Mittwoch, 25. Juni 2014

Vor 60 Jahren – 27. Juni 1954: Putsch gegen Jacobo Arbenz in Guatemala

Am 27. Juni 1954 wurde Jacobo Arbenz, Präsident Guatemalas schweizerischer Herkunft, von einer von der CIA organisierten Exiltruppe gestürzt. Der Coup beendete einen kurzen guatemaltekischen Frühling.

Am 27. Juni 1954 wurde der guatemaltekische Präsident und Oberst Jacobo Arbenz durch einen von der CIA orchestrierten Putsch gestürzt. Arbenz, Sohn eines Einwanderers aus Andelfingen in der Schweiz, war vier Jahre zuvor von einer überwältigenden Mehrheit von 65 Prozent der Wähler zum Präsidenten bestimmt worden. Mit einer Landreform hatte er die guatemaltekischen Grossgrundbesitzer und die amerikanische Regierung gegen sich aufgebracht.

mehr:
- Putsch gegen Jacobo Arbenz in Guatemala (Werner Marti, NZZ, 25.06.2014)

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Bananenrepublik ist die abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht oder denen diese Eigenschaften zugeschrieben werden.
Geschichte
Diese Partikularinteressen wirkten sich in Mittelamerika besonders deutlich aus. Anfangs wurden einzig solche Länder so bezeichnet, die nur oder vorwiegend Bananen exportierten bzw. anbauten. Der Begriff geht dabei vor allem auf die mittelamerikanischen Staaten wie etwa HondurasNicaragua oder Panama zurück, deren Politik und Staatsgeschäfte über Jahrzehnte durch den Einfluss der großen Südfruchtexporteure United Fruit Company (Chiquita)[3] und Standard Fruit Company (Dole) bestimmt wurde. Die wirtschaftliche Macht dieser US-amerikanischen Unternehmen war weitaus größer als die politische Macht der Regierungen oder gar der Bevölkerung dieser Länder. Ein früherer US-amerikanischer PR-Berater, Edward L. Bernays, war u. a. zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von United Fruit.
Im April 1907 installierten die USA in Honduras eine korrupte Diktatur unter Miguel R. Dávila, um die Interessen der United Fruit Company zu schützen. Bereits 1910 kontrollierten die US-Firmen 80 % der honduranischen Bananenpflanzungen.[4] Die Diktatoren Tiburcio Carías Andino und Juan Manuel Gálvez, die von 1933 bis 1948 bzw. von 1949 bis 1954 an der Macht waren, betätigten sich ebenfalls als Handlanger der United Fruit Company. Ähnlich verlief es 1930 in der Dominikanischen Republik mit Rafael Trujillo, in Guatemala 1954 mit Carlos Castillo Armas und in Chile 1973 mit Augusto Pinochet.[5] Die United Fruit Company kontrollierte in Guatemala nicht nur den Bananenhandel („Chiquita“), sondern auch die Post, den größten Hafen und die Stromversorgung des Landes.[6]
[Bananenrepublik, Wikipedia, abgerufen am 23.08.2019]
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Die Operation PBSUCCESS (auch Operation SUCCESS) war eine 1954 vom US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA durchgeführte Geheimdienstoperation mit dem Ziel, den demokratisch gewählten Präsidenten von GuatemalaJacobo Árbenz Guzmán, zu stürzen. Es war die erste große verdeckte Operation der 1949 gegründeten CIA in Zentralamerika und wurde wegen ihres zunächst innerhalb der US-Regierung so gesehenen „Erfolgs“ zum Vorbild für weitere derartige Aktivitäten in Lateinamerika und in vielen Ländern weltweit. Ein kleiner Teil der CIA-internen, lange als Geheimsache unter Verschluss gehaltenen Akten zu der Operation ist mittlerweile öffentlich zugänglich.
Die Aktion ging unter anderem auf das Drängen des US-Lebensmittelkonzerns United Fruit Company (heute Chiquita Brands International) zurück, der ausgedehnten Grundbesitz in Guatemala besaß und durch die von Arbenz geplante Landreform seine Interessen gefährdet sah. Der damalige CIA-Direktor Allen Welsh Dulles war nebenbei als Rechtsanwalt und Lobbyist für das Unternehmen tätig. Die CIA bildete eine Ad-hoc-„Befreiungsarmee“ von ungefähr 400 Kämpfern in Nicaragua aus und versorgte sie mit Waffen. Unter dem Befehl von Castillo Armas drang diese am 18. Juni 1954 über Honduras nach Guatemala ein. Arbenz musste daraufhin am 27. Juni 1954 zurücktreten.
Der so herbeigeführte Staatsstreich verursachte erhebliche politische Instabilität in dem sich damals gerade in einer Stabilisierungsphase befindlichen bzw. friedlichen Land und markierte den Beginn von vier Jahrzehnten repressiver Gewaltherrschaftverschiedener, sich gegenseitig ablösender Militärdiktaturen, die fast durchweg von den USA politisch, militärisch und geheimdienstlich unterstützt wurden.[1] Während dieses so bezeichneten „Bürgerkriegs“ in Guatemala wurden bis zu seinem Ende 1996 mindestens 140.000 Guatemalteken durch das Militär und staatlich gesteuerte, inoffizielle paramilitärische Todesschwadronenermordet. Eine große Zahl wurde dabei zum Opfer der Praxis des so genannten Verschwindenlassens, sie werden auch als Desaparecidos bezeichnet.[2] Verschiedene Menschenrechtsorganisationen schätzen die Opferzahl noch höher, auf über 250.000. 
[Operation PBSUCCESS, Wikipedia, abgerufen am 05.02.2018]
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Arbenz & the CIA, Guatemala 1950's {7:24}

