Dienstag, 18. Februar 2020

Das Zittern bei der ARD-Tagesschau

Der öffentlich-rechtliche Sender verschweigt seinen Konsumenten beharrlich, dass Syrien noch immer schlicht um seine Existenz kämpft und sich derzeit ganz konkret der Aggression solcher Staaten wie der Türkei und Israel erwehren muss. Er deckt diese Tatsache zu, indem er in propagandistischer Manier einer Flüchtlingskatastrophe das Wort redet, welche auf die Operationen der Syrischen Arabischen Armee (SAA) in Idlib zurückzuführen sei. Es ist wichtig, die Dinge klar auszusprechen: Die ARD-Tagesschau betreibt mit dieser Erzählung Desinformation.


Vorwort

Der folgende Brief ist – wie auch alle anderen an dieser Stelle veröffentlichten – keinesfalls ausschließlich, ja nicht einmal erstrangig an den explizit aufgeführten Adressaten gerichtet. Vor allem aus diesem Grunde handelt es sich ja auch um öffentlich gemachte Briefe. Sie sind ein Vorschlag zur Überwindung von Sprachlosigkeit und möchten Mut geben, die eigene Unzufriedenheit in praktisches Handeln zu überführen. Es ist – zumindest für mich – auffällig, dass die Meisten der Zeitgenossen zwar gefühlsmäßig auszudrücken in der Lage sind, dass in Politik und Medien hierzulande einiges ganz und gar nicht rund läuft. Doch nur äußerst wenige Menschen schaffen es auch, diese Missstände im speziellen Fall sauber herauszuarbeiten, zu benennen und in Gesprächen damit zu argumentieren. Damit können sie dann Jenen, die in der Mühle von Desinformation und Manipulation gefangen sind, auch keine Unterstützung geben, aus dieser zu entrinnen.

Deshalb mögen die offenen Briefe von Peds Ansichten als inspirierende – jedoch keinesfalls einfach statisch zu übernehmende – Beispiele taugen, um die eigenen argumentativen Fähigkeiten zu stärken und zu trainieren. Es gilt, aus der Empörung – die mit Sprachlosigkeit gekoppelt ist – auszubrechen. Für kritische Beobachter des Syrienkrieges ist es keine Neuigkeit, dass der Westen dort nicht nur Al Qaida einsetzt, sondern auch mal mehr, mal weniger direkt (über Saudi-Arabien und die Türkei beispielsweise) die IS-Kämpfer kontrolliert, die nicht nur gegen Syrien kämpfen, sondern auch dem Westen ein – völkerrechtlich illegales, per Propaganda pseudolegitimiertes – Eintrittsticket nach Syrien verschafft haben. Die Zusammenarbeit zwischen Erdogans Türkei und ISIS ist bekannt. Es geht hier nicht nur um Ölhandel und Waffenlieferungen, vielmehr ist der wilde Südosten der Türkei mittlerweile ein Paradies für allerlei Jihadisten und Söldner, die sich dort ungehindert bewegen können und vom Westen und der Türkei auf unterschiedliche Art und Weise in den Syrienkrieg geworfen werden.

mehr:
- Das Zittern bei der ARD-Tagesschau (Peter Frey, Peds Ansichten, 18.02.2020)
siehe auch:


Türkische Soldaten kämpfen gemeinsam mit sogenannten „moderaten Rebellen“ gegen die syrischen Regierungstruppen und ihre Verbündeten. In einem Video ist ein solcher „Rebell“ zu sehen, wie er einen Lagebericht abgibt. An seinem Oberarm prangt das Abzeichen der im Westen „Islamischer Staat“ (IS) genannten Terrorgruppe, die im Nahen Osten als „Daesh“ bekannt ist und den Angaben unserer Regierungen zufolge ständig in Europa Terroranschläge begeht. 
Für kritische Beobachter des Syrienkrieges ist es keine Neuigkeit, dass der Westen dort nicht nur Al Qaida einsetzt, sondern auch mal mehr, mal weniger direkt (über Saudi-Arabien und die Türkei beispielsweise) die IS-Kämpfer kontrolliert, die nicht nur gegen Syrien kämpfen, sondern auch dem Westen ein – völkerrechtlich illegales, per Propaganda pseudolegitimiertes – Eintrittsticket nach Syrien verschafft haben.

