw. das was die Tagesschau davon berichtet. Irgend einen genehmen "Experten" wird man auch immer finden, der das dann juristisch "definitiv klärt". Zur Not ist der andere Experte dann befangen oder zu alt.
Kurz: Die Leute glauben, was die Mächtigen vorgeben und nicht was in einem Telepolis-Artikel oder einem Buch mit einer Auflage von wenigen Tausend Exemplaren steht. Und selbst wenn sie es nicht glauben würden, so änderte das nichts an der Politik, die im Verein mit der hörigen Presse einfach das eigene Narrativ für richtig erklärt und Abweichler als Verschwörungtheoretiker, rechts, dumm oder alles zusammen.
Wie gesagt, ich finde es durchaus ehrenwert, einen solchen Versuch zu unternehmen, aber aus meiner Sicht ist es doch recht naiv, zu glauben, damit irgendetwas bewirken zu können. Die die sich für die Sache interessieren, wissen sowieso schon lange Bescheid und dem Rest ist es schlicht egal.
[schufaa, 09.02.2019 00:47]
… dazu eine Gegenantwort:
Nichtstun ist um ein 80 millionstel schlechter
als wenn Bittner was tut und es besteht zumindest die Hoffnung dass er noch ein paar wenige aufklärt.
[Hat se nicht alle, 09.02.2019 08:07]


Die europäischen Werte – eine Frage der Sichtweise…

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.