ColdWarWarriors
Am 24.02.2009 veröffentlicht
CIA interference in Guatemala during the 1950's

Operation PBSUCCESS - Guatemala ☀ {3:13}

PressPlayObey
Am 06.05.2013 veröffentlicht
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US CIA Intervention in Guatemala 1954 - 1of5.mp4 {9:36}

TruthGlobal
Am 18.03.2010 veröffentlicht
The United States, with the connivance of John Foster Dulles and the CIA, overthrew the legitimate democratically elected government of Guatemala at the request of the United Fruit Company. They installed a military dictatorship which led to the mass murder of hundreds of thousands of innocent people in the years succeeding the CIA Coup.

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Nach Arévalo wurde 1951 Jacobo Árbenz Guzmán zum Präsidenten gewählt. Er setzte die Reformen seines Vorgängers fort. Der Arbeitsbeschaffung und der Verbesserung der Infrastruktur dienten der Bau der ersten Autobahn und eines großen Wasserkraftwerks. Beide Projekte liefen den Interessen mehrerer US-Firmen entgegen. Árbenz' Hauptaugenmerk lag aber auf einer Agrarreform, die den Kleinbauern zugutekam und eine Diversifizierung der Agrarproduktion zum Ziel hatte. Die Legalisierung der linken Arbeiterpartei beförderte dabei die Durchsetzung der Interessen von Bauern und Arbeitern. Die USA reagierten auf diese Entwicklung mit zunehmender Sorge um ihren Einfluss im Land, zumal Árbenz entschlossen war, auch die United Fruit zu verstaatlichen. United Fruit war zu dieser Zeit der größte private Landbesitzer in Guatemala. Das 1952 zustande gekommene Landreformgesetz gab der Regierung die Möglichkeit, Brachland unter bestimmten eng gefassten Bedingungen gegen Zahlung einer Entschädigung an Kleinbauern zu übertragen.
United Fruit war mit einer Brachquote von 85 Prozent einer der Hauptbetroffenen des neuen Gesetzes. Als die Regierung eine Entschädigung von drei Dollar pro Acre anbot, dem Wert wie er von United Fruit in der Steuererklärung angegeben worden war, machte das Unternehmen geltend, dass das Land tatsächlich 75 Dollar pro Acre wert sei. Mit Hilfe ausgezeichneter Kontakte zur US-Regierung (der Bruder des United-Fruit-Präsidenten war im US-Außenministerium für Lateinamerika zuständig, der Außenminister selbst hatte für United Fruit gearbeitet und dessen Bruder war sowohl Direktor der CIA als auch im Vorstand des Unternehmens)[25]startete United Fruit in den USA eine Public-Relations-Kampagne gegen Árbenz: Es sollte der Eindruck erweckt werden, dass Guatemala Gefahr lief, ein Satellitenstaat unter sowjetischer Führung zu werden. Die US-Politiker und United Fruit entschlossen sich daher, konservative Kräfte zu unterstützen, die sich den Sturz Árbenz' zum Ziel gesetzt hatten: Die so genannte Operation PBSUCCESS wurde von der CIA unterstützt, mit deren Hilfe eine kleine „Befreiungsarmee“ unter Colonel Carlos Castillo Armas von Honduras aus in Guatemala einfiel und die Regierung stürzte. Dem Coup waren Bombardierungen durch US-Piloten auf Guatemala-Stadt vorausgegangen.[26] 
[Geschichte Guatemalas, Von Estrada bis Árbenz, Wikipedia, abgerufen am 05.02.2018]
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The Communist Takeover of Guatemala (720p) {24:44}