Die Zusammenarbeit zwischen Erdogans Türkei und ISIS ist bekannt. Es geht hier nicht nur um Ölhandel und Waffenlieferungen, vielmehr ist der wilde Südosten der Türkei mittlerweile ein Paradies für allerlei Jihadisten und Söldner, die sich dort ungehindert bewegen können und vom Westen und der Türkei auf unterschiedliche Art und Weise in den Syrienkrieg geworfen werden.
[Jens Bernert, „Moderater Rebell“ der türkischen Invasionstruppen trägt ISIS-Abzeichen, Blauer Bote, 16.02.2020]
Tagesschau und die Nachricht hinter der Nachricht (Peter Frey, Peds Ansichten, 07.02.2020)
Weißhelm-Videos und die sogenannte »gemäßigte syrische Opposition« (Post, 11.10.2019)
Geheimdienste und Leitmedien: unbekannte Fakten plus eindeutige Schlussfolgerungen ergeben unvoreingenommenes, faktenfreies Geschwurbel (Post, 15.03.2019)

Sandra Maischberger interviewt Horst-Eberhard Richter {21:01 
– Start bei 1:15: Richter: »Die Medien heute im Westen benehmen sich häufig wie eine vierte Waffengattung.« 
bis 2:45: Richter: »Was in denen angerichtet wird, die Leute töten müssen, die man nicht als persönliche Feinde erkennt.«}

docuville2 cinematographos
Am 05.05.2016 veröffentlicht 
ntv-Sendung vom 27.3.2003 

zu der von Richter erwähnten schwedischen Studie:

Robert Fisk – der obsessive Kampf um die Wahrheit

Afghanistan, Irak oder Syrien: Der britische Journalist Robert Fisk berichtet seit über 40 Jahren über einige der gewalttätigsten und heikelsten Konfliktherde der Welt und schreibt heute für den Independent. Der Film begleitet Fisk bei seinen Vorbereitungen diverser Artikel und wird so zum Beobachter der Recherchen für dessen Berichte und Kolumnen. 

Robert Fisk ist kein typischer Journalist. Die New York Times hat ihn einst den „wohl berühmtesten britischen Auslandskorrespondenten“ genannt. Sein erster Einsatz als Vollzeitkorrespondent für die London Times führte den jungen Journalisten damals gleich nach Belfast, mitten in den Nordirlandkonflikt. Er berichtete über die Nelkenrevolution in Portugal und nahm bald darauf den ersten Auftrag im Nahen Osten an.

Seit 1976 lebt Fisk in Beirut, er spricht und liest arabisch. Sein Spezialgebiet ist und bleibt der Nahe Osten. Seine Reportagen sind von einer Landeskenntnis geprägt, die anderen Berichterstattern häufig fehlt, wenn sie nicht vor Ort recherchieren.

mehr:
- An vorderster Front - Die Wahrheiten des Robert Fisk (Yung Chang, Arte, Ausstrahlung am 18.02.2020 – bis 24.02.2020 in der Arte-Mediathek)
siehe auch:
Die USA und ihr Tiefer Staat (Post, 24.09.2019)
Die Kaputtmacher (Post, 04.07.2019)
- Die Verbannung der Wahrheit (Post, 24.01.2019)
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Robert Fisk remembers Hama massacre {5:04}

Al Jazeera English
Am 02.02.2012 veröffentlicht 
Robert Fisk was one of the few journalists who managed to enter Hama during the 1982 military assault on the city. At least 10,000 people were killed as the army crushed an armed rebellion led by the Muslim Brotherhood.
At Al Jazeera English, we focus on people and events that affect people's lives. We bring topics to light that often go under-reported, listening to all sides of the story and giving a 'voice to the voiceless.'
Reaching more than 270 million households in over 140 countries across the globe, our viewers trust Al Jazeera English to keep them informed, inspired, and entertained.
Our impartial, fact-based reporting wins worldwide praise and respect. It is our unique brand of journalism that the world has come to rely on.
We are reshaping global media and constantly working to strengthen our reputation as one of the world's most respected news and current affairs channels.
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Der Aufstand der Muslimbrüder in Syrien, deren Hochburg Hama war, begann 1976. Im Februar 1982 ereignete sich in Hama ein international wenig bekanntes Massaker, bei dem die syrische Armee unter Verteidigungsminister Mustafa Tlas die Stadt bombardierte, weil Mitglieder der Muslimbrüder Hama zum Widerstandszentrum gegen die Regierung ausgebaut hatten. Dabei wurden, insbesondere in der historischen Altstadt, große Verwüstungen angerichtet und schätzungsweise 30.000 Menschen kamen zu Tode. Über die Ereignisse zu reden war lange Zeit ein Tabu in Syrien,[10] bis Demonstranten während des Arabischen Frühlings 2012 bei ihren Protestmärschen darauf aufmerksam machten.[11]
[Hama (Syrien), Massaker von Hama, Wikipedia, abgerufen am 19.02.2020]
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Am Abend des 16. September – zwei Tage nach dem Mord an Bachir Gemayels – drangen etwa 150 phalangistische Milizionäre unter dem Kommando von Elie Hobeika in die Lager ein, um die dort vermuteten palästinensischen Kämpfer zu entwaffnen. Die Milizen durchkämmten während ihrer Aktion die Lager und töteten dabei vorwiegend Zivilisten, einschließlich Frauen, Kinder und Alte. Nicht nur von palästinensischer Seite, sondern auch von beteiligten Phalangisten selbst wurde angegeben, viele der Opfer seien außerdem verstümmelt worden. Es soll auch zu Folterungen und Vergewaltigungen gekommen sein. Dies geschah in voller Sicht israelischer Beobachtungsposten aus umliegenden Gebäuden, welche die Lagerausgänge abriegelten und die Lager während der Nacht mit Leuchtraketen erhellten, um die phalangistischen Milizen zu unterstützen.[3]