DOCUMENTARY TUBE
Am 02.09.2014 veröffentlicht
This documentary film is about the social changes that lead to a communist revolution in Guatemala.

1954, Guatemala - CIA & the United Fruit Company, Jacobo Arbenz {9:13}

911truthncDotOrg
Am 31.01.2010 veröffentlicht
Jacobo Arbenz, President of Guatemala, committed two sins in the eyes of the Eisenhower administration. First, when he opened the system to all political parties he recognized the Communists too. 
Arbenz also embarked on a massive land reform program. Less than 3 per cent of the land owners held more than 70 per cent of the land. So Arbenz nationalized more than 1 ½ million acres, including land owned by his own family and turned it over to peasants. Much of that land belonged to the United Fruit Company, the giant American firm that was intent on keeping Guatemala, quite literally, a banana republic. United Fruit appealed to its close friends in Washington, including the Dulles brothers, who said that Arbenz was openly playing the Communist game. He had to go.
The National Security Act of 47 gave us the National Security Council. Never have we had a National Security Council so concerned about the nations security that were always looking for threats and looking how to orchestrate our society to oppose those threats. National Security was invented, almost, in 1947, and now it has become the prime mover of everything we do as measured against something we invented in 1947." 
-- U.S. Navy Admiral Gene La Rocque in PBS Documentary "The Secret Government"


Bernays helped mastermind that war for his fruit company client, drawing on every public relations tactic and strategy he had refined since giving birth to the profession forty years before. Historians have written extensively about that propaganda campaign, but always relied on the sketchy account Bernays provided in his autobiography and the limited materials available from the American and Guatemalan governments. Upon Bernays’s death in 1995, however, Library of Congress made public fifty-three boxes of his papers on United Fruit that paint in vivid detail his behind-the-scenes maneuvering and show how, in 1954, he helped topple Guatemala’s left-leaning regime. Those papers offer insights into how the United States viewed its Latin neighbors as ripe for economic exploitation and political manipulation—and how the propaganda war Bernays waged in Guatemala set the pattern for future US-led campaigns in Cuba and, much later, Vietnam.


“This whole matter of effective counter-Communist propaganda is not one of improvising,” Bernays noted in a 1952 memo to United Fruit’s publicity chief. “What is needed,” he added, is “the same type of scientific approach that is applied, let us say, to a problem of fighting a certain plant disease.”