Nach späteren Erkenntnissen war nicht nur die israelische Militärführung vor Ort genauestens über die Vorgänge in den Lagern informiert, sondern auch die israelische Regierung. Berichten zufolge hatte die israelische Armee zudem Bulldozer zur Verfügung gestellt und die Milizen mit Verpflegung und Munition versorgt.[4] Erst am Morgen des 18. September fand das Blutbad ein Ende. Nach Angaben der libanesischen Polizei forderte es 460 Todesopfer, darunter 35 Frauen und Kinder.[5] Israelische Stellen gehen von rund 800 militärischen und zivilen Toten aus, nach anderen Schätzungen waren an die 2000 Personen getötet worden. Die PLO sprach von 3300 Ermordeten.
[Massaker von Sabra und Schatila, Das Massaker, Wikipedia, abgerufen am 19.02.2020]
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Noam Chomsky: Sabra & Shatila Massacre That Forced Sharon's Ouster Recalls Worst of Jewish Pogroms {8:54}

Democracy Now!
Am 13.01.2014 veröffentlicht 
http://www.democracynow.org - We look at one of the most shocking incidents in the career of the late former Israeli Prime Minister Ariel Sharon: the Sabra and Shatila massacre. Up to 2,000 Palestinians died on Sept. 16-17, 1982, when the Israeli military allowed a Christian militia to attack the camp. Then-Defense Minister Ariel Sharon was forced to resign after a special Israeli investigative panel declared him to be "personally responsible" for the massacre. We air a description of the killings by Ellen Siegel, a Jewish-American nurse who was working at Gaza Hospital at the Sabra camp at the time of the attacks, and speak with Rashid Khalidi, Edward Said Professor of Arab Studies at Columbia University, and Noam Chomsky, world-renowned political dissident, linguist, author and Institute Professor Emeritus at Massachusetts Institute of Technology.
See all Democracy Now! coverage of the Israeli-Palestinian conflict in our YouTube playlist:
http://www.youtube.com/playlist?list=…
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http://owl.li/ruJ5Q

Sabra & Shatila massacre of Palestinians-Eyewitness (Robert Fisk & Odd Karsten Tveit) {8:38}

VisualJustice
Am 09.01.2011 veröffentlicht 
The Massacre of Palestinian refugees in Lebanon by the Christian Lebanese Phalangists In collaboration with Israel.

Es begab sich das ein Skorpion eine Fluss überqueren musste. Am Ufer saß eine Schildkröte und sonnte sich. Der Skorpion ging zur Schildkröte und fragte sie, ob sie ihn über den Fluss bringen könne. Nein sagte die Schildkröte, mitten im Fluss stichst du mich und ich muss sterben, ich werde Dich nicht über diesen Fluss bringen! Aber wenn ich dich steche sterbe ich doch auch. Ja, dachte die Schildkröte und ließ den Skorpion auf ihren Rücken steigen. Mitten im Fluss angekommen stach der Skorpion die Schildkröte in den Hals. – Warum hast du das nur getan, sprach die Schildkröte mit zitternder Stimme – jetzt sterben wir doch Beide. Es liegt in mein Natur liebe Schildkröte, es liegt in meiner Natur..... 
[gefunden bei 
geschichten-kurzgeschichten]
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