[Larry Tye, Watch Out for the Top Banana, CabinetMagazine, Nr. 23, 2006 – Google-Übersetzer]

A Brief History of U.S. Dirty Wars in Central America That Set the Stage for the Refugee Crisis {9:23}

The Intercept
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
The world watched in horror as U.S. Border Patrol agents opened fire with tear gas on a group of refugees seeking asylum in the United States. Among the targets of this assault by U.S. forces were women and children, many of whom who fled Honduras.
Across the news media, these refugees are simply referred to as “migrants,” or “the caravan.” Rarely do we get any context of why they are risking their lives and the lives of their children to flee Honduras. And part of why we don’t hear the context is because to really tell this story, you need to talk about the U.S. dirty wars in Central America in the 1980s, the impact of neoliberal economic policies, and the catastrophe of climate change caused by the U.S. and other major world powers. You need to know history.
And if you know this history, particularly in Honduras, then you know that what we are seeing now is a situation where the U.S. set a house on fire and as the flames have raged, the U.S. is standing against the people trying to flee the fire that Washington set to their home.
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siehe auch:
Angewandte Psychoanalyse: Masse und Mob – Wie Emotionen gesteuert werden können (Post, 20.02.2014)
Der Wille des Volkes, Bananen und die CIA (Konrad Hauser, The Intelligence, 13.03.2010)
Edward Bernays – Der Vater der Massenmanipulation (USAControl, 21.07.2008)

zuletzt aktualisiert am 23.08.2019

Das Pleisweiler Gespräch mit Willy Wimmer, die Videos

Ich bin erstaunt, daß ich, nach dem Pleisweiler Gespräch mit Albrecht Müller und Willy Wimmer googelnd, nirgendwo (außer Müllers NachDenkSeiten und Dirk Müllers Cashkurs - hier übrigens auch noch weitere Artikel von und über Willy Wimmer) etwas gefunden habe, aber anscheinend paßt diese Veranstaltung nicht in die derzeitige publizisische Landschaft. Die Vita dieser beiden Leute finde ich sehr interessant.
Hier also der Link zu den Videos vom Pleisweiler Gespräch am 21. Juni 2014

Linksammlung zu Willy Wimmer bei der ZEIT
- Willy Wimmer (CDU) – USA wollen Europa in den Krieg ziehen – Iranisches Radio 28.2.14 (Sommers Sonntag, 04.03.2014)
- Personalia: Willy Wimmer (ZeitGeist)
- Interview mit Willy Wimmer (Iran German Radio, 11.05.2014)

Heute vor 64 Jahren – 25. Juni 1950: Beginn des Koreakrieges

Eine heiße Phase des Kalten Kriegs 

Nach der Kapitulation Japans im August 1945 wurde die Koreanische Halbinsel, die zuvor dem japanischen Kaiserreich eingegliedert worden war, entlang des 38. Breitengrads in zwei Besatzungszonen geteilt: Den Norden kontrollierte die Sowjetunion, den Süden die USA. Als die USA 1948 im Süden die Republik Korea ausriefen, wurde im Norden mit Unterstützung der UdSSR die kommunistische Demokratische Volksrepublik Korea proklamiert. Beide Staaten sahen sich als einzig rechtmäßigen koreanischen Staat an und nahmen keine Beziehungen auf.

Südkoreaner fliehen vor den Truppen des Nordens, Sommer 1950
1950 kam es in Südkorea zu Grenzzwischenfällen, die Nordkorea zum Anlass für eine Intervention nahm. Mit dem Überschreiten der Demarkationslinie und dem Vormarsch Richtung Seoul lösten die nordkoreanischen Truppen am 25. Juni 1950 den Koreakrieg aus. Im Verlauf des äußerst blutigen und verlustreichen Krieges eroberte zunächst der Norden, dann der Süden fast die gesamte Halbinsel. Das Waffenstillstandsabkommen von 1953 führte die Parteien auf die Ausgangspositionen am 38. Breitengrad zurück.

Koreakrieg (1950-53)
▪︎ Truppen der Volksrepublik China unterstützten Nordkorea
▪︎ UNO-Truppen unter Führung der USA kämpften für den Süden
▪︎ insgesamt starben im Koreakrieg etwa 3 Mio. Menschen
▪︎ fast die gesamte Industrie wurde zerstört
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2014 

Der Korea Krieg - Vorgeschichte und Verlauf - Doku Koreakrieg [1:16:35]